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Quicky

20 x heißer Spontan-Sex

Das Titelbild steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.

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und Verarbeitung in elektronischen Medien
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eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

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ISBN 9783798604056
0190756 0000

Inhalt

DIRTY SEX

SCHAMLOSE AUSNUTZUNG

DIE ANHALTERIN

UNVERGESSENE NACHT

SCHARFE PHANTASIE

DIE FLIEGE

EROTISCHER FREMDER

DER MEISTERDETEKTIV

FEUCHTER TRAUM …

DER GEILE SCHNEIDER

HEIßES KLASSENTREFFEN

ANIMALISCHE LUST

SEX PUR!

KNISTERNDE SPANNUNG

SEXUELLER HÖHENFLUG

SEXY KUNDENSERVICE

ABSOLUT OBSZÖN …

GEILE STRAND-PHANTASIE

DIE TRAUMFRAU

LUSTVOLLER TANKSTOPP

DIRTY SEX

Lisa Cohen

Die Luft draußen war warm, fast schwül und es regnete seit Stunden ununterbrochen. Es war Mitte August und der Sommer erreichte gerade seinen Zenit. Es würde nicht mehr heißer werden. Wahrscheinlich war heute der wärmste Tag des ganzen Jahres.

Durch den Regen war die Luft schwer geworden. Die se schwüle Atmosphäre regte Helenas Phantasien immer besonders an. Wenn sie den Sex im Sommer schon sehr liebte, dann mochte sie ihn noch ein bisschen mehr an Tagen wie diesem. Sie war dann so sensibilisiert für die körperliche Liebe, dass sie an nichts anders mehr denken konnte. Das Arbeiten fiel ihr schwer, denn einfach still auf dem Bürostuhl zu sitzen und abzuwarten, bis der Feierabend sie endlich erlöste, das war schlecht zu ertragen.

Ihre Nerven waren fast zum Zerreißen angespannt. In solchen Nächten schlief sie wenig, weil sie nur noch an große, pralle Männlichkeiten denken konnte, die ihren Unterleib verwöhnten. Sehnsuchtsvoll warf sie sich von rechts nach links, umfasste ungeduldig ihre Brüste, zog an den gierig aufgerichteten Nippeln und konnte ihre heiße Lust nur mit Hilfe eines stattlichen Vibrators beruhigen.

Doch so ganz befriedigte sie das nicht. Es fehlte ihr zum körperlichen Glück ein Penis aus Fleisch und Blut, ein sinnlicher Mann, der sich auf sie legte, und forschende Hände, die wussten, was sie brauchte. Denn das war mehr als gewöhnlicher Sex. Das war etwas anderes, als sich zu Hause in einem Bett erotischen Phantasien hinzugeben. Und so machte sie sich auf die Suche danach …

In der zweiten Bar hatte sie gefunden, was sie wollte. Er stand am Tresen und lud sie ungefähr knapp fünf Minuten, nachdem er sie registriert hatte, zu einem Glas Sekt ein. Groß war er, kräftig mit Händen, die ganz bestimmt zupacken konnten. Außerdem besaß er ihrer Einschätzung nach genau den Grad an Dominanz, die Bereitschaft dazu, sie zu beherrschen, die sie für ihre sexuellen Spiele benötigte. Seine dunklen Augen strahlten etwas Animalisches aus, das sie unruhig machte und gleichzeitig beruhigte.

Er schien der Richtige für ihre Phantasien zu sein. Ein Blick in seinen Schritt bestätigte ihre Ahnung. Der Mann, der sich für sie interessierte, schien gut gebaut zu sein. Nachdem sie ihm intensiv zwischen die Beine geschaut hatte, ihre Hand wie zufällig die seine berührte und sie ihre Brüste aufmunternd nach vorne schob, konnte sie ganz deutlich erkennen, wie sich die Hose über seinem Glied in einer Form spannte, die auf Großes dahinter schließen ließ.

Seine Augen blieben bewundernd in ihrem Dekolleté hängen. Sie trug wie immer, wenn sie auf der „Pirsch“ war, ein hautenges Kleid aus einem edlen Satinstoff, durch den sich ihre Brustwarzen pausenlos hindurchzuschießen schienen. Kein Männerauge konnte von diesem Anblick lassen.

Als sie die Bar betreten hatte, konnte sie die Blicke fast greifbar spüren. Sie war eine Frau, der man hinterhersah. Eine Frau, die eine fast agressive Erotik ausstrahlte, der sich kaum ein Mann entziehen konnte und die eine ganz bestimmte Sorte Mann auch liebend gern ausprobieren wollte. Zufrieden spürte sie, wie sich der erste Anflug von Feuchtigkeit zwischen ihren Beinen sammelte. Das Spiel nahm seinen Lauf und es überfiel sie wie immer eine erregende Nervosität, eine freudige Anspannung darüber, wie es wohl dieses Mal mit diesem Lover sein würde …

Sie waren mehr als bereit füreinander. Beide wollten schnellst möglich scharfen Sex! Nicht mehr und nicht weniger.

Und sie wollten nicht mehr warten, bis sie bei einem von beiden zu Hause waren. Sie für ihren Teil nahm sowieso nicht gern einen Mann mit zu sich nach Hause. Das nahm dem Ganzen die Spontaneität und auch das notwendig Anonyme, um den Sex etwas extremer gestalten zu können.

Nach dem zweiten Glas Sekt waren die restlichen Hemmungen von ihnen abgefallen. Es gab nur noch den einen verbindenden Gedanken: Lust!

Er erhob sich mit einem besonders sinnlichen Blick in ihre Augen, drehte sich um und ging in Richtung der Waschräume. Ganz selbstverständlich folgte sie ihm. Er stieß eine Außentür auf, die in einen kleinen Hof führte. Erstaunt registrierte sie: er kannte sich hier aus. In dem unübersichtlichen Hof standen überall Müllcontainer herum. Das Ganze machte einen wenig einladenden Eindruck, was die beiden jedoch nicht zu stören schien. Eher das Gegenteil war der Fall. Es war ein Ort so ganz nach ihrem Geschmack. Ein Ort, an dem man wunderbar etwas „schmutzigeren“ Sex haben konnte … Er zog sie hinter eine Bretterwand und setzte sich auf einen Mauervorsprung, schob ihren Rock hoch und wollte ihren Slip herunterziehen, als sie ihn zurückhielt, um in ihre Tasche zu greifen. Überrascht betrachtete er die beiden groben Stricke, die sie ihm hinhielt. Aber er begriff schnell. Sie wollte von ihm gefesselt werden. Sich ihm unterwerfen. Sie wollte sich in seine Hände begeben!

Damit hatte er nicht gerechnet. Doch allein der Gedanke daran schien ihm zu gefallen. Ein wollüstiges Lächeln glitt über sein Gesicht.

„So eine bist du also. Na, so ein Spiel ist doch mal was anderes …“

Er griff nach den Seilen, streifte sie über ihre zarten Handgelenke und befestigte die Enden links und rechts an dem stählernen Geländer, das an der Mauer entlangführte.

„So du kleines Luder, dann schauen wir mal, was dir sonst noch so gefällt …“

Wieder griff er nach dem Slip und zog ihn mit einem Ruck herunter. Sie stöhnte erregt und schloss die Augen. Genau so war es gut.

Er stellte ihre Beine rechts und links auf den Mauerabsatz und schob sich dazwischen. Seine Finger waren ungestüm und hatten nichts Zärtliches an sich. Genau so, wie sie es mochte.

Schnell hatte er ihre Klitoris für seine Berührungen empfänglich gemacht. Die winzige lustorientierte Stelle richtete sich auf, verdickte sich und fing an heftig zu pulsieren. Stöhnend ergab sie sich. Er sollte mit ihr alles machen, was er nur wollte. Es würde alles richtig sein!

Er tauchte zwischen ihre Beine, umfasste beide Knöchel mit den Händen und fing an sie mit der Zunge dort zu liebkosen, wo die Lust am größten war. Ihre Knöchel waren nun wie in zwei Schraubstöcken gefangen. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, was ihr Lustempfinden immer besonders steigerte. Der Mann, der ihr vor einer Stunde noch völlig fremd gewesen war, verwöhnte oral ihren hochsensiblen Punkt und entlockte ihr damit die sinnlichsten Töne. Nur so empfand sie wirkliche, tiefe Lust, wenn sie sich einem Mann unterwerfen durfte. Wenn er sich nahm, was er wollte, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte …

Seine Zunge war wunderbar rau und erforschte unermüdlich ihre verborgensten Lustnerven. Tief fuhr sie dort hinein, wo es schön warm und feucht war. Die dazugehörigen Lippen pressten sich auf ihren sensibelsten Punkt und sorgten für einen Lustlaut nach dem nächsten.

Sie war so überfällig, so geil, dass sie bereits nach wenigen Stimulationen zu ihrem ersten Höhepunkt kam. Der fremde Mann, die Tatsache, dass sie gefesselt war, der ungewöhnliche Ort und die Möglichkeit, dass jemand sie bei diesem „schmutzigen“ Sex-Spiel entdecken konnte, stachelte ihre Ekstase ungebremst an.

Er zog sich die Hose so weit herunter, dass sein stattliches Glied endlich freilag. Ein lauter Seufzer entfuhr ihr. Was für eine Männlichkeit! Sie war ihrer Lust angemessen. Stolz ragte der noch unbekannte Phallus in die Luft und wartete ungeduldig zuckend darauf, in sie eintauchen zu können.

Sie schob ihren Unterleib ein Stückchen weiter nach vorne und wartete vor Erregung zitternd das Eindringen dieses mächtigen Gliedes ab. Als es in sie eindrang, schrie sie erregt auf.

Der erste Stoß war wie ein Dolchhieb. Das Glied schien in ihr noch an Umfang zuzunehmen. Sein Rhythmus setzte ihren Unterleib in Brand. Es war Ekstase pur, was sie vom ersten Moment an verspürte. Ihre leisen, spitzen Schreie erstarben jedoch abrupt, als sie hörte, wie sich eine Tür öffnete und Stimmen näher kamen …

Zwei Männer waren in den Hinterhof getreten. Die Flamme eines Feuerzeuges erhellte die Umrisse der beiden durch die Bretterwand hindurch für einen kurzen Moment. Die glühenden Zigaretten funkelten fast romantisch im tristen Halbdunkel des Hofes. Auch wenn die beiden sie wahrscheinlich nicht sehen würden, hören konnten sie die zwei ganz bestimmt.

Sie hielten beide den Atem an. So geil sie auch waren, entdeckt werden wollten sie nicht. Das würde nur Ärger geben und mit der geilen Nummer wäre es ganz schnell vorbei gewesen.

Ihre Beckenbewegungen verebbten langsam und sie lauschte gemeinsam mit dem Mann, der sich nun weit aus zärtlicher als noch kurz zuvor in ihr teils angstvoll, teils lüstern bewegte.

Er nickte ihr beruhigend zu und machte lautlos weiter. Sie presste ihre Lippen zusammen. Die Männer hatten es nicht eilig. Während sie sich lachend ihre sexuellen Wunschpartnerinnen des Abends offenbarten, stieß sie der Fremde zu einem lautlosen Orgasmus. Sie presste sich zuckend an ihn und biss sich auf die Hand um nicht zu schreien. Auf diese Weise verharrten sie zitternd und schwer atmend noch so lange aufeinander, bis sie wieder allein waren. Was für ein supergeiles Erlebnis!

Ihre Lust aufeinander war durch diesen Akt noch nicht gestillt worden. Sie wollten es noch mal miteinander treiben. Dieses Mal ungestört.

Sie zerrte an ihren Fesseln. Wie gern hätte sie ihn jetzt berührt, aber er machte keine Anstalten sie zu befreien. Er schien außerordentlichen Reiz an dieser ungewöhnlichen Art des Sexspiels zu empfinden. Seine Hände hielten nach wie vor ihre Knöchel fest umschlungen. Seine Arme öffneten ihre Schenkel noch ein bisschen mehr und er genoss den freien Blick auf ihre Scham, die sich vom ersten Akt noch nicht beruhigt hatte.

„Du bist ein geiles Stück. Verdorben und schmutzig. So mag ich es besonders gern …“

Als er sich stöhnend ein zweites Mal in sie hineinschob, schloss sie die Augen. Um ihre Lippen spielte ein selbstgefälliges Lächeln. Sie hatte ihn besiegt. Sie hatte ihn genau da, wo sie ihn hatte hinhaben wollen.

Er hatte das Gefühl, sie hätte sich ihm unterworfen, er hätte sie erobert. Dabei war es genau umgekehrt. Der Fremde spielte dieses Spiel genau nach ihren Spielregeln, ohne es zu wissen. Er verhielt sich genau so, wie sie es wollte, wie es ihr gefiel, wie sie es brauchte um befriedigt zu sein. Das verschaffte ihr den optimalen sexuellen Genuss.

Genau so sollte es sein, wenn sie mit einem Mann schlief. Als er sich hemmungslos in ihr entlud, stieß sie einen triumphierenden Seufzer aus.

Sie kehrten wieder an den Tresen zurück, erhitzt und aufgewühlt, mit pochenden Gliedmaßen und brennenden Lippen. Zur Abkühlung tranken sie noch einen Sekt zusammen.

Wie sie es erwartet hatte, fragte er sie, ob sie sich wiedersehen würden. Sie bejahte, sagte aber nicht, wann und wo. Sie musste ihn etwas zappeln lassen. Auch das gehörte zu ihrer ganz speziellen Befriedigung dazu. Er hatte angebissen. Er würde so schnell nicht wieder abspringen, auch wenn sie ihn etwas hinhalten würde. Nicht zu lange natürlich. Denn auch sie war noch nicht satt.

Sie hatte den richtigen Mann für den richtigen Ort gefunden. Mit ihm konnte sie genau den Sex haben, der sie glücklich machte. Schnell und obszön und ziemlich geil. Sie würde ihn wieder bekommen – in diesem Hinterhof, hinter der alten Bretterwand, zwischen all den großen Müllcontainern – gefesselt und mit der Option darauf, vielleicht doch entdeckt zu werden …

SCHAMLOSE AUSNUTZUNG

Kainas Centmy

Die Dunkelheit traf sie völlig unerwartet. Plötzlich – als ihre Hand sich nach einer Bluse ausstreckte – flackerten die Neonröhren an der Decke und erloschen. Überflüssigerweise blickte sie hoch zur Decke, blickte um sich – nur um festzustellen, dass es nichts zu sehen gab als undurchdringliche Schwärze.

Sie verharrte ruhig, hielt sich vorsichtshalber an der Querstange des Kleiderständers fest und hoffte, dass das Licht gleich wieder angehe, den Raum erhellte. Sie fluchte innerlich, dass es ausgerechnet ihr wieder passieren musste – während eines Einkaufbummels Stromausfall: es war nicht zu fassen.

Seltsam still war es im Geschäft, so als wären mit dem Licht auch die Stimmen der Menschen um sie herum abgedreht worden.

Nichts geschah. Es schien ihr eine Ewigkeit, bis eine beschwichtigend geschäftsmäßige Stimme die Kunden um Geduld bat, der Schaden würde gleich behoben sein. Sie sollten Ruhe bewahren.

Jetzt erst erhob sich ein unwilliges Gemurmel, ängstliche Nachfragen und ärgerliche Nörgeleien wurden laut. Gleichwohl war es beruhigend, wieder Stimmen zu hören. Das Aufrauschen des Stimmengewirrs verebbte wie eine Welle, die sich geräuschvoll über dem Strand brach und leise glucksend wieder ins Meer zurückzog. Immer noch stand sie bewegungslos und wartete auf die Erlösung. Langsam bedrückte sie die Dunkelheit und eine leise Unruhe beschlich sie.

Die Berührung war sacht, beiläufig, dem Anschein nach ungewollt. Nur ein leichtes Streifen am Unterarm, so, als versuchte jemand sich an ihr vorbeizudrängeln. Und doch spürte sie diese Berührung mit der Intensität eines Stromschlages. Sie konnte gerade noch einen erschrockenen Aufschrei unterdrücken. Irgendetwas schien ihr seltsam an dieser Berührung gewesen und sie versuchte das Empfinden zu analysieren.

Noch bevor sie zu einem befriedigenden Ergebnis gelangte, spürte sie erneut eine Berührung, die sie nun aber aufschreckte. Unwillkürlich reckte sie sich, drückte sich gegen den Kleiderständer, als wollte sie die Fläche ihres Körpers reduzieren, ausweichen, mit der Kleidung vor sich verschmelzen.

Es war ein deutliches Streifen gewesen, das sich über ihren Unterarm hoch fast bis zur Schulter bewegte, eine verwirrend zarte, kaum spürbare und doch überdeutliche Kontaktaufnahme. Dies war kein Versehen von jemandem, der sich an ihr vorbeischieben wollte, dies war eine bewusst geführte – Attacke!? Sie hielt den Atem an und ihr erster Impuls galt der Flucht. Sollte sie schreien? Weshalb? Es war nichts geschehen. Und doch spürte sie, wie die Angst in ihr hochstieg, ihr die Kehle zuschnürte, und mit der Angst eine seltsame Erregung, die sie nur undeutlich wahrnahm, die aber unleugbar von ihr Besitz ergriff.

Sie hoffte inständig, das Licht möge sofort wieder angehen. Stattdessen hörte sie lediglich wieder eine Stimme, die um Geduld bat – man würde die Ursache für den Stromausfall umgehend … und so weiter. Diesmal meinte sie aus der Stimme bereits etwas Unruhe herauszuhören.

Es würde also noch dauern. Sie spürte, wie eine heiße Welle sie ergriff, ihr Herz begann zu rasen. Sie wollte nur weg!

Sie wusste intuitiv, dass jemand hinter ihr stand, und in diesem Augenblick roch sie den Duft. Den Duft eines herben Männerparfums, der sie umhüllte, sie – kaum wahrnehmbar und dennoch überdeutlich – erreichte, als würde die Tatsache, dass sie nichts sehen konnte, ihre anderen Sinne schärfen. Sie spürte die Nähe beinahe unmittelbar auf der Haut, als würde er sie mit einer unsichtbaren Hülle umfangen …

Sie schnappte nach Luft. Was sollte sie tun? Irgendetwas musste sie tun! Immer noch stand sie durchgestreckt am Kleiderständer und wusste nur eines: Sie konnte nicht nach hinten, weil er da stand – er hatte sie berührt, sie mit einem imaginären Netz gefangen.

Die seltsame Melange aus Angst und Erregung irritierte sie und steigerte noch die Empfindung – so sehr sie an Flucht dachte, bereitete ihr das scheinbare Ausgeliefertsein, die Empfindung, gefangen zu sein, von ihm in die Enge getrieben, eine Lust, die sie zu verdrängen suchte. Woher wollte sie wissen, was der Fremde wollte? Vielleicht stand er nur hinter ihr, weil es dunkel war und er sich nicht fort bewegen konnte, ohne Gefahr zu laufen sich zu verletzen? Vielleicht waren diese Berührungen nur der Ausdruck hilflosen Herumtastens um sich Orientierung zu verschaffen.

Sie wollte es nicht wahrhaben, glaubte es nicht, erschrak davor – aber die Zeichen waren untrüglich: Ihre Brustknospen spannten sich, wurden hart, in ihrem Bauch wurde ein Feuerwerk entzündet, das seinen Ausgangspunkt in ihrer pulsierenden Vulva fand.

Sie konnte ihr Herzrasen nicht einordnen: War es Angst oder Erregung? Sie wünschte sich beinahe, dass die Berührungen ihren Phantasien entsprachen, dass er nicht nur orientierungslos hinter ihr stand, sondern wusste, was sie sich sehnlichst wünschte. Dieser Gedanke jagte ihr neue Schauer der Angst über den Körper: der Angst vor sich selbst, ihren unmöglichen, absurden Wünschen.

Als er sie erneut berührte, als seine Hände leicht, aber bestimmt über ihre Schultern streiften, als er an beiden Armen zärtlich – als würde er fragen, als würde er eine Antwort erwarten – hinabfuhr, zuckte sie wieder zusammen und hauchte ein kaum hörbares „Nein – bitte!“ – unsicher, was sie meinte: seine Berührung oder ihre aufkeimende Erregung, ihre latente, widersinnige Bereitschaft, sich auf ein irrwitziges Spiel einzulassen, dessen Konsequenzen sie nicht überblicken konnte. Sie war sich auf seltsam deutliche Weise darüber im Klaren, dass sie auf dem besten Wege war sich preiszugeben, die Kontrolle aus der Hand zu legen.

Der Mann schien ihre Zweifel zu spüren, ihre uneingestandene Zustimmung, ihr Zaudern. Seine Hände umfassten leicht ihre Taille, zeichneten ihren Körper nach, fuhren hoch über ihren Rücken zu den Schultern, zum Hals. Eine Hand wühlte sich kraulend in ihr Haar, die andere rutschte mit den Fingern ihr Rückgrat hinab, das sie regelrecht zu verlieren drohte. Während sie ungewollt ein zustimmendes Schnurren hören ließ, fragte sie sich beinahe zornig, woher dieser Fremde ihre empfindsamen Stellen kannte, wie es möglich war, dass er genau die Punkte ihres Körpers entdeckte, die sie schon immer jegliche Kontrolle über sich hatten verlieren lassen.

Sie reckte sich unter den hinabgleitenden Fingerspitzen, spürte, wie kleine elektrische Schläge von ihrem Rücken ausgingen, direkt in sie eindrangen, vordrangen in ihren Unterleib und sich als feuchter Tau zwischen ihren Schenkeln materialisierten.

Der fremde Körper drängte sich nun näher an sie und sie bemerkte an ihren Pobacken, an denen er sich leicht rieb, wie es um ihn stand – beziehungsweise was zu stehen im Begriff war. Immer weiter streichelte und kraulte er sie, lockend, als hätte er ein Kätzchen unter den Händen, dessen Vertrauen er gewinnen wollte. Er verstärkte leicht den Druck gegen ihre Pobacken. Deutlich spürte sie die harte Ausbuchtung, sah wie im Traum das, was sich dahinter verbarg, spürte den unbändigen Drang, das zu tun, was in irrwitzigen, erregenden Bildern in ihrem Kopf entstand. Das Umfassen, das Reiben des fleischigen, harten Stabes, sie sah sich daran festsaugen – sie keuchte bei diesen Bildern hörbar auf. Nun – so wusste sie – war sie so weit. Nun war kein Halten mehr. Wenn er sie nun nahm, würde sie sich ihm widerstandslos ausliefern. Der Tau zwischen ihren Lippen war in Nässe übergegangen und ohne es zu wollen antwortete sie auf sein Drängen mit reibenden Drehungen ihres Beckens. Die ungewöhnliche, absurde Situation in dieser vollkommenen Dunkelheit, die sie von Menschen angefüllt wusste, die irgendwo in der Nähe um sie herumstanden, unfähig sich von der Stelle zu bewegen, trieb sie in einen nicht gekannten Rausch, eine Euphorie der Begierde, die ihr Angst machte und sie gleichzeitig in Hochspannung versetzte.

Sie klammerte sich mit einer Hand fest an die Kleiderstange, tastete mit der anderen nach hinten, fand sein Becken, fand den Wulst, der sich unter dem Stoff seiner Hose gebildet hatte, begann ihn zu reiben, zu drücken. Seine Hände reagierten mit unverhohlener Deutlichkeit, legten sich auf ihre Brüste, kneteten sie, zwirbelten die harten Knospen unter dem leichten Stoff ihrer Bluse.

„Oh Gott!“, entfuhr es ihr und sie hoffte, dass es unhörbar geblieben war. Sie keuchte kurz auf, biss sich auf die Lippen. Sie musste vollkommen wahnsinnig geworden sein. Eine Hand des Fremden glitt über ihren Bauch, schob den leichten Sommerrock hoch, suchte sich Eingang zu verschaffen unter ihren Slip. Wieder entfuhr ihr ein leises Aufkieksen, als sein Finger sich zu ihrer harten Klitoris tastete und das kleine Köpfchen massierte. Es kostete sie unendlich viel Kraft, nicht laut aufzustöhnen, ihm kein Ja entgegenzuschreien.

Sie nestelte mit der freien Hand an seiner Hose, fand den Reißverschluss, zog ihn auf, fuhr mit der Hand in den Schlitz, tastete nach dem Objekt ihres Begehrens. Er half ihr, indem er kurzerhand den Druckknopf der Hose aufspringen ließ. So befreit, hüpfte ihr der Schaft fröhlich in die Hand. Sie umfasste den Penis und war erstaunt über die stattliche Größe. Oder war es nur die Dunkelheit, die Tatsache, dass sie ihn nur ertasten konnte, die ihr den Phallus so groß vorkommen ließ?

Es spielte keine Rolle: Sie schob die Haut zurück und vor, massierte den heißen Schaft und wünschte ihn sich dort, wo er hingehörte.

Der Fremde warf den Saum ihres Rockes hoch über ihren Rücken, streifte mit routinierter Geste den Slip zur Seite. Seine Finger tauchten ein in das feuchte Tal, teilten die zarten Lippen, rieben und lockten, köderten die empfindsame Knospe.

Ihre Angst und ihr Hoffen wandelten sich. Die Angst galt dem Licht, das wieder angehen könnte, und die Hoffnung zielte darauf, dass der technische Defekt noch eine geraume Zeit unentdeckt bleiben würde. Weit hinten, in den Tiefen ihres Hinterkopfes versuchte sich die Vernunft einen Weg in ihr Bewusstsein zu erkämpfen, sich Gehör zu verschaffen: was tust du da? Bist du vollkommen verrückt?! – aber sie kämpfte vergeblich gegen die Brandung ihrer Gier, ihrer Lust, die sie hinwegspülte wie überflüssiges Treibgut. In ihrem Taumel war sie sich der Anwesenheit all der anderen Kunden bewusst – zumal mit andauernder Länge der Dunkelheit die Stimmen lauter und unwirscher wurden.

In dieser abstrusen, von Schwärze erfüllten Atmosphäre spielten die Finger des Mannes virtuos auf dem Instrument der Lust. Sie stahlen sich flink zwischen die Lippen, drangen vor in ihr nasses Geheimnis, forschten in der warmen Höhle, fanden Antwort, fanden Begehren. Ihre Geilheit nahm immer weiter zu und sie glaubte, ihr würde der Kopf platzen, so sehr musste sie sich zusammennehmen um nicht laut aufzuseufzen, zu schreien, zu jubeln.

Sie beugte sich weiter vor, reckte ihm ihr Becken entgegen. Sie stellte sich breitbeinig hin um ihm Zugang zu verschaffen und bugsierte seinen harten Schaft zwischen die Lippen. Er nahm die Finger zur Seite, spreizte ihr Geschlecht, um den Zugang zu erleichtern.

Wimmernd und hechelnd empfing sie den kräftigen Penis, der sich nun in sie schob, langsam, genüsslich, jeden Zentimeter auskostend, den er tiefer in sie eindrang. Sie öffnete sich ihm, nahm ihn auf, wollte ihn halten.

Mit kräftigem Griff fasste der Fremde nach ihrem Becken, hielt sie fest, während er in langen, sanften Zügen in sie zu stoßen begann.

Sie geriet in einen Rausch, einen Taumel. Ihr Wimmern wurde hörbar. Es folgte dem Aufklatschen seines Beckens, dem unerbittlichen Anrennen gegen ihr Geschlecht. Das Hämmern in ihrem Kopf nahm zu. Wirre Gedankenfetzen durchzuckten ihr berauschtes Gehirn. Wenn nun das Licht anging …! Wenn sie jemand sah … hörte! Und dann wünschte sie sich gesehen zu werden. Wie sie von ihm genommen wurde, wie sie dastand, mit gespreizten Beinen, vornübergebeugt, ihm ihr Geschlecht entgegenreckend, sein Penis, der sich in sie schob, sein Becken, das ihren Körper erschütterte im festen Anprall seiner Stöße … Ihr Wimmern blieb ungehört im sich allmählich anbahnenden Durcheinander tastender, stolpernder, umherirrender Menschen, die sinnlos dem Ausgang zuzustreben begannen, dem ungeduldigen Stimmengewirr, den empörten Ausrufen und ängstlichen Schreien. Verzweifelte Verkäufer versuchten die Menge zu beruhigen und zum Ausharren zu bewegen. Irgendwo in der Tiefe des Verkaufsraumes schepperte es, als sei ein Kleiderständer umgestoßen worden. Der Tumult wurde lauter – aber er drang nicht zu ihr durch.

Das Becken hochgereckt, die Beine durchgedrückt hielt sie dem Ansturm des Fremden stand, vergaß sie ihre Umgebung und endlich wurde aus ihrem Wimmern ein anhaltendes Stöhnen, ein dem Rhythmus seiner Stöße folgendes, lustvolles Schreien, das im Dunkel des Raumes ungehört verhallte. Jeder war genug mit sich selbst beschäftigt.

Der Fremde verwöhnte sie. Der Anprall seines Körpers wurde heftiger, steigerte sich zu einem Stakkato, das sie durchschüttelte, das sie beinahe aus dem Gleichgewicht brachte. Er aber hielt sie weiter mit festem Griff umklammert und stieß in sie.

Konvulsive Kontraktionen kündigten ihren ersten Orgasmus an und sie ergoss sich in einem Schwall über sein Glied in einem Ausmaß, das sie bisher nicht gekannt hatte. Sie erschrak selbst über die Heftigkeit und ihr ganzer Körper schüttelte sich.

Kraftvoll und hart in ungezügelter Wucht nahm er sie. Eine zweite Welle rollte heran, die sie ebenso wie die erste zu zerreißen drohte. Sie schrie kurz auf – sich plötzlich besinnend, dass sie nicht allein waren; und dennoch: es war ihr eigentlich bereits egal. Sein Ansturm trieb sie in die Gleichgültigkeit ihrer Umgebung gegenüber. Sie war nur noch Lust, nur noch Fleisch, nur noch Hure!

Sie spürte, wie sie sein Glied in furiosem Tanz durchtobte, spürte seine Kraft, seine Stärke, seine Größe, die sie ganz und gar ausfüllte. Lichtblitze zuckten in ihrem Kopf, ihr Körper schien Funken zu sprühen und wieder wurde sie von einem Höhepunkt überschwemmt – in dem Augenblick, als er sich in sie entleerte, als sie spürte, wie er sie in konvulsiven Schüben überflutete – heiß und heftig. Sie schrie noch einmal auf und er schob sich noch mehrmals in sie, bevor er sich entzog. Er streichelte ihr über den Rücken, ordnete ihre Kleidung notdürftig. Sie stand am Kleiderständer, den Kopf auf dem Arm aufliegend, mit dem sie sich dort festhielt, und versuchte zur Ruhe zu kommen. In diesem Augenblick zuckten die Neonröhren auf und stockend sprangen sie an – der Raum hatte wieder Licht. Sie schrak auf, sah sich hektisch um und bemerkte erst jetzt das Durcheinander und den Tumult, der sich um sie herum abspielte. Erleichtert stellte sie fest, dass sich niemand um sie kümmerte.

Nun, da das Licht wieder an war, stürzten die meisten Kunden dem Ausgang zu. Nur wenige blieben unschlüssig stehen, als überlegten sie, ob sie nun ihre Einkäufe weiterführen sollten oder nicht.

Sie brauchte dringend eine Toilette. Ihre Schenkel waren nass und ihr Geschlecht glühte. Jetzt erst kam sie auf die Idee sich umzublicken, nach dem Fremden Ausschau zu halten, der noch vor Minuten hinter ihr gestanden hatte, der sie noch vor Augenblicken genommen hatte. Der enge Gang, in dem sie stand, war leer. Zwar sah sie den einen oder anderen Mann, hätte aber nicht sagen können, ob einer von ihnen der Fremde hätte sein können, der so unverschämt die Situation ausgenutzt hatte.

Auf schlotternden Beinen bahnte sie sich endlich einen Weg durch das Chaos und strebte dem Ausgang zu. Immer noch sah sie sich verstohlen um, in der bangen Erwartung anzüglicher Blicke oder eines wissenden Lächelns. Als sie eilig das Geschäft verließ, musste sie über sich selbst lachen: Er hatte schamlos die Situation ausgenutzt … schamlos!

DIE ANHALTERIN

Mark Pond

Fahren Sie vielleicht über oder sogar nach Bremen?“, fragte die junge Frau, die direkt auf mich zugekommen war.

Ich machte gerade eine Pause von der dreistündigen Fahrt, hatte noch das Rauschen im Ohr und schlürfte an einem Becher mit heißem Kaffee. Ich schaute sie an. Ich hatte sie schon vor ein paar Minuten gesehen und eine Weile beobachtet. Sie war von Auto zu Auto gegangen und hatte die Fahrer etwas gefragt. Jetzt wusste ich, was sie wollte. Nein, was sie wollte habe ich schon vorher gewusst, aber jetzt wusste ich, dass ich sie mitnehmen würde.

„Ja, ich fahre über Bremen.“

„Könnten Sie mich vielleicht mitnehmen? Bis zur Autobahnraststätte“, sagte sie und lächelte mich an, wobei sie den Kopf etwas zur Seite legte, „oder so.“

Sie schien doch etwas verlegen zu sein. Vielleicht war es auch nur Berechnung. Sie hatte ja ein Ziel und dort wollte sie hinkommen.

„Das ist durchaus möglich“, sagte ich und lächelte zurück. Ich war bemüht sie nicht von Kopf bis Fuß zu mustern. Wobei ich wahrscheinlich gar nicht bis zu den Füßen gekommen wäre. Ich hatte ja schon gesehen, was für eine gute Figur sie in ihrer engen Jeans und dem knappen Top machte. Genüsslich meinen Kaffee trinkend und ein Brot essend, hatte ich sie bei ihrem Rundgang beobachtet. Und ich gebe es gern zu, ich hatte gehofft, dass sie auch noch zu mir kommen würde. Beim Mitnehmen von Anhaltern oder eben Anhalterinnen halte ich mich sonst eigentlich eher zurück. Meistens sind sie ja auch zu zweit oder dritt unterwegs. Aber in diesem Fall war ich voreingenommen. Sehr voreingenommen. Bei dem Anblick!

Jetzt stand sie vor mir und wollte genau dort hin, wo ich entlangfahren würde. Ich fragte mich, ob ich für sie nicht auch einen Umweg in Kauf genommen hätte. Ihr Lächeln und ihre Augen, das sah ich ja jetzt ganz deutlich, wären es Wert gewesen, ein paar Kilometer mehr zu fahren.

Obwohl ich ja Zeit hatte. Niemand hetzte mich, niemand erwartete mich. Keine Termine, keine Telefonate, keine nervigen Gespräche. Eigentlich erwartete mich nur eine angenehme Zeit an der Nordsee, und die würde mir nicht davonlaufen oder besser davonschwimmen. Ich hatte mir im Wagen schon ausgemalt, wie ich in dem Strandcafé sitzen würde, das ich von den letzten Jahren kannte, und meinen Earl Grey trank. Dabei schaute ich auf die offene See. Ab und zu würde ein Schiff am Horizont vorbeifahren, mich aber in meiner Ruhe nicht stören.