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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Peter Höh

Redaktion: Christian Steinmaßl

Bildredaktion: Kathrin Schäfer

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

impressum ISBN 978-3-8464-0743-1

1. Auflage 2019

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Bildnachweis

Coverabbildung: mauritius images/epa creative

Fotos: Alamy/Kuttig Travel: >; Alamy/TravelCollection: >; Fotolia/Czauderna, Henry: >; Fotolia/F., Inga: >; Fotolia/Falkenauge: >; Fotolia/Palomita0306: >; Fotolia/Rcphoto: >; Getty Images/chris-mueller: >; Getty Images/Jäkel, Andreas: >; Getty Images/Linke, Raimund: >; Höh, Peter: >, >, >, >, >, >; Huber Images/Bäck, Christian: >; Huber Images/Lubenow, Sabine: >; Huber Images/Lukasseck, Frank: >; Huber Images/Schmid, Reinhard: >, >; imago images/Sandbiller, Peter: >; Jahreszeiten Verlag/GourmetPictureGuide: >, >; Jahreszeiten Verlag/Peters, Janne: >; Jahreszeiten Verlag/Rupprecht, Pieter-Pan: >; Jahreszeiten Verlag/Schmitz, Walter: >; laif/Ebert, Thomas: >; laif/Eisermann, Dirk: >; laif/Hub, Andreas: >, >; laif/Kirchner: >; laif/Schwelle, Dagmar: >; Library of Congress: >; Lookphotos/Bäck, Christian: >; Lookphotos/Lubenow, Sabine: >, >, >; mauritius images/imagebroker: >; mauritius images/imagebroker/Nitschke, M.: >; mauritius images/Waldkirch, Rainer: >; Schapowalow/Lubenow, Sabine: >; Schapowalow/Schmid, Reinhard: >; Shutterstock/aldorado: >; Shutterstock/anyaivanova: >; Shutterstock/DR pics: >, >; Shutterstock/footageclips: >; Shutterstock/Kazmierczak, Pawel: >; Shutterstock/LaMiaFotografia: >; Shutterstock/mitchFOTO: >; Shutterstock/Mueller, Christian: >; Shutterstock/RicoK: >; Shutterstock/Traveller Martin: >; Shutterstock/travelpeter: >; Stadt Bergen auf Rügen: >; stock.adobe.com/Comofoto: >; stock.adobe.com/Engelhardt, Dirk: >; stock.adobe.com/Hagen, Conny: >; stock.adobe.com/Ina: >; stock.adobe.com/pure-life-pictures: >; stock.adobe.com/refresh(PIX): >; Tourismuszentrale Rügen: >, >, >; Wikipedia (gemeinfrei): >; Wikipedia/Chin tin tin: >; Wikipedia/Klugschnacker: >

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: gabriella.hoffmann@graefe-und-unzer.de

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unter
www.polyglott.de

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SYMBOLE ALLGEMEIN

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

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Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

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Top-Highlights und

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Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

unter 60 EUR

unter 10 EUR

€€

60 bis 100 EUR

10 bis 20 EUR

€€€

über 100 EUR

über 20 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

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Autobahn
Schnellstraße
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(Seite=Kapitelanfang)
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Hauptstraße
sonstige Straßen
Fußgängerzone
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Sehenswürdigkeiten IMG
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Eisenbahn
Staatsgrenze
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Landesgrenze
Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 Residenz Putbus >

Fürst Maltes »Weiße Stadt am Meer« präsentiert sich in klassizistischer Pracht.

2 Ostseebad Binz >

Mondäne Bäderarchitektur und eine Seebrücke säumen die lange Strandpromenade.

3 Schmale Heide mit Prora >

Weite Sandstrände kontrastieren hier mit dem monströsen Ex-KdF-Seebad Prora.

4 Seebrücke Sellin >

Die rekonstruierte Seebrücke ist eine Reminiszenz an die goldene Seebäder-Ära.

5 Das Mönchgut >

Vielfältige Natur und ruhige Fischerdörfer sorgen für Erholung auf der Halbinsel.

6 Hafenstadt Sassnitz >

Die traditionsreiche Hafenstadt hat sich hin zum attraktiven Seebad gewandelt.

7 Nationalpark Jasmund >

Das Highlight eines Rügenurlaubs ist die Kreideküstenwanderung zum Königsstuhl.

8 Kap Arkona >

Markenzeichen von Rügens schroffen Nordkap ist ein Ensemble aus drei Türmen.

9 Fischerdorf Vitt >

Das versteckte Idyll mit reetgedeckten Fischerkaten ist UNESCO-Weltkulturerbe.

! Insel Hiddensee >

Die autofreie Künstlerinsel vereint Kunst und Kultur mit noch intakter Ostseenatur.

@ Alter Markt, Stralsund >

Stralsunds Altstadtensemble rund um das Rathaus ist ein Perle der Backsteingotik.

# Ozeaneum, Stralsund >

Das spektakuläre Mega-Aquarium fasziniert mit Fauna aus allen Weltmeeren.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Stille Ufer und wogende Felder

Kernland

1 Tag

TOUR 2

Hügelgräber und Backsteingotik

Kernland

1 Tag

TOUR 3

Radtour: Runde Granitz und Mönchgut

Granitz und Mönchgut

1 Tag

TOUR 4

Wanderung: Bakenberg und Nonnenloch

Granitz und Mönchgut

1 Tag

TOUR 5

Radtour: Jasmund-Rundfahrt

Jasmund

1–2 Tage

TOUR 6

Hochuferweg: Von Sassnitz zum Königsstuhl

Jasmund

3–4 Std.

TOUR 7

Radtour: Von Juliusruh zum Kap Arkona

Wittow

1 Tag

TOUR 8

Wanderung: Von Kloster zum Süderleuchtturm

Hiddensee

1 Tag

TOUR 9

Altstadtrundgang

Stralsund

1/2–1 Tag

TOUR 0

Rund um Rügen mit dem Rad

Extra-Tour

7 Tage

TOUR !

Zu Fuß quer über die Insel

Extra-Tour

7 Tage

TOUR @

Mit dem Rasenden Roland von Putbus nach Göhren

Extra-Tour

1 1/2 Std. (einfach)

TOUR #

Fahrt durch Rügens schönste Winkel

Extra-Tour

3 Tage

TOUR $

Romantische Reise von Binz zum Kap Arkona

Extra-Tour

3–4 Tage

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WARUM GIBT ES SO VIELE BAKENBERGE?

Man findet sie im Mönchgut, auf Wittow, Hiddensee und anderswo – die Bezeichnung Bakenberg, was einigermaßen verwirrt. Bekanntlich heißen die Vorwarnzeichen vor Bahnübergängen auch »Baken«. Der Begriff aus dem Niederdeutschen bezeichnet »Warnsignale«, Bakenberge sind also »Signalberge«. Auf diesen exponierten Lagen wurden früher Feuerbaken aufgestellt, lange Stangen, an deren Ende man Stroh- oder Reisigbündel befestigte. Diese wurden beim Herannahen einer Gefahr in Form von Fluten, Unwettern oder Feinden entzündet. Das weithin sichtbare Feuer veranlasste den Wächter am nächsten Berg, seine Bake zu entzünden, und so konnte sich die Warnung im sprichwörtlichen Lauffeuer schnell auf der ganzen Insel verbreiten.

WAS SIND HÜHNERGÖTTER?

Hühnergötter ist die volkstümliche Bezeichnung für Flintsteine (Feuersteine) mit einem schönen runden Loch. Sie sind eines der beliebtesten und begehrtesten Rügen-Souvenirs. Den »Drudensteinen«, wie man sie auch nennt, werden magische Kräfte zugeschrieben. So ein Lochstein schützt vor dem »Bösen Blick«, hilft gegen Hexenschuss und erfüllt Wünsche, wenn man durch sein Loch auf den Horizont schaut, sich etwas wünscht und dann auf ihn spuckt. Man muss ihn aber stets bei sich tragen, z.B. um den Hals, wobei das Loch sehr hilfreich ist. Das »Bohrloch« stammt übrigens von ehemals in den Stein eingelagerten Seelilienstengeln. Der Name »Hühnergott« rührt von dem uralten Ruganer Glauben her, es belebe die Legefreudigkeit von Hühnern ganz entscheidend, wenn man ihnen einen solchen Stein ins Nest legt. Die Bezeichnung »Flintstein« wiederum stammt aus der Zeit, als Feuerstein-Funken in den Steinschlossflinten das Pulver zündeten.

WO SIND CASPAR DAVID FRIEDRICHS »KREIDEFELSEN AUF RÜGEN«?

Die meisten Wanderer haben die Bilder Caspar David Friedrichs (1774–1840) im Sinn, wenn sie die Jasmunder Küste entlangstreifen. Zwischen dem Königsstuhl und den Wissower Klinken suchen sie unwillkürlich nach der berühmten Perspektive der »Kreidefelsen auf Rügen« >. Nach heutigen Erkenntnissen handelt es sich um eine Felspartie südlich von der Viktoriasicht >. Das Bild entstand 1818 auf der Hochzeitsreise des in Greifswald geborenen Malers. Heute ist es im Museum Oskar Reinhart in Winterthur (Schweiz) ausgestellt.

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Stilechtes Fischgeschäft im Hafen von Sassnitz

TYPISCH

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Eine Zugfahrt, die ist lustig Eine Fahrt mit der historischen Schmalspurbahn Rasender Roland in Kombination mit einem Besuch des Jagdschlosses Granitz > ist ein absolutes Rügen-Highlight.

2 Hiddensees bunte Vögel Die Künstlerinsel Online-Karte erlebt man anschaulich und kurzweilig mit der Autorin und Verlegerin Ute Fritsch, die mit Geschichten, Gedichten, Bildern und Anekdoten an Originalschauplätzen »ihre« Künstler auferstehen lässt (Tel. 0 30/44 05 02 22 od. 01 70/4 12 52 77, www.kuenstlerinsel-hiddensee.de; Ostern–Mitte Sept.).

3 Im Zweitakt rund um Rügen In einer legendären »Rennpappe«, wie der Volksmund den Trabant einst liebevoll taufte, erlebt man die Insel mit viel (N)Ostalgie-Spaß. Den Trabant-Verleih Dombrowski Online-Karte findet man in Ramitz (Dorfstr. 8a, Tel. 0 38 38/3 12 38, www.auto-dombrowski.de; ca. 60 €/Tag).

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Am »Adlerhorst«, Baumwipfelpfad Prora

4 Ein Prost auf den neuen Tag Romantisch ist eine Wanderung auf dem Baumwipfelpfad > zum Sonnenaufgang über der Ostsee, den Sie bei einem Glas Sekt vom Aussichtsturm »Adlerhorst« erleben (Anm. Tel. 03 83 93/66 22 00, info@nezr.de; Erw. 15 €, Kind 8 €, jeden 1. Fr im Monat, Beginn variabel, je nach Sonnenaufgangszeit).

5 Rügens spannendste Kunstadresse Im alternativen Kulturzentrum La Grange Online-Karte in Bergen erwartet Sie ein künstlerisch-kreativens Feuerwerk wie Videokunst, Installationen, Workshops, Partys und anderen Events jenseits des Mainstream. Mitmachen! (Gingster Chaussee 6, www.la-grange.de).

6 Weiß der Geyer Rügen erlebt man besonders idyllisch, wenn man mit René Geyer (»Kräutergeyer«) durch das Mönchgut wandert und den Erklärungen und Erzählungen des Naturführers zu Botanik oder Frühgeschichte Rügens lauscht (Am Mühlengrund 5, Lancken-Granitz, Tel. 01 73/9 89 80 31, www.naturgeyer.de; 9 €, Kind 6–14 J. 3 €).

7 Wasserskiseilbahn In einem See mit Strand in einer ehemaligen Kiesgrube bei Zirkow (Zentralrügen) > kann man sich auf Wasserski und Wakeboard rasant über die Wasseroberfläche ziehen lassen, für Anfänger gibt es auch Einstiegskurse (60 Min. ab 22 €, unter 16 J. 18 €).

8 Von Dieben, Mördern und Huren Eine Nachtwächterführung durch die Winkel und Gassen des nächtlichen Stralsund lässt die alten Zeiten wieder lebendig werden (Anm. bei der Tourismuszentrale>Mai–Okt. Di u. Fr 21 Uhr, Dauer 2 Std., 10 €).

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Auf Zeesbooten, den früheren Arbeitsseglern, werden heute Törns angeboten

9 Unter braunen Segeln Ein exklusives Erlebnis ist ein Zeesboottörn mit einem der traditionellen Fischer-Segelboote, besonders romantisch zu Sonnenuntergang mit Abendessen, Kaffee, Tee und Grog (»FZ Schwart Johann« ab Hafen Gager: Tel. 01 75/8 91 11 87; »FZ Sophia-Therese« ab Hafen Vitte: Tel. 01 72/3 82 64 04, www.hiddensee-segeln.de).

0 Robbenwatching Vom Baaber Bollwerk aus > starten Exkursionen zu den Sandbänken im Greifswalder Bodden, wo sich Kegelrobben tümmeln. Meeresbiologen informieren über die Tiere und beziehen die Teilehmer in ihre Forschung mit ein (Info/Anm. Tel. 0 38 31/2 68 10, www.weisse-flotte.de unter »Angebote«; Mitte Mai–Ende Okt. Mo 10.30 Uhr, Dauer 2,5 Std., 23 €, Kind bis 14 J. 14 €).

! Oldtimersafari Das gibt’s nur auf Rügen: Im GruKW AL 28, dem in den 1960er-Jahren von Überfallkommandos der Bereitschaftspolizei eingesetzten 12-sitzigen Spezialgeländewagen mit Hanomag-Tours Online-Karte über Stock und Stein fahren, etwa durch Granitz und Mönchgut (Ferienheim Birkengrund 1, Sassnitz, Tel. 01 71/7 43 09 64, www.hanomag-tours.de; ab 59 €, Kind ab 30 €).

@ Mit allen Sinnen Am schilfumsäumten Ufer des Schmachter Sees bei Binz erstreckt sich der Park der Sinne mit Terrassen, Brunnen und Wasserläufen. Unterwegs trifft man auf Spiel- bzw. Sinnesstationen, einen Wasserspielplatz, einen Irrgarten, einen Rosen- und Duftgarten und einen Aussichtsturm (frei zugänglich).

… PROBIEREN SOLLTEN

# Tortenparadies Auf der Terrasse des Moccavino Online-Karte schwelgt man in den köstlichen Kuchen und unglaublichen Torten aus der Backstube von Frau Küssner oder genießt zum Flammkuchen und Wein den Sonnenuntergang über dem Bodden (Alt Reddevitz 18a, Tel. 03 83 08/6 63 36, www.moccavino.com; tgl. ab 11 Uhr bis Sonnenuntergang, Di/Mi Ruhetag).

$ Rügenwild Auf Rügen kommen auch Spezialitäten vom heimischen Wild auf den Tisch – besonders fein kombiniert als Steakpfanne mit zartem Kurzgebratenem vom Hirsch und Wildschwein in der Kleinen Försterei in Hagen >.

% Florales Wahrzeichen Rügens Die orangerote, vitaminreiche Sanddornfrucht wird zu vielfältigen Produkten verarbeitet, bis hin zu Kosmetika. Köstlich sind traditionelle Fruchtaufstriche, z.B. von der Sanddorn-Hexe (Dorfstr. 21a, Klein Kubitz, Tel. 03 83 05/5 51 80, www.sanddornhexe-inselruegen.de).

^ Ökoburger vom Öherind Wer einmal erfahren will, wie köstlich ein Burger schmecken kann, sollte in Schillings Gasthof > in Schaprode einkehren. Denn der »Mäc-Schilling« wird aus dem eigenen Öko-Salzwiesenrind gemacht.

& Fisch to go Die besten Fischbrötchen gibt es direkt beim Fischer, besonders lecker und zünftig in Groß Zicker bei Sönke und Steffi im urigen Hof hinterm Haus der Fischräucherei Dumrath Online-Karte (Boddenstr. 25; Juni–Sept. Mo–Fr. 11–18, Sa/So 10–18, April, Mai, Okt. 11–17 Uhr, Mi Ruhetag).

* Rügen-Gelati Nicht in den Seebädern, so versichern Ruganer, gibt es das beste Eis der Insel, sondern im Gasthaus Fähreck > in Trent. Seit rund 50 Jahren wird hier die kalte Köstlichkeit nach Hausrezepten selbst gemacht. Nicht nur das Erdbeereis ist ein Genuss!

( Pfefferlappen Die Fischer auf Hiddensee entwickelten die Spezialität der pfeffrigsüß eingelegten zarten Heringsfilets. Dazu passen gut Schwarzbrot und Bier; zu probieren z.B. in Stralsund in der urigen Kellerkneipe Scheels Online-Karte (Fährstr. 23–25, www.scheelehof.de).

) Piraten-Gerstensaft Bierliebhaber können in der Störtebeker Braumanufaktur Online-Karte in Stralsund auf geschmackliche Entdeckungstour gehen. Neben klassischem Pils finden sich Bierspezialitäten wie etwa das fruchtig-herbe »Atlantik Ale« im Sortiment (Greifswalder Chaussee 84, Tel. 0 38 31/25 50, www.stoertebeker.com; auch Führungen, Verkostungen, Biersommelierabende).

q Sack zum Dessert Die »Hiddenseer Sturmsäcke« sind eine spezielle Windbeutelvariante. Die fruchtige Säure des Sanddorngelees verträgt sich sehr gut mit der feinen Süße des Brandteiggebäcks. Eine vorzügliche Hausspezialität im Café Rosi > in Neuendorf.

w Räucherfisch Im Rauch veredelteter Ostseefisch ist eine Delikatesse, wovon man sich z.B. bei einer Räucherfischplatte in der Aalkate Baabe > überzeugen sollte.

… BESTAUNEN SOLLTEN

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Kunstvoll gestaltetes hölzernes Deckengewölbe der Hiddenseer Inselkirche Kloster

e Rosenhimmel Die Inselkirche von Kloster > auf Hiddensee überrascht in ihrem Inneren mit einem 1922 von Nikolaus Niemeier – Maler, Dichter, Puppenspieler und Liebhaber der Künstlerinsel – dekorativ mit Blumen bemalten Tonnengewölbe, bekannt als »Hiddenseer Rosenhimmel«.

r Kranichzug Im Frühjahr und Herbst rasten Tausende der »Vögel des Glücks« bei ihrem Zug in den seichten Gewässern des Udarser Wieks zwischen Ummanz und Rügen – ein einmaliges Schauspiel, zu beobachten von Plattformen wie der in Tankow auf Ummanz.

t Wohnen und Arbeiten um 1900 Die historischen Handwerkerstuben Gingst > geben mittels Originalgegenständen Einblicke in Rügens Handwerkstradition, etwa einer Schuster- und Schneiderfamilie – inklusive Fingerhutsammlung.

y Wie die Zeit vergeht Ein Ausflug in die Welt der tickenden Zeitmesser und klingenden Maschinen ist der Besuch des Putbuser Uhren- und Musikgerätemuseums >. Der Sammler Franz Sklorz hat in seinem Leben über 1000 historische Uhren zusammengetragen, kurios ist die »Spionenuhr« mit Mikrofon und extra Aufnahmegerät.

u Pfarrwitwenhaus Das denkmalgeschützte reetgedeckte Mönchguthaus von 1723, umgeben von einem herrlichen Kräutergarten, zählt zu den schönsten Fotomotiven auf Rügen >. Das Interieur kann auch besichtigt werden.

i Die Minute von Bergen In der Stadt Bergen auf Rügen gehen die Uhren anders, zumindest an der Turmuhr an der Nordseite an der Marienkirche >. Als das Zifferblatt 1983 erneuert werden musste, bohrten die Arbeiter versehentlich ein Loch zu viel. Suchen Sie mal die 61. Minute.

o Ostseeriese Die Dimensionen der imposanten Meeressäuger werden einem erst richtig bewusst, wenn man im Stralsunder Meeresmuseum > unter dem Skelett des 1825 an Rügens Küste gestrandeten Finnwals steht.

p Königlicher Blick Die Große Stubbenkammer mit dem Königsstuhl ist Rügens Highlight. Den schönsten Blick auf den majestätischen Kreidefelsen eröffnet aber die Aussichtsplattform auf der nahen Viktoriasicht, die spektakulär über den Abgrund hinausragt >.

Q Rügens Musentempel Allein der Saal des Theaters Putbus > aus dem 19. Jh. lohnt einen Besuch. In der fürstlichen Pracht eine Oper oder Theateraufführung zu erleben ist ein Hochgenuss.

W Backsteinpracht Die Prunkfassade des Stralsunder Rathauses zum Alten Markt hin >, mit ihren sieben Spitztürmen und sechs Sternenkreisen um 1370 nach Lübecker Vorbild gestaltet, ist gotische Baukunst in Vollendung.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

E Donnerkeil und Ostseegold Peter Müller (»Steinmüller«) sammelt gern Seeglas, Versteinerungen, Feuersteine etc. In seiner Manufaktur > in Lohme verwandelt er die Funde in hübsche Schmuckstücke und kleine Kunstwerke, wie z.B. Leuchttürmchen aus mehrfarbigem Bernstein (ca. 5 cm hoch, um 20 €).

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Rügener Kreidemännchen

R Kreidemännchen Im Rügenhof Arkona Online-Karte > in Putgarten werden die putzigen Inselmaskottchen aus reinweißer Kreide handgefertigt, wobei man deren Erfinder, Marlies und Reinhardt Jost, zusehen kann (Dorfstr. 22, Tel. 01 74/9 48 90 41, www.ruegener-kreidemaennchen.de).

T Edler Geist in der Flasche Rainer Hessenius widmet sich in seiner Ersten Rügener Edeldestillerie > mit Herzblut seinen Spitzenbränden aus selbst angebautem Bio-Obst, wie der exklusive im Holzfass ausgebaute Bio-Edelbrand »Bernstein Apfel« (0,35 l, 49,90 €).

Y Markusbrot – Marci panis Das Stralsunder Edelmarzipan mit 70 % Mandelanteil der kleinen, aber feinen Manufaktur Sumara Online-Karte schmeckt köstlich und ist jenem des großen Lübecker Konkurrenten zumindest ebenbürtig (Jungfernstieg 1b, Stralsund, Tel. 0 38 31/4 43 80, www.stralsunder-marzipan.de).

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Durch die Hiddenseer Dünenheide führen schöne Wege – aber bitte diese nicht verlassen

U Heidekrautstrauß Normalerweise darf und soll man der Natur nichts entnehmen. Ganz anders in der Dünenheide > auf Hiddensee: Im der Ostsee (nicht dem gesperrten Bodden!) zugewandten Teil darf Heidekraut gepflückt werden – dies ist sogar erwünscht, dient es doch der Verjüngung der Heide.

I Insel-Lesebücher In der Buchhandlung »Die Koralle« in Vitte auf Hiddensee kann man man wunderbar in einer Menge Regionalliteratur stöbern. Zur Urlaubsnachbereitung ideal: »Rügen – Ein Lesebuch« bzw. »Hiddensee – Ein Lesebuch«. Die Autorin der beiden Werke ist Renate Seydel, eine ausgewiesene Inselexpertin und als Inhaberin der Koralle auch für einen »Schnack« offen (Norderende 202, Tel. 03 83 00/2 18; tgl. 10–18 Uhr).

O Badebär Der knuffelige Binzer Badebär im weiß-rot gestreiften Schwimmdress ist ein Maskottchen des Ostseebades und ein beliebtes Souvenir. Das in geringer Stückzahl handgefertigte Kuscheltier (19,50 €) gibt es an seinem »Geburtsort«, im Stubenrestaurant Omas Küche Online-Karte (Proraer Chaussee 2, Binz, Tel. 03 83 93/1 35 56, www.omas-kueche-binz.de).

P Hühnergötter Die Feuersteine mit rundem Loch >, eigenhändig gesammelt beim Strandspaziergang, sind eine schöne Erinnerung von Rügen oder Hiddensee.

a »Up Rügen dor feuhl ik mi wohl« Die Musik des Trios »De Mönchguter Fischköpp« Online-Karte ist ein Markenzeichen ihrer Insel und spiegelt das Lebensgefühl wider. Ihre CDs sind in den örtlichen Geschäften erhältlich (Hörproben: www.moenchguter-fischkoepp.de).

s Hochzeitsapfel Wer nach einem Hochzeitsgeschenk sucht, sei der Rügener Hochzeitsapfel ans Herz gelegt. Das Original – und andere dekorative Keramik – gibt es nur im Keramik-Stübchen Anneliese Brandt Online-Karte in Bergen (Birkenweg 20, Tel. 0 38 38/2 45 26).

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

d Dünengürtel betreten Wer an Stränden die ausgewiesenen Zugänge verlässt und über die Dünen klettert, schädigt das überaus sensible und für den Küstenschutz elementar wichtige Ökosystem >.

f Badeverbote ignorieren Ein Schild »Baden verboten« zeigt an, dass hier wegen Strömungen oder Brandung Baden lebensgefährlich ist. An bewachten Badestränden signalisiert die gelbe Flagge »Baden für Kinder und Ungeübte verboten«, die rote »Baden verboten«.

g Absperrungen missachten An den Steilufern auf Rügen und Hiddensee nagt ununterbrochen die See. Jedes Überklettern von Absperrungen ist mit Abbruch- und damit Lebensgefahr verbunden.

h Möwen füttern Wer auf Seebrücken oder in Gartenlokalen Möwen füttert, muss sich nicht wundern, wenn sie aufdringlich werden. Dazu ist Möwenkot sehr aggressiv und hinterlässt auf der Kleidung dauerhafte Flecken.

j Hunde am Strand Auf Rügen und Hiddensee ist es Mai–Okt. verboten, Hunde mit an den öffentlichen Badestrand zu nehmen. In fast allen Badeorten gibt es aber ausgewiesene Hundestrände >.

k Schlangen stören In Dünen, Heiden und Mooren kann man Schlangen begegnen, darunter auch giftigen Kreuzottern >. Deshalb festes Schuhwerk tragen und bei Begegnung nie die Schlange attackieren, sondern ruhig bleiben!

l Anbiedern und Hektik Ruganer sind bodenständig und eher verschlossen. Hast ist ihnen i.d.R. ebenso fremd wie allzu überschwengliche Freundschaftsgesten. Wer ihnen damit allzu forsch kommt, muss mit reservierter bis ablehnender Reaktion rechnen.

A Ruganer Rügener nennen Die Inselbewohner heißen Ruganer oder allenfalls noch Rüganer, niemals aber Rügener >.

RÜGEN IST EINE REISE WERT!

»Kreidefelsen auf Rügen« – Caspar David Friedrichs Bild kennt wohl fast jeder. Und steht man vor der berühmten Felsformation, wird klar, warum die Insel seit fast 200 Jahren Sehnsuchtsziel für Romantiker ist. Aber Rügen, Hiddensee und Stralsund sind noch weitaus facettenreicher.

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PETER HÖH

ist freier Reisejournalist und Reisebuchautor mit Wohnsitz in Berlin und Faible für Inseln. 1990 veröffentliche er einen ersten Reiseführer über die Ostseeküste, seither besucht er Rügen und Hiddensee regelmäßig. Von ihm stammen zahlreiche Publikationen zur Region, 2016 gewann er den ITB BuchAward für »Deutsche Reisegebiete – Ostseeküste«.

Im März 1990 brach ich zum ersten Mal auf, um als Wahl-Berliner kurz nach dem Fall der Mauer die »terra incognita« an der Ostsee zu entdecken. Rügen war mir als Deutschlands größte Insel mit ihren weltberühmten Kreidefelsen natürlich ein Begriff, ebenso wie die altehrwürdige Hansestadt Stralsund und die legendäre Künstlerinsel Hiddensee. Aber dass es dann eine solch langfristige Beziehung werden würde, hätte ich seinerzeit nicht gedacht.

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Der Alte Markt ist das Prunkstück von Stralsunds Altstadt

Denn seither fahre ich Jahr für Jahr auf die Insel und habe erlebt, wie ihre Städte und Dörfer Stück für Stück aus ihrem Dornröschenschlaf erwachten und sich zu dem mauserten, was sie heute sind: Zauberhafte Schätze mit unvergleichlichem Charme, wie man sie nur noch selten findet. Aus Stralsunds einst marodem mittelalterlichen Stadtbild ist UNESCO-Weltkulturerbe geworden, die Altstadt wurde und wird Zug um Zug zur Perle der Backsteingotik saniert. Die traditionsreichen Seebäder atmen wieder den mondän-nostalgischen Charme der Belle Époque, viele ihrer Bäderarchitektur-Bauten wurden renoviert oder wiederhergestellt. Zahlreiche der früher bröckelnden kleinen Landkirchen sind restauriert. Die vielen alten Junkersitze erstrahlen heute oft als prachtvolle Schlosshotels im aristokratischen Glanz. Graue Fischerdörfchen mit ihren krummen Reetkaten haben sich in bilderbuchschöne Augenweiden verwandelt, die jedem mit etwas Sinn für Nostalgie und Romantik das Herz aufgehen lassen.

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Kunst im Küsterhaus in Wiek – Rügen hat eine vitale Kunstszene

Solche Glücksmomente hält Rügen für mich zahlreiche parat: Wenn ich von den sanften, von duftendem Trockenrasen überzogenen Hügeln der Zickerschen Alpen hinabblicke auf die Boddenlandschaft des Mönchguts, wenn ich die alten Buchenwälder der Granitz auf dem Weg hinauf zum stolzen Jagdschloss wandere oder bei Wind und Wetter am endlosen Strand der Schaabe entlang. Ein unvergleichliches Naturschauspiel zieht mich zum einsamen Ufer des Schoritzer Wieks, wenn der vielstimmige Vogelchor die Luft erfüllt, wenn zum Vogelzug Zehntausende von Kranichen und Graugänsen in seinen seichten Gewässern rasten. Und wenn ich Beschaulichkeit suche, verlasse ich die großen Wege und durchwandere die abgelegenen Gestade des Jasmunder Boddens mit ihren idyllischen Dörfchen, wo ich mich in einem der Traditionsgasthäuser mit delikatem Fisch – fangfrisch oder aus dem Rauch – stärke. Ein Hochgenuss!

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Die Villa Quisisana in Binz ist ein Musterbeispiel für die Ostsee-Bäderarchitektur

Aber auch das touristische Rügen geizt nicht mit seinen Reizen. Die Insel ist ein beliebtes Ferienziel, dem es an nichts mangelt, was der Erholungssuchende erwartet und wünscht: lebendige Seebäder mit schönen Seebrücken und schmucken Promenaden; ein breites Angebot an Vergnüglichkeiten; Läden, Geschäfte, Restaurants, Strandcafés und Bars; Thermen, Spaßbäder, Saurierpark und Erlebnisdörfer; spektakuläre Novitäten wie das Ozeaneum in Stralsund oder der Baumwipfelpfad auf der Prora; ein tolles Radwegenetz, Kitecamps, Galerien, Festspiele, Heilfasten, Kräuterwanderungen und vieles mehr. Man braucht wahrlich auf keine Annehmlichkeit mehr zu verzichten.

Doch trotz aller Umwälzungen und Veränderungen ist Rügen vor allem – und Gott sei Dank – geblieben, was es war: eine zauberhafte Insel mit tiefen Wäldern, stillen Seen, steilen Klippen, weißen Stränden. Rügen ist einfach schön, schön zu jeder Jahreszeit: Im Frühling, wenn die Wiesen und Heiden erblühen; im Sommer, wenn die Seebäder und ihre Strände Badespaß garantieren; im Herbst, wenn die Winde wehen und die Inselwälder in warmes Rot-Gelb getaucht sind; und im Winter, wenn Väterchen Frost das Land mit seinem glitzernden Kleid überzieht und man am knisternden Kamin heißen Sanddornsaft schlürfen kann.

Rügen ist auf jeden Fall eine Reise wert – mehr als eine!

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Holzpfähle schützen die Küste von Hiddensee vor der Ostseebrandung

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