cover
Wilfried A. Hary

HERR DER WELTEN 052: Parallele Welten

»John im Nabel des Multiversums - als Spielball der Mächtigen!«


Der Autor Wilfried A. Hary auf Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

HERR DER WELTEN 052

 

Parallele Welten

»John im Nabel des Multiversums

- als Spielball der Mächtigen!«

 

von Wilfried Hary

 

In über einer Million Jahre: Viele tausend Welten sind von Menschen besiedelt. Überlichtschnelle Flüge sind verboten, weil es sich erwiesen hat, dass diese auf Dauer das energetische Gleichgewicht des Universums und somit das Raum-Zeit-Gefüge stören, was in manchen Bereichen des Universums in der Vergangenheit zu schrecklichen Katastrophen geführt hat. Der so genannte HERR DER WELTEN wacht unnachgiebig über dieses Verbot. Doch er ist längst kein sterbliches Wesen mehr, sondern eine Art GOTT, der in seiner schieren Allmacht einen Menschen braucht, weil er nicht mehr wie ein Mensch mit dessen Ängsten und Nöten handeln kann. Dieser Mensch heißt John Willard.

Und eines Tages bringt ihn der Sternenvogt, der wahre HERR DER WELTEN, zu einer Stelle, die er als Schnittstelle des MULTIVERSUMS bezeichnet. Eine Macht wartet dort auf ihn, die er das KONGLOMERAT DER MÄCHTIGEN nennt - viel mächtiger als er jemals sein könnte. Das Konglomerat beherrscht ein paralleles Universum und wurde neugierig auf ihn, weil er an dieser Schnittstelle schon einmal tätig gewesen war.

John Willard berichtet persönlich...

 

Impressum

ISSN 1614-3302 * Copyright neu 2018 by HARY-PRODUCTION

Canadastraße 30 * D-66482 Zweibrücken

Telefon: 06332 48 11 50

www.HaryPro.de

Coverhintergrundgestaltung: Anistasius

Titelbild: Gerhard Börnsen


Vorwort


»Gestatten, mein Name ist Tipor Gaarson!«, sagte der alte Mann und verbeugte sich knapp. Ein Lächeln umspielte dabei seine Mundwinkel, was die Verbeugung eher als ironische denn als ehrerbietige Geste erscheinen ließ.

Ich schaute mich verwirrt um. Gerade noch war ich an Bord des Schiffes gewesen, gemeinsam mit meinem Sternenvogt, dem HERRN DER WELTEN. Auch Sosch war anwesend gewesen, der erste HERR DER WELTEN. Er war es schon über eine Million Jahre lang und ich hatte erfahren, wie es zu allem gekommen war.

Jetzt interessierte es mich allerdings nicht mehr, denn wieso war das Schiff weg und ich... plötzlich hier?

Tipor Gaarson schüttelte den Kopf: »Dein Herr ist mächtig, sehr mächtig. Es gibt kein Schiff, denn ER ist das Schiff selber. Er ist das, was er sein will.«

»Und dennoch braucht er mich!«, bemerkte ich trocken und schaute mich um. »Er kündigte an, es nicht länger zu verhindern. Das Konglomerat sei neugierig auf mich.«

»Nun, du bist der Diener des Sternenvogts, des HERRN DER WELTEN, wenn ich das richtig begriffen habe - und ich bin so etwas wie der Diener des Konglomerats.«

»Aha und woher weißt du das über mich?«

»Mit Verlaub, aber ich habe deine Gedanken gelesen. Muss ich mich dafür entschuldigen?«

»Wie bitte?«

»Keine Bange, jetzt klappt das nicht mehr, weil du als Diener des Vogts längst geübt darin bist, deine Gedanken zu blockieren, aber du warst bei deiner Ankunft dermaßen verwirrt...«

»Und da forscht du einfach so in meinem Gehirn herum? Mit welchem Recht?«

»Das Konglomerat hat dich her gebracht und ich wollte Zeit für Erklärungen sparen. Muss ich jetzt dafür ein schlechtes Gewissen haben?«

»Ja!«, sagte ich bitter und nickte auch noch bekräftigend. Unwillkürlich ballte ich die Hände zu Fäusten.

Ich lag auf einer Liege und hatte bisher nur den Kopf gehoben. Irgendwie sah es hier fatal ähnlich aus wie an Bord bei »meinem« Herr der Welten.

»Um den Schock des Übergangs nicht zu stark werden zu lassen!«, erklärte dieser Gaarson.

Mein Kopf flog herum. Wäre es möglich gewesen, hätte ich ihn mit meinem Blicken erstochen. Mit einem einzigen Satz sprang ich von der Liege.

Er hob wie abwehrend die Hände.

»Oh, bitte keinerlei Aggressivitäten! Ich weiß, du bist ein unbesiegbarer Kämpfer, aber ich wäre auch für einen schlechteren Kämpfer kein wirklicher Gegner.«

»Du hast schon wieder unerlaubt in meinem Gedanken spioniert!«, warf ich ihm heftig vor.

»Es waren nur Gedanken, wie du sie zugelassen hast, John Willard. Wenn du nicht willst, dass ich weiterhin deine Gedanken lese, dann schirme sie ausreichend ab. Ich dachte, du könntest das?«

Ich nickte ihm zu, mich wieder beruhigend.

»Ist ja schon gut, alter Mann. Ich will dir nichts, brauchst keine Angst zu haben.«

»Angst?« Er musste lachen. »Nun denn, lassen wir das, John. Ich denke mal, du bist hier und ich bin dir einiges an Erklärung schuldig.«

»Zumal du scheinbar alles weißt über mich, aber ich nichts über dich und deine Rolle hier. Äh, wo bin ich eigentlich?«

»An einem Ort, der... Nun, sagen wir es einmal so: Du bist an einem Ort, den es nicht wirklich gibt. Es ist nur für eine kleine Zeitspanne so, bis du die Zusammenhänge begriffen hast.«

»Na, dann fange mal an, sie mir begreiflich zu machen.«

»Du bist anscheinend nicht nur ein unbesiegbarer Kämpfer, sondern deine Neugierde ist gleichermaßen ungezügelt.«

»Ich höre!«, erinnerte ich ihn knapp.

»Die Menschen nennen dieses Universum das Gaarson-Universum.«

»Echt?«, wunderte ich mich ehrlich und musterte ihn genauer. Ein alter Mann. Er sah eigentlich ganz normal aus, aber konnte er das wirklich sein - normal? Hatte mir der HERR DER WELTEN nicht schon angekündigt, auf das Konglomerat der Mächtigen zu treffen, das ungleich mächtiger war als er?

»In aller Bescheidenheit: Die Menschen der Erde nennen dieses Universum meinetwegen so - seit Jahrhunderten.«

»Meine Spannung wächst!«

»Wir befinden uns im fünfundzwanzigsten Jahrhundert irdischer Zeitrechnung, also über eine Millionen Jahre in der Vergangenheit der Erde, wie du sie kennst. Allerdings ist dies ein anders Universum. Die Dinge haben sich unterschiedlich entwickelt, sogar die Naturgesetze sind unterschiedlich. Die endgültige Trennung der Entwicklung auf der Erde erfolgte im einundzwanzigsten Jahrhundert irdischer Zeitrechnung - durch meine Schuld!«

Ich verstand kein Wort - und Tipor Gaarson erkannte das auch ohne meine Gedanken zu belauschen, was ich übrigens auf den Tod nicht ausstehen kann!

Er lächelte entwaffnend, aber irgendwie gefiel mir dieses Lächeln nicht.

»Du kennst das so genannte SCHWARZE UNIVERSUM? Es ist das Ergebnis einer schrecklichen Katastrophe, verursacht durch eine Rasse namens Kangrahs. Diese Katastrophe gibt es in beiden Universen. Das Konglomerat der Mächtigen hat damals sozusagen versagt, denn es war dafür gewissermaßen zuständig, eine solche Katastrophe letztlich zu verhindern. Es wollte die Katastrophe negieren mit seiner schieren Allmacht, doch dies gelang nicht. Zwar wird die Katastrophe nicht das ganze Universum vernichten, wie ursprünglich zu befürchten war, aber das Konglomerat konnte sie nicht rückgängig machen. Es liegt am Wesen der Raumzeit. Die Zeit ist nicht ein separates Gesetz, sondern Teil des Raumzeit-Gesetzes. Um Zeit umzukehren, müsste gleichzeitig auch der Raum umgekehrt werden. Es ist unmöglich.«

»Und wieso befinde ich mich dann hier und jetzt über eine Million Jahre in der Vergangenheit?«, fragte ich zweifelnd.

»Es ist im Vergleich zu dem Universum, aus dem du kommst, eine Vergangenheitsebene, aber nur deshalb, weil damals durch die Bemühungen des Konglomerats, die Katastrophe rückgängig zu machen... dieses Universum hier erst entstanden ist!«

»Wie bitte?« Kein Wunder, dass ich so reagierte: Wie sollte jemand so etwas denn überhaupt verstehen können?

»Du hast richtig gehört: Das Konglomerat hat dieses Universum aus sich heraus erschaffen, als beinahe genaues Ebenbild des ursprünglichen Originals.«

»Äh, was, bitte schön, heißt »aus sich heraus geschaffen«?«

»Das Konglomerat der Mächtigen ist nicht irgendeine Wesenheit, sondern... dieses Universum hier besteht aus dem Konglomerat! Es ist - wenn du so willst - ein intelligentes, denkendes Universum! Doch es denkt in einer Art und Weise, wie es für einen Menschen zwangsläufig unvorstellbar bleibt.«

»Äh, wenn ich das jetzt richtig verstehe: Für die Schaffung eines ganzen Universums als Kopie vom eigentlichen Original, in dem ich selber entstanden bin... hat das Konglomerat rund eine Million Jahre gebraucht - gemessen an dem, was inzwischen im Original ablief?«

»Damit hast du sozusagen den Nagel auf den Kopf getroffen, wenngleich mit stark vereinfachenden Worten.«

»Danke für die Blumen, aber wenn ich mir vorzustellen versuche, dass dieses Universum genauso abläuft wie das Original, wenn auch mit einer Million Jahre Verzögerung...« Ich brach ab.

Tipor Gaarson lächelte unentwegt.

»Nicht genauso, John Willard. Ich erwähnte ja schon, dass es Abweichungen gibt.«

»Welcher Art?«, rief ich alarmiert.

»Es wird in diesem Universum niemals... dich geben! Seit dem einundzwanzigsten Jahrhundert ging die Entwicklung gewissermaßen andere Wege. Dafür gibt es einen Grund: Den so genannten GAARSON-Effekt!«

»Was ist das denn schon wieder?«

»Es ist ein Effekt zur Energiegewinnung, der nur hier funktioniert. Sozusagen ein Nebeneffekt bei den Bemühungen des Konglomerats, eine Katastrophe wie die Kangrah-Katastrophe für alle Zeiten zu vermeiden. Allerdings gibt es als Nebeneffekt eine andere Art von Katastrophe.«

»Aha?«

»Die so genannte Gaarson-Katastrophe kann jedoch abgewendet werden, ehe sie Ausmaße annimmt wie die Kangrah-Katastrophe, was in deinem Universum leider nicht möglich wäre.«

»Abgewendet?«

»Ja, durch die so genannten Gaarson-Gates!«

Ich schüttelte den Kopf und winkte gleichzeitig mit beiden Armen ab.

»Was denn, bin ich jetzt hierher gekommen, um mir all diesen Unsinn anzuhören, den kein Mensch verstehen kann?«

»Ja!«, antwortete Tipor Gaarson schlicht und treffend.

»Aber was ist der Sinn?«

»Ich werde dir die Geschichte der ersten Jahrhunderte nach der Auseinanderentwicklung auf der Erde in knappen Sätzen schildern. Du wirst erfahren, was bis heute geschah, natürlich extrem gerafft. Dann werde ich auf deine Fragen antworten.«

»Einverstanden!«, erklärte ich. Was blieb mir denn auch anderes übrig?