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Wilfried A. Hary, Art Norman

STAR GATE – Staffel 2 – 015-016: Aufstand der Psychonauten

„Versprochen wird der Sieg – beabsichtigt ist die totale Niederlage!“


Nähere Angaben zum Hauptautor und Herausgeber der Serie Wilfried A. Hary siehe Wikipedia-Eintrag: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

STAR GATE – Staffel 2 – 015-016

 

Aufstand der Psychonauten

Wilfried A. Hary und Art Norman:

Versprochen wird der Sieg – beabsichtigt ist die totale Niederlage!

 

Es geschieht etwas Unfassbares: PSI, zu der kein Kyphorer anscheinend jemals fähig sein wird, weshalb der Bund von Dhuul-Kyphora allein schon die Existenz von PSI hartnäckig leugnet… wird offenbart durch eine Botschaft besonderer Art.

Eine Botschaft an alle PSI-Fähige, die sich inzwischen Psychonauten nennen!

Gleichzeitig ein Aufruf zur Rebellion gegen Kyphora!

 

Impressum

 

Achtung: „STAR GATE - das Original“ ist genauso wie STAR GATE – das Original - Staffel 2“ eine eigenständige Serie, die nachweislich Jahre vor Serien ähnlichen Namens begann, wie sie im Fernsehen laufen oder liefen oder im Kino zu sehen sind oder waren! Daher der Zusatz „das Original“!

 

Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie STAR GATE - das Original:

Uwe Anton, Werner K. Giesa, Wilfried A. Hary, Frank Rehfeld

 

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

 

Diese Fassung: © 2019 by HARY-PRODUCTION ISSN 1860-1855

Canadastr. 30 * D-66482 Zweibrücken * Telefon: 06332-481150 * www.HaryPro.de * eMail: wah@HaryPro.de

 

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 

Cover von Ludger Otten, Veröffentlichung in Arrangement mit Alfred Bekker und Jörg Munsonius, Logo: Gerhard Börnsen

 

Nähere Angaben zum Herausgeber und Autor siehe WIKIPEDIA unter Wilfried A. Hary: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_A._Hary

 

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„Psychonauten in der ganzen Galaxis!

Es ist geschehen. Die Schreckensherrschaft des Bundes von Dhuul-Kyphora neigt sich ihrem Ende entgegen, unaufhaltsam. Die Kyphorer sind unfähig, die Psychonautenraumfahrt zu verhindern, geschweige denn, einen Raumsprung der Psychonauten auch nur nachzuweisen.

Die Prophezeiung, auf deren Erfüllung wir nun schon seit Jahrtausenden warten, seit die geheimnisvollen Dhuuls ihre Herrschaft an die Kyphorer abgetreten haben, hat sich endlich erfüllt. Jener, dessen Ankunft das Ende der Schreckensherrschaft und den Beginn eines neuen Zeitalters der Freiheit bringen wird, er ist da!

Ken Randall vom Planeten Erde ist der Erbe der kyphorischen Macht, der Sohn der Prophezeiung.

Ken Randall ist unter uns.

Aber noch sind wir in Gefahr, noch hat der Kampf erst begonnen, und wir sind auf eure Hilfe angewiesen.

Psychonauten zwischen den Sternen und auf allen Planeten der Galaxis, innerhalb und außerhalb des Machtbereiches von Dhuul-Kyphora! Wir bitten euch um eure Hilfe!

Nehmt euer Schicksal in die Hand. Ergreift die Macht im Namen von Ken Randall, vor dessen Klang allein schon das Terrorreich der Kyphorer erzittert. Handelt, denn nur so habt ihr eine Zukunft!

Die Rebellion gegen die Schreckensherrschaft beginnt… jetzt!

Gebt euch gegenseitig zu erkennen. Sammelt euch zum entscheidenden Schlag unter der Führung von Ken Randall. Kommt zum Planeten Ka-Emo am Rande des Bundes. Nehmt Ka-Emo in euren Besitz, macht Ka-Emo zu eurem uneinnehmbaren Stützpunkt. Mit vereinten PSI-Kräften seid ihr unangreifbar.

Um von hier aus unter der Führung des Prophezeiten den Bund von Dhuul-Kyphora für immer zu vernichten.

Ka-Emo wird das neue Zentrum der Macht. Zum Wohle der Galaxis.“

Es war nicht etwa eine psionische Botschaft mit diesem Inhalt, die durch die Galaxis ging. Sie bediente sich nicht unmittelbar des Äthermorphs als Medium und erreichte dennoch beinahe in Nullzeit nicht nur die Ohren fast eines jeden parapsychisch begabten Menschen, sondern vor allem die überwältigende Mehrheit normal veranlagter Wesen – Humanoide und Nichthumanoide.

Sie wurde nämlich verbreitet über das SG-Daten-Netz!

Und sie wiederholte sich fast sechs Stunden lang, um sich unvergesslich in die Gehirne all der Milliarden von Unterdrückten zu brennen, die direkten und indirekten Zugang zu dieser Botschaft bekamen.

Bis es den kyphorischen Ingenieuren und Dim-Wissenschaftlern endlich gelang, sie zu unterbinden.

Es ließ beinahe den gesamten Datenverkehr per Daten-SG innerhalb des Bundes von Dhuul-Kyphora zusammenbrechen.

Mit sicherlich weitreichenden Folgen.

Nicht dergestalt, dass es wirklich bleibenden Schaden anrichten konnte, aber immerhin wurde für alle Unterdrückten klar ersichtlich, dass der Bund von Dhuul-Kyphora keineswegs so unangreifbar war, wie er gern tat.

Aber es gab auch welche, die eher schockiert waren über die Botschaft. Nicht nur genannter Ken Randall selbst, der keine Ahnung hatte, wie eine solche Botschaft überhaupt hatte entstehen können, geschweige denn, dass er auch nur ahnte, wo sie ihren eigentlich Ursprung hatte.

Bei ihm jedenfalls nicht.

Und er fühlte sich auch keineswegs als der große Befreier, den eine angebliche Prophezeiung bereits vor Jahrtausenden angekündigt hatte.

Es handelte sich seines Erachtens ganz klar um einen gefährlichen Betrug, um ein riskantes Spiel mit der Hoffnung aller Unterdrückter. Und natürlich eine Falle für die Psychonauten, die bislang wohl alles getan hatten, um nicht aufzufallen.

Bisher hatten die Kyphorer gar nicht gewusst, dass es überhaupt Psychonauten gab, weil sie es niemals für möglich gehalten hätten, denn unter Kyphorern selber gab es anscheinend keinerlei psionisch Begabte.

Ab sofort war das anders.

Mehr noch: Ken Randall wurde endgültig zum Gejagtesten in der gesamten Geschichte des Bundes. Die Kyphorer setzten ein Kopfgeld auf seine Erfassung in Milliardenhöhe.

So war nicht nur diese Botschaft ein Novum in der Galaxis, sondern auch die Jagd nach Ken Randall und Co.


*


Ka-Emo war der einzige Planet in der habitablen Zone von Trarima, einer kleinen Sonne, Sol nicht unähnlich, weil vom gleichen Typ, dreißigtausend Lichtjahre von Kyphora entfernt. Als die Kyphorer das Erbe der Dhuuls vor rund fünftausend Jahren übernommen hatten, war diese Welt bereits eine der unbedeutenden gewesen. Man hatte sie kurzerhand zur sogenannten Verlorenen Welt erklärt, weil es sich einfach nicht lohnte, sie weiter zu verwalten. Und um sie zu vernichten, dafür hatte man keinen Anlass gesehen. Eben weil diese Welt dermaßen unbedeutend war.

Die wenigen Bewohner hatten das eher mit Freude registriert. Bis die ersten Piraten hier auftauchten und begannen, Ka-Emo zu ihrem Stützpunkt zu machen.

Anfangs ließen die Piraten noch die Bevölkerung in Ruhe. Das änderte sich erst mit der steigenden Zahl von Kriminellen, die hier Zuflucht suchten.

Aber als jetzt diese Botschaft verbreitet wurde, kam sie natürlich auch hier an. Und wurde von den Richtigen gehört: Die Piraten und all ihre Verbündeten bekamen sprichwörtlich kalte Füße und verließen Ka-Emo so schnell wie möglich.

Sofern sie die Möglichkeit dazu sahen, denn leider nahmen die Piraten sämtliche Raumschiffe mit und zerstörten außerdem auch noch die Handvoll illegalen STAR GATES, um sicher zu gehen, dass man keinen ihrer Fluchtwege nachvollziehen konnte.

Alle, die zurückblieben, hätten jetzt aufatmen können. Normalerweise. Und nur betreffend Ende des Piratenterrors. Aber wenn jetzt ausgerechnet ihre Welt zum Zentrum einer Rebellion gegen den übermächtigen Bund von Dhuul-Kyphora werden sollte…

Das konnte einfach nicht gut gehen!


*


Isama Agurac starrte gebannt zu der kleinen Bühne, auf der ein phantastisches Spektakel ablief. Schillernde Lichteffekte beleuchteten die schlanken, geschmeidigen Körper der überwiegend weiblichen Tänzer auf beinahe gespenstische Weise, während sie diesen seltsamen Reigen eigenartiger Bewegungen vollzogen.

Die Musik riss die Menschen in ihren Bann. Es waren leise, fast verwehende Tonfolgen, die niemals einem menschlichen Hirn entsprungen sein konnten. Auch der Tanz war absolut fremdartig.

Der junge Mann in der silbernen Kombination hatte behauptet, der Tanz und die Melodie entstammten einem magischen Ritual der primitiven Eingeborenen einer Welt, die sich in einer steinzeitartigen Epoche befand.

Vergeblich versuchte Agurac, die Musikinstrumente zu erkennen. Er konnte sie einfach nicht identifizieren.

Blitzschnell fuhr seine Zunge über die spröde werdenden Lippen. Die Luft im Nachtclub war schlecht, die Temperatur hoch. Kein Wunder in dem Menschengewühl, das sich aus Menschen zusammensetzte, die hier ihre Furcht vor der nahen Zukunft vergessen wollten.

Es waren auch Psychonauten darunter. Die ersten, die es gewagt hatten, dem Ruf zu folgen.

Ein Wunder, wieso noch kein Raumschiff der Kyphorer über Ka-Emo aufgetaucht war. Gehörte es neuerdings zur Taktik der Kyphorer, in diesem Fall alle erst einmal in einer trügerischen Sicherheit zu wiegen?

Isama Agurac wusste es besser, aber er würde dieses Wissen mit niemandem teilen. Aus gutem Grund…

Ein paar sparsam bekleidete Mädchen wirbelten zwischen den Tischen hin und her und sorgten dafür, dass die Gläser der Gäste nicht leer wurden.

Schließlich endete der angeblich steinzeitliche Ritualtanz. Beifall brandete auf.

Doch die Tänzer waren blitzschnell verschwunden, so rasch, dass nicht einmal die scharfen Augen Aguracs erkennen konnten, wie dieses Verschwinden bewerkstelligt wurde. Psi-Kräfte schieden jedenfalls aus; er hätte sie gespürt.

Was ihm nicht entging, war die blitzschnelle Handbewegung eines Mannes am Nebentisch, der bewusst an Agurac vorbei sah. Dennoch lehnte Isama Agurac sich zufrieden zurück. Wenn der Dritte jetzt trank, war alles klar.

Agurac hätte seine Psi-Kräfte einsetzen können, aber er befand sich hier unter weiteren Begabten. Anderen in die Gehirne zu schauen, galt als verpönt, und Agurac wollte um keinen Preis unangenehm auffallen. Denn Psychonauten hätten es auf jeden Fall bemerkt.

In einem Spiegel sah Agurac, wie der dritte Mann zu seinem Glas griff und erwartungsgemäß trank.

Auf der Bühne wurde der nächste Auftritt vorbereitet. Agurac trank selbst und sah im Spiegel den Psychonauten, dessen Namen er nicht einmal kannte, lautlos in seinem Sessel zusammensinken.

Er wartete weiter. Der Mann, der die blitzschnelle Handbewegung vollzogen hatte, wiederholte sie, als er an Aguracs Tisch vorbei kam, um den verruchten Nachtclub zu verlassen. Diesmal aber war seine Hand anschließend nicht leer, sondern umfasste eine Rolle, in der sich eine Auszahlungsanweisung befand.

Ein Mörder hatte seinen Sold erhalten. Die Menge verschluckte ihn.

Kurze Zeit darauf später wurde eine Bedienung aufmerksam, weil der Psychonaut sich nicht mehr bewegte. Sie griff instinktiv nach seinem Puls.

Im nächsten Moment gellte ihr spitzer Schrei durch den großen Raum.

Die Gespräche verstummten abrupt. Köpfe wandten sich dem Ausgangspunkt des Schreies zu. Die, die am nächsten saßen, sprangen auf und eilten herbei. Isama Agurac gehörte zu ihnen.

„Was ist los?“, fragte jemand laut.

„Er ist tot“, schluchzte die Bedienung.

Agurac sah sie an. Sie war ziemlich jung. Wahrscheinlich war es das erste Mal, dass ihr der Tod in dieser heimtückisch stillen Form gegenübertrat. Ihre Stimme war jedenfalls laut genug, die Worte bis in den letzten Winkel des Nachtclubs zu tragen.

Irgendwo fiel polternd ein Stuhl um.

Aus den Augenwinkeln sah Agurac, wie der Wirt sich hinter der Theke hochstemmte. Tammin Schorlan, ein stämmiger Hüne mit Bärenkräften, hatte nicht gern Aufruhr in seinem Lokal und betätigte sich zuweilen auch als sein eigener Rausschmeißer, wenn ihm Gäste nicht gefielen. Aber auch ohne sein Eingreifen war oft genug Spektakel. Bei der Planetenpolizei der einstigen kriminellen Herrscher von Ka-Emo hatte dieses Nachtlokal ziemlich weit oben auf der Liste der suspekten Lokale gestanden. Schon so lange es existierte. Deshalb waren sie besonders gern hierhergekommen, um Dampf abzulassen.

Mit dem Verschwinden der Machthaber, die vor den möglichen Folgen jener Botschaft geflohen waren, gab es zwar die Planetenpolizei immer noch, aber sie hatte nach wie vor kaum Interesse daran, über die bloße Fernbeobachtung hinaus hier aktiv einzugreifen.

Das hier war so etwas wie eine neutrale Zone, in die sich auch Nichtmitglieder der kriminellen Bande gewagt hatten.

Ohne die Piraten und ihre unmittelbaren Verbündeten war allerdings hier nicht weniger los. Eher das Gegenteil war der Fall.

Und deshalb überraschte es jeden, als trotz allem ein Planetenpolizist eintrat. Lediglich ihre obersten Führer hatten es geschafft, von hier zu verschwinden. Jetzt gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr, denn die verruchte Bande hatte ja hinter sich sämtliche STAR GATES zerstört und auch alle Raumschiffe mitgenommen, die in der Lage waren, das System zu verlassen. Mit denen waren bisher andere Schiffe überfallen worden. Jetzt gab es sie nicht mehr hier auf Ka-Emo.

Die wenigen Psychonautenschiffe, die direkt nach der Botschaft Ka-Emo erreicht hatten, waren eben nur für Psychonauten geeignet. Nur solche waren damit in der Lage, einen Raumsprung durchzuführen, der nicht zwingend eine Pyramidenform verlangte.

Aber sie waren ja extra her gekommen, um sich hier zu sammeln, nicht um gleich wieder von hier zu verschwinden, zumal die immer noch fehlende Präsenz der gefürchteten kyphorischen Flotte ihnen recht zu geben schien.

Obwohl sich zwangsläufig jeder fragte, wieso sich die Kyphorer nach wie vor zurückhielten.

Es mochte Zufall sein, dass ausgerechnet jetzt so ein Zurückgelassener und somit wohl ziemlich Frustrierter hier auftauchte, aber es konnte auch sein, dass jemand ihn blitzschnell herbeigerufen hatte. Die braune Uniform des Mannes genügte jedenfalls, ihm sofort Respekt zu verschaffen.

Zwar wurde hinter vorgehaltener Hand darüber gelästert, dass man die Planetenpolizei einfach zurückgelassen hatte, weil sie den bisherigen Machthabern von Ka-Emo nicht wichtig genug erschienen war, aber das hätte natürlich niemals jemand gewagt, laut auszusprechen. Zumal nicht in unmittelbarer Anwesenheit eines Braunen.

Agurac wusste, dass der Mörder längst auf und davon war. Auch auf ihn selbst konnte kein Verdacht fallen. Die meisten Tischgäste hatten zur Bühne gesehen und zu ergründen versucht, wieso die Tanzgruppe so blitzartig und spurlos verschwinden konnte, wie fortgezaubert.

Der Braune bahnte sich seinen Weg durch die Menge und blieb vor dem Tisch stehen, an dem, scheinbar bequem im Sessel zurückgelehnt, der Tote saß.

„Was ist hier geschehen?“

„Er ist tot“, stammelte das blutjunge Mädchen in der knappen Kostümierung.

„Das sehe ich“, erwiderte der Braune kalt. „Wie geschah es?“ Er holte tief Luft und brüllte dann: „Auseinander!“

Die Gäste, mehr oder minder angetrunken, wichen zurück.

Nur der Tote, das Mädchen und der Braune blieben zurück.

Auch Agurac war zurückgewichen. Er hatte zwar vorgehabt, noch rasch das Glas auszuwechseln, aber dazu war es jetzt zu spät. Allerdings – auf ihn konnte ohnehin kein Verdacht fallen.

Der Polizist begann, den Toten blitzschnell zu untersuchen.

„Keine äußerliche Gewalteinwirkung“, stellte er fest.

„Einer dieser verdammten Psychonauten scheint mir. Stammt jedenfalls nicht von hier – und alle Fremde sind wohl Psychonauten“, murmelte er. „Gehört allerdings zum engeren Kreis von Mormon Pror…“

Eine Frage, die er sich selber nicht zu stellen brauchte. Denn er war einer der wenigen Eingeweihten.

„Sehen Sie doch mal nach, was er getrunken hat“, rief jemand aus der Menge zurück.

Idiot, dachte Agurac. Als Kriminalist bist du eine Niete. Du hättest sämtliche Gläser kontrollieren müssen. Auch wenn du durch dein frühes Erscheinen ein Austauschen unmöglich machtest.

Agurac erschrak. Las dieser andere etwa seine Gedanken? Sofort schirmte er sich noch mehr ab. Sofern es ihm als Nichtbegabtem überhaupt möglich war.

Der Streifen verfärbte sich rasch.

Die Menge schwieg. Wer hatte schon in einem dämmerig beleuchteten Raum, auf dessen Bühne ein faszinierendes Schauspiel ablief, die Muse, Leute an Nachbartischen so eingehend zu beschreiben, dass man sie wiedererkannte?

Tammin Schorlan, der Besitzer des Nachtclubs, drängte sich durch die Menge.

„Der Mann ist ein Psychonaut! Auch noch ein Freund von Mormon Pror. Sie werden auf jeden Fall Schwierigkeiten bekommen, Schorlan!“, sagte der Braune scharf. „Sorgen Sie dafür, dass Ihr Laden sauber bleibt, dann haben wir auch in Zukunft keinen Grund, aktiv und vor allem massiv einzuschreiten! Aber das können Sie wohl nicht.“

Der Mann war dunkel gekleidet, ein schwarzer, wallender Mantel hing von seinen schmalen Schultern herab. Allein seine Erscheinung reichte anscheinend, ihm Platz zu verschaffen.

Dass er zurückgeblieben war und nicht mit den Piraten geflohen war, konnte eigentlich nur eines bedeuten: Er war selber ein Psychonaut!

Und jetzt wurde auch klar, wieso der Braune so bestürzt reagiert hatte auf den Tod des Psychonauten: Er verbeugte sich vor Mormon Pror! Also gehörte er zu denjenigen, die in den Psychonauten ihre neuen Herren sahen.

Wobei vielen die Frage immer bedeutsamer wurde:

Vielleicht war die Antwort ja auch ganz einfach:

Und die Kyphorer waren durchaus in der Lage, ganze Welten auszulöschen, ob mit oder ohne Psychonauten.