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Lautsprecher und Widersprecher


Lautsprecher und Widersprecher

Ein Ansatz zum Vergleich der Mediensysteme
1. Aufl.

von: Roger Blum

27,99 €

Verlag: Herbert von Halem Verlag
Format: PDF
Veröffentl.: 08.12.2014
ISBN/EAN: 9783869621524
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 444

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Immer mehr Länder öffnen sich dem kapitalistischen Wirtschaftssystem sowie dem freien Handel und nennen sich demokratisch. Doch trotz dieser Entwicklungen und trotz der Globalisierung treffen wir weiterhin auf eine Vielzahl unterschiedlicher politischer Systeme - und nach wie vor prägen die politischen Systeme die Mediensysteme. Forscher haben seit dem Zweiten Weltkrieg immer wieder versucht, die unterschiedlichen Mediensysteme zu typologisieren. Aber entweder waren ihre Ansätze zu pauschal oder sie bezogen sich bloß auf den nordatlantischen Westen. Der Autor geht einen anderen Weg und entwickelt im vorliegenden Buch mit dem pragmatischen Differenz-Ansatz eine Typologie der Mediensysteme für die ganze Welt. Er beschreibt zunächst die Mediensysteme von über 20 Ländern; anschließend stellt er seinen Ansatz vor und ordnet die vorgestellten Länder den entwickelten Typologien zu. Dabei ergibt sich: In Ländern wie China, Syrien, dem Iran oder auch Weißrussland fungieren die Medien als Lautsprecher der Herrschenden. In den USA, Brasilien oder auch Deutschland und Frankreich hingegen sind sie eher Widersprecher. Doch auch dazwischen gibt es ein breites Feld von Ländern wie Russland, Libanon oder Italien, in denen eine Ambivalenz zwischen Lautsprechern und Widersprechern besteht, deren Kräfteverhältnis sich immer wieder verschieben kann.
Vorwort

1. Grundlagen
1.1 Medienbegriff und Systembegriff
1.2 Die Komparatistik
1.3 Die ›Amerikanisierung‹ und Globalisierung der Medien
1.4 Bisherige Ansätze zum Vergleich der Mediensysteme
1.4.1 Ideologisch abgrenzen: Four theories of the press 1956
1.4.2 Politische Abhängigkeiten aufzeigen: Koschwitz 1974
1.4.3 Das Raster erweitern: McQuail 1983
1.4.4 Die Komplexität verdeutlichen: Wiio 1983
1.4.5 Die Gemeinsamkeiten aufzeigen: Altschull 1984
1.4.6 Eine demokratische-sozialistische Theorie entwickeln: Picard 1985
1.4.7 Die Medieninhalte messen: Ostini und Fung 2002
1.4.8 Das Ähnliche ausdifferenzieren: Hallin und Mancini 2004
1.4.9 Die Unterschiede deutlich machen: McKenzie 2006
1.4.10 An Bewährtem festhalten: Hardy 2008
1.5 Differenzen durch politische Systeme
1.5.1 Kategorisierungen
1.5.2 Gemeinsame Merkmale
1.5.3 Liberale und totalitäre Herrschaftssysteme
1.5.4 Föderalistische und zentralistische Regierungssysteme
1.5.5 Demokratische und autoritäre Regierungssysteme
1.5.6 Formen autoritärer Diktaturen
1.5.7 Parlamentarische und präsidentielle Demokratien
1.5.8 Repräsentative und direkte Demokratien
1.5.9 Konkurrenz- und Konkordanzdemokratien
1.5.10 Politische Systeme und Mediensysteme

2. Länderporträts
2.1 Die Medien in ideologisch geschlossenen Systemen
2.1.1 Nordkorea
2.1.2 China
2.1.3 Syrien
2.1.4 Kuba
2.1.5 Elemente eines Modells
2.2 Die Medien in patriotisch intendierten Systemen
2.2.1 Iran
2.2.2 Ägypten
2.2.3 Weißrussland
2.2.4 Elemente eines Modells
2.3 Die Medien in kontrolliert-halboffenen Systemen
2.3.1 Russland
2.3.2 Türkei
2.3.3 Thailand
2.3.4 Senegal
2.3.5 Elemente eines Modells
2.4 Die Medien in freiheitlich-klientelistischen Systemen
2.4.1 Italien
2.4.2 Lettland
2.4.3 Libanon
2.4.4 Ghana
2.4.5 Elemente eines Modells
2.5 Die Medien in Public-Service-Systemen
2.5.1 Frankreich
2.5.2 Deutschland
2.5.3 Österreich
2.5.4 Schweiz
2.5.5 Großbritannien
2.5.6 Elemente eines Modells
2.6 Die Medien in liberalen Systemen
2.6.1 USA
2.6.2 Luxemburg
2.6.3 Brasilien
2.6.4 Elemente eines Modells

3. Der Pragmatische Differenz-Ansatz
3.1 Grundidee
3.2 Illustration der Kriterien
3.2.1 Historische Entwicklung
3.2.2 Regierungssystem
3.2.3 Politische Kultur
3.2.4 Medienfreiheit
3.2.5 Staatskontrolle über die Medien
3.2.6 Medienbesitz
3.2.7 Medienfinanzierung
3.2.8 Politischer Parallelismus
3.2.9 Medienorientierung
3.2.10 Journalismuskultur
3.2.11 Professionalität des Journalismus
3.3 Verworfene Kriterien
3.3.1 Debatte
3.3.2 Einkommen der Bevölkerung
3.3.3 Bildungsgrad
3.3.4 Religionszugehörigkeit
3.3.5 Sprachen und Medien
3.3.6 Kulturleistun
3.3.7 (De-)Zentralisierung des Mediensystems
3.3.8 Größe des Medienmarktes
3.3.9 Grad der Medienvielfalt
3.3.10 Lesequote
3.4 Theoretischer Aufriss
3.4.1 Beschreibung des Ansatzes
a) Das liberale Modell
b) Das Public-Service-Modell
c) Das Klientel-Modell
d) Das Schock-Modell
e) Das Patrioten-Modell
f) Das Kommando-Modell
3.4.2 Schwächen des Ansatzes
3.4.3 Möglicher Wandel

4. Bilanz und Ausblick

Bibliografie
Roger Blum, geboren 1945, Studium von Geschichte und Staatsrecht in Basel, Promotion (summa cum laude) mit einer Dissertation über die Demokratieentwicklung im Schweizer Kanton Baselland im 19. Jahrhundert. In Baselland auch politisch aktiv (u.a. Mitglied des Kantonsparlamentes 1971-78, Abgeordneter der FDP). 1978-1990 vollberuflich Journalist (Ressortleiter Innenpolitik der Luzerner Neusten Nachrichten, anschließend politischer Redakteur, dann Mitglied der Chefredaktion, dann Bundeshauskorrespondent beim Zürcher Tages-Anzeiger). 1989-2010 Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität Bern. Lehr- und Forschungsschwerpunkte: Politische Kommunikation, Mediengeschichte, Journalistik, Mediensysteme. 1991-2001 Präsident des Schweizer Presserates, 1999-2005 Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Kommunikations- und Medienwissenschaft (SGKM), 2005-2007 stellvertretender Ombudsmann für die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) Deutschschweiz , seit 2008 Präsident der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen der Schweiz (UBI). Lehraufträge an den Universitäten Lugano, Basel, Freiburg i. Ue. und Stuttgart-Hohenheim, Dozent am Medienausbildungszentrum Luzern (MAZ). Seit 2010 Mitglied des Stiftungsrates der Gottlieb und Hans Vogt-Stiftung in Solothurn.

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