1

Gorges de la Cèze

Gehzeit 3.15 h

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Herbe Garriguelandschaft und eine fast liebliche Schlucht

Die wilde, mediterrane Vegetation des Waldes auf dem Hin- und Rückweg und das malerische Ufer der Schlucht mit der ruhigen Cèze prägen die Wanderung in dieser einsamen Gegend.

Talort: St-Martin-d’Ardèche, 60 m. Ausgangspunkt: Mas Crémat, 301 m. Wir verlassen St-Martin über die D 141 und die D 901 Richtung Barjac, um nach ca. 15 km auf der D 980 durch die Schlucht der Cèze zu fahren. An deren Ende nehmen wir rechts die schmale D 167 und parken nach ca. 23 km ab St-Martin bei Mas Crémat am Straßenrand der abzweigenden Forststraße L 9. Höhenunterschied: Ca. 210 m. Anforderungen: Einfache Wanderung auf guten Forstwegen und etwas Teerstraße, die auch hinsichtlich der Orientierung keine Probleme aufweist. Variante: Ca. 1 km vor le Clap besteht nach links die Möglichkeit, auf bezeichnetem Weg (gelbe Markierung) einen Abstecher zum Dolmen von Baume des Fades zu unternehmen, der nicht nur die Freunde von Asterix und Obelix interessieren dürfte (ca. 15 Min.). Hinweis: An Sonntagen und im Juli/August sind zahlreiche Autos zu den Picknickplätzen unterwegs. Tipp: Einige Kilometer flussabwärts bei la Roque befindet sich der schönste provenzalische Wasserfall, die Cascade du Sautadet (beste Zeit im Frühjahr). Karte: IGN 2940 OT, Bagnols sur Cèze.

Vom Parkplatz am Bauernhof Mas Crémat (1) nehmen wir die Forststraße DFCI L 9 (Wegweiser »La Cèze«) nach Norden. Der breite, manchmal etwas steinige Fahrweg führt stets mit geringem Gefälle durch lichten mediterranen Wald mit immergrünen Steineichen, Ahorn und Wacholderbäumen abwärts. Wir haben hier viel Zeit, die reiche Flora zu genießen, bis der Talgrund erreicht ist. Nun geht es in einiger Entfernung zum Fluss eben bis zum sogenannten Roche taillée (2), dem gespaltenen Felsen, den unser Sträßchen durchschneidet. Wir können nun auf der Forststraße zum Picknickplatz am Fluss weitergehen – schöner aber ist es, gleich nach dem Felsen den Weg nach rechts zu nehmen, der zur Cèze führt. Zwischen Fluss und Pappeln erreichen wir nach 15 Minuten ebenfalls den malerischen Rastplatz (3) am Grund der Schlucht; am anderen Ufer steigen steil die Felsen auf. Wir gehen nun nach Süden wenige Meter zurück zu unserem Fahrweg und folgen rechts der mit DFCI L 7 bezeichneten Forststraße, die uns wieder aus der Schlucht herausführt. Sie ist etwas schmäler, steiniger, am Anfang auch etwas steiler als die Forststraße vom Hinweg. Wir passieren die Ruinen von Terris und durchqueren wieder einen schönen mediterranen Wald. Auf einer Hochfläche verläuft dann der Schotterweg fast eben. Er führt an der Abzweigung (4) zu einem Dolmen vorüber, dann geht er nach knapp 1½ Std. bei dem Gehöft le Clap (5) in ein Teersträßchen über. Auch die Landschaft verändert jetzt ihr Gesicht, es dominiert niederes Buschwerk. Nach etwa 500 m treffen wir beim Bauernhof Mas de la Taillade auf die D 167 und folgen der wenig befahrenen Straße nach links zurück zum Ausgangspunkt Mas Crémat (1).

Piquenique
Die ruhige, beschauliche Landschaft in den Gorges de la Cèze.

2

Bois de Ronze und Aven d’Orgnac

Gehzeit 2.15 h

7

Durch die typische Garriguelandschaft des Ardèche

Diese Wanderung vermittelt Einblicke in die typische, immergrüne Garriguelandschaft des südlichen Ardèche zu Füßen der Cevennen, deren trockene, poröse Kalkböden die Entstehung vieler prächtiger Höhlen gefördert haben.

Talort: St-Martin-d’Ardèche, 60 m. Ausgangspunkt: Aven d’Orgnac (Höhle von Orgnac), 300 m. In St-Martin auf einer Hängebrücke über den Fluss (D 141) und dann auf der gut ausgebauten D 901 bis Laval; dort rechts auf schmalen, kurvenreichen Sträßchen (D 174, D 217, D 317) bis zum Parkplatz an der Höhle, 17 km von St-Martin-d’Ardèche. Höhenunterschied: Ca. 100 m. Anforderungen: Unschwierige Wanderung auf breiten Wegen mit geringem Höhenunterschied. Etwas Vorsicht ist allerdings bei der Orientierung geboten, da nicht alle Wege ausreichend markiert sind. Variante: Auf dem kleinen Zufahrtssträßchen zum Aven de la Forestière mit feingliedrigen Stalaktiten und Stalagmiten (ca. 45 Min. hin und zurück). Tipp: Aven d’Orgnac, prächtige Tropfsteinhöhle (warme Kleidung empfehlenswert, da im Inneren nur 13°C). Karte: IGN 2934 OT, Gorges de l’Ardèche.

Vom Parkplatz beim Aven d’Orgnac (1) marschieren wir ein kurzes Stück nach Süden zur D 317, der wir nach links folgen. Entlang des Sträßchens geht es ohne nennenswerte Höhenunterschiede durch eine karstige Hügellandschaft zum tiefsten Punkt der Route. Etwa 200 m nach der zweiten Einmündung, 285 m, biegen wir direkt nach dem Centre d’accueil »la Cigalle« (2) links in einen geteerten Fahrweg mit gelber Markierung ein, der uns in kaum wahrnehmbarer Steigung am Rand der Combe des Egressières, einem Trockental mit lichtem Buschwald, zu einer Feriensiedlung (3, Village de Vacances) an der D 217 bringt, 313 m. Die Asphaltstraße wird direkt überquert. Unser schwach blau markierter Weg führt durch eine hügelige Garriguelandschaft sanft bergan Richtung Bois de Ronze. Nach knapp einem Kilometer beschreibt der Weg eine Rechtskurve, um kurz darauf in einen von Süden kommenden Weg einzumünden. Wir folgen diesem nach links in nördlicher Richtung. Nach ein paar Hundert Metern passieren wir an einer Kreuzung mit einer markanten Eiche den höchsten Punkt der Wanderung, 385 m. Wir lassen die Abzweigung des GR 4 B (4) nach rechts unberücksichtigt und folgen unserem Weg weiter nach Norden bis zu einer Wegspinne, wo wir erneut auf den GR 4 B treffen. Hier biegen wir links ab, passieren einen von Gestrüpp überwucherten Dolmen (5) und bleiben auf dem gut markierten Feldweg. Er führt fast eben durch die Garriguelandschaft dahin und bietet wiederholt Ausblicke auf die umgebenden Hügel. Nach 25 Minuten überqueren wir die D 217 (6) schräg nach rechts – der neue GR 4 B zweigt unmittelbar vorher rechts ab – und folgen kurz dem Sträßchen zum Aven de la Forestière. Schon bald, direkt beim Schild »Aven de la Forestière«, biegt der alte, schwach weiß-rot markierte GR 4 B nach links ab (auch gelb-weiße Markierungen) und bringt uns in unmerklichem Gefälle durch lichten Buschwald zurück zum Parkplatz beim Aven d’Orgnac (1).

Aven d'Orgnac
Prächtige Tropfsteinformationen in der Höhle von Aven d'Orgnac.

3

Untere Ardècheschlucht

Gehzeit 5.30 h

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Über 100 m hohe Felshänge säumen das ruhige, tiefgrüne Wasser

Nach den Gorges du Verdon sind die Gorges de l’Ardèche die beeindruckendste Schlucht der Provence. Zu Beginn noch lieblich, steigen schon bald die Felswände steil empor und spiegeln sich im grünen Wasser des breiten, ruhig dahinfließenden Flusses.

Talort: St-Martin-d’Ardèche, 60 m. Ausgangspunkt: Campingplatz von Sauze, 45 m. Von St-Martin auf der D 290 ca. 2 km flussaufwärts, dann links auf ein kleines Teersträßchen zum Campingplatz. Dort befindet sich rechts unten am Fluss ein großer Parkplatz (in den Sommermonaten gebührenpflichtig). Höhenunterschied: Ständig leicht hinauf und hinunter. Anforderungen: Längere Wanderung auf meist gut markiertem Pfad; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind auf dem z.T. schmalen Weg jedoch erforderlich (ein schmaler, höhlenartiger Gang, eine Leiter in einem Kamin, ein Felsband, Seilsicherungen); bei Nässe ist erhöhte Vorsicht auf den abgetretenen, glitschigen Felsen geboten. Variante: Es besteht die Möglichkeit, den Weg in der Schlucht nach Belieben auszudehnen: ca. 1½ Std. ab la Fève erreichen wir bei les Templiers den wildesten Teil, den Cirque de la Madeleine. Ein Ausstieg aus der Schlucht ist erst nach dem Biwak von Gournier möglich (ca. ¾ Std. ab les Templiers), wo wir nach steilem Anstieg die D 290 erreichen (gut ¾ Std.; Rückfahrt mit zweitem Pkw oder Taxi). Hinweise: Die Wanderung sollte nicht bei starken Regenfällen unternommen werden, denn die Felsen sind glitschig und der Fluss kann anschwellen. Die beste Jahreszeit ist Juni bis Oktober. Auskünfte über den Wasserstand: Tel. 04 75 38 63 00. Tipp: Fahrt auf der ca. 35 km langen Aussichtsstraße hoch über der Schlucht. Die Grotte de St-Marcel (Kalksinterterrassen), die Grotte de la Madeleine (Tropfsteinbildungen), der Aven de Marzal, die größte und prächtigste dieser Höhlen. Karte: IGN 2939 OT, Gorges de l’Ardèche.

Unmittelbar nördlich hinter dem Campingplatz von Sauze (1) beginnt der durchgehend, wenn auch manchmal etwas schwach gelb oder weiß-gelb markierte Wanderweg entlang der Ardèche. Er führt wiederholt durch grünes Dickicht, dann verengt sich das Tal, die Abhänge werden steiler und höher – wir tauchen in die bezaubernde Wildnis der Schlucht ein. Das felsige Ufer zwingt uns ständig zu kleinen An- und Abstiegen, was in der Sommerhitze ermüdend sein kann. An den Felsen des Aussichtspunktes Ranc-Pointu muss ein erstes Felsband oberhalb des Flusses bewältigt werden, wobei die abgetretenen Steine Trittsicherheit und Vorsicht erfordern. Anschließend beschreibt der Fluss eine große Schleife nach Westen. Unterhalb der Grotte de St-Marcel erfordert das felsige Terrain am Flussufer erneut erhöhte Vorsicht vom Wanderer. Wir passieren bei der Stromschnelle Rapide de la Caville (2), die Felsüberhänge von Castelviel und einen schädelförmigen Einzelfelsen. Hier haben wir eine schwierige »Kletterstelle« (Eisenklammern, höhlenartiger Gang), die z.T. nur kriechend zu bewältigen ist. Unser Pfad verbleibt weiter in nordwestlicher Richtung am Fluss. Immergrüne Steineichen stehen im Kontrast zu den kahlen, steil aufragenden Felswänden, die sich im Wasser spiegeln. Schließlich erreichen wir gegenüber der Felsmauer der Remparts du Garn an der ehemaligen Furt die Rapide de la Fève (3), 50 m, den Wendepunkt unserer Tour. Derselbe Pfad bringt uns dann in 2¾ Std. zurück nach Sauze (1), erlaubt aber wieder völlig neue Blickwinkel.

Rapide de la Fève
Steilhänge in den Gorges de l‘Ardèche.

4

Les Concluses

Gehzeit 1.30 h

7

Eine bizarre Klamm mit überhängenden Felsen und Strudeltöpfen

Die Concluses bilden den eindrucksvollsten Teil einer Schlucht, die sich der Aiguillon tief in die Kalkfelsen gegraben hat. Überhängende Felsen, riesige Strudeltöpfe und Gumpen mit grünschimmerndem Wasser geben diesem kühlen, düsteren Ort einen eigentümlichen Reiz.

Talort: Uzès, 138 m. Ausgangspunkt: Concluses, 234 m. In Uzès nehmen wir die gut ausgebaute D 979 nach Norden bis Lussan. Von dort zuerst auf der schmalen D 143, dann der D 643 bis zum Parkplatz, 24 km von Uzès. Höhenunterschied: Gut 100 m. Anforderungen: Die Wanderung zum Portail erfordert Orientierungssinn und Trittsicherheit, besonders auf den blankpolierten Felsen im Bachbett. Der direkte, gelb markierte Normalweg zum Portail (der Rückweg der Wanderung) ist unschwierig und für jedermann begehbar – er bietet ebenfalls schöne Eindrücke von den Concluses (45 Min. hin und zurück). Hinweis: Die Wanderung im Bachbett ist nur im Sommer möglich, wenn der Fluss weitgehend ausgetrocknet ist (nicht vor Anfang Juni) und nur noch in einzelnen Gumpen das Wasser steht – sonst bleibt der Normalweg. Sehenswertes: In Uzès stellen, neben der malerischen Altstadt mit der Place aux Herbes, das Schloss (Duché) mit Inneneinrichtung und der Campanile der Kathedrale eine interessante Abwechslung für den Wanderer dar. Karte: IGN 2940 OT, Bagnols sur Cèze.

Vom Parkplatz (1) nehmen wir nicht den direkten, markierten Weg zum Portail (nach rechts), sondern einen unmarkierten Pfad nach links, der sehr steil bergab führt. Durch die wuchernde, stets grüne Garriguevegetation kommen wir in die Schlucht (2). Unterwegs bieten sich wiederholt eindrucksvolle Blicke auf die gegenüberliegenden Steilwände. Wenn das ausgetrocknete Bachbett erreicht ist, folgen wir diesem in östlicher Richtung (rechts) mehr oder weniger weglos. An der Baume des Bœufs halten wir am eingeschlagenen Weg entlang des Aiguillon fest, umrahmt von bizarren Felswänden, bis wir zum Portail (3) kommen. Es handelt sich hierbei um eine Art Tor, denn die Felsen schließen sich über dem Wanderer bis auf einen schmalen Spalt. Von hier sollten wir unbedingt noch – je nach Lust und Laune sowie abhängig vom Wasserstand – ein paar 100 m weiter im Bett des Aiguillon (4) in den schönsten Teil der Schlucht vordringen (bis sie sich wieder etwas öffnet, ca. 15 Min. einfach). Steil ragen die Felsen empor, Strudeltöpfe und grüne Gumpen säumen den Weg. Manchmal ist es nötig, die Schuhe auszuziehen. Zurück am Portail nehmen wir links den gelb markierten Weg, der zwar steinig, aber meist nur in sanftem Anstieg aus der Schlucht herausführt. Nach 30 Min. ist der Parkplatz (1) wieder erreicht.

le Portail
Schatten und Ruhe in den Concluses an der Engstelle des Portail.

5

Vaison-la-Romaine

Gehzeit 1.20 h

C

Eine mittelalterliche Stadt mit vielen römischen Zeugnissen

Das kleine malerische Städtchen an der Ouvèze bietet neben vielen gut erhaltenen römischen Zeugnissen und einer romantischen mittelalterlichen Oberstadt die Möglichkeit zu einem gemütlichen Stadtbummel.

Talort: Vaison-la-Romaine, 195  m. Ausgangspunkt: Parkplatz bei der ehem. Kathedrale Notre-Dame-de-Nazareth. Höhenunterschied: Gut 80 m. Anforderungen: Nur der Aufstieg zur Burg ist etwas anstrengend. Einkehr: Bars und Restaurants im Ort. Hinweis: Mit Besichtigungen halber Tag. Variante: Zusätzlich können wir eine Wanderung in das schön gelegene mittelalterliche Dorf Crestet unternehmen – ein abwechslungsreicher Weg durch Wald und Weinberge: Von Vaison an der Römerbrücke links (D 938) und gleich wieder rechts auf gelb markiertem Pfad bis zum Sträßchen vom Schloss; hier links und nach 50 m rechts, dann nochmals links dem gelb-rot markierten Weg nach Crestet folgen (Gehzeit knapp 1¾ Std.). Karte: Michelin Vert.

Vom Parkplatz aus sollten wir gleich der angrenzenden Kathedrale Notre-Dame-de-Nazareth (1) einen Besuch abstatten. Der romanische Bau aus dem 10. bis 12. Jh. wurde auf römischen Überresten errichtet (sehenswert: romanischer Hauptaltar, Kreuzgang aus dem 12. Jh. mit Resten frühchristlicher Kunst). Von der Kirche nehmen wir die breite Av. Jules Ferry nach Osten und biegen am Ende links in die Av. Général de Gaulle ein. Nach 100 m, am oberen Ende der Place du 11-Novembre befinden sich links die römischen Ausgrabungen des Quartier de la Villasse. An Resten der Thermen und der Basilika (beide links) vorbei kommen wir zum sogenannten »Haus der Silberbüste« (rechts) und zum westlich davon gelegenen »Haus des Delphins«. Nach dem Rundgang gehen wir schräg links über die Straße zur Place Sautel mit dem Eingang zum zweiten römischen Ausgrabungsgelände, dem Quartier de Puymin. Hier sehen wir zuerst das »Haus der Messier«. Es folgt der Säulenhof des Pompejus. An Mietshäusern und einem Nymphäum (Brunnenhaus) vorbei gelangen wir zum Museum mit interessanten Funden (u.a. Statue Kaiser Hadrians und seiner Frau Sabina, ein Kaiser im Harnisch, eine Silberbüste sowie einige Mosaiken). An Wohnhäusern vorbei erreichen wir nördlich davon (25 Min.) das römische Theater (2). Von der Place Sautel geht es auf der Av. Général de Gaulle nach Süden und dann links über den Cours Fabre zur schattigen Place Montfort mit alten Platanen, Geschäften, Bars und Restaurants. Von dort nach rechts über die Hauptstraße Rue de la République und dann links in die Fußgängerzone (Grande Rue). Über die 2000 Jahre alte römische Brücke (3) mit 17 m Spannweite gelangen wir auf das linke Ufer der Ouvèze, überqueren die D 938 und steigen über die Rue du Pont Romain bergan. An der Place du Poids (4) biegen wir nach links in die mittelalterliche Oberstadt ab. Über die gepflasterte schmale Rue de l’Horloge mit ihren restaurierten Steinhäusern steigen wir bergwärts. Von der Kirche aus dem 15. Jh. am gleichnamigen Platz geht es geradeaus auf einem steilen, etwas mühsamen Weg zu den Ruinen des Château (5) mit einem schönen Blick über die Stadt und zum Mont Ventoux. Wieder zurück bei der Kirche, nehmen wir links die Rue des Fours zum malerischen Marktplatz und dann rechts die Rue de l’Évêché, die beide von alten Häusern gesäumt werden. Nun links über die Rue de l’Horloge und an der Place du Poids (4) in die Rue G. Gevaudan. Auf dieser hinab zum Fluss, der geradeaus auf der Av. Cassin überschritten wird, und weiter zum Parkplatz an der Kathedrale Notre-Dame-de-Nazareth (1).

Cathédrale
Der stille Kreuzgang in der Kathedrale von Vaison-la-Romaine.

6

In der unteren Schlucht des Toulourenc

Gehzeit 4.00 h

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Eine ungewöhnliche Schluchtdurchquerung mit Höhlenerforschung

Diese ungewöhnliche Wanderung bietet viel Abwechslung: eine wilde Schlucht, die hin und wieder zu Badeeinlagen zwingt, sowie eine Höhle mit Wandzeichnungen. Am besten geeignet für die Tour sind die heißen Monate Juli/August, wenn der Fluss wenig Wasser führt und sein kühles Nass für eine angenehme Erfrischung sorgt. Am Vormittag allerdings kann es sehr frisch sein, da die Schlucht zu dieser Tageszeit noch im Schatten liegt.

Talort: Vaison-la-Romaine, 195 m, im Ouvèzetal. Ausgangspunkt: Pont de Veaux, 315 m. Wir verlassen Vaison auf der D 938 durch das Tal der Ouvèze und biegen zweimal links ab, zuerst auf die D 54, dann auf die D 13, die später D 5 heißt (Wechsel des Départements). Kurz vor Mollans nehmen wir rechts die D 40 zu den Häusern von Pas du Ventoux, wo wir rechts auf der schmalen D 40 A weiterfahren bis zum kleinen Parkplatz (Parkmöglichkeit auch am Straßenrand), ca. 16 km von Vaison. Höhenunterschied: Knapp 40 m. Anforderungen: Obwohl die Wanderstrecke nicht markiert ist, gelingt die Orientierung problemlos; Trittsicherheit auf den glitschigen Kieseln ist nötig. Man sollte schwimmen können. Hinweise: Feste Badeschuhe, eine Badehose und ein wasserundurchlässiger Plastiksack für den Rucksack sollten unbedingt zur Ausrüstung gehören. Für die Besichtigung der Höhle benötigt man eine Taschenlampe. Die Wanderung kann nur bei niedrigem Wasserstand, d.h. in der Regel von Mitte Juni bis Ende September, unternommen werden. Meiden Sie die Schlucht unbedingt nach starken Regenfällen und Gewittern; erkundigen Sie sich im Zweifelsfalle bei den lokalen Behörden. Sehenswertes: Eine Grotte mit Felszeichnungen in der Schlucht. Karte: IGN 3140 ET, Mont Ventoux.

Vom Pont de Veaux (1) wenden wir uns flussabwärts und folgen sogleich dem steinigen Bett des Toulourenc, da sich die Uferwege in Privatbesitz befinden und gesperrt sind. Felder mit Garriguebewuchs säumen unseren Weg. Wir lassen nun die Ebene von Veaux hinter uns und betreten die wilde Schlucht. Ständig wechseln die Szenerien auf dieser Entdeckungsreise: Gumpen mit klarem Wasser, kleine »Stromschnellen«, steile Felswände, enge, düstere und breitere, liebliche Abschnitte. Am Rand über Kiesbänke, durch das Wasser oder sogar im Wasser schwimmend, setzen wir unseren Weg bis zum Pont Vieux (2) fort. Einige Stellen können bei hohem Wasserstand mit Vorsicht auch auf schlechten Wegen am Ufer umgangen werden, sonst hilft nur Umkehren. Etwa auf halber Strecke sollten wir das rechte Ufer beobachten, um den Höhleneingang an einer Engstelle bei einer Steilwand nicht zu verpassen. An der linken Wand der Höhle befindet sich laut Entdecker Paul Bellin die Darstellung eines afrikanischen Elefanten aus der Zeit um 200 v. Chr. (aufgrund Hannibals Alpenübergang 218 v. Chr., der ihn durch diese Gegend geführt haben soll, was aber umstritten bzw. äußerst unwahrscheinlich ist), die aber für einen Laien kaum zu erkennen ist. Das inzwischen vergriffene Buch von P. Bellin »La Grotte de l’éléphant d’Hannibal« oder die Teilnahme an einer Führung ist hilfreich. Auskünfte hierüber können Sie von Mme S. Buix von der Vereinigung »Patrimoine, Histoire et Culture des Baronnies«, la Roncelière, le Grand Chemin, F-26170 Buis-les-Baronnies, erhalten. Ansonsten macht es natürlich auch Spaß, selbst auf Entdeckung zu gehen. Es versteht sich von selbst, dass man die schon vorhandenen modernen Schmierereien nicht mit neuen bereichert.

Gorges du Toulourenc
Der »abenteuerliche« Weg durch die Gorges du Toulourenc mit Flussdurchquerung und Höhlenerforschung.

7

Mont Ventoux, 1910 m

Gehzeit 5.30 h

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Eine wilde, vom Wind geformte Berglandschaft mit Hochgebirgscharakter

Die Besteigung des Mont Ventoux ist eine der großartigsten Bergtouren der Provence. Von seinem Gipfel bietet sich eine fantastische Rundsicht, die bei klarem Wetter bis zu den Alpen, Cevennen und zum Mittelmeer reicht.

Talort: Vaison-la-Romaine, 195 m, im Ouvèzetal. Ausgangspunkt: Mont Serein, 1413 m. Von Vaison auf der breiten D 938 nach Malaucène, hier nehmen wir links die gut ausgebaute Panoramastraße D 974 zum Mont Ventoux. Etwa 15 km nach Malaucène fahren wir rechts auf der D 164 A zum Wintersportort Mont Serein. Die Straße endet am Campingplatz, dort ausreichend Parkmöglichkeiten. 26 km von Vaison. Höhenunterschied: Ca. 540 m. Anforderungen:Variante:Hinweis:Sehenswertes:Karte: