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Maxemilian Krooger

Man nannte ihn Handschuh


Etwas über mich. Ich bin Legastheniker! Wie schon oft bemerkt wurde, habe ich Rechtschreibprobleme, die in meinem Alter wohl noch kaum auszumerzen sind. Darum habe ich drei Rechtschreibprogramme, bei denen ich alles was ich schreibe durchlaufen lasse. Leider sind sie alle nicht vollkommen, da auch hier Uneinigkeit zu bestehen scheinen (auch bei Duden). Mit Korrekturlesern, habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht.


BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

Man nannte ihn Handschuh

Von Maxemilian Krooger

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

   

                                                                               Seit

Vorwort.                                                                    4

Wie ich zu diesem Bericht gekommen bin.                 9

Handschuhs Erzählung.                                           13

In Baden-Baden.                                                     42

Im Spielcasino.                                                         84

Der Karierte.                                                           101

Eine Sylwester Party.                                              128

Die Scheidung.                                                        142

Eine kleine Modeschöpferin.                                    159

In Hamburg.                                                            195

Trude und Gerti.                                                      205

Antje van de Fähr.                                                   220

Eine große Schande.                                                254

Der Überfall.                                                           290

Sonja.                                                                     328

Der alte Weinberg.                                                 359

Im Gefängnis.                                                         373

Eine Weltreise.                                                       403

Im letzten Moment verhindert.                              415

Auf einer fremden Party.                                        427

Vorwort

 

Etwas über mich.

Ich bin Legastheniker!

Wie schon oft bemerkt wurde, habe ich Rechtschreibprobleme, die in meinem Alter wohl noch kaum auszumerzen sind. Darum habe ich drei Rechtschreibprogramme, bei denen ich alles was ich schreibe, durchlaufen lasse. Leider sind sie alle nicht vollkommen, da auch hier Uneinigkeit zu bestehen scheinen (auch bei Duden). Korrekturlesern oder Lektoren kann ich mich einfach nicht leisten.

 

Etwas über Legasthenie.

Bereits Neugeborene zeigen abweichende Hirnstrommuster bei der Darbietung sprachlicher und nicht-sprachlicher akustischer Stimuli. Auch bei Schülern und Erwachsenen mit Legasthenie konnten mit Hilfe von bildgebenden Verfahren beim Lesen Abweichungen der Aktivierungsmuster in der Großhirnrinde nachgewiesen werden. Diese betreffen vorwiegend die sprachverarbeitenden Zentren im Schläfen- und Stirnlappen der linken Hirnhälfte, in der im Vergleich zu nicht-legasthenen Personen andere Aktivierungszentren und -lokalisationen zu finden sind. Man beobachtete auch, dass die zuständigen Hirnzentren nicht ausreichend synchron arbeiten oder nicht ausreichend vernetzt sind. Weiterhin liegen Hinweise auf ein Defizit in der Verarbeitung schneller Folgen von Stimuli vor, das auf eine weniger effiziente Erregungsweiterleitung in der Seh- und Hörbahn zurückzuführen ist.

Wahrnehmungs- und Blickfunktionsstörungen: Störungen der auditiven und/oder visuellen Wahrnehmungen sowie Störungen der Blicksteuerung können zu einer Legasthenie und Dyskalkulie beitragen, auch wenn periphere Hör- und Sehprobleme Ausschlusskriterien einer Legasthenie-Diagnose sind. Die Blicksprünge von Kindern mit Legasthenie sind oft zeitlich unpräziser als diejenigen gleichaltriger Kinder, und bis zu 60 % der legasthenischen Kinder haben Probleme, ihren Blick bewusst präzise so zu steuern, wie es beim Lesen von Text nötig ist.

Diesen Text, habe ich einer Erklärung im Internet entnommen, weil ich es so genau nicht hätte erklären könnte.

 

 

Alle in diesem Buch erwähnten Namen und Ortschaften sind so verändert, dass sie mit lebenden Personen die zufällig den gleichen Namen tragen in keiner Beziehung stehen. Auch die Ortschaften und Städte sind verändert.

 

Hier handelt es sich um das Leben eines Mannes, der als junger Mensch durch sein Schicksal auf die Straße gegangen ist.

 

Es gibt in diesem Buche gewollte Passagen, wo eine verkehrte, Grammatische Ausdrucksweise und auch falsche Rechtschreibung vollkommen ihre Richtigkeit haben. Denn die Menschen auf der Straße reden fast alle in irgendeinen Dialekt, der nicht immer richtig ausgesprochen wird. Ich habe nun Die Worte so geschrieben wie sie mir berichtet wurden. auch wenn diese gesprochenen Sätze grammatisch und Aussprache mäßig vollkommen unrichtig sind. Ich denke, dass gerade diese Sätze, so wie auch die Worte, welche in Rotwelsch gesprochen werden, dem ganzen etwas Pfeffer geben. Ich werde diese Texte dann in Kursiv- Schrift anzeigen.

 

„Rotwelsch“ = Deutsche Gaunersprache. Eine künstliche Sprachbarriere.

 

Dieses ist nun die Erzählung eines Mannes, der eine schlechte Kindheit hatte. Als er dann selbst es zu etwas gebracht hatte, erlebte er eine schlechte Ehe und der wohl deshalb, fast sein ganzes Leben auf der Straße verbracht hat. Dabei aber immer wieder zwischen Straße und Gesellschaft hin und her schwankte. Er hat mir sein Leben auf und neben der Straße geschildert. Obgleich ich ihn seine Erzählungen nicht immer glaube habe ich mich doch entschlossen sie zu veröffentlichen. Einiges ist nicht immer ganz jugendfrei gewesen, aber ich habe es nach einigen Streitereien mit ihm entschärft. Oft eskalierte es so sehr, dass ich schon abbrechen wollte.

 

Wenn es sich hier um einen ganz normalen Penner und Landstreicher gehandelt hätte, dann wäre ich wohl nicht bereit gewesen aus seinen Erzählungen ein Buch zu machen. Aber gerade dieses, fast Unmögliche dieses, fast Unglaubhafte was er mir erzählte, hat mich fasziniert. Ich weiß zwar, wenn einer etwas erzählt, dass auch dieser versucht, es spannend zu erzählen, oder einiges Verschönt. Deshalb schrieb ich auch, dass ich nicht weiß ob es immer die reine Wahrheit ist. Es mag schon sein, dass er sich besser hingestellt hat, als er vielleicht ist. Aber dieses Ungewöhnliche faszinierte mich. Dieser Mann pendelte, wie schon erwähnt, in seinem Leben immer zwischen Straße und Gesellschaft hin und her, zwischen Ego und Hilfsbereitschaft, zwischen Gut und Böse.

 

Wie es nun in den Kreisen der Penner, Landstreicher, Stadtstreicher, Obdachlosen oder wie wir sie noch nennen wollen wirklich zugeht, keiner weiß das genau. Einige sind durch eigenes Versagen dort gelandet, Andere aber auch nicht durch ihre Schuld, wieder einige, weil sie dieses Leben wollen. Keiner dieser Menschen aber wird es euch verraten. Selbst wenn ihr euch die Mühe macht unter ihnen eine Zeitlang zu leben, ihr würdet hinterher kaum mehr wissen als wie das Leben in diesen Kreisen ist, aber nur sehr wenig von den Einzelnen selbst.

 

Wie überall wo man neu ist heißt es auch auf der Straße; "sich durchsetzen". Das ist nun einmal das A und O auf dieser Welt. So musste auch dieser Mann lernen. Was ihm allerdings zugutekam, war seine Erfahrung als Handwerksbursche auf der Walz, die er als junger Maurer gemacht hatte. Aber auch jetzt, Als Penner versteht er es sich zu behaupten.

 

Irene Dietrich, genannt Madame de Colette` war wohl die verrückteste Frau, die er in seinem Leben kennengelernt hatte. Sie wurde aber seine engste Freundin, Lebenspartnerin und auch Weg Führerin, was er selbst aber nicht bemerkt hat. Er erlebte durch sie Dinge, die ihm im normalen Leben wohl immer fremd geblieben wären.

 

Wie viele auf der Straße, musste auch dieser Mann, wenn auch unschuldig, sich im Gefängnis durchsetzen, aber das ist in diesen Kreisen nun mal so üblich und deshalb nicht verwunderlich.  Wer schon einmal drinnen war, der kennt das, es heißt dort

"friss Vogel oder stirb".

Die Zeit trägt ihre Wunden für jedermann, und auch er bleibt davon nicht ganz verschont. Doch sein Unternehmungsgeist, lässt ihn trotzdem keine Ruhe. Aber mit den Jahren gibt es immer weniger seiner alten Freunde. Die Zeit holt sie sich, einen nach den anderen und nichts kann man dagegen tun.

 

Als ich ihn kennen lernte, war er ein alter Mann über Achtzig schätze ich, aber sein wirkliches Alter hat er mir nie verraten.

Wie ich zu diesem Bericht gekommen bin.

Es ist Frühjahr und ich sitze zum ersten Mal auf meiner Terrasse und genieße die ersten Sonnenstrahlen in dem ich die Augen schließe und vor mir hin meditiere. Aufgeschreckt werde ich von dem Gebell meines Hundes, der noch vorher anschlägt, wenn irgendein Fremder aufs Haus zugeht, bevor dieser die Klingel betätigen kann. Also bewege ich mich schon einmal aus meinem Stuhl in Richtung Haustür, als die Klingel, auch schon läutet. Ich öffnete die Tür, da steht ein Fremder vor mir. Er trägt einen drei Tage Bart im gesamten Gesicht, hat eine schwarze Baskenmütze auf den Kopf. Seine Kleidung ist nicht gerade die Feinste. Sie besteht aus einer alten Jeans, die schon mehrfach unfachmännisch geflickt wurde und dennoch viele durchgescheuerte Stellen besaß. Einen alten ebenso wie die Jeans behandelten Parka und darunter einen Rollkragenpullover, der auch zu wünschen übrigließ. Darunter hatte er wohl noch einige Sachen an, wie ich durch die Vielzahl der Löcher erkannte. Automatisch musste ich an ein blödes Rätsel denken, was da sagt: „Loch an Loch und hält doch, Was ist das?“ in diesen Fall war es jedenfalls keine Kette. Auch seine Schuhe waren alte ausgetretene Turnschuhe, wo aus dem Rechten eine bestrumpfte Zähe herausragte. doch schienen die Strümpfe heil zu sein. Noch bevor ich etwas sagen konnte fragte diese Person mich: „Bin ich hier richtig bei Maxemilian Krooger?“

„Ja“, antwortete ich: „aber was führt sie zu mir?“

„Verstehen sie mich bitte nicht verkehrt, aber weil an der Tür ein anderer Name steht bin ich unschlüssig.“

„Der Name Maxemilian Krooger ist auch nur mein Schriftsteller Name, und der auf dem Schild ist mein Richtiger bürgerlicher Name, aber sie können mich ruhig mit Maxemilian Krooger ansprechen.“

„Äh, hm, gut ja hätte ich mir eigentlich denken können. Aber nun tut ja nichts zu Sache. Mein Anliegen besteht darin, dass ich gerne einen Menschen etwas über mich erzählen möchte. Einen Menschen, der bereit ist mich anzuhören, ohne mich zu unterbrechen. Ohne mich zu Tadeln und ohne mir Ratschläge zu geben oder mich zu Verurteilen. Ich weiß, dass sie nicht sehr bekannt sind und dennoch habe ich alles gelesen, was im Internet über sie zu lesen ist und was bisher von ihnen verlegt wurde. Daraus habe ich ersehen, dass sie der Richtige Mann für mich sind und ich hoffe, dass sie sich die Zeit nehmen, um mich anzuhören. Außerdem gebe ich ihnen die Genehmigung, versteht sich, wenn es ihnen beliebt, alles mit zu schreiben und als ihre Geschichte zu veröffentlichen. Mein einziger Wunsch ist es einmal alles zu erzählen, ich bilde mir ein, dass es mir danach wohler ist und ich beruhigt sein kann, wenn es einmal so weit ist, dass ich vor meinen Schöpfer stehe. Darum werde ich alles schonungslos und ohne Lüge berichten. Sie müssten sich aller dingst etwas Zeit nehmen, denn meine Geschichte ist nicht an einen Tag erzählt. Mein Name ist dabei nicht so wichtig, sie werden ihn allerdings erfahren ich werde ihnen auch meine Papiere zeigen, damit sie nicht denken ich sei ein Ganove, aber ich bitte sie meinen richtigen Nahmen niemanden zu nenne und mich so anzusprechen, wie alle anderen zu nennen, nämlich mit meinen auf der Straße üblichen Namen Handschuh.“

 

Jetzt verstand ich auch, denn bei meiner Personenbeschreibung habe ich vergessen zu erwähnen, dass dieser Mann makellose schneeweiße seidene Handschuhe trug, was mich eigentlich auch verwirrte und einen ebenso weißen Schal aus echter Seide wie ich gut erkennen konnte. Denn so ärmlich wie er gekleidet war, hätte er bei einer eventuellen Allergie auch billigere Handschuhe tragen können. Aber Nein, es waren sehr teure und echt seidene Handschuhe und Schal. Noch bevor ich aber eine Antwort geben konnte sprach er schon weiter:

„nun ich erwarte nicht, dass sie mir sofort eine Antwort geben, aber es würde mich freuen, wenn sie mir wenigstens die Hoffnung machen würden, sich meine Bitte zu überlegen und mir einen Termin nennen wann ich nachfragen kann ob sie es machen oder nicht, oder sich wenigstens erst einmal die Zeit nehmen mich nur eine Stunde lang zuzuhören und sich dann entscheiden.“

Während er noch redete besah ich mir sein Gesicht und seine Augen etwas genauer, da man ja schon bei der Betrachtung eines Gesichts vieles über einen Menschen erfahren kann. Dieses Gesicht aber mit den Blaugrauen Augen schien undurchsichtig, aber nicht falsch zu sein. Es war ein Gesicht das nichts verriet und doch alles sagte. Was mir auch noch bei dieser Beobachtung auffiel war, dass trotz seines drei Tage Bart im gesamten Gesicht die Stelle um seine Lippen ganz schmal und sauber ausrasiert waren. Auch zwischen der Nase und seinen Oberlippenbart war eine schmale glatt rasierte Trennung. Nasenloch und Ohrenhaare waren ebenfalls sauber entfernt und die Augenbrauen waren glatt und nicht zu lang wie es bei vielen älteren Männern meistens der Fall ist. Auch war er trotz seiner schlechten Kleidung gepflegt und sauber.

„Gut“, sagte ich, ohne zu überlegen: „kommen sie Morgen um 14°° Uhr, wenn es ihnen da recht ist, dann werden wir sehen.“

Ohne ein weiteres Wort, aber sich höflich verbeugend entfernte er sich mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht.