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Kinder ohne Bindung


Kinder ohne Bindung

Deprivation, Adoption und Psychotherapie
5. Aufl. 2019

von: Karl Heinz Brisch, Theodor Hellbrügge

39,99 €

Verlag: Klett-Cotta
Format: PDF
Veröffentl.: 04.11.2015
ISBN/EAN: 9783608203240
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 276

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Die Untersuchungen von René Spitz zum Hospitalismus haben gezeigt, daß ausreichende Ernährung und Versorgung allein nicht ausreichen: Kinder brauchen für eine gesunde psychische Entwicklung auch Bindungspersonen, die ihre emotionalen Bedürfnisse befriedigen. Vor dem Hintergrund der Bindungstheorie von John Bowlby konnte die Bindungsforschung nachweisen, daß eine Vernachlässigung der frühen emotionalen Bedürfnisse eines Säuglings Schädigungen in der Hirnreifung zur Folge hat.

Diese sind eine Ursache für die Entwicklung von schweren psychopathologischen Auffälligkeiten, die wir auch als Bindungsstörungen diagnostizieren. Wenn die elterlichen Fähigkeiten zur Förderung der emotionalen Entwicklung ihres Kindes nicht ausreichen oder sich schädigend auswirken, wird oft eine Fremdbetreuung des Kindes in einer Pflege- oder Adoptivfamilie erwogen. Dies kann zu neuen, »heilenden« Bindungserfahrungen des Kindes führen.

Die Beiträge erläutern die rechtlichen Zusammenhänge und Fragen wie etwa Besuchskontakte, betreuter Umgang oder Rückführung des Kindes in seine Ursprungsfamilie unter bindungs dyna mischen Gesichtspunkten.

Mit Beiträgen von:

Theodor Hellbrügge, Stephen J. Suomi, Kim A. Bard, Mechthild Papou ek, Michael Rutter, Zdenek Matejcek, Jaróslav turma, Ludwig Salgo, Dana E. Johnson, Miri Keren, Angie Hart, Karl Heinz Brisch.
<p>Vorwort <br />
Einleitung<br />
THEODOR HELLBRÜGGE<br />
Vom Deprivationssyndrom zur Entwicklungs-Rehabilitation<br />
STEPHEN J. SUOMI<br />
Die wechselseitige Beeinflussung zwischen genetischen und Umweltfaktoren formt individuelle Differenzen der Verhaltensentwicklung bei Primaten<br />
KIM A. BARD<br />
Die Entwicklung von Schimpansen, die von Menschen aufgezogen wurden Fähigkeiten der Mütter, Bindung und Bewältigungsverhalten<br />
MECHTHILD PAPOUSEK<br />
Bindungssicherheit und Intersubjektivität.<br />
Gedanken zur Vielfalt vorsprachlicher Kommunikations- und Beziehungserfahrungen<br />
MICHAEL RUTTER<br />
Die psychischen Auswirkungen früher Heimerziehung<br />
DANA E.JOHNSON, Internationales Adoptionsprojekt-Team (IAP)<br />
Zusammenhänge zwischen dem Wachstum von psychisch belasteten Kindern und kognitiver sowie emotionaler Entwicklung<br />
JARÓSLAV STURMA<br />
Deprivationsstudien in der ehemaligen Tschechoslowakei und ihre Folgen für die Familienpolitik<br />
ZDENEK MATEJCEK<br />
Ehemalige Heimkinder in Adoption und Familienpflege Erfahrungen aus der Tschechischen Republik<br />
MIRI KEREN<br />
Wie soll man ein Kleinkind diagnostizieren, das in einem Waisenhaus gelebt hat?<br />
ANGIE HART<br />
Die alltäglichen kleinen Wunder<br />
Bindungsorientierte Therapie zur Förderung der psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz) von Pflege- und Adoptivkindern<br />
KARL HEINZ BRISCH<br />
Adoption aus der Perspektive der Bindungstheorie und Therapie<br />
LUDWIG SALGO<br />
Das Wohl des Kindes unter den Aspekten gesetzlicher Einflüsse<br />
Adressen der Autoren</p>
Karl Heinz Brisch, Univ.-Prof., Dr. med. habil., ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie Neurologie; Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Gruppen; Ausbildung in spezieller Psychotraumatologie für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Er war bis 2020 Vorstand des weltweit ersten Lehrstuhls für Early Life Care und leitete das gleichnamige Forschungsinstitut an der PMU in Salzburg.

Seine klinische Tätigkeit und sein Forschungsschwerpunkt umfassen den Bereich der frühkindlichen Entwicklung und der Psychotherapie von bindungstraumatisierten Menschen in allen Altersgruppen.

Brisch leitete über viele Jahre die Abteilung für Pädiatrische Psychosomatik und Psychotherapie am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Universität München und entwickelte dort das MOSES®-Therapiemodell zur erfolgreichen Intensiv-Psychotherapie von früh traumatisierten Kindern und Jugendlichen.

Er entwickelte die Präventionsprogramme »SAFE® – Sichere Ausbildung für Eltern« und »B.A.S.E® – Babywatching«, die inzwischen in vielen Ländern Europas, aber etwa auch in Australien, Neuseeland und Russland Verbreitung gefunden haben. 

Brisch ist Gründungsmitglied der »Gesellschaft für Seelische Gesundheit in der Frühen Kindheit« (GAIMH e. V. – German-Speaking Association for Infant Mental Health) und war dort viele Jahre lang im Vorstand. Die GAIMH ist eine Tochtergesellschaft der WAIMH – World Association for Infant Mental Health.

Bis 2022 organisierte er die jährlich stattfindende renommierte Internationale Bindungskonferenz (www.bindungskonferenz.de) so wie von 2018 bis 2021 die Internationale Early Life Care Konferenz in Salzburg (www.earlylifecare.at).

Brisch verbreitet die Inhalte und Ergebnisse der Bindungs- und Traumaforschung und -psychotherapie auch durch viele Publikationen, Vorträge und die Teilnahme an zahlreichen Radio- und Fernsehsendungen (www.khbrisch.de).


Theodor Hellbrügge (1919-2014), Prof. Dr. med., Dr. h.c. mult., em. Professor für Sozialpädiatrie der Ludwig-Maximilians-Universität in München, war ein Pionier und Begründer der Sozialpädiatrie in der modernen Kinderheilkunde und ein bedeutender Kinderarzt.

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