LP_In_und_um_Salzburg_RZ_cover-image.png

Lieblingsplätze

zum Entdecken

In und um Salzburg

Matthias Gruber / Eva Krallinger-Gruber

Inhalt

Impressum

Karte

Servus in Salzburg

Lassen Sie sich überraschen!

1  Der Mann auf der Mozartkugel

Kunstwerk »Sphaera«

2  Eine Reise zu den Wurzeln der Stadt

Friedhof St. Peter

3  Eine Salzburger Legende

Gasthaus Pauli Stubm

4  Retro-Möbel zum Mieten

Vintage-Laden »Jetlag«

5  Von feigen Erzbischöfen und bunten Kühen

Festung Hohensalzburg

6  Die Bohne, die Salzburg interessiert

220 Grad Café

7  Ein Hauch von Revolution

Kulturzentrum »ARGEkultur«

8  Uni mit Aussicht

Dachterrasse im Unipark Nonntal

9  Nach dem Ausschlussprinzip

Restaurant »The Green Garden«

10  Spazieren, wo sonst Wasser fließt

Stiftsarmstollen

11  Ein Buddhist am Mönchsberg

Stupa Salzburg

12  Das Gefühl von Macht

Rundgang im »DomQuartier«

13  Norwegische Bohne am Kai

Kaffeehaus »Kaffee-Alchemie«

14  Wer hat den Größten?

Salzburger Residenzbrunnen

15  Der Kurt Cobain der Lyrik

Museum Traklhaus

16  Zum Feiern in Den Keller gehen

Soliman’s Bar im Elefant

17  Musikalische Hass-Liebe

Mozarts Geburtshaus

18  Wunderland im Untergeschoss

Herbert’s Bar

19  Salzburger Kultimbiss

Balkan Grill Walter

20  Wo die Natur ein Dach überm Kopf hat

Museum für Natur und Technik »Haus der Natur«

21  Afrika in Salzburg

»Afro Cafe«

22  Kunst am Berg

Museum der Moderne Salzburg

23  Salzburger Gegensätze

Gasthaus Stadtalm

24  Wenn Wissenschaftler schwärmen

Humboldtterrasse

25  Das liebste Bier der Salzburger

Augustiner Bräu Kloster Mülln

26  Sehen lernen

Galerie Fotohof

27  Lesen am Fußballplatz

»Stadt:Bibliothek« Salzburg

28  Abendessen im Einkaufszentrum

Restaurant »Yaoyao«

29  Wie in alten Zeiten

Ökohof Feldinger im Rochushof

30  Dem Bier auf den Zahn fühlen

Stiegl-Brauwelt

31  Mit Flamingos chillen

Tierpark Leopoldskron

32  Der stille Musicalstar

Hotel Schloss Leopoldskron und Weiher Leopoldskron

33  Auf einer Welle mit dem Almkanal

Salzburger Almwelle

34  Eine Bühne der Natur

Steintheater Hellbrunn

35  Vom Aufschwung und Fall

Bürglstein

36  Wein und Schlager

Andreas Hofer Weinstube

37  Wildromantisches Stadtwandern

Basteiweg am Kapuzinerberg

38  Ganz großes Kino

Filmkulturzentrum »Das Kino«

39  Auf einen Kaffee mit Marlene Dietrich

Café Bazar

40  Wo die Puppen tanzen

Salzburger Marionettentheater

41  Auf der Suche nach zwei Zwergen

Salzburger Zwergerlgarten

42  Tropisches Feeling im Regenmantel

Palmenhaus im Mirabellgarten

43  Der Markt der Salzburger

Wochenmarkt Schranne

44  Bieriges Bermudadreieck

Bierlokal »Alchimiste Belge«

45  Familie Mozarts letzte Ruhestätte

Friedhof St. Sebastian

46  Burgerpioniere

Restaurant »BioBurgerMeister«

47  High Fidelity

Musikladen Salzburg

48  Kraxeln über den Dächern der Stadt

Klettersteig City Wall

49  Willkommene Lärmbelästigung

Weißbierbrauerei »Die Weisse«

50  Ruhestörung mit Folgen

Rockhouse Salzburg

51  Ein Paradies für Vintage-Fans

Concept Store »wohnkram«

52  Von großen Träumen

Kaffeehaus Schweiger Deli

53  Ort der Andacht und Aussicht

Bergheim: Wallfahrtsbasilika Maria Plain

54  Auszeit vom Alltag

Bergheim: Hotel Gmachl

55  Schmausen auf der Burgruine

Nussdorf am Haunsberg: Wirtshaus Schlössl

56  Ein Wunder, das keines war

Oberndorf: Stille-Nacht-Kapelle

57  Der Biergarten Eden

St. Pantaleon: Stiegl-Gut Wildshut

58  Was für ein Ausblick!

Mattsee: Schlosscafé

59  Nachts im Wald

Seeham: Teufelsgraben

60  Wanderquickie vor den Toren der Stadt

Koppl: Nockstein

61  Sonnenuntergang auf 1.300 Metern

Gaisbergspitze

62  Von Illuminaten und Aberglauben

Salzburg: Hexenloch im Aigner Park

63  Salzburger »Jurassic Park«

Elsbethen: Glasenbachklamm

64  Abenteuerbadeplatz Natur

Faistenau: Felsenbad

65  Fisherman’s Friends

Hof bei Salzburg: Schlossfischerei Fuschl

66  Sonnenuntergang, erste Reihe fußfrei

Fuschl am See: Ellmaustein

67  Frisch vom Feuer

St. Gilgen: Steak-Restaurant Angusta

68  Sagenhaftes Seeplatzerl

St. Gilgen: Ochsenkreuz

69  Wo der Kaiser nicht zu Fuß hingeht

Schafberg: Himmelspforte

70  Wo die Weihnacht noch echt ist

Strobl: Adventmarkt an der Schiffsanlegestelle

71  Die Welt von Gestern

Großgmain: Salzburger Freilichtmuseum

72  Gruseliger Burgbesuch

Großgmain: Burgruine Plainburg

73  Ein Bad zwischen Bäumen

Anif: Waldbad

74  Kaiser Karl im Untersberg

Gartenau: Salzburger Hochthron

75  Steinerne Wächter

Hallein: Kleiner Barmstein

76  Kulinarisches Familienabenteuer

Hallein: Bistro Genusskrämerei

77  Pralinen von der Oma

Hallein: Confiserie Braun

78  Eisdealer der Kelten

Hallein: Eisdiele »GelatOK«

79  Hochprozentiges in der Keltenstadt

Hallein: Schnapsbrennerei Guglhof

80  Baden in der Wildnis

Bad Vigaun: Tauglbach

81  Das Moor im Tennengau

St. Koloman: Seewaldsee

82  Der Treffpunkt für Holzwürmer

Kuchl: Café Kubus

83  Die Kühe ihrer Majestät

Kuchl: Bio-Hofkäserei Fürstenhof

84  Tosender Wildbach

Golling: Wasserfall

85  Das Kaffeehaus der Locals

Golling: Café Maier

86  Gesundes Schwitzen

Golling: Aqua Salza Wellness

87  Ausflug nach Alaska

Golling: Bluntautal

88  Die mächtigen Fluten

Golling: Erlebnisschlucht Salzachöfen

Karte

103731.jpg

Servus in Salzburg

Lassen Sie sich überraschen!

Klein, katholisch, konservativ. Diese drei Eigenschaften kommen vielen Österreichern als Erstes in den Sinn, wenn sie an Salzburg denken. Ganz von der Hand zu weisen ist das ja nicht. Denn wer seinen Blick von einem der Stadtberge über die Altstadt schweifen lässt, der sieht in erster Linie eines: Kirchtürme.

Aber keine Sorge, das ist nur die halbe Wahrheit. Spätestens, wenn im Juli die weltberühmten Salzburger Festspiele beginnen, verwandelt sich das sonst so verschlafen wirkende Nest in eine mondäne Bühne für große Kunst. Da trifft man schon einmal einen bekannten Theaterstar abends am Würstelstand oder sitzt Arm an Arm mit einem Staatsoberhaupt im Jedermann. So trägt es sich zu, dass Salzburg sich vor allem im Sommer viel größer anfühlt, als es eigentlich ist. Dabei zählt die Stadt gerade etwas mehr als 150.000 Einwohner. Im gesamten Bundesland leben um die 500.000 Menschen.

Dass die Salzburger sich immer schon etwas größer und wichtiger gefühlt haben, als sie eigentlich sind, liegt vielleicht auch an der besonderen Geschichte des Landes. Im Gegensatz zum Rest des heutigen Österreichs regierte hier bis ins 19. Jahrhundert nicht der Kaiser aus Wien. Stattdessen lag alle geistliche und weltliche Macht in den Händen der Fürsterzbischöfe, die durch den Salzhandel reich wurden. Sie waren es auch, die aus dem mittelalterlichen Örtchen im Laufe der Jahrhunderte eine prächtige Barockstadt nach italienischem Vorbild errichteten. Bis heute trägt Salzburg deshalb den stolzen Beinamen Rom des Nordens. Wenn da nur nicht dieser ewige Regen wäre! Nirgendwo weint der Himmel so oft wie in Salzburg. »Schnürrlregen« nennen die Salzburger dieses Wetterphänomen, das auch im Sommer viele Tage andauern kann und schon so manchen Campingurlauber in die Verzweiflung getrieben hat.

Gäste aus aller Welt kommen trotzdem immer wieder nach Salzburg. Das liegt an der einmaligen Kombination aus Kultur und Natur, die Salzburgs DNA geradezu ausmacht. An keinem Ort sonst gelangt man schneller von einem weltberühmten Konzertsaal zu einer blühenden Almwiese. Und nirgendwo sonst liegen Skipisten und Sehenswürdigkeiten näher beisammen. Da nimmt man gerne in Kauf, dass man als Salzburger in Restösterreich ab und an belächelt wird. Wer hat, der hat.

Unter dem etwas biederen und abgehobenen Ruf Salzburgs litten lange Zeit vor allem die jungen Menschen der Stadt. Wer nicht zur Festspiel-Society oder zum Landadel gehörte – so schien es –, der musste spätestens nach dem Schulabschluss nach Wien, Berlin, Paris oder London ausweichen, um nicht am Provinzmuff zu ersticken. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Immer mehr junge Menschen bleiben in Salzburg oder kehren hierher zurück, um ihre Träume zu verwirklichen. Damit verändern sie auch die Stadt. Die Rückkehrer bringen frische Ideen mit und sorgen dafür, dass auch das »andere« Salzburg prächtig gedeiht: So entstehen Concept Stores, hippe Cafés und junge Kulturinitiativen. Man muss nur wissen, wo man sie findet. Die gute Nachricht: Mit diesem Buch halten Sie den Schlüssel in der Hand.

Die Idee hinter diesem Band ist es, Ihnen die enorme Vielfalt und Widersprüchlichkeit von Salzburg und seiner Umgebung näherzubringen. Wie lebt es sich in einer Weltstadt der Hochkultur, umgeben von Naturwundern? Wo finden sich im altehrwürdigen Pflaster junge, bunte Pflänzchen? Und was treiben die Einheimischen, wenn ihre Stadt im Sommer fest im Griff der Festspielgäste ist? Besuchen Sie mit uns die mal mehr und mal weniger geheimen Lieblingsplätze der Salzburger, ergänzen Sie Ihre Sightseeingtouren und Ausflüge durch ungewöhnliche Einblicke und lernen Sie Salzburg etwas anders kennen, als Sie es erwartet haben. Wenn Sie nach Hause fahren, werden Ihnen viele Adjektive einfallen: Die drei Worte »klein, katholisch, konservativ« werden nicht darunter sein.

Viel Spaß beim Entdecken wünschen Ihre beiden Autoren

Eva Krallinger-Gruber & Matthias Gruber

1  Der Mann auf der Mozartkugel

Kunstwerk »Sphaera«

Wo schaut er denn so sehnsüchtig hin, der einsame Beobachter auf seiner gigantischen, goldenen Kugel? Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten, der über den Kapitelplatz spaziert und einen Blick auf den riesigen Ball wirft. Denn der Künstler Stephan Balkenhol gibt darauf keine Antwort. Bloß so viel verrät er uns: Bei dem Mann auf der goldenen Kugel handelt es sich nur um die eine Hälfte seines Kunstwerkes, das den Titel Sphaera trägt. Die zweite versteckt sich einige hundert Meter weiter im Toscaninihof. Ganz unscheinbar bewohnt dort eine zierliche Frauenfigur die Felsnische über dem Eingang zur Mönchsberggarage.

Ob die mächtige Präsenz des Mannes gegenüber der unscheinbaren Frau ein Seitenhieb auf die Rollenverhältnisse in unserer Gesellschaft ist? Wer weiß. Nur in einer Sache sind sich die meisten Salzburger einig: Dass es sich bei dem großen, goldenen Ball eigentlich nur um eine Mozartkugel handeln kann. Wie dem auch sei: Die Figur auf dem Kapitelplatz ist seit ihrer Entstehung im Jahr 2007 zu einem der beliebtesten Fotomotive der Salzburger Altstadt geworden.

Das können nicht alle Kunstwerke von sich behaupten, die im Zuge des Projektes Walk of Modern Art im Stadtzentrum aufgestellt wurden. Eine moderne Büste Wolfgang Amadeus Mozarts im Frauenkörper wurde von einem wütenden Kritiker sogar geteert und gefedert. Und auch Erwin Wurms Essiggurken im Furtwänglerpark sorgen immer wieder für Kopfschütteln. Böse Zungen behaupten ja, im Umgang mit moderner Kunst offenbare sich eine typisch salzburgerische Eigenschaft: Sie besteht darin, alles Neue genau so lange zu verteufeln, bis es alt genug ist, um es zu lieben – weil es immer schon da war.

Tipp: Sphaera ist Teil des Walk of Modern Art. Jeden Sommer bietet die Sammlung Würth kostenlose Stadtführungen zu den insgesamt 13 Werken an. Über die Termine informiert die Website.

01_Sphaera_2.jpg

Kunstwerk »Sphaera« /// Kapitelplatz /// A-5020 Salzburg ///

 

Nähere Informationen erteilt die Sammlung Würth ///

kunst.wuerth.com ///

2  Eine Reise zu den Wurzeln der Stadt

Friedhof St. Peter

Wer den uralten Friedhof am Fuße des Festungsberges betritt, der spürt sofort die besondere Geschichte des weltvergessenen Ortes. Herzlich willkommen in St. Peter, der Wiege Salzburgs. An dieser Stelle gründete ein Mönch Namens Rupert im Jahr 696 sein Kloster, das er dem heiligen Petrus widmete. Heute ist St. Peter das älteste noch bestehende Stift im deutschsprachigen Raum und die Salzburger feiern den heiligen Rupert als ihren Landespatron. Wegen seines malerischen Umfeldes und der vielen romantischen Winkel war der Friedhof im 19. Jahrhundert ein beliebtes Motiv in Malerei und Dichtung. Wer heute über den Klosterfriedhof schlendert, bewundert historische Grabsteine und wundervoll umwucherte Kreuze. Während auf der anderen Seite der Klostermauern hektisches Treiben herrscht, ist St. Peter ein Ort der Stille im Alltag. Vor allem amerikanische Touristen kennen den Friedhof als Kulisse des weltbekannten Musicalfilms The Sound of Music. Hinter einem der Gräber versteckt sich im Film die Familie Trapp auf ihrer Flucht vor den Nazis. In einer anderen Gruft des Friedhofs wurden beispielsweise Mozarts Schwester Nannerl und Mozarts Freund Michael Haydn beigesetzt.

Weil das Kloster St. Peter im Laufe seiner langen Geschichte nie geplündert wurde, ist es bis heute ein Hort an Kunstschätzen und in der wunderschönen Klosterbibliothek schlummern jahrhundertealte Schriften. Die Bibliothek ist jedoch nur selten für Besucher zugänglich. Ganzjährig zu besichtigen sind dagegen die Katakomben des Friedhofes. Der Name täuscht, denn es handelt sich dabei nicht um Grabstätten, sondern um uralte Einsiedeleien in der Felswand über dem Friedhof. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle, besonders für Fotografen, die dort oben die beste Perspektive auf die Ruhestätte finden.

Tipp: Direkt neben dem Friedhof St. Peter befindet sich die dazugehörige Stiftsbäckerei. Bis heute wird hier im Holzofen köstliches Natursauerteigbrot gebacken und verkauft.

02_Petersfriedhof_1.jpg

Friedhof St. Peter /// Sankt-Peter-Bezirk 1 /// A-5010 Salzburg ///

00 43 / 6 62 / 8 44 57 60 /// www.stift-stpeter.at ///

 

Stiftsbäckerei St. Peter /// Kapitelplatz 8 /// A-5020 Salzburg ///

00 43 / 6 62 / 84 78 98 /// www.stiftsbaeckerei.at ///

3  Eine Salzburger Legende

Gasthaus Pauli Stubm

Touristen, die zum ersten Mal durch die Herrengasse spazieren, bleiben oft ratlos vor dem Haus mit der Nummer 16 stehen. Hineingehen oder lieber weiterziehen? Zugegeben: Wer sich von Äußerlichkeiten gerne abschrecken lässt, wird es nicht in den ersten Stock des alten Gebäudes schaffen. Wer sich aber traut, der erreicht einige Stufen später eines der urigsten Lokale Salzburgs, das mit unkomplizierter Gastfreundlichkeit und einem gemütlichen Biergarten begeistert.

Die Pauli Stubm ist eine Salzburger Legende. Seit 1930 kommen hungrige Menschen in das rustikale Lokal im mittelalterlichen Gässchen. Damals hieß die Stubm noch Gasthaus Edelweiß. Die Speisekarte dürfte sich im Laufe der Jahre aber nicht großartig verändert haben. Vor allem Deftiges wie »Kasnockn«, Schweinsbraten und Schnitzel lassen jedes hungrige Herz höherschlagen und sind ein zeitloser Kulinarik-Klassiker im Lokal. Ein Besuch in der Pauli Stubm ist eine willkommene Abwechslung zu den meist hochpreisigen und modern eingerichteten Restaurants in der Altstadt.

Ein Abend in der St. Paul Stube, wie sie auch genannt wird, ist außerdem eine Reise durch die Zeit. Die Herrengasse war immer schon etwas verrufen. So spaziert man hier an jenem Haus vorbei, in dem der letzte Henker Salzburgs wohnte. Es ist kein Geheimnis, dass Henker auch Bordelle betrieben haben – eines der ältesten seiner Art befindet sich bis heute gleich neben der Pauli Stubm.

Übrigens: Das Gasthaus hat der Herrengasse zu ihrem inoffiziellen Namen verholfen. Der Geruch von »Kasnockn« oder Käsespätzle weht seit Jahrzehnten aus der Gastro-Küche durch die Gasse, weshalb sie von ihren Bewohnern liebevoll in »Kasnockngasse« umbenannt wurde.

Tipp: In der Pauli Stubm werden Mutige belohnt. Gerichte, die man nicht kennt, entpuppen sich oft als kulinarischer Hochgenuss.

03_Pauli_Stubm_1.jpg

Gasthaus »Pauli Stubm« /// Herrengasse 16 ///

A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 32 20 /// www.paul-stube.at ///

4  Retro-Möbel zum Mieten

Vintage-Laden »Jetlag«

Auf den ersten Blick versteckt sich das Geschäft Jetlag in einer unscheinbaren Lage – und trotzdem finden die Salzburger problemlos hin. In der Herrengasse, abseits des touristischen Getümmels der Altstadt, hat sich der Vintage-Möbelladen niedergelassen. Seit Dezember 2007 hat das kleine Retro-Paradies seine Pforten geöffnet. Im Inneren zeigt der Shop seine Schätze: Stücke aus den 50er- bis 80er-Jahren werden hier liebevoll präsentiert. Neben Lampen, Couches, Tischen, Uhren und Bildern warten auch dazu passende Musik und Schallplatten. Zeitreise gefällig? Ein Streifzug durch den Laden macht’s möglich!

Aber das ist nicht alles. Immer wieder veranstaltet das Jetlag handverlesene DJ-Partys, die in dem Ambiente zwischen Möbeln der Vergangenheit und Beats der Gegenwart richtig gute Laune machen. Bei der Event-Reihe Club Analog und bei Filmabenden kommen die Möbel als Sitzgelegenheit oder einfach nur als passendes Accessoire zum Einsatz. Es muss nicht immer eine Party sein: Während der Öffnungszeiten verwandelt sich das Jetlag in ein Café, in dem man guten Kaffee trinken, lässige Musik hören und seine Lieblingsmöbel probesitzen kann. Der Besitzer hat das Geschäft eigenhändig restauriert und ist immer für einen Plausch zu haben. Er beantwortet auch gerne Fragen rund um seine Schätze und gibt Tipps, wo und wie man selbst Vintage-Mobiliar findet. Verliebt man sich in eines seiner Ausstellungsstücke, kann man dieses gleich einpacken und mitnehmen. Alle Möbel und Accessoires, die Wolfgang im Jetlag ausstellt, hat er selbst ausgesucht. Mieten kann man übrigens sowohl das Lokal an sich als auch die darin befindlichen Stücke für besondere Veranstaltungen. Aber bitte nicht vergessen, alles wieder zurückzubringen!

Tipp: Besitzer Wolfgang ist selbst oft auf Vintage-Möbel-Suche. Deswegen zahlt sich ein Blick auf die Öffnungszeiten des Ladens aus, bevor man sich auf den Weg macht.

04_Vintage-Laden_Jetlag_1.jpg

Vintage-Laden »Jetlag« /// Herrengasse 28a ///

A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 01 30 /// www.jetlag.at ///

5  Von feigen Erzbischöfen und bunten Kühen

Festung Hohensalzburg

Manche meinen, es sei dem diplomatischen Geschick der Salzburger Fürsterzbischöfe zu verdanken. Andere sagen, es liege an ihrer Feigheit. Egal, welche Erklärung man bevorzugt, eines ist gewiss: Die Festung Hohensalzburg wurde in ihrer fast tausendjährigen Geschichte nie angegriffen. Deshalb thront Salzburgs Wahrzeichen heute noch in seiner vollen Pracht über der Mozartstadt.

Nur während der Bauernaufstände wurde es für die Erzbischöfe eng. Aus dieser Zeit stammt die Legende der »Stierwascher«. Während einer Belagerung soll in der Stadt das Essen knapp geworden sein. Also bedienten sich die Eingesperrten einer List: Jeden Tag strichen sie den letzten verbliebenen Stier in unterschiedlichen Farben an und trieben ihn gut sichtbar für die Belagerer über die Festungsmauer. Dadurch erweckten sie den Eindruck, mit genug Nahrung versorgt zu sein. Glaubt man der Legende, wirkte die List und die Angreifer zogen zermürbt ab. Obwohl in Wahrheit natürlich alles ganz anders war, ist den Salzburgern der Spitzname »Stierwascher« geblieben.

Wer aus der Altstadt nach oben zur Festung schaut, erblickt die mächtige Steilwand der Kuenburgbastei. Sie wurde im 17. Jahrhundert von Erzbischof Max Gandolf gebaut und sollte im Falle einer drohenden Türkenbelagerung schützen. Zu dieser kam es zum Glück der Salzburger nie und bis heute ist die Kuenburgbastei einer der wohl schönsten Aussichtspunkte in ganz Salzburg. Daran ändern auch die Massen an Besuchern nichts, die sich in den Sommermonaten auf der Festung tummeln. Wer es gerne ruhiger hat, dem sei ein Besuch in der Früh oder – noch besser – in den Abendstunden ans Herz gelegt. Echte Salzburger fahren übrigens nicht mit der Bahn hinauf, sondern nehmen den schweißtreibenden Fußweg.

Tipp: Auch die kürzlich restaurierten Fürstenzimmer der Festung sind einen Besuch wert. Die neu gestaltete Ausstellung vermittelt einen lebhaften Eindruck, wie die Herrscher der Stadt im Mittelalter lebten.

05_Kuehnburgbastei_Festung_1.jpg

Festung Hohensalzburg /// Mönchsberg 34 ///

A-5020 Salzburg /// 00 43 / 6 62 / 84 24 30 11 ///

www.salzburg-burgen.at ///

6  Die Bohne, die Salzburg interessiert

220 Grad Café

220 Grad

Tipp: Man muss seinen Kaffee nicht in den beiden 220-Grad-Kaffeehäusern trinken. Auch im Online-Shop können die Bohnen für zuhause bestellt werden.