Anal-Sex

Specials for Lovers

Anal-Sex

Specials for Lovers

Kapitel 1
ANALE STIMULATION

Sanfte Eroberung und vorsichtige Dehnung – Information ist das A und O

Self-Anal-Massage – Masturbation einmal anders

Anales Self-Fisting

Kapitel 2
ANAL-SPIELZEUG

Toys für jedermann/frau – Spaß mit Zapfen, Dildo & Co.

Kapitel 3
ANAL-VERKEHR

Backdoor – Neuartige Lustgefühle

Die anale Muskulatur – Physiologie von Anus, Rektum & Co.

Kapitel 4
ANAL-EROTIK IN DER PARTNERSCHAFT

Alles KANN, nichts MUSS! – Sehen, Riechen, Schmecken & Fühlen …

Kapitel 5
SAFER SEX

Verantwortungsbewusstsein ist Trumpf! – Von Kondomen über Infektionen bis zu AIDS

Kapitel 6
ANAL-SEX STELLUNGEN

So geht es am besten – Übung macht den Meister!

»Sandwich-Sex« – Die totale Erfüllung

Kapitel 7
ANAL-SEX IN DER HISTORIE

Anal-Sex in der Weltgeschichte – So trieben es schon die alten Griechen!

Der Poet des Lasters – Anal-Sex beim Marquis de Sade

Kapitel 8
ANAL-FANTASIEN

Kurzgeschichten

Kapitel 9
DER PO ALS HINGUCKER!

Ein höchst ästhetischer Anblick – Ärsche sind in!

Dessous, die den Po zur Geltung bringen!

Der Po als Fetisch-Objekt in Latex, Lack und Leder

Kaptitel 10
DAS KLISTIER

Bedenken werden fortgespült – Klistier-Geschichte und -Anwendung

Kapitel 11
ANAL-FISTING

Fisting – Die etwas derbere Variante

Spanking – Prickelnde Po-Klapse

Kapitel 12
»KAVIAR« & »NATURSEKT«

Exkrementophilie – Ein absolutes Special! Seite 274

Kapitel 13
KURIOSES

Fakten zum Schmunzeln & Staunen – »Anal-Violine«, anale Affenspiele und mehr!

Einleitung

Was dieses Buch zu bieten hat

Anal-Erotik ist eine der am meisten missverstandenen und unterschätzten Sexualtechniken. Um sie ranken sich im Allgemeinen viele abschreckende Geschichten, die geprägt sind von Gewalt und Schmerz. Doch dieses Buch ist dazu da, dem interessierten Leser die Anal-Erotik als das vorzustellen und zu erklären, was sie wirklich ist: eine lust- und liebevolle Sexualtechnik unter vielen! Wir zeigen Ihnen hier ganz genau, wie diese Spielart abläuft, erläutern Vorsichtsmaßnahmen, weisen auch auf mögliche Gefahren hin, erklären anatomische Fakten, beschreiben die gesamte Bandbreite des Anal-Sex – aber vor allem: Hier erfahren Sie, wie diese besondere Sex-Technik richtig Spaß machen kann! Die sogenannte griechische Liebe, auch Pedicatio genannt, [von lat. pedicare = durchs Gesäß verkehren] ist genau das Richtige für jene Einzel-Sexler und Paare, die kein Gebiet der Erotik unerforscht lassen möchten. Wer also Lust hat, allein oder gemeinsam mit dem Partner sextechnisch etwas ganz Besonderes kennenzulernen, der wird in diesem Buch garantiert fündig. Denn hier dreht sich alles rund um den Po als eines unserer wichtigsten und faszinierendsten Lustzentren.

Anal-Sex ist eine atemberaubend sinnliche Quelle sexuellen Genusses – und zwar ohne zwangsläufig irgendeinen Bezug zu Sadomasochismus oder Homosexualität haben zu müssen. Natürlich gibt es S/Mler und Schwule, die auf Anal-Sex stehen, aber das gilt sicherlich genauso für Oral-Sex, bestimmte Stellungen und so weiter, ohne dass diese Techniken ausschließlich auf jene Gruppen bezogen werden. Kurz gesagt: Anal-Erotik ist so normal wie jede andere Lust-Variante. Sie beschränkt sich nicht auf ein bestimmtes Geschlecht oder Alter, sondern kann von jedermann- und -frau genossen werden. Voraussetzung ist lediglich Behutsamkeit, Vorsicht und ein wenig Vorbereitung, damit Sie diese neuartigen sexuellen Erfahrungen ohne Einschränkungen genießen können. Genau dabei hilft Ihnen dieses Buch.

Wir erklären die sanfte Hinleitung auf das erste anale Erlebnis und beschreiben delikate Details des Analverkehrs, lockern unsere sachlichen Angaben aber auch immer wieder auf durch erotische Informationen rund um dieses spezielle Thema. Hier erhalten Sie wichtige Hinweise genauso wie praktische Tipps und unterhaltsame Infos. Unser Buch ist eine gleichermaßen lehr- und abwechslungsreiche Reise durch die Welt der Anal-Erotik. Und diese Reise hat ein ganz bestimmtes Ziel: Ihnen die Unsicherheit bezüglich der analen Stimulation zu nehmen und neue Möglichkeiten des sinnlichen Genießens zu eröffnen. Wie weit Sie dabei gehen wollen, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Wir begleiten Sie auf dieser auf- und anregenden Reise durch die Welt der Lust – und vielleicht entdecken Sie durch diese sanfte Hilfestellung tatsächlich einen völlig neuen Bereich Ihrer ganz persönlichen Sexualität: Anal-Sex!

Ich hoffe, dass es Ihnen in jeder Hinsicht Vergnügen bereitet.

Kapitel 1

Anale Stimulation

Nehmen Sie sich nicht vor »Heute MUSS es passieren!«, sondern lassen Sie sich treiben und tun Sie immer nur das, was der eigenen sexuellen Laune und der Stimmung des Partners entspricht.

 

Sanfte Eroberung und vorsichtige Dehnung

Information ist das A und O

Neben den praktischen Hilfsmitteln, die man verwenden kann und auf die wir gleich noch näher eingehen werden, hat beim Thema Anal-Sex vor allem eines absolute Priorität: das sanfte, behutsame Agieren und die Rücksichtnahme auf den Partner! Schließlich gilt es hier keinen Schnelligkeits-Preis zu gewinnen, sondern im Gegenteil: Je mehr Zeit Sie sich lassen, desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie am Ende gemeinsam die besonderen Reize der Anal-Erotik genießen können. Der Weg, also die zärtliche Vorbereitung auf den Akt, ist hier mindestens genauso wichtig wie die anale Penetration selbst. Und schließlich MUSS ja nicht jedes Paar so weit gehen, sondern eventuell reicht es den beiden schon, sich gegenseitig durch anale Finger-, Zungen- oder Dildospiele zu stimulieren, beim Thema Verkehr jedoch lieber bei der guten alten Vaginal-Variante zu bleiben. Auch gut, denn jedes Paar sollte Lust so genießen, wie es beide mögen.

In diesem Abschnitt sagen wir Ihnen, was beim richtigen Einstieg in die anale Stimulation zu bedenken ist und wie dieser aussehen kann; selbstverständlich können Sie unsere Vorschläge – gerade was die relaxte, stimmungsvolle Atmosphäre angeht – nach Ihren individuellen Vorlieben variieren.

Wenn es um die optimale Vorbereitung auf den Anal-Sex geht, dann ist zunächst einmal die Kommunikation zwischen beiden Partnern sehr wichtig. Sich gegenseitig zu sagen, was man sich wünscht, was man vom anderen erwartet und vor allem was man eventuell NICHT möchte, all das sollte selbstverständlich sein, denn es schafft Vertrauen und Sicherheit. Durch diese erotische Kommunikation tasten Sie sich gemeinsam an das Thema Anal-Sex heran. Und wie wär’s, wenn Sie und Ihr Partner sich zusammen ein entsprechendes Aufklärungs-Video ansehen oder in einem Buch über Anal-Erotik blättern bzw. sich gegenseitig daraus vorlesen – z. B. aus diesem Bildband? So bekommen Sie die nötigen Informationen und werden auf lockere Art und Weise an das Thema herangeführt.

Grundsätzlich gilt für Anal-Sex: Informieren Sie sich darüber, was zu beachten ist, und freuen Sie sich gemeinsam mit dem Partner auf die neuen Erfahrungen, die Ihnen bevorstehen, aber planen Sie nicht haarklein, was wann passieren soll! Denn genau wie bei allen anderen Sex-Spielen, so ist natürlich auch hier Fantasie und Spontaneität wichtig. Nehmen Sie sich nicht vor Heute MUSS es passieren!, sondern lassen Sie sich treiben und tun Sie immer nur das, was Ihrer sexuellen Laune entspricht.

Wichtig ist auf jeden Fall eine entspannte, gemütliche Atmosphäre. Denn um Lust zu empfinden und zu relaxen, brauchen wir Wärme, Zeit und Ruhe – das gilt für erotische Techniken, die neu für uns sind, ganz besonders. Drehen Sie die Heizung auf, ziehen Sie den Telefonstecker raus und dimmen Sie das Licht. Dazu möglichst viele gemütliche Kuschel-Kissen, die richtige Musik und romantischer Kerzenschein, so kann die sanfte, ruhige Atmosphäre schon einen großen Teil zur richtigen Einstimmung aufs anal-erotische Spiel beitragen.

Manche Paare mögen es auch, wenn die Intimregion ganz oder teilweise rasiert wird, bevor die Stimulation beginnt. Abgesehen vom optischen Genuss und den intensiveren Empfindungen durch die glatte, enthaarte Haut kann es sich als praktisch erweisen, die Schamhaare zumindest ein wenig zu stutzen; das gilt vor allem dann, wenn Sie auch orale Anal-Reize ins Liebesspiel integrieren möchten. Außerdem lässt sich die Intimrasur gut ins zärtliche Vorspiel einfügen. Dieses Vorspiel ist natürlich individuell unterschiedlich.

Welches Paar bei der Einstimmung auf den Sex, beim Schmusen und Kuscheln, Küssen, Fühlen und Lecken was mag, ist zum Glück verschieden und kann auch von Tag zu Tag variieren, je nach Lust und Laune. Diese sexuelle Einstimmung ist gerade beim Thema Anal-Sex enorm wichtig, um beide Partner in die richtige Stimmung zu bringen und Body and Soul in gemeinsame Schwingungen zu versetzen. Vorspiel ist allerdings ein sehr allgemeiner Begriff, der dem möglichen Variationsreichtum dieser erotischen Phase in keinster Weise gerecht wird. Zum Vorspiel kann alles gehören, was beiden Partnern guttut: ein heißes Bad in duftendem Badeöl, eine zärtliche Ganzkörper-Massage zur Entspannung, Küsse über den gesamten Körper, obszönes Geflüster über sexuelle Techniken, Fellatio, Cunnilingus und und und – die Möglichkeiten sind unendlich! Hauptsache die sinnliche Action trägt dazu bei, das Erregungslevel der beiden ansteigen zu lassen und sie neugierig zu machen auf MEHR! Manche Anal-Sexler berichten, dass sie nicht auf direktem Wege zu dieser Spielart gekommen sind, sondern mehr oder weniger durch Zufall: Beim Fummeln und Fühlen in der Genitalregion des Partners rutscht ein Finger mal in Richtung Damm und von dort weiter zum Anusbereich; oder die neugierige Zunge streicht nicht nur über Klitoris, Eichel und Peniswurzel, sondern verirrt sich von dort in bisher unbekannte Gefilde. Beliebt ist auch das Penis-Reiben: Manche Männer lieben es, wenn sie ihren Phallus zunächst nur zwischen den Pobacken der Frau reiben, ohne in den Anus einzudringen. Obwohl keine Penetration erfolgt, werden beide Partner dadurch stimuliert:

Die beste Vorbereitung und Einstimmung des Analbereiches ist das zärtliche Streicheln, Küssen und Massieren – je mehr Zeit Sie sich dafür nehmen, desto reizvoller ist es für beide Seiten!

Die Frau spürt, dass ihr Analbereich eine sehr empfindsame erogene Zone ist, der Mann genießt das enge Reiben zwischen den Pobacken und gemeinsam werden beide von dem [bewussten oder unbewussten] Gedanken angeturnt, in einen Tabubereich vorzudringen. Diese Methode des Penis-Reibens eignet somit gut, um sich langsam an die analen Reize zu gewöhnen und den Analbereich step by step von der Tabu- zur Genusszone zu machen.

Wie gesagt, es gibt beim Thema Anal-Erotik vieles, was sein KANN, aber auch einiges, was sein MUSS; zu Letzterem gehört die Verwendung eines fettfreien, wasserlöslichen Gleitmittels [nähere Infos dazu finden Sie im Kapitel Anal-Spielzeug ab Seite 26]. Dieses sollte aber nicht erst direkt vor der analen Penetration, sondern bereits bei der Gewöhnung an die analen Reize großzügig in der Analregion und am After verteilt werden, um unangenehmen Reibungsreizen entgegenzuwirken. So werden z. B. auch anale Finger- oder Vibratorspiele durch Gleitcreme noch erotischer, weil schlüpfriger. Zu den absoluten Notwendigkeiten beim Thema Anal-Erotik gehört vor allem die vorsichtige, langsame Dehnung des Afterschließmuskels. Dies ist wichtig, um ein Einreißen des Sphinkters zu vermeiden. Je ausgiebiger Sie also den Anus trainieren, desto besser wird er sich an die neuartigen sinnlichen Spiele gewöhnen und desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie letztlich auch die anale Penetration genießen können. Sie können sicher sein: Ein entsprechend trainierter Schließmuskel lässt einen Finger, Anal-Dildo, Penis oder gar eine ganze Hand problemlos passieren [siehe dazu auch im Kapitel Die anale Muskulatur ab Seite 55]. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich der passive Partner entspannen kann; und das geht nur, wenn er keine Bedenken hat, dass ihm bei der analen Penetration Schmerzen bevorstehen. Um ihm/ihr diese Sicherheit zu geben, sind zärtliche anale Spiele [ohne Verkehr] genau das Richtige. Das Paar sollte sich also Schritt für Schritt vortasten, von vorsichtigem Fühlen und Streicheln der Damm- und Analregion über eventuelle Spiele mit Anal-Toys oder die sanfte Eroberung des Anus mit der Fingerspitze bis zu tieferem Vordringen mit einem oder gar mehreren Fingern; und wenn beide es wollen, dann wird irgendwann auch der Analverkehr gemeinsam genossen werden. Machen Sie Ihre Partnerin/Ihren Partner verrückt, lassen Sie sie/ihn geradezu um weitere anale Stimulationen betteln! Wie das geht? Indem Sie das uralte Spiel des sexuellen Heißmachens spielen: Kreisen Sie im Zuge des Vorspiels z. B. mit dem Finger um den [mit Gleitmittel eingecremten] Anus herum, dringen Sie jedoch nicht ein – auch wenn es für Sie noch so reizvoll ist und Sie spüren, dass sie/er es gerne möchte! Sie werden sehen: Diese lustvolle Erfahrung wird entsprechende Nachwirkungen haben, weil Ihr/e Partner/in gemerkt hat, wie erregend solche Spiele sein können, und weil die Neugierde geweckt ist – welche sensationellen Lust-Erlebnisse warten da wohl noch auf Sie beide? Beim nächsten Mal wird Ihnen das pralle Hinterteil wahrscheinlich bereits freiwillig entgegengestreckt …

Dass all diese Schritte jedoch nicht an einem Tag passieren, versteht sich von selbst. Gerade die Dehnung des Schließmuskels braucht Zeit. Manche Paare nutzen dafür sogar spezielle Anal-Plugs, die es in Sets mit ansteigender Größe gibt und die permanent im Anus getragen werden. Oder sie verwöhnen sich selbst zunächst mit einer Anal-Massage [siehe ab Seite 17], um diese sexuell bisher vernachlässigte Körperregion und deren Reaktionen kennenzulernen und zu erfahren, dass anale Spiele nicht etwa wehtun, sondern sehr reizvoll sein können. Ist diese sinnliche Neugierde geweckt, ist der Schritt zum Fan dieser speziellen sexuellen Spielart nicht mehr weit!

Sie sehen: Für die Vorbereitung auf das Erlebnis Anal-Sex und die sanfte Eroberung dieses Bereiches gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Weitere Informationen dazu finden Sie auch im Kapitel Anal-Erotik in der Partnerschaft ab Seite 63.

 

Self-Anal-Massage

Masturbation einmal anders

Eigentlich sollte der eigene Körper für jeden von uns etwas Bekanntes und Vertrautes sein, dessen Vorlieben wir kennen und mit dem niemand besser umzugehen weiß als wir selbst. Dazu sollte logischerweise auch der Analbereich gehören, denn schließlich ist er ein Teil von uns – und dazu auch noch ein hochsensibler! Dennoch betrachten viele Anal-Erotik mit gemischten Gefühlen und winken bei der Frage, ob sie Anal-Spiele mögen, sofort ab. Dabei haben die allermeisten diese Sexualpraktik noch nie ausprobiert! Sie vertrauen einfach der allgemeinen gesellschaftlichen Moral und beschließen: Was in der Gesellschaft so verpönt und tabuisiert ist, das kann wohl nicht gut sein. Basta. Doch wer diese Einstellung hat, der verpasst so einiges. Denn Anal-Erotik ist eine reizvolle sexuelle Option unter vielen und kann nicht nur zu zweit, sondern auch allein genossen werden. Genauso wie die meisten Menschen ihre Sexualität in der Pubertät zunächst allein entdecken – Masturbation ist etwas vollkommen Natürliches! –, sollte ruhig auch das Erkunden und Befühlen des Analbereiches zu dieser Forschungsreise über den eigenen Körper und dessen Gefühle und Reaktionen dazugehören. Das muss ja nicht gleich bedeuten, dass man auf Analverkehr steht. Die Bandbreite der analen Stimulation ist groß und das gilt auch ohne Partner! Wer sich selbst gerne am Anus massiert, der muss noch lange nicht zur direkten Penetration des Afters übergehen; ein Eindringen mit dem Finger ist absolut nicht nötig, denn auch hier gilt: Alles kann, nichts muss.

Bei der lustvollen Erkundung des eigenen Körpers sollte auch die Anal-Zone nicht ausgenommen werden. Schließlich ist dieser Körperbereich hochsensibel und sehr empfänglich für die sexuelle Stimulation.

Sich selbst im Zuge der Masturbation anal zu massieren, ist eine wunderbare Erfahrung, die sowohl Männern als auch Frauen großen Genuss schenken kann. Am besten legt man sich dazu bequem auf den Rücken und zieht die Beine an bzw. stellt sie auf; oder aber man packt sich ein dickes Kissen als Stütze hinter den Rücken. Manche mögen auch die Vierfüßlerstellung. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am bequemsten erscheint. Auch bei der analen Selbstmassage ist Gleitcreme empfehlenswert, da diese das Erlebnis einfach angenehmer macht; ein trockener Damm und Afterbereich reagiert eventuell im negativen Sinne empfindlich auf Berührungen und Massage, deshalb sollten Sie vorher ruhig zum Cremetopf greifen und dann vorsichtig und langsam mit dem Tasten und Drücken, Streicheln und Massieren beginnen. Zum Einstieg sollten Sie die Nervenendigungen in der Damm-Muskulatur durch kleine, sanfte, kreisförmige Bewegungen mit den Fingerspitzen stimulieren. Die Finger sind übrigens perfekt zur analen Stimulation geeignet, da sie schmal, sehr beweglich und am Ende mit den besonders sensiblen Spitzen ausgestattet sind. Auf dieser sinnlichen Erkundungsreise können Sie auch hin und wieder einen Ausflug in die Nähe des Anusrandes machen, um auch Ihre Reaktion auf diese Berührungen kennenzulernen. Nach geraumer Zeit werden Sie spüren, wie sich der anale Schließmuskel, der anfangs vielleicht noch fest zusammengezogen war, entspannt und sich der Anus leicht öffnet – ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie diese Art der Stimulation als angenehm empfinden und neugierig sind auf weitere Gefühls-Sensationen.

Viele betrachten Anal-Erotik mit gemischten
Gefühlen
, denn was in der Gesellschaft so
verpönt und
tabuisiert ist,
das
kann nicht gut sein! Oder?

Anal-Erotik ist eine reizvolle sexuelle Option unter vielen – warum sollte man[n]/frau also diesen Bereich nicht auch solo erkunden und dessen Bedürfnisse und Reaktionen kennenlernen? Die Self-Anal-Massage bietet erstaunliche Gefühls-Sensationen!

Gerade für Männer ist so eine Anal-Massage etwas ganz Besonderes. Schließlich besitzen sie ein Organ, das Frauen nicht aufzuweisen haben: die Prostata [siehe dazu auch ab Seite 75]. Diese Drüse kann auch von außen durch vorsichtigen Druck auf den Damm massiert und dadurch stimuliert werden. Natürlich empfindet nicht jeder Mann gleich, deshalb ist hier sehr sanftes Ausprobieren angesagt. Um diese rektale Massage genießen zu können, muss der aktive Finger gar nicht unbedingt in den After eindringen. Vielen reicht es schon, den rhythmischen Druck auf Peniswurzel, Anus und Prostata durch Haut und Muskeln hindurch zu spüren. Diese besondere Art der Stimulation empfinden viele Männer wie eine innere Masturbation. Übrigens braucht ein Mann, den die Anal-Massage anturnt, nicht gleich zu befürchten, homosexuell zu sein. Die Kombination aus Prostata, Peniswurzel, Damm, After und PC-Muskel ist nun mal ein powervolles Sexualorgan und indem man[n] dessen Vorzüge genießt, zeigt man lediglich, dass man sexuell aktiv, selbstbewusst, offen und neugierig ist. [Siehe dazu auch Prostata-Massage ab Seite 77].

Anal-Erotik kann nicht nur zu zweit, sondern auch als erotisches Solo-Abenteuer genossen werden: Für manche Männer und Frauen gehört die Self-Anal-Massage zur Masturbation dazu.

Wie gesagt: Der Mann kann, muss aber nicht mit dem eigenen Finger in den Anus eindringen, um sich erregende Massage-Erlebnisse zu schenken. Sollte er dies allerdings tun, so wird er feststellen, dass die entsprechenden Reize noch intensiver sind. Der Druck auf Peniswurzel und Prostata ist noch direkter und viele werden zusätzlich durch die Tatsache erregt, sich selbst von innen zu spüren – mal davon abgesehen, dass man ja etwas Verruchtes tut und der Analbereich allgemein zu den absoluten Tabuzonen gehört.

Schieben Sie den cremigen Finger zunächst nur etwa eineinhalb Zentimeter weit in den Anus. Sie werden dabei spüren, wie sich der Schließmuskel um Ihren Finger herum zusammenzieht; so bekommen Sie einen Eindruck davon, wie kräftig dieser Muskel ist. Manche mögen es auch, den Sphinkter bewusst immer wieder anzuspannen und zu lockern, während sie sich selbst mit dem Finger penetrieren; all dies trägt zum Kennenlernen dieses Bereiches und der eigenen Körperreaktionen bei.

Natürlich ist die Self-Anal-Massage auch gut geeignet, um herauszufinden, ob man Anal-Spielen überhaupt etwas abgewinnen kann bzw. um sich auf den Anal-Sex mit dem Partner vorzubereiten. Sowohl der Mann als auch die Frau kann sich durch so ein anales Solo in ruhiger, entspannter Atmosphäre Schritt für Schritt an das Thema Anal-Erotik herantasten und eventuell vorhandene Unsicherheiten, Hemmungen und Ängste abbauen. Es ist ein echtes Erlebnis, sich selbst so intim zu fühlen. Viele sind zwar grundsätzlich an analer Stimulation interessiert, fühlen sich aber überfordert, wenn der Partner sie darauf anspricht oder gar erste erotische Versuche in dieser Richtung macht. Kein Wunder: Wie soll man einen Bereich, den man selbst noch nicht kennt, vom Partner berühren oder gar penetrieren lassen? Wer allerdings bereits durch Self-Anal-Massage die Sensibilität seines Analbereiches kennt und genau weiß, wie er wo gestreichelt und massiert werden möchte und wie der Körper auf derartige Zärtlichkeiten reagiert, der kann dem Partner viel leichter auch diesen Teil seines Intimbereiches öffnen, um in vertrauensvoller Teamarbeit die besonderen Reize der Anal-Erotik zu genießen. Der Sphinkter kann also durch diese Solo-Erfahrungen bereits etwas geweitet und an das Eindringen eines Fingers oder Analspielzeugs gewöhnt werden. Die eventuell vorhandene Angst vor Schmerzen wird beseitigt, man macht sich mit diesen neuartigen Lustreizen vertraut und die Erfahrung, dass die anale Stimulation und Penetration sexuellen Genuss bereitet, weckt die Lust auf MEHR!

Hinweis: Sollte sich die Frau selbst anal massieren bzw. penetrieren, darf sie nicht vom Anal- in den Vaginalbereich wechseln. Denn im Anusbereich und im Darm befinden sich bestimmte, dort sehr nützliche Bakterien, die sich allerdings negativ auf die Scheidenflora auswirken können. Deshalb gilt die Regel, sich bei der Masturbation entweder für den Vaginal- oder den Analbereich zu entscheiden oder aber sich erst vaginal zu stimulieren und erst danach zum Analbereich zu wechseln.

Anales Self-Fisting

Die sexuelle Spielart des Fistings ist recht anspruchsvoll, da dabei bestimmte Sicherheitsaspekte beachtet werden müssen, um Verletzungen zu vermeiden [detaillierte Erläuterungen zum partnerschaftlichen Anal-Fisting finden Sie ab Seite 247]. Fisting ist nicht nur mit dem Partner, sondern auch solo möglich – wenn auch nicht ganz einfach durchzuführen. Es muss ein gewisser Grad an Gelenkigkeit vorhanden sein, um sich selbst nicht nur anal mit dem Finger oder einem entsprechenden Sex-Toy zu stimulieren, sondern mehrere Finger, die ganze Hand oder gar Faust in den Anus einzuführen. Am besten geeignet für das anale Self-Fisting ist die Position, bei der der Mann/die Frau auf allen vieren kniet und von hinten um sich herumfasst. Auch die Rückenlage mit gespreizten Beinen ist möglich; diese Haltung könnte allerdings nach einiger Zeit zu anstrengend werden, da die Beine angezogen bleiben und der Oberkörper geknickt werden muss, um den eigenen Analbereich erreichen zu können.

Grundsätzlich sollte auch hierbei – wie beim Analverkehr und beim partnerschaftlichen Anal-Fisting – immer Gleitmittel verwendet werden. Die Fingernägel müssen kurz geschnitten sein, um Verletzungen der empfindlichen Darmschleimhaut zu vermeiden. Der Solo-Fister kann, wenn er möchte, aus Hygienegründen Einweghandschuhe tragen oder gar vorher eine Klistierspülung [siehe ab Seite 239] durchführen. Trägt er/sie keine Handschuhe, sollten die Hände auf jeden Fall sowohl vorher als auch nachher gründlich gewaschen werden. Nach dem langsamen und vorsichtigen Eindringen in den Anus – zunächst muss mit sanftem Druck der Sphinkter überwunden werden – werden die Finger Schritt für Schritt weiter ins Rektum vorgeschoben. Es kann nun rhythmisch gepulst oder gestoßen werden, die Finger können bewegt oder wieder ein Stück herausgezogen werden, um einen weiteren hinzuzunehmen, oder aber es kann schließlich die gesamte Hand eingeführt werden, um diese gegebenenfalls zur Faust zu machen und die extreme Dehnung des Rektums und das Gefühl der Völle und des Ausgefülltseins als intensiven sexuellen Reiz zu genießen; es versteht sich von selbst, dass diese Praktiken Schritt für Schritt ausprobiert werden.

Wer zum ersten Mal anales Self-Fisting probiert, der sollte sich nicht gleich mit der gesamten Hand penetrieren; Schließmuskel und Rektum müssen sich langsam an diese neuartigen Reize gewöhnen. So ist bereits der Weg zum vollständigen Anal-Fisting ein echter Genuss und jeder kann individuell entscheiden, wie weit er gehen bzw. fühlen will: Für manchen liegt die Grenze vielleicht bei der analen Penetration mit drei vorsichtig tastenden Fingern, während ein anderer von dem Gedanken an die sinnliche Eroberung des eigenen Rektums mit der stoßenden Faust erregt wird. Und wieder andere werden vielleicht nach den ersten Versuchen entscheiden, dass sie zwar durch die Self-Anal-Massage zu ekstatischen Höhenflügen gelangen, dem analen Self-Fisting hingegen nichts abgewinnen können. Probieren geht über Studieren …