Die Liebe zweier Medienunternehmer zu Maria im Weingarten
Baden im Main-Altwasser
Richard Rother: Meister des Holzschnitts
Die „Gruppe 47“ in Marktbreit
Der Dichter Italo Svevo in Segnitz
Das Domkapitel und der Fürstbischof
Berühmter Sommerhäuser: Franz Daniel Pastorius
Die „Steehawer“ von Randersacker
Balthasar Neumann – der Ausnahmearchitekt
Leonhard Frank: Literat und Pazifist
Tilman Riemenschneider – Meister der Spätgotik
Lusamgärtlein
Die Blutspur der Judenschläger
Der Bäck: Brot und Wein
Aufgemerkt mit Erwin Pelzig
Der Wein der Zukunft
Jüdisches Kulturmuseum: Die letzten Gemeindemitglieder starben im KZ
Der Ahne der Finanzkrise: Lehman
Die geheimnisvollen Figuren von Hammelburg
Das Schneewittchen aus Lohr
Wie das Glas in den Spessart kam
Louise Modersohn-Breling: Glückliche Tage in Wertheim
Rudolf Fürst: „Rotweinfürst“ von Franken
In der exotischen Welt der Gewürze
Julius Echter: Stifter, Gegenreformator, Verwaltungsfachmann
Christian Schad: Dadaist und Maler der Neuen Sachlichkeit
Aufstieg und Fall der Textilindustrie
Bierdeckel-Cartoons gegen Spießigkeit
Zwei Pedale und fünf Sterne auf dem Main-Radweg
Hundertwasser in Mainfranken
Meefischli
„Frank & Frei“: die Renaissance des Müller-Thurgau
Weinqualitätsstufen: die große Verwirrung
VDP Franken – Klub der Spitzenwinzer
Rosenhut: fränkische Brennerkunst
Kartenverzeichnis
Bamberg
Zwischen Haßberge und Steigerwald
Schweinfurt
Steigerwald
Gerolzhofen
Iphofen
Maindreieck
Volkach
Mainschleife
Kitzingen
Würzburg – Hofgarten der Residenz
Würzburg
Würzburg – Weinwanderwege
Veitshöchheim – Hofgarten
Mainviereck
Lohr
Miltenberg
Amorbach
Aschaffenburg – Schloss Johannisburg und Pompejanum
Aschaffenburg – Park und Schloss Schönbusch
Aschaffenburg
Übersicht der Wanderungen
(GPS) - Wanderung 1
Wanderung 2
(GPS) - Wanderung 3
(GPS) - Wanderung 4
(GPS) - Wanderungen 5 und 6
(GPS) - Wanderung 7
(GPS) - Wanderung 8
Legende
Mainfranken Übersicht
Mainfranken Westen
Mainfranken Osten
Tourenverzeichnis
GPS-Wanderung 1: Auf den Spuren von Abt Degen rund um Zeil
Wanderung 2: Durch das Tal der Wässernach
GPS-Wanderung 3: Auf urtümlichen Wegen am Main entlang nach Schweinfurt
GPS-Wanderung 4: Von der Zisterze Ebrach nach Handthal und auf die Stollburg
GPS-Wanderung 5: Auf den Kalb in Iphofen
GPS-Wanderung 6: Von Iphofen durch das Mühlental nach Markt Einersheim
GPS-Wanderung 7: Durch die Volkacher Weinberge nach Gaibach
GPS-Wanderung 8: Von Marktbreit über Frickenhausen nach Ochsenfurt
Unterwegs mit Hans-Peter Siebenhaar
Promovierter Politikwissenschaftler, Studium in Erlangen, Madrid und Kalamazoo (USA), Europa-Korrespondent des »Handelsblatt« in Brüssel. Hans-Peter Siebenhaar ist ein Müller-Autor der ersten Stunde; sein erstes Buch, »Fränkische Schweiz«, schrieb er 1982 zusammen mit dem Verlagsgründer. Ingesamt hat der gebürtige Franke sieben Reisebücher im Verlag Michael Müller geschrieben - von Bodensee über Madrid bis zum Peloponnes und Korfu.
Franken ist nicht Bayern. Mainfranken schon gar nicht. Statt hellem Gerstensaft aus Liter-Krügen in Selbstbedienungs-Biergärten fließt eleganter Wein in Silvaner-Gläsern in lauschigen Besenwirtschaften. In dieser einmaligen Flusslandschaft zwischen Bamberg, Würzburg und Aschaffenburg hat noch kein Massentourismus mit falscher Folklore Einzug gehalten. Dafür ist die Region zwischen Steigerwald und Spessart zu kleinräumig, vielfältig, individuell und der Münchner Zentralismus zu fern. Selbst in den Ferienmonaten sind Winzerstädtchen, Weinstuben, Schlösser, Burgen und Gärten nicht überrannt.
Für mich ist die Region Heimat - eine Heimat, die sich in den vergangenen Jahren glücklicherweise modernisiert, geöffnet und trotz jahrzehntelanger infrastruktureller Benachteiligung ein regionales Selbstbewusstsein gewonnen hat.
Wenn ich durch Würzburg, Iphofen, Sommerhausen oder Bürgstadt spaziere, mit Winzern über Gott und die Welt diskutiere und mich anschließend kulinarisch verwöhnen lasse, sage ich mir: Mainfranken ist einfach paradiesisch.
Gehen Sie mit auf die genussvolle Reise durch Mainfranken! Es gibt viel zu entdecken!
In eigener Sache
Wegen der andauernden Corona-Pandemie unterliegen touristische Einrichtungen und Veranstaltungen auf noch nicht absehbare Zeit einer Reihe von Einschränkungen, die bei der Recherche für diesen Reiseführer noch nicht galten. Und so kann es sein, dass das ein oder andere im Buch beschriebene Museum verkürzte Öffnungszeiten hat, dass Restaurants Zugangsbeschränkungen haben, dass Festivals abgesagt sind usw. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis, dass nicht alle Information in diesem Buch auf dem jeweils aktuellen Stand sein können, und bitten Sie, gelegentlich einen Blick auf unsere Internetseiten zu werfen: Dort werden wir Sie möglichst engmaschig über die neuesten Entwicklungen in Ihrem Reisegebiet auf dem Laufenden halten.
Schreiben Sie an: Dr. Hans-Peter Siebenhaar, Stichwort „Mainfranken“ c/o Michael Müller Verlag GmbH | Gerberei 19, D - 91054 Erlangen hans-peter.siebenhaar@michael-mueller-verlag.de
Orientiert in Mainfranken
Die Region im Profil
Mainfranken ist ...
Mildes Klima, mediterranes Licht, opulenter Barock, verspieltes Rokoko, verführerischer Wein und lukullische Genüsse prägen die Flussregion zwischen Bamberg, Würzburg und Aschaffenburg.
Der Main mäandert auf seinem Weg von Ost nach West unaufgeregt zwischen Steigerwald und Haßberge, durchquert Würzburg und schließlich den Spessart. An seinen Ufern locken romantische Dörfer und Städte wie Dettelbach, Kitzingen, Sulzfeld, Marktbreit, Frickenhausen, Veitshöchheim, Lohr und Miltenberg.
... landschaftlich reizvoll
Wie an einer Perlenschnur reihen sich die Städte, Dörfer und Weiler entlang des Mains auf. In zahlreichen Kurven schlängelt sich der Fluss durch die liebliche Mittelgebirgslandschaft Mainfrankens Richtung Frankfurt. Sonnenverwöhnte Weinlagen, weite Gäulandschaften und ausgedehnte Waldgebiete laden dazu ein, diese - historisch und kulturell neben dem Regierungsbezirk Unterfranken auch Teile Baden-Württembergs und Oberfrankens umfassende - vom Main geprägte Natur- und Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt zu erwandern und zu erradeln.
... reich an Kultur
Die fränkische Region ist nicht nur das bekannte Bocksbeutelland, sondern eine Kulturregion europäischen Ranges, die in Teilen noch auf ihre Entdeckung wartet. Die Fürstbischöfe genossen ihren Reichtum und investierten ihr Geld im Überfluss in Schlösser und Gärten. Das von der Unesco ausgezeichnete Weltkulturerbe in Bamberg und in Würzburg zählt zwar zu den Höhepunkten jeder Reise entlang des Mains, doch gibt es viel mehr zu entdecken. Auch weniger bekannte Ziele wie der Park Schönbusch, die Gartenanlage in Veitshöchheim, die Kirchenburg in Mönchssondheim oder die Burgruinen in Wertheim und Freudenberg, Klosteranlagen wie Bronnbach oder verträumte Schlösser wie Mespelbrunn und Seehof (bei Bamberg) sind einen Besuch wert. Im Sommer locken angesehene Kulturfestivals wie das Mozartfest in Würzburg oder die Calderon-Festspiele in Bamberg.
... eine Region für den Aktivurlaub
Mainfranken wird von einem der attraktivsten Radwege Deutschlands durchkreuzt, dem Main-Radweg. Die exzellent markierte und ausgebaute Strecke führt entlang der schönsten Städte und Sehenswürdigkeiten der Region. Mountainbiker finden außerdem in den Wäldern des Spessarts und des Steigerwalds interessante Touren. Auch Wanderer kommen durch die Wälder, Weinberge und entlang des Mains auf ihre Kosten. Großer Beliebtheit erfreuen sich Themenwanderwege wie der Steigerwald-Panoramaweg, der Rotweinweg im Mainviereck bei Miltenberg oder der Friedrich-Rückert-Weg von Schweinfurt nach Coburg. Besonders reizvoll sind die verwunschenen Täler der Main-Zuflüsse, die nur zum Teil durch Wanderwege erschlossen sind (z. B. das Wässernachtal). Abseits des „Trubels“ des Maintals lassen sich geradezu unberührte Landschaften und wenig besuchte Weiler entdecken. Der Main lockt außerdem Kanufahrer und Bootswanderer.
... ein Paradies für Weintrinker
Mainfranken ist Weinfranken - der Wein steht nahezu sinnbildlich für die gesamte Landschaft und hat hier eine lange Tradition. Bis heute ist der Silvaner - in der regionaltypischen Bocksbeutelflasche - der Stolz der Region, die mit ihren unterschiedlichen Terroirs wie Keuper, Muschelkalk oder Buntsandstein ideale Voraussetzungen für eine große Sortenvielfalt besitzt. In Mainfranken wird übrigens von kleinen und regionalen Brauereien auch gutes Bier hergestellt. Bamberg mit seiner Spezialität Rauchbier ist gar die Bierhauptstadt Frankens.
... ein Eldorado für Feinschmecker
Wein und Küche gehen entlang des Mains eine gelungene Verbindung ein, zur Freude der Fans exzellenter Regionalküche. Im Gegensatz zu anderen Regionen Deutschlands haben hier zahlreiche traditionelle Familiengasthöfe überlebt. Sie glänzen mit regionalen Gerichten auf der Basis einheimischer Produkte. Insbesondere im Weindreieck rund um Würzburg kommen auch anspruchsvolle Gäste dank der vielen überdurchschnittlichen Weinstuben, Gasthäuser und Restaurants auf ihre Kosten. Im Mittelpunkt stehen auf der Weinkarte meist Fischspezialitäten: Zander, Hecht, Forelle, Waller und Aal, aber auch der für Franken typische Karpfen in den Monaten September bis April. Daneben zählt Wild aus den Wäldern des Spessarts und des Steigerwaldes sowie Fleisch aus ökologischer Landwirtschaft zu den regionalen Stärken.
Vielfältige Landschaften
Erlebnis Natur
Das Tal des Mains und die von ihm durchquerten Mittelgebirge bieten überdurchschnittlich viele intakte Naturräume. Wanderungen durch Spessart, Steigerwald und Hassberge sind im Herbst, wenn sich die Blätter der Buchen und Eichen hellgelb bis blutorange verfärben, ein Erlebnis.
Der Main-Radweg zählt zu den schönsten Tourenmöglichkeiten in Mitteleuropa. Da die abwechslungsreiche Flusslandschaft keine großen Steigungen aufweist, eignet sich die Tour von Aschaffenburg über Miltenberg, Wertheim und Würzburg bis nach Bamberg selbst für untrainierte Fahrradfahrer.
Wandern durch Weinberge
Der Wein prägt Mainfranken. Auf gut markierten Touren - z. T. leider auf breiten betonierten oder asphaltierten Wegen, die im Zuge der Flurbereinigung im 20. Jh. entlang der Hänge angelegt wurden - eröffnen sich immer neue Ausblicke. In den vielen Winzerorten erfährt man auf Schautafeln Wissenswertes über Rebsorten und Terroir, Gasthäuser, Besenwirtschaften, aber auch feine Restaurants laden zu einer Einkehr ein. Besonders schöne historische Weingärten gibt es in Zeil am Main, auf dem Abt-Degen-Steig lassen sie sich herrlich durchwandern.
Aktiv am Main
Der Main ist nicht nur die Lebensader und Seele der Landschaft, sondern lockt auch zum Baden, Kanu- und Bootwandern. Mittlerweile haben begeisterte Freunde des Stand-Up-Paddling den Main ebenfalls entdeckt. Experten bieten nicht nur den Verleih der Boards an, sondern auch individuelle Touren. Besonders schöne Abschnitte sind der Untermain zwischen Wertheim und Miltenberg, die Mainschleife bei Volkach und Sommerach und nicht weniger reizvoll die romantischen Nebenflüsse wie Fränkische Saale und Tauber. Achten Sie aber auf Schleusenbetriebszeiten oder gar Sperrungen. Informationen gibt es unter www.elwis.de.
Volkacher Mainschleife
Sie zählt zu den Highlights einer Tour entlang des Mains. Hier gedeihen Weintrauben, Obst und Spargel prächtig. Inmitten der malerischen Landschaft liegen die angesehenen Winzerorte Escherndorf, Nordheim und Sommerach. Zu Fuß oder auf dem Fahrrad lassen sich bekannte Lagen wie der Escherndorfer Lump oder der Sommeracher Katzenkopf durchqueren. Zu einer romantischen Pause lädt die Hallburg inmitten der Weinberge zwischen Volkach und Sommerach ein.
Terroir-F-Plattformen
Besonders schöne Aussichtsplätze wurden im Zuge eines Marketingprojekts in Mainfranken mit Fähnchen markiert und als Terroir-F-Punktebeschildert. Sie aufzusuchen lohnt nicht nur wegen der herrlichen Ausblicke, sondern auch wegen der dort vermittelten geschichtlichen, kulturellen oder ökologischen im Zusammenhang mit dem Weinbau stehenden Themen. In der Lage Escherndorfer Lump bei Volkach beispielsweise, wo ein bewegliches Photovoltaikelement demonstriert, wie stark die Sonne hier in einer der heißesten Lagen Frankens strahlt, geht es um den Einfluss von Klima und Klimawandel auf den Weinbau. Architektonisch eindrucksvoll ist die in Form eines gewaltigen Beton-Eichhörnchennests gestaltete Aussichtsplattform oberhalb der Lage Kobersberg bei Rimpar.
Schloss- und Hofgärten
Ein Highlight ist Park Schönbusch, der größte der Schlossgärten in Mainfranken. Im Mittelpunkt des weitläufigen Parks steht das elegante Sommerschloss der Mainzer Kurfürsten mit dem großen davor angelegten Teich. Bei einem Spaziergang durch den Park lässt sich so viel entdecken, dass man gut einen ganzen Tag darin verbringen kann, bis Hirtenhäuser, Kanäle, Labyrinth und was sich sonst noch dort verbirgt, erkundet sind. Faszinierend sind auch der prächtige Rokokogärten von Schloss Veitshöchheimmit mehr als 300 Skulpturen und die terrassenförmige Gartenanlage der fürstbischöflichen Residenz mitten in Würzburg, deren Pflege allerdings bisweilen zu wünschen übrig lässt.
Baumwipfelpfad bei Ebrach
Der Pfad in luftiger Höhe bei Ebrach gehört zu den Ausflugshighlights Mainfrankens. Holzstege führen auf mehr als einem Kilometer Länge in unterschiedlichen Höhen an den Baumwipfeln des Steigerwalds entlang und ermöglichen immer wieder neue Blicke auf Flora und Fauna. Schautafeln, Erlebnisstationen und eine Wipfel-App vermitteln zusätzliche Eindrücke und allerlei Wissenswertes rund um den Lebensraum Wald. Höhepunkt des Pfads ist ein 42 m hoher Aussichtsturm über den Baumkronen, der einen traumhaften Rundumblick bietet. Für den Besuch sollte man sich mindestens einen halben Tag Zeit nehmen.
Burgen, Museen und mehr
Erlebnis Kultur
Mainfranken ist ein kulturelles Eldorado. Die Landschaft am Main zog seit jeher Künstler an - von Bildhauern wie Tilman Riemenschneider, Malern wie Giovanni Battista Tiepolo und Christian Schad bis hin zu Schriftstellern wie E.T.A. Hoffmann, Friedrich Rückert, Hans Wollschläger oder Paul Maar.
In Mainfranken hinterließ der barocke Baumeister Balthasar Neumann faszinierende Spuren. Sein spektakulärstes Werk ist die Würzburger Residenz - heute Weltkulturerbe. Doch auch weniger bekannte Bauwerke des fürstbischöflichen Baudirektors gibt es zu entdecken wie Maria Limbach bei Eltmann.
Würzburger Residenz
Die Residenz beeindruckt bei 168 Metern Fassadenlänge bereits durch ihre Dimensionen. Im Inneren verschlagen einem die farbenprächtigen Deckenfresken des Treppenhauses den Atem. Draußen lädt ein ausgedehnter Hofgarten zu Spaziergängen ein.
Festung Marienberg in Würzburg
Die mächtige Burganlage mit dem sehenswerten Museum für Franken ist das Wahrzeichen Würzburgs. Man genießt von dort einen schönen Ausblick auf die Stadt und ihr Umland.
Bamberger Dom
Der mehr als tausend Jahre alte Bamberger Dom beherbergt nicht nur die berühmteste Reiterplastik des Mittelalters, den Bamberger Reiter, sondern auch das einzige Papstgrab nördlich der Alpen.
Abteikirche in Amorbach
Das große Gotteshaus beeindruckt mit farbenfrohen Deckengemälden und dem Hochaltar mit sechs Marmorsäulen. Der spektakulärste Teil der Innenausstattung ist aber die Orgelmitüber 5100 Pfeifen und 66 Registern.
Schloss Johannisburg in Aschaffenburg
Das gewaltige Wahrzeichen Aschaffenburgs mit seinen markanten Ecktürmen, einst Sommersitz der Mainzer Erzbischöfe und Kurfürsten, zählt zu den bedeutendsten Schlossbauten der deutschen Renaissance. Zu besichtigen ist u. a. die Schlosskapelle mit prächti- gem Altar und Kanzel sowie die weltgrößte Sammlung von aus Kork angefertigten Architekturmodellen.
Christian Schad Museum in Aschaffenburg
Nach Bauverzögerung soll 2020 das Christian Schad Museum in Aschaffenburg eröffnen. Dort werden Werke des berühmten Malers der Neuen Sachlichkeit aus dem Nachlass seiner Witwe Bettina gezeigt. Christian Schad lebte über Jahrzehnte bis zu seinem Tod in der Nähe Aschaffenburgs.
Wasserschloss Mespelbrunn
Das romantisch inmitten eines Laubwalds gelegene Schloss wird zu einem Teil immer noch von den Reichsgrafen von Ingelheim bewohnt, der Rest ist als Museum für die Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen geöffnet. Auf diesen erhält man einen spannenden Einblick in die Lebensweise und den Reichtum der früheren Schlossherren.
Kirchenburg Mönchsondheim
Der historische Ort Mönchsondheim besteht zum Großteil aus einem Freiluftmuseum, zu dem auch eine sehr sehenswerte Kirchenburg zählt. Die alte Dorfstruktur ist bis heute erhalten und der Besucher kann so den unver-fälschten Charakter eines alten, mainfränkischen Dorfs erleben.
Kunstmuseen in Schweinfurt
Schweinfurt lockt mit mehreren spannenden Museen. Highlight ist das Museum Georg Schäfer. In der bedeutenden Kunstsammlung des Schweinfurter Industriellen sind u. a. berühmte Werke von Carl Spitzweg und Caspar David Friedrich zu sehen.
Gesamtkunstwerk Castell
Das bekannte Adelsgeschlecht Castell verwaltete vom idyllischen Ort aus seinen selbstständigen Zwergstaat bis 1806. Noch heute lebt die Familie im Barockschloss und betreibt das größte private Weingut Frankens und auch eine Privatbank. Das Weindorf ist vor allem wegen der klassizistischen Kirche, des Schlosses und des Englischen Gartens mit altem Baumbestand sehenswert.
Kabarett Hofgarten in Aschaffenburg
Der bekannte Kabarettist Urban Priol betreibt in Aschaffenburg seine eigene Kabarettbühne. Priol ist u. a. aus der ZDF-Satiresendung „Die Anstalt“ bekannt. Nach der Vorstellung lockt ein Biergarten gleich nebenan.
Familienurlaub
Mainfranken mit Kindern
Die Fluss- und Naturlandschaft entlang des Mains zwischen Bamberg und Aschaffenburg bietet viele Ziele für Familienausflüge, so etwa einen Baumwipfelpfad, Wildparks und kuriose Museen zu Schneewittchen oder der fränkischen Fasnacht.
Der Baumwipfelpfad Steigerwald ist ein Ausflugsspaß für Groß und Klein. Auf dem meist in den Baumkronen verlaufenden Holzpfad zum 42 m hohen Aussichtsturm eröffnen sich faszinierende Blicke auf Flora und Fauna, unterwegs erfährt man allerlei Wissenwertes rund um das Thema Wald und unten warten als weitere Attraktion ein Rehwildgehege und ein Streichelzoo.
Zu Besuch bei Schneewittchen in Lohr
In der Spessart-Stadt Lohr können sich Kinder und Erwachsene auf die Spuren des „echten“ Schneewittchens begeben. Denn hier soll das historische Vorbild der legendären Märchenfigur gelebt haben. Im Schloss, wo das Spessartmuseum untergebracht ist, kann man Schneewittchen jeden zweiten und vierten Sonntag (zwischen April und Oktober) um 15 Uhr zu einer kostenlosen Märchenstunde treffen. Dort gibt es auch den berühmten Spiegel zu bewundern.
Auf Entdeckungstour im Mainfränkischen Museum in Würzburg
Das Mainfränkische Museum hat sich ein Programm extra für Kinder überlegt. Die Kleinen werden beim Besuch auf eine Rätselrallye geschickt. Ausgestattet mit dem Heft „Meine Entdeckungsreise“ müssen sie 13 Fragen beantworten und so das Lösungswort finden, für das es an der Kasse dann einen Expertenstempel und ein kleines Geschenk gibt. Auf der Festung lässt sich natürlich außerdem das ganze Jahr über wunderbar Ritter spielen. Viel Programm geboten ist im September beim Museumsfest.
Scherenburgfestspiele Gemünden
Bereits seit über drei Dekaden locken die Scherenburgfestspiele - das kulturelle Aushängeschild von Gemünden - in das romantische Städtchen am Main. Mit seinen Kindervorführungen hat sich das Theaterfestival einen guten Ruf erworben. Hotzenplotz, Pumuckl, Urmel, Michel, Pippi Langstrumpf, Jim Knopf, Tom Sawyer ... Kaum ein Kinderbuchheld, der hier noch nicht auf der Bühne zu sehen war.
Wilden Tieren bei Schweinfurt auf der Spur
Der kostenlos zu besuchende und ganzjährig rund um die Uhr geöffnete Wildpark an den Eichen lockt mit Tieren von Elchen und Damhirschen über Wildschweine bis hin zu Luchsen. Auf 18 Hektar gibt es insgesamt 43 Tierarten zu beobachten. Neben anderen Attraktionen wie Bocciabahn und Minigolf ist im Sommer insbesondere der Wasserspielplatz beliebt.
Tierisches Theater in Kleinheubach
Im kleinen Theaterpavillon im Schlosspark von Kleinheubach veranstaltet die Schauspielerin, Tierlehrerin, Akrobatin und Zauberkünstlerin Lilli Chapeau eine ganz besondere Art von Theater, das sich zwischen Schauspiel und Zirkus bewegt. In den selbstverfassten Stücken sind neben ihr als Hauptdarstellerin schlaue Pferde, clevere Hunde und gelehrige Hühner zu sehen. Schlosspark 13, Tel. 09371/959 184, www.lilli-chapeau.de.
Hochseilklettergarten bei Eibelstadt
Lustigen Kletterspaß für die ganze Familie bietet der Hochseilklettergarten in Eibelstadt. Bereits Kinder ab 6 Jahren bei einer Größe von mindestens 120 cm dürfen in Begleitung eines Erwachsenen gesichert die Höhen erklimmen. Es gilt spannende Hindernisse zu überwinden. Unbedingt an festes Schuhwerk denken.
Närrisches in Kitzingen
Die kuriosen Fasnachtbräuche in Mainfranken stellt in Kitzingen das Fasnachtsmuseum vor. Dort sind Schellenkostüme, Strohmänner, historische Darstellungen, Spielmasken etc. zu sehen. Die außergewöhnliche Sammlung ist auch für Kinder ein Erlebnis.
Mit der Gondel durch Bamberg
Durch das Weltkulturerbe Bamberg - allem voran natürlich durch sein Klein-Venedig - können sich Familien vom Gondoliere Jürgen „Luigi“ Riedel in einer echten venezianischen Gondel fahren lassen. Das Vergnügen auf der Regnitz, die unweit von Bamberg in den Main mündet, ist nicht billig, aber ein Erlebnis.
Puppen tanzen lassen in Bamberg
In einem barocken Stadtpalais in der Ausgehmeile Sandstraße ist das Bamberger Marionettentheater zu finden, das sich zwar primär an Erwachsene richtet, aber auch Stücke für Kinder im Repertoire hat.
Unterwegs in Mainfranken
Bamberg
Barock, lebensfroh, katholisch. Bamberg mit seinem verwinkelten, unzerstörten historischen Zentrum ist längst Weltkulturerbe. Die Bischofsstadt wartet mit zahlreichen Schätzen wie dem Dom samt Bamberger Reiter oder - ein paar Kilometer außerhalb - Schloss Seehof auf.
Schloss Seehof ist ein barockes Juwel. Im weitläufigen Garten lässt es sich ausgiebig flanieren. Leider ist der auf einer Anhöhe liegende Bau nicht komplett zu besichtigen.
Bamberg als eine Stadt mit 72.000 Einwohnern wird heute vor allem von seinen 13.000 Studierenden geprägt, die es zu einem lebendigen, lebensfrohen und weltoffenen Ort gemacht haben.
Als Bierstadt hat es in den vergangenen Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt. Der Gerstensaft der Familienbetriebe aus und um Bamberg besitzt Kultcharakter. Auf den Kellern und in den Biergastwirtschaften herrscht nicht nur im Sommer großer Andrang.
Was anschauen?
Weltkulturerbe: Seit 1993 darf sich die Altstadt mit ihren Bauten aus dem 11. bis 19. Jh. mit dem UNESCO-Titel schmücken. Am westlichen Ufer konzentrieren sich die Klosterbauten, Bischofs- und Adelsresidenzen und der Dom. In der Gruft des Domes ruht Papst Clemens II. Sein Grab ist das einzige eines Pontifex maximus nördlich der Alpen.
Fränkisches Brauereimuseum: Die Verarbeitung von Hopfen und Malz hat eine lange Tradition in Bamberg. Das kleine Museum auf dem Michelsberg gibt darüber Auskunft.
E.T.A. Hoffmann-Haus: Lange hat es den Literaten in Bamberg nicht gehalten und dennoch hat er die Stadt an der Regnitz geprägt. Grund genug sich auf die Spuren des einstigen Theaterkapellmeisters zu begeben.
Villa Concordia: Das imposante Barockpalais beherbergt die Stipendiaten des Internationalen Künstlerhauses - eine Art Villa Massimo in Franken. Für Veranstaltungen und Ausstellungen öffnet es seine Türen.
Historisches Museum: Untergebracht in der allein schon sehenswerten Alten Hofhaltung am Domplatz, widmet sich das Museum mit seiner umfangreichen Sammlung der Kultur und Geschichte der Stadt von prähistorischer Zeit bis in die Gegenwart.
Memmelsdorf: Manche der Besucher sollen nur wegen des guten Memmelsdorfer Bieres kommen. Doch mit Schloss Seehof besitzt der Vorort darüber hinaus eine der schönsten Schlossanlagen der Region.
Was unternehmen?
Grünes Paradies Hain: Wer sich in seinem Besichtigungsprogramm zwischendurch nach etwas Erholung sehnt, hat es nicht weit. Schon E.T.A. Hoffmann schätzte die ausgedehnten Spaziergänge durch den ehemaligen Auwald an der Regnitz.
Der Vergangenheit auf der Spur: Bamberg abseits ausgetretener Pfade zu erkunden, das ist möglich mit Führungen des Vereins Geschichte Für Alle e. V. Bei den Spaziergängen werden auch die dunklen Seiten der Geschichte ausgeleuchtet.
Auf die Erba-Insel: Die Landesgartenschau 2012 hat es möglich gemacht, das ehemalige Gelände einer Baumwollspinnerei im nördlichen Vorort Gaustadt ist ein kleines Freizeitparadies geworden. Zwischen Regnitz und Kanal gibt es viele Möglichkeiten zum Spielen und Planschen.
Auf die Altenburg: Bambergs 400 m hohen Hausberg mit seiner mächtigen Burg als Wahrzeichen erklimmt man am besten zu Fuß. Zwei Spaziergänge durch die Altstadt führen zum Ziel.
Wo essen gehen?
Um es gleich vorwegzunehmen, Bamberg ist kein Feinschmeckerparadies. Das hat einen Grund: Zum heimischen Bier passt am besten eine deftige Küche. Und diese wird in Bamberg gepflegt.
Keller Wilde Rose: Der Spaziergang hinauf auf den Stephansberg kann durchaus schweißtreibend sein. Doch am Ziel entschädigt der Brauerei-Keller mit viel Schatten unter Kastanienbäumen und vor allem mit gutem Bier. Leider Selbstbedienung.
Brauergasthof Höhn: Der Familienbetrieb braut seit über 200 Jahren gutes Bier und serviert dazu eine überdurchschnittliche Küche. Ideal für den kulinarischen Ausklang eines Ausflugs zum nordöstlich von Bamberg gelegenen Memmelsdorfer Schloss Seehof.