In den meisten Postkonfliktlandern verorten sich fur einen gewissen Zeitraum diverse internationale Nichtregierungsorganisationen (NGOs), ausgestattet mit Geld und den besten Absichten. Sie nehmen sich kaum losbarer gesellschaftlicher Konflikte an, sind nicht nur fur die akute Nothilfe zustandig, sondern haufig auch fur den Aufbau der Demokratie, fur die ethnische Aussohnung und fur die Vergangenheitsbewaltigung. Nach einiger Zeit ziehen die NGOs weiter und hinterlassen eine "e;losgeloste Zivilgesellschaft"e;. Das NGO-Spiel handelt von den unbeabsichtigten und nicht selten negativen Ergebnissen der Friedenskonsolidierung. McMahons empirische Untersuchungen in verschiedenen Postkonfliktlndern, ihre zahlreichen Interviews mit Menschen im Kosovo, Bosnien, aber auch z.B. in Vietnam, sttzen die provokante These der Autorin, dass NGOs nicht so sehr eine Hilfe bei der Schaffung dauerhaften Friedens sind, sondern vielmehr Teil der anhaltenden Probleme in postkonfliktuellen Gesellschaften.
von: Peter Niesen, Ayelet Banai, Nicole Deitelhoff, Sabrina Engelmann, Rainer Forst, Dorothea Gädeke, Frank Nullmeier, Miriam Ronzoni, Andreas von Staden, Jens Steffek, Klaus Dieter Wolf