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GegenStandpunkt 4-13


GegenStandpunkt 4-13

Politische Vierteljahreszeitschrift
GegenStandpunkt

von: GegenStandpunkt Verlag München

2,99 €

Verlag: Gegenstandpunkt
Format: PDF
Veröffentl.: 13.12.2013
ISBN/EAN: 9783929211436
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 128

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Kritik – wie geht das?
Zur hochgeschätzten demokratischen Kultur gehört es, dass da Bürger laufend nicht nur privat, sondern auch öffentlich Kritik üben, unablässig eine bessere Welt vermissen und fordern. Die stellt sich deshalb aber nicht ein, was zur Folge hat, dass ein ansehnliches Standardrepertoire von Beschwerden fortlebt. Das heißt leider nicht, dass die Beschwerde führenden Bürger beherrschen, wie Kritik geht. Ihnen unterlaufen immerzu die gleichen Fehler, durch die sie nicht nur das zunächst einmal theoretische Gewerbe des Kritisierens verpfuschen. Mit ihrem falsch gestrickten Einspruchswesen bilden sie den Willen aus, der sie zum perfekten Mitmacher qualifiziert – bei allem, was ihnen so missfällt. Und mindestens zur selbe Blüte gelangt wie die Pflege kritischen Räsonierens sind im übrigen gewisse Standards der Zurückweisung von Kritik – bis hin zum Verbot.

Giftgas in Syrien
Die Weltführungsmacht statuiert ein Exempel ihrer Glaubwürdigkeit
Ende August werden im syrischen Bürgerkrieg Chemiewaffen eingesetzt. Die westliche Welt gibt sich entsetzt, weiß sofort, das dafür Assad verantwortlich ist und leitet daraus den dringlichen Auftrag ab, den Mann endlich seiner gerechten Strafe zuzuführen. Kein Geheimnis ist, an wen in erster Linie der Antrag auf tätiges Eingreifen adressiert ist. „Entschlossenes Handeln“ erwartet man von der westlichen Führungsmacht. Deren Präsident bleibt in Sachen moralischer Betroffenheit prompt nichts schuldig. Er handelt auch sehr entschlossen, im Endeffekt dann freilich doch nicht so, wie es sich nach der Auffassung der Öffentlichkeit gehört, nämlich mit einer eindrucksvollen Aktion überlegener militärischer Gewalt. Prompt kommt die Frage auf, wie es um die „Führungsstärke“ Amerikas bestellt ist. Mit ihrem parteilichen Fanatismus, die USA wären ihr und der Welt eine glaubwürdige „Strafaktion“ und gewaltsame Abschreckung unliebsamer Machthaber schuldig, entgeht der Öffentlichkeit völlig, wie die USA Syrien zum Beweisfall ihrer Weltführungsmacht machen.

Die NSA-Affäre
Deutsch-amerikanische Beziehungen in der „Vertrauenskrise“
Nachdem die Enthüllungen Edward Snowdens zunächst für eine Debatte über das Unrecht amerikanischer Überwachung der Privatsphäre deutscher Bürger und über das rechte Verhältnis von bürgerlichen Freiheitsrechten und innerer Staatssicherheit gesorgt hat, wird im Oktober bekannt, dass auch Merkels Handy zu den Zielobjekten amerikanischer Geheimdienste zählt. Dazu die Regierung: „Abhören von Freunden, das ist inakzeptabel, das geht gar nicht, wir sind nicht mehr im Kalten Krieg!“ Die amtliche Beschwerde ist vernehmlich, und die Verweise auf den ‚Kalten Krieg‘, der vorbei ist, auf die gemeinsamen ‚Herausforderungen‘, vor denen man heute stehe, und das Hervorheben der ‚Partnerschaft‘, die beide Mächte verbinde, unterstreichen das Gewicht, das ihr von deutscher Seite beigelegt wird: Sie machen deutlich, wofür im Verhältnis zwischen Deutschland und den USA die ewig wiederkehrenden Floskeln von „Freundschaft“ und „Vertrauen“ stehen, was also die aufgeflogene Abhöraktion politisch bedeutet, und zwar für die USA wie für Deutschland.

Die Kapitalisierung Russlands
Marktwirtschaft vom Feinsten
Folgt man der hiesigen Berichterstattung, so besteht Russland vornehmlich aus den Machenschaften eines machtbesessenen Präsidenten, der mit einem ihm hörigen Justizapparat höchstpersönlich die Opposition unterdrückt, singende Punkmädchen, Homosexuelle und andere ‚Kremlkritiker‘ verfolgt, unsere russischen NGOs schikaniert, also hauptsächlich damit befasst ist, die Demokratie und damit unsere guten Herrschaftsprinzipien mit Füßen zu treten. Weiter hinten im Wirtschaftsteil der Zeitungen wird dann die russische Wirtschaft mit ihren Rohstoffexporten, ihren Deviseneinnahmen und ihrem Modernisierungsbedarf als inzwischen prächtige Geschäftsgelegenheit für unser Kapital gewürdigt. Zugleich aber werden die damit für uns verbundenen politischen Probleme erläutert, die diese nützlichen Beziehungen zu Russland für die deutsche Führungsmacht in Europa aufwerfen: dass Europa sich mit dem Bezug von Öl und Gas in die Abhängigkeit einer Macht begibt, die tendenziell Energie als politische Waffe missbraucht. Bei all dieser Besichtigung Russlands am Maßstab deutscher Interessen kommt es gar nicht dazu, dass die Kenner einmal angemessen würdigen, was aus Russland geworden ist, nachdem es nun fast schon ein Vierteljahrhundert kapitalistisch bewirtschaftet wird.

Kritik – wie geht das?
Vom Motiv der Kritik und seinen Konsequenzen / Der Irrweg moralischer Kritik / Von einer Veranstaltung namens „konstruktive Kritik“ / Die Kunst der Antikritik / Das falsche Versprechen kritischer Wissenschaft

Giftgas in Syrien
Die Weltführungsmacht statuiert ein Exempel ihrer Glaubwürdigkeit
Eigentümlichkeiten einer zurückhaltenden Strafaktion / Die eigentlichen Adressaten der Botschaft an das Regime in Damaskus / Von der Strafaktion zur friedlichen Entwaffnung des Delinquenten

Die NSA-Affäre
Deutsch-amerikanische Beziehungen in der „Vertrauenskrise“

Die Kapitalisierung Russlands
Marktwirtschaft vom Feinsten
Die Einführung der kapitalistischen Rechnungsweise und ihre vernichtenden Wirkungen / Die Staatsmacht im Dienste der Kapitalisierung des Landes / Vom Auftraggeber des Projekts und seinen kongenialen Widersachern im globalen Kapitalismus

Chronik – kein Kommentar!

(1) Der praktische Zynismus demokratischer Wahlpropaganda: Politiker werben mit den Zumutungen des von ihnen verwalteten Kapitalismus um Zustimmung der Betroffenen zu ihrem Regierungsauftrag
(2) BILD als Event-Manager der Demokratie: WIR sind Wahlvolk!
(3) Der SPIEGEL zum Beruf der deutschen Intelligenz: Bildung verpflichtet
(4) Vier Erfolgsrezepte: Nachlese zu den „Sachthemen“ des Wahlkampfs
Eine Maut für Ausländer: Ein unschlagbares Angebot für patriotische Rechthaber / Grüne Steuerpolitik „Hände weg von unserem Geld!“: Von Demagogie und fiskalischer Vernunft / „Veggie-Day“„Hände weg von unserer Wurst!“: Der schmale Grat zwischen Freiheit und Bevormundung / Die „Pädophilie-Vergangenheit“ der Grünen„Hände weg von unseren Kindern!“: Denunziation per Assoziation
(5) WM-Vorbereitungen in Katar:Hoch die internationale Solidarität! Rote Karte für Ausbeuter!
(6) Siemens: Die neue Geschäftsführung kümmert sich um ihren guten Ruf an der Börse und der Betriebsrat sieht dadurch sein Ansehen beschädigt
(7) „Sittenwidrige Löhne!“ – das Hinterletzte aus der durchgeregelten Klassengesellschaft
(8) Die Flüchtlingskatastrophe vor Lampedusa: Eine notwendige Tragödie
(9) FAZ zum Wirtschaftsnobelpreis: Wirtschaftliche (Un)Vernunft gehört geehrt!
(10) Betriebsbesichtigung mit der Frankfurter Sonntagszeitung: Moderne Arbeitsplätze – und Arbeiter, wie man sie braucht
(11) Arbeitszeitverkürzung bei Porsche: Eine Stunde Druckausgleich für immer mehr Druck pro Stunde
(12) Verbraucherschutz für Arme: Anleitung zum Sparen

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