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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2014

 

Eine Bestie für Arkon

 

Gefährliches Spiel in Thantur-Lok – die USO benutzt ein Trojanisches Pferd

 

von Arndt Ellmer

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

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Auf der Erde und den Tausenden von Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1303 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 4890 alter Zeit. In jüngster Zeit haben die Spannungen zugenommen, vor allem durch das aggressiv auftretende Kristallimperium.

Einige zehntausend Kampfraumschiffe besetzten das kleine Sternenreich der Topsider und gliederten es ins Imperium ein. Dabei wurde Reginald Bull, Perry Rhodans Weggefährte seit den Tagen der Dritten Macht, gefangengenommen.

Als eine starke arkonidische Raumflotte allerdings Olymp angreifen wollte, wurde sie zum Opfer der neuesten Geheimwaffe der Terraner: Die Aagenfelt-Barriere half, den Arkoniden eine vernichtende Niederlage beizufügen.

Perry Rhodan weiß, dass er gegen das Machtstreben der Arkoniden etwas unternehmen muss. Allerdings muss er an einer ganz anderen Front aktiv werden: gegen die mysteriöse Geistesmacht Morkhero Seelenquell nämlich, über deren Absichten man bislang noch nichts weiß. Auf dem mit psionischen Teilchen aufgeladenen Planeten Morbienne III kommt es zur direkten Konfrontation zwischen den Menschen und Morkhero.

Gleichzeitig nimmt die Neue USO verstärkt den Untergrundkampf gegen das Kristallimperium auf. Sogar direkt auf Arkon arbeiten ihre Agenten und finden heraus, wo Reginald Bull gefangen gehalten wird. Die nächste Aktion startet – ein wichtiges Hilfsmittel dafür ist EINE BESTIE FÜR ARKON …

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Edina Varling – Die Zaliterin wirkt als Geheimagentin im Auftrag der USO.

Tonton – Der Erste Sprecher der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung.

Monkey – Der Oxtorner geht in einen wagemutigen Einsatz.

Mrii'Qaaler – Der Mrii'Q zieht eine blutige Spur durch das Kristallimperium.

Terantal – Der Arkonide jagt eine mörderische Bestie.

Pinocchio – Ein skurriler Roboter.

1.

 

Edina Varling richtete sich ruckartig auf und starrte an den jungen Männern und Frauen der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung vorbei zum Ausgang.

»Was hast du?«, fragte Tonton, der Erste Sprecher, leise.

»Das Summen des Ventilators – es wird lauter.«

Ihr geschultes Gehör nahm es vor allen anderen wahr.

Das Gerät hing an der Außenwand des Pocahon-Trés-Anwesens und erzeugte in den Nachtstunden einen warmen Luftstrom. Er schützte die seltenen Soquinaten-Büsche des Gartens vor dem Erfrieren. Ein findiger Geist aus dem Kreis der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung hatte das Gerät an mehrere Infrarotsensoren gekoppelt.

Der Steuersyntron warnte mit dem anschwellenden Geräusch vor Fremden, die sich näherten.

»Nichts wie weg!«, flüsterte Donasedder, die Zwanzigjährige aus der Nachbarschaft. »Wann und wo treffen wir wieder zusammen?«

»Morgen früh bei mir im Laden«, antwortete Edina. »Ich stelle die neue Kollektion vor. Haltet euch bei der Annäherung an die üblichen Regeln und wartet, bis mein Assistent euch kontaktiert.«

»Wir kommen, Edina. Falls wir bis dahin noch am Leben sind.«

Das wusste man in einer Stadt wie Fanderlaby-Kelst und auf einem Planeten wie Cormitto II nie. Die Truppen des Tatos veranstalteten fast jede Nacht Razzien.

Am meisten fürchteten sich die Bewohner vor den Naats. Die Geschöpfe, die ursprünglich vom fünften Planeten des Arkon-Systems stammten, waren drei Meter groß, besaßen kurze, stämmige Säulenbeine, einen Kugelkopf mit drei Augen, einem schmalen Mund und einer kleinen Nase sowie zwei überlange Arme.

Allein schon aufgrund ihrer Erscheinung wirkten die gänzlich haarlosen Wesen mit ihrer schwarzbraunen Lederhaut furchteinflößend. Es hieß, dass Naats ihre Befehle immer wörtlich ausführten und auf ihre Opfer wenig Rücksicht nahmen.

Irgendwo an der Vorderseite des Hauses splitterte Holz. Augenblicke später krachte es an der Terrassentür auf der Ostseite des Gebäudes.

Edina scheuchte die zwölf Cormitteros zur Kellertreppe. Sie selbst blieb im Flur stehen und lauschte auf die Lärmkulisse rings um das Haus.

Das Trampeln schwerer Körper ließ ihre Befürchtungen wahr werden.

Zwei heisere Stimmen bellten Befehle auf Arkonidisch. Die eindringenden Naats standen unter dem Kommando von zwei Anführern. Folglich handelte es sich um zwei Abteilungen, und die bestanden standardmäßig aus jeweils zwanzig Mann.

Edina fand, dass das ein wenig viel war, um ein leerstehendes Haus zu durchsuchen. Seine Bewohner hatten Fanderlaby-Kelst schon vor Monaten verlassen.

Die Zaliterin schloss zu den Cormitteros auf und zog die Kellertür hinter sich zu. So leise wie möglich legte sie die mechanischen Riegel um, eilte dann die Stufen hinab.

»Pocahon-Trés ist umstellt«, zischte sie. »Weitersagen!«

Die Männer und Frauen drängten sich am getarnten Eingang zu dem filigranen System unterirdischer Bewässerungsröhren, die den Garten durchzogen. Die Röhren waren so ausgelegt, dass schlanke Arkoniden gerade noch hindurchpassten. Auf Zehenspitzen und im Schein winziger Leuchtstäbe huschten sie davon.

Die Kellertür barst mit einem Knall. Holzsplitter und Plastikteile fegten die steinerne Treppe herab.

Edina zog geistesgegenwärtig eine Sprengladung aus der Tasche und warf sie an den Fuß der Treppe. Anschließend legte sie den Hebel um, der den Schließmechanismus des getarnten Eingangs in Bewegung setzte.

Die Druckwelle der Explosion brachte draußen die Treppe zum Einsturz und hielt die Naats zurück.

Geduckt und im Licht ihrer kleinen Taschenlampe eilte die Zaliterin zum Wasserverteiler und in die Röhre hinein, die zum Überlaufschacht führte. Katzengleich kletterte sie die Metallsprossen der einbetonierten Leiter hinab und folgte dem Ablaufkanal und dem sich anschließenden Gang. Er führte unter dem kleinen Fluss Chleymats hindurch auf die andere Seite.

Dreihundert Meter waren es bis zum Ausstieg. Im hohlen Stamm des Nooheyka-Baumes wartete sie, spähte durch die klare Nacht über den Fluss.

Pocahon-Trés war hell erleuchtet. Die Naats durchstöberten Haus und Garten. Sie trampelten jeden Busch und jede Blume nieder. An den Fenstern rissen sie die kunstvollen Ziergitter herunter und zerschlugen die wenigen noch erhaltenen Schmuckscheiben.

Anschließend legten sie im Haus und im Garten Feuer. In Sekundenschnelle loderten die Flammen empor und fraßen das Bauwerk mit seiner angedeuteten Kelchform, das der Architekt einst an den blühenden Hang gesetzt hatte.

Voller Zorn starrte Edina Varling hinüber. Die Naats fanden das Röhrensystem und sprengten es mit ein paar Thermogranaten in die Luft. Dass sie dabei die wertvollen Bäume und Sträucher gleich mit zerstörten, kümmerte sie nicht.

Sie führten sich wie terranische Elefanten im Porzellanladen auf. Andererseits verlief ihr Vorgehen gegen das Gebäude zielgerichtet – fast so, als hätten sie von ihrer Zusammenkunft Kenntnis gehabt.

Der Gedanke an Verrat ließ sie schaudern. Alles in ihr wehrte sich dagegen. Innerhalb der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung gab es keinen Arkoniden, dem sie so etwas zutraute.

Nach der Besetzung des Planeten durch die Truppen Bostichs vor drei Jahren hatte es jede Menge Kollaborateure gegeben. Warum auch nicht? Die Cormitteros waren Arkoniden wie alle anderen auch. Warum sollten sie sich nicht mit den Soldaten des Imperators arrangieren?

Dann aber hatte Bostich I. den alten Sliman nert Cormitto in Ketten abführen und zum Gerichtsplaneten Celkar schaffen lassen, wo man ihn im Schnelldurchgang verurteilte und exekutierte. Was aus seinen zwei Gemahlinnen, den vier Kindern und Enkeln geworden war, wusste niemand.

Das Kristallimperium bestrafte die Cormitteros dafür, dass das kleine Sonnensystem am Rand von Thantur-Lok zum kleinen, konkurrierenden Imperium Ark'Tussan gehört hatte. Der Imperator war damals persönlich mit acht Schlachtschiffen der 800-Meter-Klasse über Cormitto erschienen und hatte ihnen zwanzigtausend Kampfroboter, neuntausend Naats und sechstausend arkonidische Elitesoldaten zurückgelassen. Sie standen unter dem Befehl eines Tatos, eines Gouverneurs.

Seither patrouillierten Heere von Kampfrobotern durch die Straßen der Hauptstadt. Ihr Auftrag lautete, jeden Verstoß gegen die Anordnungen des Tatos zu ahnden und Widerstandsnester kompromisslos auszuheben.

Aber damit nicht genug. Der Tato quälte die Cormitteros bis aufs Blut. Nach einem geschickt ausgeklügelten System aus psychologischen Schachzügen und der Anwendung von roher Gewalt machte er die Bevölkerung zum Spielzeug seiner Willkür. Er verstieß gegen alle Gesetze Arkons und spielte sich als Herr über Leben und Tod auf bis hin zur Verbrennung ganzer Wohntrichter.

Mit notorischer Regelmäßigkeit war von Rebellen-Nestern die Rede. Der Gouverneur wusste ebenso wie Edina, dass es nicht stimmte.

Versuche, Arkon per Hyperfunk über die Zustände zu informieren, scheiterten, weil sich alle Hyperfunkstationen in der Hand des Tatos befanden. Und die Raumschiffe des Planeten standen unter Quarantäne oder flogen mit fremden Besatzungen, die das Ungeheuer im alten Nert-Palast bezahlte.

Die Cormitteros hatten seit Jahrhunderten in einem bewährten, liberalen System gelebt. Ihr Zorn über die veränderten Zustände war rasch angewachsen und hatte sich wie bei einem verschlossenen Kessel gestaut. Irgendwann war er explodiert.

Fünf Aufstände hatte es gegen den Gouverneur gegeben. Tausende von Arkoniden waren quasi mit Handstrahlern gegen die Schlachtschiffe des Imperiums angerannt – umsonst.

In jedem einzelnen Fall hatte der Tato mit unerbittlicher Härte zurückgeschlagen. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung ging in die Zehntausende. Es gab in Fanderlaby-Kelst keine einzige Familie, die nicht mindestens einen gefallenen Widerstandskämpfer beweinte.

Die meisten waren des Kämpfens müde. Sie hatten resigniert. Lieber in einem sklavenähnlichen Zustand leben als tot sein.

Nur ein paar wenige wie die Nert-Thi-Cormittero-Bewegung organisierten weiterhin den Widerstand. Ihre Motive waren ehrenhaft.

Edina Varling wandte den Blick von dem lichterloh brennenden Anwesen und zwängte sich ins Freie. Im Schatten der Bäume huschte sie davon, bis sie die Bergstation der Seilbahn erreichte. Als eine von wenigen kannte sie den alten Bergwerksstollen unter der Station. Er führte hinab in die Stadt und mündete in der Brunnenstube hinter den Wasserspielen. Unten angelangt, nahm die Zaliterin den Weg durch die engen Gassen der alten Stadtviertel bis ins Zentrum.

Zu ihrer Überraschung entdeckte sie eine wandernde 3-D-Projektionsfläche mit einem Spruch, der den Gouverneur verhöhnte. SCHICKT DEN TATO-AYYRATSCH ENDLICH NACH HAUSE!

Die Projektion stammte nicht von der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung, sonst hätte Edina davon gewusst.

Den Gouverneur als Eunuchen zu bezeichnen stellte eine Kriegserklärung erster Güte dar.

Die Reaktion des Beleidigten ließ sich am Himmel über Fanderlaby-Kelst ablesen. An mehreren Dutzend Stellen flammten Feuer auf und erhellten die Nacht. Wenn die Schergen des Tatos es wollten, konnten sie die Stadt und den Planeten in wenigen Stunden einäschern.

Mühsam kämpfte Edina ihre Erregung nieder. Sie duckte sich in den Schatten der Fassaden in diesem völlig verschandelten Teil der Hauptstadt. Jeden Augenblick konnten Roboter oder Gleiter mit Naats auftauchen. Zwar herrschte keine nächtliche Ausgangssperre, aber es war dennoch nicht ratsam, nach Einbruch der Dunkelheit ins Freie zu gehen.

Ohne die zahllosen Geheimgänge der alten Viertel am ehemaligen Eisenerz-Hang wäre so manches Treffen der Nert-Thi-Cormittero-Bewegung zu einem lebensgefährlichen Unterfangen geworden.

Der Druck auf die Rebellen wuchs mit jedem Tag. In Zukunft war es ratsam, wenn sie sich bei ihren heimlichen Treffen im Schutz von Deflektoren bewegten. Edina verfügte in ihrem Arsenal über mehrere Dutzend davon und beschloss, sie ohne vorherige Rücksprache mit dem Hauptquartier an die Mitglieder der Bewegung zu verteilen.

Sie huschte weiter, überquerte den Platz der Brüderlichkeit und verschwand hinter den Mauern der Gleiterhalle.

Die Bewegung zwischen den Fahrzeugen erkannte sie viel zu spät. Kräftige Klauen griffen nach ihr und rissen sie abwärts in die Dunkelheit. Sie begriff, dass sie zu leichtsinnig gewesen war.

Die Klauen ließen sie wieder los. Edina stürzte ins Bodenlose.

 

*

 

Terantal starrte gelangweilt auf die acht Bildschirme der Steuerzentrale. Sie zeigten unterschiedliche Areale der Erlebnislandschaft. Die fliegenden Kameras bewegten sich auf ellipsenförmigen Flugbahnen über dem Gelände und lieferten Aufnahmen von den robotisch gesteuerten Vorgängen. Manchmal fingen sie auch die Mitglieder der Jagdgesellschaft ein, die sich zur Zeit in dem gefährlichen Gelände tummelte.

Fioragena Result verkaufte seine Erlebnislandschaft als ideales Trainingsgelände für Arkoniden, die ihren Urlaub zu einer intensiven Schulung ihrer Sinne nutzen wollten.

Dass die Wildtiere und tektonischen Gefahren nicht wirklich existierten, sondern von Maschinen erzeugt wurden, interessierte keinen, der den Erlebnisurlaub buchte.

Selbst die Direktoren des Konsortiums erhielten keine Informationen darüber. Sie ahnten es höchstens.

Drei Manager einer Rüstungsfabrik kämpften sich gerade durch das Dschungelareal und setzten sich gegen Attacken von giftigen Schlangen und Raubkatzen zur Wehr. Die Schlangenbisse der androidischen Reptilien waren giftig, riefen Müdigkeit und Halluzinationen hervor. Die Wirkung verflüchtigte sich allerdings nach knapp zwei Stunden.

Terantal versuchte, sich in die Psyche der Arkoniden zu versetzen. Garantiert kramten sie aus ihrer Erinnerung das längst verschüttete Wissen an ihre Dienstzeit bei der Raumflotte und das Überlebenstraining heraus. Mit allerletzter Anstrengung schafften sie es, sich gegen die fünf Meter langen Sleyfren-Echsen und die fast drei Meter hohen Kecharen-Panther zur Wehr zu setzen. An dem scharfkantigen Gestein des Untergrunds holten sie sich kleinere Schnittverletzungen und Hautabschürfungen.

Froh, der tödlichen Gefahr entronnen zu sein, überquerten sie die Hängebrücke und erreichten die Lichtung. Atemlos und mit schlotternden Knien blieben sie stehen.

Terantal grinste gelangweilt. Meist dauerte es ein oder zwei zehntel Tontas, bis sich ihr Atem beruhigte und sie die Kontrolle über ihren Körper vollständig zurückerlangten.

Zu seiner Verwunderung nahm ihre Aufregung diesmal kein Ende.

Die Finger des Kontrolleurs huschten über die Sensorik der Kamera-Steuerung. Er lenkte die fliegende Kugel hinauf zwischen die Wipfel der Bäume. Aus der Deckung des Blattwerks führte sie Terantal vor Augen, dass dort etwas ganz und gar nicht stimmte.

Der Arkonide sprang auf. »Alarm!«, stieß er hervor. »Sie haben einen Toten!«

Eigentlich war es unmöglich, aber die Aufnahmen trogen nicht. Terantal schaltete die für gewöhnlich eher störende Tonübertragung ein.

»Das … ist … Radenor«, murmelte einer der drei Männer gerade. »Ihr She'Huhan! Bringt uns weg von hier!«

Dass es sich bei dem Toten um einen Arkoniden handelte, ließ sich gerade noch erkennen. Das Gesicht mit den hellroten Augen und der weißblonde Haarschopf ermöglichten eine Identifizierung. Vom Rest des Körpers war nicht viel mehr als eine blutige, amorphe Masse übrig.

Terantal fiel auf, dass der Tote nicht in einer Blutlache lag. Die dunkle Färbung des Bodens um ihn herum fehlte fast völlig.

»Hier Fioragena Result«, meldete sich die Geschäftsleitung. »Wir haben die Meldung empfangen und sehen die Bilder. Es besteht kein Grund zur Sorge. Roboter sind unterwegs und kümmern sich um den Vorfall.«

»Ich werde die übrigen Mitglieder der Gruppe in Schirmfelder hüllen«, sagte Terantal.

Der Sprecher am anderen Ende der Tonleitung widersprach. »Dazu besteht keine Veranlassung, Arbtan«, antwortete er herablassend. »Die technischen Systeme der Landschaft arbeiten einwandfrei. Mit hoher Wahrscheinlichkeit befindet sich der Mörder innerhalb der Gruppe. Die Roboter werden Spuren finden und ihn überführen.« Der Sprecher schaltete die Verbindung ab.

Arbtan … Was für eine Demütigung! Terantal war Kontrolleur mit der Ausbildung eines Systemtechnikers und kein gewöhnlicher Soldat oder Unteroffizier.

Terantal sank in seinen Sessel zurück. Aus zusammengekniffenen Augen starrte er auf die anderen Bilder. Zehn Minuten vergingen, und noch immer trafen die Roboter nicht bei den zitternden Artgenossen ein. Diese hielten den Anblick nicht mehr aus und flohen in unterschiedliche Richtungen.

»Ich kann sie nicht alle einzeln im Auge behalten«, diktierte der Kontrolleur in das Log. »Wir haben zuwenig Kameras.«

Endlich entdeckte er eine der klobigen Maschinen, die den Naats ähnelten und sich auch so bewegten. Der Roboter führte die Kamera zu einem weiteren Toten.

Terantal stöhnte. Mit Ausnahme der Gesichtszüge stimmte alles mit dem ersten Opfer überein. Aus der amorphen Masse ragte etwas Spitzes hervor, was sich als Splitter eines Knochens herausstellte. Der Kontrolleur hatte schon viel gesehen, aber nicht so etwas.

Vorsichtig ließ er die fliegende Kamera hinunter zum Boden sinken und schaltete auf Infrarotlicht.