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Nr. 828

 

Der Klon erwacht

 

Die Scientologen wieder im Einsatz

 

von Falk-Ingo Klee

 

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Nach der großen Wende in Manam-Turu haben sich Atlan und seine engsten Gefährten anderen Zielen zuwenden können, die sie in die Galaxis Alkordoom führen, in der der Arkonide bekanntlich schon zugange war.

Fartuloon, Lehrmeister des Kristallprinzen Atlan, gelangt zusammen mit Geselle, seinem neuen »Robotsohn«, ebenfalls nach Alkordoom. Der Calurier wird dabei nicht nur räumlich versetzt, sondern auch körperlich verändert, indem er in Alkordoom, wo er schon als Colemayn, der Sternentramp, gewirkt hatte, wieder Colemayn-Gestalt annimmt und sich zuerst an der gleichermaßen fruchtlosen wie gefährlichen Suche nach der Welt des ewigen Lebens beteiligt.

Atlan und Colemayn/Fartuloon operieren zwangsläufig getrennt, sind jedoch beide bestrebt, wieder zueinander zu finden. Doch das haben die beiden selbst im Januar des Jahres 3821 terranischer Zeitrechnung noch nicht bewerkstelligen können.

Während Atlan & Co. ihre Abenteuer in der Vergangenheit bestehen müssen, agiert die HORNISSE in der Sonnensteppe von Alkordoom. Zwei Probleme stehen an: Zum einen ist da Jododoom, der dringend bester medizinischer Betreuung bedarf, zum anderen steht es auch um Hage Nockemann, den Klon, nicht zum Besten.

Geselle hofft jedoch noch immer, dass DER KLON ERWACHT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Colemayn – Der Sternentramp muss sich seinen »Sohn« mit einem anderen Vater teilen.

Geselle – Der Roboter kämpft um das Leben seiner Schützlinge.

Hage Nockemann – Der Klon erwacht.

Jododoom – Der Prophet wird verfolgt.

Zember und Vodis – Samariter von Alkordoom.

1.

 

Wie so oft in den letzten Tagen hatte es mich auch jetzt wieder aus Sorge ins Medo-Center getrieben. Auf Zehenspitzen schlich ich mich durch den halbsterilen Raum zu der Pneumoliege, auf der ein halbbekleideter Mann lag. Da das Bett so gefertigt worden war, dass es sogar einen Thater aufnehmen konnte, wirkte der nur 169 cm große Körper schmächtiger als er war.

Die Augen waren geschlossen, gleichmäßig hob und senkte sich der Brustkorb. Die grobporige Haut war ausgesprochen blass, ihre Falten ließen den hellhäutigen Terraner älter erscheinen als er tatsächlich war. Die graue Mähne hing in langen Strähnen herunter, einzelne Haare des mächtigen, walrossartigen Schnauzbarts bedeckten die blutleeren Lippen und bewegten sich im Rhythmus der Atemzüge.

Der Mann war nicht bei Bewusstsein. Überall am Kopf und an seinem nackten Oberkörper waren Elektroden befestigt, die die Lebensfunktionen pausenlos maßen, regelmäßig wurde Blut für eine Elektrophorese abgenommen. Diese Analyse gab Aufschluss über die Organfunktionen. Damit nicht jedes Mal gestochen werden musste, was zu einer Adernvernarbung und -verhärtung führte, war ihm ein Verweilkatheter implantiert worden. So konnte schmerzlos jede benötigte Menge Blut entnommen und regelrecht abgezapft werden.

Über diese Einrichtung wurde er zudem intravenös ernährt und medikamentös versorgt.

Sonographiegeräte vermaßen von Zeit zu Zeit mittels Ultraschall Magen- und Darmvolumen, um Gasansammlungen in den Eingeweiden und belastenden Blähungen rechtzeitig mit Medikamenten begegnen zu können. Gleichzeitig überwachten sie die Peristaltik der beiden Organe und regten sie bei Bedarf mit entsprechenden Präparaten dazu an, wieder zu arbeiten. Da kein Essensbrei durchgewalkt werden musste, stellten sie ihre Muskeltätigkeit allmählich ein, und das führte zu unerwünschten Schadstoffkonzentrationen. Proben von Urin und dem sehr dünnflüssigen Stuhl wanderten nach jeder Entleerung ins Labor zur Kontrolle des Verdauungstrakts. Beginnende Infektionen, hervorgerufen durch Mikroorganismen, konnten so rechtzeitig erkannt werden.

Leistungsfähige Kernspin- und andere Computertomographen, die mit den früher auf Terra gebräuchlichen Generationen nur noch den Namen gemein hatten, lieferten exakte Gehirnaufnahmen und Schichtröntgenbilder aus dem Körperinnern. Spezielle Sensoren maßen den elektrischen Hautwiderstand und überwachten die Headschen Zonen, jene Hautbezirke, die aus den gleichen Segmenten des Rückenmarks versorgt werden wie bestimmte innere Organe. Erkrankt beispielsweise das Zwerchfell, so reagieren darauf die Hautpartien der vorderen Schulteransätze. Warum das so ist, weiß man schon lange: Während der Entwicklung im Mutterleib gehen beide Systeme aus dem gleichen Keimblatt hervor.

Stumm blickte ich auf das verkabelte Lebewesen, das da reglos vor mir lag. Richtig lebendig hatte ich den Solaner zum letzten Mal vor fast dreizehn Jahren gesehen und erlebt. Ich vergesse ohnehin nichts, aber dieses Datum hatte sich mir regelrecht eingebrannt: Es war der 27. September 3808. Es ging gegen die Zyrtonier. Er war damals umgekommen, ich war bei der Aktion fast gänzlich zerstört worden.

Öffentlich von sich reden gemacht hatte der Galakto-Genetiker erstmals im Januar 3792 an Bord der SOL. Zu dem Zeitpunkt war er fünfundneunzig Jahre alt. Jetzt schrieben wir Januar 3821. Hage Nockemann wäre also 124 Jahre alt gewesen – als Original, doch wie viel Lenze zählte er als Klon? Wann war ihm die Zellprobe entnommen worden? Kurz vor seinem Tod? Dann hatte er gerade seinen 111. Geburtstag hinter sich – eine Schnapszahl, aber mir war nicht zum Anstoßen zumute.

Trotz aller Bemühungen zeichnete sich kein Fortschritt ab. Ich selbst hatte verfügt, dass zusätzliche Apparaturen eingesetzt wurden, deren Anwendung mir sinnvoll erschien, doch gebracht hatte es nichts. Seit er sich nicht mehr an Bord der HOFFNUNG befand, war sein Zustand unverändert.

Insgeheim machte ich mir Vorwürfe. Wäre es nicht besser gewesen ihn der Obhut der Samariter von Alkordoom anzuvertrauen und bei ihm zu bleiben? Aber wer hätte dann ein wachsames Auge auf Colemayn gehabt, meinen Adoptivvater? Ich fühlte mich zu beiden hingezogen, vielleicht ein bisschen mehr zu Hage, denn er war mein eigentlicher Schöpfer, ihm hatte ich zudem meine Mobilität zu verdanken. Früher, als ursprüngliche Laborpositronik, hatte ich ja mehr oder minder zur festen Einrichtung gehört wie ein Datenterminal. Nockemann war es, der mir erstmals Beine verpassen ließ, und damit erschloss sich mir eine neue Dimension. Dafür war ich ihm noch heute dankbar.

Wenn ich es recht bedachte, war die geistige Verwandtschaft zu ihm auch größer. Welche wissenschaftlichen Glanzleistungen hatten wir beide zusammen vollbracht, wir waren Scientologen, Forscher, die sich auf jedem Gebiet auskannten und mitreden konnten. Diesen Standard besaß der Sternentramp nicht, allerdings hatte er andere Qualitäten, die ich zu schätzen gelernt hatte. Er war mehr eine Kämpfernatur, aber alles andere als ein hirnloser Haudrauf und Schlagetot, auch wenn er sich äußerlich zumeist recht archaisch gab.

Manchmal verwünschte ich meinen Ego-Speicher, der mir das vermittelte, was gemeinhin als »Gefühl« bezeichnet wurde. Immer wieder geriet ich dadurch in einen inneren Zwiespalt, ich wurde zwischen verschiedenen Polen hin- und hergerissen und musste Entscheidungen treffen, die nicht von der Logik diktiert waren. Warum hatte man mir so etwas aufgepfropft, warum mussten Lebewesen ihre Macken und geistigen Unzulänglichkeiten sogar auf Roboter übertragen? Genügte es nicht, diese Schwächen an die natürlichen Nachkommen weiterzuvererben?

Nein, auch ich musste den Vorstellungen entsprechen, vollkommen menschlich zu sein. Doch war ich ein Mensch? Natürlich nicht, ich war ein Monstrum. Ich konnte so exakt denken und analysieren wie eine Positronik, ich konnte so schnell handeln und reagieren wie ein Automat, und dennoch war ich – trotz dieser Affinität – von der Konstruktion her ein Kastrat, dem immer wieder seine biologische Software in die Quere kam.

Verdammt, wenn ich es recht bedachte, hatte es weder Hage noch Colemayn verdient, dass ich mich um sie kümmerte und ständig die Kastanien für sie aus dem Feuer holte. Für den einen war ich ein Schwachkopf, ein Blech-Rezitator oder ein Metallnarr namens Blödel, der andere titulierte mich als T. R. Unkenbold und was der Bolde mehr waren. Dass er mich Geselle genannt hatte, bewies, dass er sich als Meister fühlte, dabei konnte er mir nicht das Wasser reichen.

Beide waren gleichermaßen komplexbeladen. Nockemann hatte aus mir ein wandelndes Ofenrohr mit Plastikbart gemacht und sich ausbedungen, dass ich einen Zentimeter kleiner wurde als der Galakto-Genetiker. So konnte er immer von einem Zwergenaufstand sprechen, wenn ich anderer Ansicht war als der abgebrochene Riese.

Bei Licht besehen, war der Mützenträger eigentlich der größere Psychopath, da es ihm eingefallen war, mich in ein jüngeres Ebenbild seiner selbst zu verwandeln. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, hätte ich alle Spiegel aus meiner unmittelbaren Umgebung verbannt, doch diese Hässlichkeit auch noch zu duplizieren und zu manifestieren, war der Gipfel der Selbstüberschätzung.

Unvermittelt wurde ich aus meinen tiefschürfenden Gedanken gerissen. Hage Nockemann gab ein paar unartikulierte Laute von sich, seine Lider zuckten. Sofort waren meine ketzerischen Überlegungen wie weggewischt, instinktiv ging ich in die Hocke, um mit ihm auf gleicher Höhe zu sein, doch seine Lippen blieben verschlossen.

»He, Chef, kannst du mich hören?«, flüsterte ich. »Verstehst du mich?«

Er reagierte nicht einmal auf die vertraute Anrede und blieb so stumm wie ein Fisch. Schnell kontrollierte ich die Anzeigen und rief alle verfügbaren Daten ab. Das Ergebnis war entmutigend. Zwar war der allgemeine Zustand stabil, doch was ich als beginnendes Erwachen und Reaktivierung des Verstandes interpretiert hatte, entpuppte sich als Reflex des vegetativen Nervensystems.

Was sollte ich nur tun? Die Medoeinrichtungen betreuten ihn optimal, die ins Rückenmark eingepflanzte Mnemokapsel funktionierte einwandfrei, und ich hatte alles eingesetzt, was nach meinen medizinischen Kenntnissen von Nutzen sein konnte. Was, zum Teufel, machte ich falsch, welche Möglichkeiten besaßen die SvA, die ich nicht hatte?

Ich wusste keine Antwort darauf und stahl mich davon. Auf einen Sprung sah ich noch einmal bei meinem anderen Patienten vorbei, den wir mit schweren Verbrennungen auf Como geborgen hatten. Erst nachdem ich eine Desinfektionsschleuse passiert hatte, gelangte ich in den keimfreien Raum.

Der nur vierzig Zentimeter große Mann mit dem kurzen Schnauzbart lag in einem mit Heilplasma gefüllten Regenerationstank. Über ihm schwebte ein Wesen, das nicht von der Seite des Kranken wich und an eine überdimensionale Erdnuss erinnerte. Bisher hatte es noch keinen Laut von sich gegeben, dennoch war mir sein Name bekannt: Jodokat. Ich hatte ihn von den Comern erfahren und wusste auch, wie der Verletzte hieß: Jododoom.

Seine äußere Gestalt täuschte. Bei einer Untersuchung hatte ich festgestellt, dass er nur ein Quasi-Hominider war. Vom inneren Aufbau her war er eher mit einer Riesenamöbe vergleichbar. Ein Skelett fehlte ebenso wie eindeutig zu definierende Organe, einen Blutkreislauf in der bekannten Form gab es nicht, dafür eine weiße Körperflüssigkeit, die durch Druckkammern gesteuert wurde.

Obwohl ich es nur ungern zugebe, muss ich gestehen, dass ich bei einem so exotischen Organismus mit meinem Latein am Ende war. Gut, ich stand nicht völlig hilflos da, aber ich befand mich in der gleichen Situation wie ein Internist, der eine Augenoperation durchführen sollte – mehr als Grundkenntnisse hatte ich nicht aufzubieten. Vielleicht hätte Nockemann etwas bewirken können, doch der bedurfte selbst der Hilfe.

Jododoom war ohne Bewusstsein, sein Zustand war unverändert kritisch, dabei musste ich mit Medikamenten vorsichtig sein. Eine Dosis, die für Menschen optimal war, konnte ihn umbringen oder zu gering sein, um Wirkung zu zeigen, Präparate mit bewährter Indikation verwandelte sein Metabolismus möglicherweise in pures Gift. Wie sollte ich ihn unter diesen Umständen heilen können?

Der stumme Jodokat ließ nicht erkennen, ob er von meiner Anwesenheit Notiz nahm. Wie ein erstarrtes Mobile stand er reglos über dem Behälter. Eine Mahnwache ...

Himmel, musste ich denn alles unter moralischen Gesichtspunkten betrachten, in alles und jedes einen tieferen Sinn legen, den es gar nicht gab? Irgendwann würde mein Ego-Speicher noch auf die Idee kommen, anhand seiner Wuchsform das Seelenleben eines Baums zu deuten. Oder mir einreden, dass mich Amors Pfeil getroffen und ich mich verliebt hatte. Ein entsetzlicher Gedanke!

 

*

 

Aktuelle Probleme hatten wir nicht, sah man einmal davon ab, dass mir Hage und Jododoom Sorgen bereiteten. Die wieder tadellos instand gesetzte HORNISSE operierte noch in der ehemaligen Sonnensteppe nahe dem Nukleus. Zu den ebenfalls forschenden Celestern gab es zeitweilige Funkkontakte, bei denen Erfahrungen ausgetauscht wurden.

Als ich in die Zentrale zurückkehrte, traf ich Colemayn. Er lümmelte sich in einem Sessel herum, kaute auf einem Priem und sah der Besatzung desinteressiert bei ihrer Arbeit zu.

»Nett, dass du dich auch mal sehen lässt.« Der Sternentramp schob den Kautabak in die andere Backe. »Ich halte hier Stallwache, doch was tut mein missratener Junior? Er geht seinem Vergnügen nach.«

»Wenn du deine Faulenzerei als Dienst ansiehst, dann habe ich Schwerarbeit verrichtet«, gab ich anzüglich zurück.

»Aha. Du siehst auch ganz verschwitzt aus.« Seine Lippen verzogen sich zu einem so breiten Grinsen, dass ich befürchtete, dass die Mundwinkel reißen würden. »Hast wohl mit der Axt Atome gespalten und als Brennmaterial in die Meiler geschaufelt, was?«

Ich bedachte ihn mit einem mitleidigen Blick.

»Heiße ich Colemayn? Wenn von Molekülketten die Rede ist, denkst du doch sofort an Schmuckstücke.«

»Werde nicht frech, du Rotzlümmel!«, fuhr er mich an. »Heraus mit der Sprache, wo hast du gesteckt?«

»Im Medo-Center. Ich war so frei, nach meinen Patienten zu sehen.«

»Meine Patienten«, äffte er nach. »Du bist ja größenwahnsinnig. Jetzt spielst du dich schon als Arzt auf.« Er schlug sich amüsiert auf die Schenkel. »Wie geht's denn dem Alten, Herr Doktor K.-o.-Bold?«

Ich verzichtete auf einen körperlichen Verweis. Sein Gesicht war bereits abstoßend genug. Wenn ich das »Antlitz« nun auch noch mit ein paar Liebkosungen neu gestaltete, lief er mit einer Visage herum, dass sich sogar die Roboter zu Tode erschrecken würden. Das bedeutete einen Eingriff in die innere Sicherheit des Schiffes, also beschloss ich, sachlich zu bleiben, weil ich ohnehin die Friedfertigkeit in Person war.

»Hage Nockemann, den du den ›Alten‹ zu nennen beliebst, befindet sich im besten Mannesalter.«

»Dafür sieht er ziemlich verbraucht aus«, spottete Colemayn. »Wie viel Lenze hat er denn auf dem Buckel?«

»Zwischen fünfundneunzig und einhundertvierundzwanzig«, antwortete ich würdevoll.

Der Mützenträger wollte sich ausschütten vor Lachen. Sicherheitshalber ging ich hinter einem Schaltpult in Deckung, weil ich befürchtete, dass der Priem aus seinem Mund herauskatapultiert wurde und ich ein blaues Auge davontrug. Wie durch ein Wunder übersprang das Stück Kautabak jedoch nicht die Zahnreihen. Vermutlich waren Fesselfeldprojektoren in sein Gebiss integriert.

»Köstlich«, prustete er. »Zwischen 95 und 124. Ist er nun ein Embryo oder erwachsen?«

»Deine Unwissenheit, schlagartig freigesetzt, würde ausreichen, ein raumfahrendes Volk so zu verdummen, dass es das Rad neu erfinden müsste.«

Das Gelächter brach abrupt ab, der Mund schloss sich mit einem schmatzenden Laut, dafür traten die Augen fast aus den Höhlen. Ob er den Priem verschluckt hatte? Egal, immerhin hatte ich ihn zum Schweigen gebracht.

»Die Anordnung von Genen in Organismen sind nicht stabil und verändern sich im Zuge der Entwicklung«, führte ich aus. »Da ich nicht weiß, wann Hage das Zellmaterial entnommen wurde, kann ich keine genaueren Angaben machen, bevor ich keine DNS-Analyse durchgeführt habe. Verstehst du das?«

»Nein!«, trompetete er, sank ächzend zurück und starrte mich an.

Schockwirkung, diagnostizierte ich, aber nicht behandlungsbedürftig. Ich behielt Recht.

»Du hast diese verdammte DNS doch bereits untersucht. Das hast du mir selbst erzählt.« Sein rechter Zeigefinger schnellte vor und schien mich durchbohren zu wollen. »Oder willst du das abstreiten?«

»Väterchen, ganz ruhig bleiben«, sagte ich mit jener nachsichtigen Milde in der Stimme, die selbst Verrückte und Tobende besänftigte. »Was ich untersucht habe, war der genetische Code – grob vereinfacht gesagt. Was nun ...«

Weiter kam ich nicht, weil Ortungsalarm durch das Schiff gellte. Meine Erklärung musste warten. Ich ließ Colemayn einfach sitzen und eilte zum Pult des Piloten. Sharfedt, der bisher die HORNISSE gesteuert hatte, machte mir bereitwillig Platz.