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Medienhandeln in globalisierten und multilokalen Lebenswelten


Medienhandeln in globalisierten und multilokalen Lebenswelten

merzWissenschaft 2012
2. Aufl.

von: Bernd Schorb, Helga Theunert

6,99 €

Verlag: Kopaed
Format: PDF
Veröffentl.: 01.01.2013
ISBN/EAN: 9783867367301
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 122

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

<p>Immer mehr Lebensbereiche werden immer grundlegender von Medien durchdrungen. Durch diesen Mediatisierungsprozess ver&auml;ndern sich die Rahmenbedingungen f&uuml;r Erleben, Handeln und Kommunizieren der Menschen. Es entstehen neue Kommunikationsformen und Kommunikationsm&ouml;glichkeiten: Zum Beispiel erlauben die neuen Smartphones und Tablets ein in hohem Ma&szlig;e flexibles Medienhandeln - man kann sich unabh&auml;ngig von Ort und Zeit mit medialen Inhalten besch&auml;ftigen, mit Menschen kommunizieren und eigene Botschaften artikulieren. Vor allem mobile Ger&auml;te erweitern die Zugriffsm&ouml;glichkeiten auf mediale Inhalte und kommunikative Werkzeuge; Individual- und Massenkommunikation wachsen dabei immer enger zusammen. Handeln und Kommunizieren werden so zunehmend multi- und translokal. Gleichzeitig geraten Handeln und Kommunizieren aber auch in einem neuen Sinn in einen &ouml;konomischen Kontext: Wer seine Handlungsspielr&auml;ume f&uuml;r eine souver&auml;ne Lebensf&uuml;hrung ausloten will, muss sich immer auch vorgegebene mediale Inhalte und Werkzeuge aneignen und sich auf damit verbundene kommunikative Strukturen einlassen. Denn die Verwendung digitaler Medien findet Techniken und Organisationsformen vor, auf die sie sich beziehen muss und die in &ouml;konomischem Interesse gestaltet und entwickelt worden sind. Was jenseits des direkt Erfahrbaren mit Kommunikaten und mit den eigenen Daten passiert, ist dann kaum noch nachvollziehbar.<br />Globalisierung und &Ouml;konomisierung gehen so Hand in Hand mit Prozessen der Mediatisierung. Die daraus resultierenden kulturellen, politischen, &ouml;konomischen und medialen Entwicklungen erweisen sich als eng miteinander verzahnt und ver&auml;ndern die Art, wie die Welt konstruiert und rekonstruiert wird. Die Subjekte als Interpreten und Gestalter ihrer Lebenswelt sind obendrein immer mehr gefordert, ihre Lebensf&uuml;hrung mit all diesen Anforderungen 'von au&szlig;en' in Einklang zu bringen.<br />Die Herausforderungen, denen sich die Subjekte dabei im Rahmen von Medienaneignungsprozessen stellen (m&uuml;ssen), k&ouml;nnen vor diesem Hintergrund in verschiedenen Dimensionen skizziert werden, so etwa als:<br />- Vergemeinschaftung: Soziale, kulturelle und politische R&auml;ume, in denen je nach Gegen&uuml;ber oder Publikum unterschiedliche Themen verhandelt werden, konstituieren sich zunehmend &uuml;ber mediatisierte soziale Beziehungen. Es werden neue Vergemeinschaftungsformen m&ouml;glich und sichtbar, die nicht mehr auf traditionellen Bindungsformen beruhen, sondern in denen Entgrenzung erfahren und mit medialen Mitteln gestaltet wird, zum Beispiel in multilokalen Familien-, Liebes- oder Freundschaftsbeziehungen<br />- Verortung: Das Subjekt ist in seinen durch mediale Strukturen vorstrukturierten Auseinandersetzungen und Beziehungsformen mit anderen gefordert, verschiedene Facetten seines Selbst zu pr&auml;sentieren und sich im Hinblick auf vielf&auml;ltige Fragestellungen zu verorten. Dies geschieht dann beispielsweise im Hinblick auf globale oder lokale Themen und oft auch mit Bezug auf die Gestaltung und Ausformung lokaler, regionaler oder auch grenz&uuml;berschreitender transkultureller Identit&auml;t.<br />- Flexibilisierung: Mobiles Medienhandeln erm&ouml;glicht den Subjekten Flexibilit&auml;t im Umgang mit medialen Strukturen und Werkzeugen. Flexibilit&auml;t ist aber auch als eine gesellschaftliche Anforderung an die Einzelnen zu diskutieren, die in der mediatisierten Lebenswelt zum Beispiel im Hinblick auf die Arbeitssph&auml;re an Bedeutung gewinnt.<br />- Verdichtung: Durch Mediatisierung ist eine Verdichtung kommunikativer Beziehungen zu beobachten, die Fragen nach N&auml;he und Distanz in der Gestaltung des Soziallebens aufwirft. Zugleich werden damit neue Orientierungsbedarfe der Menschen offenkundig, da es zunehmend schwierig ist, die Konsequenzen des eigenen kommunikativen Handelns zu &uuml;berblicken, die beobachtet, aufgezeichnet und ausgewertet werden.<br />Insofern tragen diese sich wandelnden Rahmenbedingungen von Sozialisation und sozialem Handeln und Erleben einerseits zu neuen Beziehungsformen, andererseits aber unter Umst&auml;nden auch zu einer Verengung auf strukturell Zugelassenes und zu grundlegender, am kommunikativen Handeln ansetzender Verunsicherung bei. Indem das Subjekt immer st&auml;rker gefordert ist, sich mit Anforderungen einer zunehmend mediatisierten Sozialwelt auseinanderzusetzen bzw. diese durch sein eigenes Medienhandeln aktiv mit- und auszugestalten, wird das Spannungsfeld zwischen &ouml;konomischen Interessen und dem souver&auml;nen Handeln der Einzelnen aufs Neue zu einem wichtigen Thema kommunikations- und medienwissenschaftlicher Forschung.</p>

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