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Nr. 336

 

Die Hades-Zone

 

Der Weg durch die tödliche Unterwelt von Atlantis

 

von Hans Kneifel

 

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Die Erde ist wieder einmal davongekommen. Pthor, das Stück von Atlantis, dessen zum Angriff bereitstehende Horden Terra überfallen sollten, hat sich dank Atlans und Razamons Eingriffen wieder in die unbekannten Dimensionen zurückgezogen, aus denen der Kontinent des Schreckens urplötzlich materialisiert war.

Atlan und Razamon, die die Bedrohung von Terra nahmen, gelang es allerdings nicht, Pthor vor dem neuen Start zu verlassen. Zusammen mit dem Kontinent und seinen seltsamen Bewohnern befinden sie sich auf einer ungesteuerten Reise ins Ungewisse.

An eine Kursbestimmung von Pthor ist noch nicht zu denken, und so werden es Algonkin-Yatta und seine exotische Gefährtin, die beiden Reisenden durch Zeit und Raum, die seit langem nach Atlan suchen und die den Arkoniden, als er noch auf der Erde weilte, nur knapp verfehlten, es schwer haben, sich weiter an seine Fersen zu heften.

Der Arkonide ist jedoch kein Mann, der in Tatenlosigkeit verharrt. Während Odins Söhne nach dem Tod der Herren der FESTUNG ihre Herrschaftsansprüche auf Pthor geltend machen, beginnt Atlan, nach dem verborgenen Steuermechanismus des »Dimensionsfahrstuhls« zu suchen.

Nach dem Zwischenspiel mit den »lebenden Toten« führt Atlans Weg in unbekannte Tiefen von Pthor und in DIE HADES-ZONE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide auf dem Weg in die Hades-Zone.

Elkohr – Ein Roboter mit speziellen Fähigkeiten.

Kortmikel – Ein Dimensionsforscher vom Planeten Dellop.

Urtyn – Der letzte der Zyklopen.

Larstropha – Königin des lichtlosen Gebiets.

1.

 

Das zischende Geräusch erfüllte seinen Schädel und wurde lauter. Er blinzelte und bemerkte einen vagen Lichtschimmer. Über ihm glänzte nasses Metall. Weiße Flecken breiteten sich entlang der Metallnähte aus. Metall? Seine letzten Erinnerungen waren ganz anders. Der Kampf um Thalia und die Ungeheuer, die ihn in den See verschleppt hatten. Der harte Schlag, der sein Bewusstsein raubte.

Auf die Beine! Du bist irgendwo unterhalb des Seegrunds, beschwor ihn der Extrasinn.

Atlan hob mühsam den Kopf. In seinen Ohren zischte und dröhnte es noch immer. Seine umhertastenden Finger fanden einen festen, wenn auch seltsam feuchten und glitschigen Untergrund. Ächzend stemmte er seinen Oberkörper hoch und sah sich keuchend um. Er öffnete das Kopfteil seines Anzugs. Die Luft war kühl, feucht und schmeckte nach Moder und Fäulnis.

Offensichtlich war er tief unter dem Boden von Atlantis. Bewegte sich dieser kleine Kontinent noch immer durch Zeit und Raum?

Warum war er noch am Leben?

Die Nobarcs hatten ihn in das eisige Wasser des runden Sees mit den Steilufern entführt. Der Anzug der Vernichtung, jenes Goldene Vlies, schien abermals sein Leben gerettet zu haben.

»Die Ungeheuer haben mich hier bewusstlos liegen gelassen. Vermutlich werden sie mich später umbringen wollen«, sagte er und stand auf. Um seine Füße bildete sich eine stinkende Wasserlache.

Wieder musterte er voller Spannung seine Umgebung.

Jetzt erkannte der Arkonide, dass er in einem etwa dreißig Schritt langen Metallkorridor stand. In der Mitte der gewölbten Decke verlief ein Band aus milchigen Vierecken, die durch das hohe Alter gelb und schmutzverkrustet waren. Überall wucherten weiße und graue Schwämme. Von einigen Vorsprüngen hingen bartähnliche Fäden herunter.

Dieses Rauschen! War es das Geräusch, mit dem sich Pthor bewegte?

Nein. Es war unverkennbar das Strömen und Rauschen von Wasser. Atlan ging langsam in die Richtung des Korridors, die durch Feuchtigkeitsspuren gekennzeichnet war. Dort entdeckte er die Hebel, Riegel und Drehlager eines Schleusentors von beträchtlicher Größe. Auch hier wucherten Flechten und Gespinste am korrodierten und schmutzigen Metall und besonders an jenen Stellen, auf denen die Dichtungen auflagen. Als Atlan probeweise einen Hebel zu bewegen versuchte, hörte er hinter sich Schritte. Er fuhr herum. Am anderen Ende des Korridors tauchte in der gelben Beleuchtung eine seltsame Gestalt auf.

Sie war nicht groß und wirkte zierlich. Entweder war es ein Robot oder ein Wesen, in eine Rüstung aus makellos glänzendem Silber gekleidet. Atlan konnte weder eine Waffe erkennen, noch machte dieses ... Ding Anstalten, sich auf ihn zu stürzen. »Wer bist du? Was willst du von mir?«, fragte Atlan in langsamem Pthora. Die zierliche Gestalt machte ein paar schnelle Schritte und erwiderte:

»Ich bin Elkohr. Ein Roboter aus Wolterhaven.«

Elkohr hatte eine knabenhaft helle Stimme. Sie passte merkwürdigerweise zu seiner grazilen Figur, die dennoch alles andere als den Eindruck von Kraftlosigkeit machte.

»Ein Roboter, sagtest du?«

Elkohr kam schnell näher und blieb wenige Schritte vor dem Arkoniden stehen. Atlan schüttelte verwirrt den Kopf. Seine Gedanken gingen zurück zu jenem kleinen, mutigen Robot, der Balduur bedient hatte.

»Richtig. Ein Robot namens Deckenwiezel konstruierte mich. Andere Robotbürger Wolterhavens stellten mich fertig, nachdem Deckenwiezel als Geschenk der Stadt zu Balduur gebracht wurde. Ich muss sagen, dass du dich hervorragend gegen die Nobarcs gewehrt hast.«

»Danke«, brummte Atlan. »Ich ... hast du etwas damit zu tun, dass ich noch lebe und mich hier in diesem stinkenden Korridor aufhalte?«

»So ist es. Ich folgte dir und deinen hässlichen Entführern. Dabei gelang es mir, wenn auch unter erheblichen Mühen, dich zu befreien. Ich brachte dich hierher.«

Atlan lächelte kurz und antwortete:

»Wofür ich mich herzlich bedanke.«

»Ich bin kein Freund der Herren der FESTUNG, und daher ist jedermann zu unterstützen, der gegen sie kämpfte. Was sind deine Pläne? Wie ist dein Name?«

»Ich bin Atlan. Ich suche die Schaltstellen, von denen Pthor gesteuert wird. Wo befinden wir uns?«

»Tief unter der Kruste von Pthor. Wir beide, denke ich, haben zumindest teilweise dasselbe Ziel«, erklärte der Robot mit seinem hellen Organ. »Sollten wir den Weg nicht gemeinsam gehen?«

»Gern. Und was suchst du, Elkohr? Und warum bist du gegen die FESTUNG?«

Atlan und der Robot sahen sich an. Ein seltsames Zusammentreffen! Atlan musste mehr über diesen Retter erfahren, denn er dachte, dass Elkohr mehr über Pthor und dessen Einrichtungen wissen würde als viele andere. Mehr jedenfalls als er, Atlan, selbst.

»Du hast eine bestimmte Mission?«, erkundigte er sich voller Neugierde.

»Jawohl. Es kann nicht schaden, dass ich dir alles erzähle. Koy der Trommler weiß viel, aber nicht alles – er ist einer deiner Kampfgefährten gewesen, nicht wahr?«

»So verhält es sich«, gab Atlan zu. »Mein Auftrag allerdings wurde von niemandem programmiert. Ich selbst bin der festen Absicht, einige Dinge zu verändern. Und zwar zum Positiven. Auch wenn es schwierig sein wird und lange dauern kann.«

»Vorhaben solcher Größe sind selten innerhalb kurzer Zeit durchzuführen«, erklärte Elkohr. »Auch ich muss mir Zeit lassen und lange überlegen. Allerdings liegt meinem Vorhaben ein echter, durchaus mechanistischer Vorsatz zugrunde.«

»Darfst du darüber sprechen?«

»Selbstverständlich.«

Atlan hob die Hand und stoppte den Eifer des kleinen Robots.

»Du kannst mir dein Vorhaben sicher auch erklären, wenn wir diesen wenig schönen und armseligen Korridor verlassen haben?«

»Selbstverständlich. Ich kenne den Weg ziemlich gut. Das heißt genauer: Die Robotbürger von Wolterhaven kennen die einzelnen Türen, Gänge, Abzweigungen und Hauptanlagen. Ich bin nur ein Werkzeug, wenn auch ein hochentwickeltes.«

Atlan lachte kurz und registrierte zufrieden, dass sein verschwundener und in seinen Körper hineingewanderter Zellschwingungsaktivator sowohl die Schmerzen der Schläge als auch vorübergehend das Hungergefühl besiegte. Aber dann wurde er sich der Schwierigkeit seines Versuches bewusst und biss sich auf die Lippen. Er hatte nicht die geringste Ahnung, was hier auf ihn lauerte. Aber Elkohr drehte sich herum, tänzelte elegant bis zum jenseitigen Ende des Korridors und öffnete dort eine hohe, schmale Metallplatte.

»Ein hochentwickeltes Werkzeug und ein alter Arkonide, der versuchen will, diesen Brocken Terror und Scheußlichkeit zu verändern«, bemerkte der schlanke Mann mit dem fast weißen Haar. »Dann fangen wir an! Wie lautet deine Geschichte, Elkohr?«

»Ich bin ein Robot ...«

»Bekannt.«

»Und Wolterhaven ist die Zentrale aller kybernetischen Aktivitäten und Innovationen. Die Robotbürger verfügen nicht nur über ein großes, sondern auch über ein riesiges geschichtliches Wissen. Sie haben ausgerechnet, dass in Kürze wichtige Bauteile im Antrieb von Pthor ausfallen können. Solange Pthor ruht, sind diese Steuerungen unwichtig, aber im Augenblick sind sie eminent wichtig geworden.«

Atlan hörte, wie das Rauschen des Wassers leiser und das rauschende Geräusch, das die Bewegung Pthors anzeigte, lauter wurde. Er schlüpfte durch die Öffnung, die sich hinter ihm selbsttätig schloss.

»Diese Bauteile müssen repariert werden. Dies ist unumgänglich. Also programmierte man mich entsprechend. Weil aber die Robotbürger wissen, dass es nicht allein auf die Fähigkeit des Reparierens ankommt, rüsteten sie mich mit zusätzlichen Fähigkeiten aus.«

»Welche Fähigkeiten?«

Sie bewegten sich jetzt auf einer Art Rampe aus hellem Material, das wie eine Mischung aus Stahl und Kunststoff wirkte. Dieses Band deutete leicht geschwungen in einen halbdunklen Raum hinein, der von rätselhaften Maschinen erfüllt zu sein schien. Es war warm, und hier roch die Luft abgestanden, aber nicht grundsätzlich schlecht. Atlan ging hinter Elkohr her und hörte aufmerksam zu, während seine Augen versuchten, die Dunkelheit zu durchdringen.

»Um hier unten eine Reparatur ausführen zu können, musste ich erst einmal hierher gelangen«, führte der Robot aus. »Um hierher kommen zu können, und zwar unzerstört, bedarf es einiger List, Kraft und Geschicklichkeit.«

»Das kann ich bestätigen«, meinte der Arkonide. »Weiter!«

»Und wenn ich erst einmal hier bin, sollte es mir nicht ergehen wie meinen sechs Vorgängern.«

»Wie erging es ihnen?«, fragte Atlan und ahnte Böses.

»Keine Ahnung. Es waren bessere und kräftigere Konstruktionen als ich unter ihnen. In der Vergangenheit schickten die Robotbürger Wolterhaven sechsmal einen Reparateur hierher. Alle sind verschollen. Und der Auftrag wurde nicht erfüllt.

Deswegen haben sich wohl Deckenwiezel und seine Nachfolger mit der Konstruktion eines Roboters namens Elkohr besondere Mühe gegeben«, fuhr der Robot fort. »Ich besitze besondere Kräfte und Fähigkeiten. Aber – ehe du danach fragst: Ich darf sie nicht preisgeben. Sie sind indessen beachtlich, denn ohne sie hätte ich dich nicht aus der Gewalt der Nobarcs befreien können.«

Atlan blieb stehen und blickte die Maschine an.

»Wir haben hier nicht viel zu schaffen«, rief Elkohr. »Komm! Wir müssen in die Hades-Zone hinuntersteigen.«

»Hades?«, wunderte sich Atlan.

»Ganz richtig. So werden diese Tiefkavernen genannt.«

Abermals musste Atlan Assoziationen feststellen. Die Unterwelt der griechischen Mythologie, wisperte der Extrasinn, der Ort, an dem die Geister der Toten sich aufhalten. Das Schattenreich, tief unter der Erde. Auch hier entspricht die Lage diesen Sagen. Keinesfalls eine zufällige Übereinstimmung. Atlantis scheint in vielen Fällen die Sagen der Erde geprägt zu haben.

»Und der Teil, der zu reparieren ist, befindet sich in dieser Zone?«, fragte der Arkonide wissbegierig.

»Ja. Liegt dein Ziel ebenfalls in der Hades-Zone?«

Langsam gingen Elkohr und Atlan auf dem Band weiter. Vor ihnen erhob sich wie eine mächtige Säule eine dunkle, an der Flanke leicht schimmernde Konstruktion in die Höhe. Das Band schien dort zu Ende zu sein.

»Ich bin sicher, dass es dort zu finden ist«, stimmte Atlan zu. »Der Zufall hat uns beide zusammengebracht. Ich weiß nicht, wo mein Ziel eigentlich liegt. Ich weiß aber, dass ich es erreichen muss.«

»Wir müssen also in die Hades-Zone. Ich weiß natürlich, dass die FESTUNG gefallen ist. Von den Herren droht uns sicher keine Gefahr mehr. Aber um so mehr von ihren Kreaturen und von denen, die sich im Lauf langer Jahrhunderte hier verborgen haben und ein entsetzliches, lichtloses Leben führen.«

»Es sind die gleichen Gefahren, auf die ich mich eingestellt habe«, versicherte der Arkonide.

Denke daran! Dein Ziel sind die Schaltelemente. Du musst den Flug von Atlantis unter Kontrolle bringen! Wenn es nicht gelingt, dann landen wir alle entweder in der Schwarzen Galaxis, oder auf dem Weg dorthin geschieht eine unvorstellbare Katastrophe!, sagte drängend der Extrasinn.

Elkohr machte eine einladende Handbewegung. Sie standen vor einem Durchgang, der in die Säule hinein führte. Dort erkannte Atlan eine Wendeltreppe, die ebenfalls aus einem glatten Band bestand. Es gab keine Beleuchtung, sondern das Treppenband leuchtete selbst aus sich heraus. Schweigend gingen der Robot und der Arkonide dieses Band abwärts. Die Geräusche ihrer Schritte klangen auffallend laut und erschreckend.

2.

 

Vor der mächtigen Kulisse des Berges erhoben sich eine Menge kleiner, abgerundeter Hügel. Sie waren aus dem Schutt längst vergessener Eiszeiten zusammengeschoben. Uralte, schwarzblättrige Bäume wuchsen auf den Kuppen und füllten die Täler aus. Sie wirkten düster, geheimnisvoll und schienen Zaubersprüche zu flüstern, wenn der Wind sie bewegte. Die Luft war kalt und frisch und roch nach verwelkendem Laub. Im Zentrum dieses niederdrückenden Panoramas erhob sich aus der Flanke eines mittelgroßen Hügels das Sukonth, das schwarzweiß geäderte hornförmige Bauwerk Kortmikels.

Das Horn erhob sich etwa fünfzig Torkels hoch, schräg und geschwungen, in die Luft. Schon die ersten Abendnebel hüllten die Mitte des Bauwerks ein; die treibenden Wolken zerrten daran, tagsüber und auch nachts. Wie auch jetzt – die Nacht war halb vorüber, die lange, finstere Nacht von Dellop, der Heimat der Brunker.

»Deine Laune ist niemals gut«, zwitscherte Mikel junior. »Aber heute ist sie so schlecht wie das Wetter.«

»Still!«, grunzte Kortmikel. »Das beste Wetter für den Durstrüssel!«

»Unfug. Eines Tages wirst du Dimensionssporen, Sternenbazillen oder Dunkelnebelseuchen einsaugen. Und dann wird deine Laune noch schlechter sein.«

Kortmikel erzeugte mit dem Schnabelmund ein knatterndes Geräusch, das seinen Unmut kennzeichnete. Er watschelte von dem großen, steinernen Labortisch zurück zum Kamin und zuckte zusammen, als ein Funken heraussprang und sein Federkleid zu versengen drohte.

»Hihi!«, machte Junior. Er hatte sechs lange, schuppige Beine und einen ebensolchen Hals. Der Körper bestand aus zwei stumpfkegeligen Schalen. Der runde Kopf, runzlig und hellgrau, bewegte sich wie die großen, knopfartig hervorstehenden Augen ununterbrochen. Eine Laune der Evolution hatte den Mund recht skeptisch ausfallen lassen; ein ständiger Quell der Ärgernis für Kortmikel, den listigen Wissenschaftler.

»Schon wieder Lust auf einen kolossalen Rausch?«, pfiff und zwitscherte der halbintelligente Partner des »Wissenschaftlers«.

»Ja. Nur im Rausch kommen mir die guten und wissenschaftlich korrekten Einfälle!«

»Ich habe noch nicht erlebt, dass es einen wissenschaftlichen Einfall gegeben hätte«, quiekte Kortmikel junior. Der Wissenschaftler hatte Kortmikel junior, eines der seltensten und skurrilsten Halbtiere dieser Welt, eines Tages halbverhungert am Fuß seines Wohnhorns gefunden und gesundgepflegt. Junior versorgte jetzt den Haushalt und war Partner der Gespräche. Aus einem Grund, den der Wissenschaftler nicht einmal erahnen konnte, waren die Dialoge von Seiten des Knochenschildwesens hämisch und sarkastisch. Vermutlich glich sich Junior der skeptischen Betrachtungsweise seines Retters an.

»Du bist nicht in der Lage, festzustellen, ob ich einen Einfall habe oder nicht«, erklärte Kortmikel und blieb vor dem großen, metallenen Rahmen des Dimensionsrüssels stehen. Diese Anlage war es, die von Junior als Durstrüssel bezeichnet wurde – eine irgendwie treffende Feststellung.

Kortmikel war tatsächlich süchtig nach den Energien oder Energieteilchen aus den anderen Dimensionen!

»Warum bleibst du nicht bei deinen normalen Tätigkeiten und erfindest etwas? Vielleicht ein Ding, das heizt, ohne Baumstämme zu verbrennen?«

Mit seiner krächzenden Stimme erwiderte Kortmikel schrill:

»Ahnungsloser! Bleibe geistig bei der Hausarbeit! Verirre dich nicht in höhere Sphären!«

Wieder stieß Junior ein kreischendes Gelächter aus, zog sich mit den Krallen an einer Drapierung hoch und krabbelte auf den Labortisch. Seine runde Nase stieß neugierig an dicke Kabel, an die verschiedenfarbigen kleinen Geräte, die unverhältnismäßig schwer waren, an die Klemmen und die Verbindungen. Die Skalen, erkannte Junior, waren zwar erhellt, die Kontrolllichter strahlten, aber keiner der Zeiger schlug aus.

Noch war der Dimensionssauger nicht in Tätigkeit.