image

image

Cindy Lora-Renard

EIN KURS IN

GESUNDHEIT

UND

WOHLBEFINDEN

Heile dich selbst durch
das Wunder der Vergebung

Mit einem Vorwort von Gary R. Renard

Aus dem Amerikanischen von
Jorinde Reznikoff

image

Brandheiße Infos finden Sie regelmäßig auf:
www.facebook.com/AMRAVerlag

Besuchen Sie uns im Internet:
www.AmraVerlag.de

Amerikanische Originalausgabe:
A Course in Health and Well-Being.
From Principles of A Course in Miracles

Deutsche Erstausgabe im AMRA Verlag
Hotline: + 49 (0) 61 81 – 18 93 92
Service: Info@AmraVerlag.de

Herausgeber & Lektor

Michael Nagula

Einbandgestaltung

Guter Punkt

Layout & Satz

Birgit Letsch

Druck

CPI books GmbH

ISBN Printausgabe 978-3-95447-399-1
ISBN Hörbuch 978-3-95447-401-1
ISBN eBook 978-3-95447-400-4

Copyright der US-Vorlage © 2017 by Cindy Lora-Renard
Copyright der deutschen Lizenzausgabe © 2019 by AMRA

In der deutschen Übersetzung wurden Zitate und sinngemäße Wiedergaben entnommen aus dem Werk »Ein Kurs in Wundern«®

Alle hier vorgestellten Informationen, Ratschläge und Übungen sind natürlich subjektiv. Sie wurden zwar nach bestem Wissen und Gewissen geprüft, dennoch übernehmen Verfasser und Verlag keinerlei Haftung für Schäden gleich welcher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der Informationen, Tipps, Rezepte, Ratschläge oder Übungen ergeben. Im Zweifel sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.

Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische, digitale oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks.

Für meinen Bruder Jeff Ray.

Wir sind für immer Eins.

image

INHALT

Vorwort von Gary R. Renard

1Einführung

2Was ist Gesundheit?

3Der Zweck des Körpers

4Zwischen Trennung und Ganzheit wählen: Die Macht der Entscheidung

5Machtvolle Wege im Umgang mit Schmerz

6Praktische Übungen für die geistige Gesundheit

7Werde anderen Geistes und erwache zu deinem Leben

Danksagung

Anmerkungen

Leseempfehlungen

Foundation for Inner Peace

Quellenangaben

Stimmen zum Buch

Über die Autorin

Wir haben nichts zu tun,
aber alles zu sein
.

CINDY LORA-RENARD

VORWORT

Zuerst habe ich gezögert, dieses Vorwort zu schreiben, denn Cindy ist meine Frau. Ich dachte, die Leute könnten mich für parteiisch halten. Und das bin ich auch, doch nicht so, wie man es vermuten könnte. Ich ergreife Partei, und zwar zugunsten von Ein Kurs in Wundern® wie auch meinen vier Büchern, welche die Kurslehre verbreiten. Was die unerbittlich nondualistische Lehre des Kurses anbelangt, bin ich nämlich absolut kompromisslos. Auch Cindys Buch zeichnet sich – ebenso wie die Workshops, die Cindy und ich immer wieder zusammen geben – dadurch aus, dass Cindy sich weigert, irgendwelche Kompromisse hinsichtlich des Kurses einzugehen. Tatsache ist, dass, wenn sie das täte, ich nicht mit ihr zusammenarbeiten könnte.

In den vergangenen zehn Jahren war es für mich ein ungemeines Vergnügen zu beobachten, wie Cindy sich zu einer spirituellen Lehrerin von Weltklasse entwickelte. Anfangs kam sie zu meinen Workshops, ohne etwas zu sagen, dann trug sie musikalisch zu ihnen bei, brachte allmählich kürzere Redebeiträge, dann längere – und wurde von Jahr zu Jahr immer besser, bis sie sich schließlich zu den Besten der Besten auf ein Podium gesellte.

Von der Traumebene her gesehen, stammt Cindy aus einem sehr starken Genpool. Ihr Vater ist ein preisgekrönter Geschichtsprofessor, und ihre Mutter hat zwei Doktortitel inne, einen in Psychologie und den anderen in Musik. So überrascht es nicht, dass Cindys Hauptinteressen Psychologie und Musik sind. Cindy selbst hat einen Master in spiritueller Psychologie an der Universität von Santa Monica gemacht, einer der wenigen Orte in der Welt, der einen solchen Abschluss anbietet. Sie ist schlauer als ich, aber das vergebe ich ihr.

Ich habe noch nie jemanden den Kurs häufiger lesen sehen als Cindy. Und das war schon immer so – angefangen von dem Moment, in dem wir zusammenzogen, über unsere Heirat vor acht Jahren bis hin zum heutigen Tag. Der Kurs ist ihre ganze Leidenschaft (von mir einmal abgesehen, hoffe ich). Sie redet so oft darüber, dass ich ihr hin und wieder sagen muss: »Cindy, gönn mir bitte eine Pause! Können wir nicht eine Weile lang so tun, als seien wir normal?«

In diesem Buch geht es um Heilung, und Cindy weiß, wovon sie spricht. Sie versteht, dass jedwede Krankheit aus dem Geist stammt, und daher auch jedwede Heilung. Der Heilige Geist vollzieht die Heilung, doch wenn man seine Wahrnehmung dahingehend verändert, dass man mit dem Heiligen Geist auf einer Linie ist, erlaubt das dem Heiligen Geist, seine Arbeit zu tun. Wie der Kurs es formuliert, ist der Geist (mind) »die aktivierende Kraft des reinen Geistes (spirit) […], die dessen schöpferische Energie liefert«.1 Wie in Ein Kurs in Wundern® geht es auch in diesem Buch darum, anderen Geistes zu werden, wissend, dass die Wirkung dann von alleine folgen wird – »… so wie die Nacht dem Tage«, wie Shakespeare sagt. Nur so kann es gehen.

Cindy hält sich an die nondualistische Philosophie des Kurses. Für den Uneingeweihten kurz zusammengefasst, besagt der Kurs, dass von den zwei Welten, die es zu geben scheint, der Gotteswelt und der Menschenwelt, nur die Welt Gottes wahr ist und nichts sonst. Wie es mich meine Lehrer Arten und Pursah gelehrt haben, genügen zwei Worte, um die absolute Wahrheit auszudrücken: Gott ist. Dass Gott ist, scheint mir für Kursschüler ziemlich leicht annehmbar zu sein. Dass jedoch nichts sonst ist, ist auch für sie ein ganz schöner Brocken. Von dieser absoluten Wahrheit weicht Cindy nicht ab, ohne aber zu leugnen, dass unsere Erfahrung uns sagt, dass wir hier sind und reelle Probleme zu haben scheinen – Rechnungen bezahlen, Jobs erledigen, uns auf Beziehungen einlassen und sie irgendwie hinkriegen müssen. Es liegt nicht in der Absicht dieses Buches, solche Erfahrungen zu leugnen, wohl aber aufzuzeigen, dass es falsche Erfahrungen sind. Was wir sehen, stimmt nicht, denn es ist ein Traum, aus dem wir erwachen werden, und dieses Erwachen ist Erleuchtung.

Sie werden in diesem Buch einen großen Wissensschatz finden, vom eigentlichen Zweck des Körpers bis hin zum Umgang mit Schmerz, der von der unbewussten Schuld hervorgerufen wird. Sie werden auch lernen, dass uns die Erfahrung geistiger Gesundheit stets zur Macht der Entscheidung zurückführt. Ein Kurs in Wundern® lehrt, dass die Macht der Entscheidung unsere einzige wahre Macht in dieser Welt ist, und Cindy erklärt, wie wir diese Macht anwenden können. Überdies besitzt sie die Gabe, den Kurs in eine Sprache zu übersetzen, die jeder akzeptieren und verstehen kann. Ihre bemerkenswerte Fähigkeit, spirituelle Prinzipien verständlich darzulegen, wie sie sie in unseren gemeinsamen Workshops bewiesen hat, durchdringt auch die folgenden Seiten.

Ich ermutige Sie dazu, dieses Buch mit Freude zu lesen und aus ihm zu lernen. Der rechtgesinnte Teil Ihres Geistes, jener Teil, in dem der Heilige Geist weilt, wird es Ihnen danken.

Gary R. Renard

Juli 2017

1

Einführung

image

»Wenn das Ego dich zur Krankheit verleitet, dann bitte den HEILIGEN GEIST nicht darum, dass ER den Körper heile, denn dadurch würdest du lediglich den Glauben des Ego akzeptieren, dass der Körper das geeignete Ziel für die Heilung ist. Bitte den HEILIGEN GEIST vielmehr darum, dass ER dich die richtige Wahrnehmung des Körpers lehre, denn allein die Wahrnehmung kann verzerrt sein. Nur die Wahrnehmung kann krank sein, weil nur die Wahrnehmung falsch sein kann.«2

Dieses Buch ist das erste in einer dreiteiligen Reihe, in der unterschiedliche Themen aus dem modernen nondualistischen Meisterwerk Ein Kurs in Wundern® zur Sprache kommen werden. Die Themen, die ich für dieses erste Buch ausgewählt habe, werfen Licht auf jene Fragen, die in den Kurs-Workshops, die ich zusammen mit meinem Mann Gary R. Renard gebe, am häufigsten gestellt werden. Insbesondere befasse ich mich hier mit der Art und Weise, in welcher der Kurs die Bereiche Gesundheit und Wohlbefinden angeht, und zwar sowohl auf der mentalen wie der physischen Ebene. Im Laufe der Zeit wirst du erkennen, dass alles, was wir erfahren, ein mentaler und kein physischer Prozess ist.

Das hier ist keines der üblichen Gesundheitsbücher, die Gesundheit nur in Begriffen körperlichen Wohlbefindens definieren, denn das wäre zu begrenzt. Der Körper ist nicht die Ursache seiner eigenen Gesundheit, sondern der Geist trifft die Entscheidung für sein Wohlbefinden. Und diese Entscheidung kann sich darin widerspiegeln, dass der Körper geheilt zu sein oder es ihm gutzugehen scheint. Ein Kurs in Wundern® lehrt, dass wir kein Körper sind, auch wenn das gewiss unsere Erfahrung zu sein scheint. In Wirklichkeit sind wir vollkommener Geist. In einem rein nondualistischen Denksystem bedeutet das, dass wir dann, wenn wir an eine Welt Gottes und eine Welt der Menschen gleichzeitig glauben, dualistisch denken. Doch nur eines davon ist wahr – das Reich Gottes, das vollkommenes Einssein ist. Vollkommenes Einssein verändert sich nie, nimmt weder je Gestalt an noch verändert es diese, was heißt, dass alles, was sich verändern, Gestalt annehmen oder diese wechseln kann, eine Illusion (ein Traum) ist. Das schließt alle unsere Traum-Vorleben mit ein. Wenn ich mich auf irgendeines meiner Vorleben in diesem Buch beziehe, geschieht das nur, um zu zeigen, wie man damit das Gewahrsein vertiefen kann, dass wir ewige Wesen sind. Außerdem liefert das, wie wir sehen werden, eine Erklärung dafür, weshalb wir uns zu ganz bestimmten Gedanken, Leuten und Situationen hingezogen fühlen. Die meisten unter uns glauben, wir seien Körper, die in einer materiellen Welt leben. Dementsprechend spricht Ein Kurs in Wundern® von dem Ort aus zu uns, an dem wir zu sein glauben, doch eigentlich richtet er sich an uns alle als einen einzigen Geist.

Ich bin mir dessen wohl bewusst, dass Nondualismus zu praktizieren einem zuweilen ganz schön viel abfordert, denn das bedeutet ja nicht nur, dass es keine Welt gibt, sondern dass auch das »Ich« (die Persönlichkeit), das wir zu sein glauben, nicht real ist. Und das verlangt von uns, alles, was wir je über unsere Identität gelernt haben, in Frage zu stellen. Ich für meinen Teil habe herausgefunden, dass es hilfreich ist, mich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und das Lachen nicht zu vergessen. Ich nehme mein Erwachen ernst, nicht aber die Welt selbst, die eine Projektion des Egos ist. Sie ist äußerst unglaubwürdig und es nicht wert, dass man über sie jammert. Gleichwohl kann man durchaus »normal« sein und Mitleid für sich selbst und andere im Traum (der Welt) zeigen, ohne an letzterem zu hängen. Sobald dir klar wird, dass du träumst, wird es zu deinem Ziel werden, aus dem Traum zu erwachen.

Wenn ich von nun an Bezug auf Ein Kurs in Wundern® nehme, werde ich einfach »der Kurs« sagen. Das Meiste, was in diesem Buch zur Sprache kommt, holt sich seine Inspiration aus dem Kurs. Dabei ist es wichtig anzumerken, dass die Stimme des Kurses Jesus selbst ist. Der Kurs wurde von einer Frau namens Helen Schucman in den 1960er Jahren gechannelt, die Seine Stimme sehr deutlich hörte und alles, was er sagte, niederschrieb. Im Anhang am Ende dieses Buches findest du eine bibliografische Auswahl, die dir meiner Meinung nach helfen wird, den Kurs besser zu verstehen. Desweiteren sind alle von mir verwendeten Zitate mit Fußnoten versehen und als Endnoten am Ende des Buches aufgelistet.

Der Kurs führt in seinem Vorwort selbst genauer aus, wie er zustande kam, was er ist und besagt. Auch wenn ich das Denksystem des Kurses im Laufe meiner Ausführungen darlegen werde, empfehle ich in höchstem Maße, den Kurs selbst zu lesen. Er ist ein Schlüssel zum Geist! Jesus und der Heilige Geist sind im Kurs ein und dasselbe, da Jesus in seinem letzten Leben als Jesus mit dem Christus völlig identisch wurde, sodass Er jetzt ein Symbol des Heiligen Geistes ist und Sein Denksystem von Liebe, Unschuld und Ganzheit darstellt. Wenn ich mich hier also auf Jesus beziehe, kann das gleichbedeutend für den Heiligen Geist verstanden werden. Höhere Autoritäten wie Jesus, der Heilige Geist oder Gott, die, wie bereits gesagt, zusammengehören, mache ich dementsprechend durch Großschreibung kenntlich.* Auch wenn der Kurs eine christliche Terminologie verwendet, halte bitte fest, dass er keine Religion ist und auch nie als solche gedacht war. Er ist ein Denksystem zum Selbststudium, das zwischen dir und dem Heiligen Geist stattfindet und dir dabei hilft, das Ego aufzuheben. Der Begriff »Ego« steht für das falsche Selbst, das auf der falschen Vorstellung beruht, wir hätten uns von unserer Quelle getrennt. Jesus verwendet wohlbedacht christliche Begriffe, und viele der überlieferten Bedeutungen gewisser im Christentum verwendeter Wörter werden im Kurs völlig neu gefasst und erhalten eine andere Bedeutung. Auch greift er auf Freudianische Konzepte zurück (Helen, die Schreiberin, war klinische Psychologin), insbesondere die uns in der westlichen Kultur vertrauten Verteidigungsmechanismen, und legt auf brillante Weise dar, wie der Geist sich ihrer bedient. Da ich diese neu definierten Begriffe durchgehend in diesem Buch verwende, wird ihre Bedeutung allmählich klarwerden.

Das vorliegende Buch ist nicht dazu gedacht, den Kurs zu ersetzen, es sollte also keineswegs an dessen Stelle treten. Sollte der Kurs der von dir gewählte Weg sein oder noch werden, sei dir wärmstens empfohlen, sowohl das Textbuch wie auch das Übungsbuch durchzuarbeiten, welches aus 365 Lektionen besteht, wobei eine für jeden Tag des Jahres gedacht ist. Die täglichen Übungsbuch-Lektionen helfen dir dabei, das Ego aufzuheben, und bringen dich auf einen rechtgesinnten Weg. Viele unter uns wollen ihrem Schmerz und Leid in all den unterschiedlichen Formen, die dies annehmen, ein Ende setzen, und hier haben wir ein Denksystem – eine spirituelle Technik mit detaillierten Übungen –, das uns genau dabei hilft! Es verfolgt alles Leid bis zu seiner allerersten Ursache, und die ist Schuld. Diesem Gedankengang werde ich in diesem Buch nachgehen. Hast du den Kurs zu deinem spirituellen Weg auserkoren, ermutigt er dich, seinen Anweisungen zu folgen, und das heißt: üben, üben, üben! Mit dem Durcharbeiten des Übungsbuches beginnt man auf eine ganz bestimmte Weise zu lernen, was dieses Üben bedeutet. Ist man mit dem Übungsbuch durch, besteht das Ziel darin, so konsequent wie möglich am täglichen Bemühen, das Ego aufzuheben, dranzubleiben.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass es absolut notwendig ist, diese Gedanken in seinem Geist lebendig zu erhalten, sonst ergreift das Ego bei der ersten Gelegenheit wieder die Herrschaft über das Denken und verstärkt die Angst. Über die Jahre hat der Kurs mein Leben merklich verändert und mir durch so manch furchterregende Zeiten hindurchgeholfen, und ich weiß, dass er dasselbe für viele Menschen getan hat. Es ist immer wieder spannend zu erfahren, wie jemand auf den Kurs gestoßen ist. Deshalb möchte ich im Folgenden erzählen, wie ich zum Kurs kam und schließlich meinen Mann, Gary Renard, kennenlernte, der ein sehr prominenter Kurslehrer ist. Außerdem empfehle ich sehr, Garys Buchtrilogie zu lesen: Die Illusion des Universums, Deine unsterbliche Realität und Die Liebe vergisst niemanden. In diesen aufeinanderfolgenden drei Bänden finden sich sehr gute Erläuterungen des Kurses sowie des kompletten Hintergrundes mancher Sachverhalte, auf die auch ich in meiner Darstellung Bezug nehmen werde.*

In den 1990er Jahren, als ich um die zwanzig war, begann ich, eine Menge spiritueller Bücher zu lesen, doch mein Hauptinteresse galt psychischen Phänomenen wie außerkörperlichen Erlebnissen und Nahtoderfahrungen. Soweit ich sehen kann, wurde mein Interesse an Spiritualität durch Folgendes beeinflusst: Seit den 1980er Jahren, in denen Shirley MacLaine ihr Buch Zwischenleben herausbrachte, befand sich meine Mutter auf einer spirituellen Suche und erzählte immer wieder von dem, was sie aus ihren Büchern und anderen Quellen erfuhr. So führten meine Mutter und ich viele interessante Gespräche über metaphysische Themen, und ich entwickelte eine große Offenheit dafür. Ich saugte diese Gedanken auf wie ein Schwamm! Mein Interesse an Nahtoderfahrungen hatte allerdings schon früher begonnen, als ich erst Anfang zehn war; da hatte meine Großmutter eine solche gehabt und meinem Vater davon erzählt, wie sie durch einen Tunnel mit einem strahlenden Licht am Ende gegangen war. Dann während der Neunziger hatte ich immer häufiger selbst außerkörperliche Erfahrungen und empfand eine große Freiheit darin, in spirituelle Bereiche jenseits des Körpers vorzudringen. Das war so befreiend! Und trieb mein Interesse an spirituellen Themen noch weiter voran.

In jener Zeit ging ich öfter in einen lokalen Buchladen und begab mich dort immer gleich in die Eso-Abteilung. Jedes Mal nahm ich Ein Kurs in Wundern® aus dem Regal und schlug das Buch hier und da auf. Doch für gewöhnlich stellte ich es dann wieder an seinen Platz zurück, denn ich hatte keine Ahnung, was darin stand. Es klang für mich wie eine Fremdsprache. Doch konnte ich immerhin soviel sagen, dass es eine kluge Schrift war – und die machte mich neugierig. Mehrere Jahre lang, während ich in meinen Zwanzigern war, wiederholte sich das: Ich nahm das Buch aus dem Regal und stellte es wieder zurück. Doch eines Tages beschloss ich, es zu kaufen. Ich wusste nicht weshalb, denn ich verstand es ja nicht, doch ich fühlte mich dahin geführt, es zu erwerben. Vorerst endete es bei mir zuhause in meinem Bücherregal und verbrachte dort einige Jahre.

Eines Tages fragte mich meine Mutter, ob sie sich mein Exemplar ausleihen dürfe. Bald darauf begann sie, an einer örtlichen Gruppe zu Ein Kurs in Wundern® teilzunehmen, erzählte mir schließlich von ihren Lektionen, und wir diskutierten darüber. Noch immer empfand ich keine Bereitschaft dazu, es zu lesen, doch dass ich es irgendwann tun würde, war mir klar. Dann rief mich eines Tages meine Mutter an und erzählte mir von einem Buch, das sie aus ihrer Gruppe mit nach Hause genommen hatte und Die Illusion des Universums hieß. Sie schwärmte regelrecht davon! Sie liebte dieses Buch und seinen Autor, Gary Renard, über alle Maßen. Sie betonte, wie lustig Gary sei und dass sein Schreibstil den Kurs so viel leichter verständlich machte. Ich warf einen Blick auf das Buch und starrte auf das Foto von Gary auf der Rückseite des Buches. Augenblicklich spürte ich, dass ich ihn kannte.

Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich noch nicht erklären, weshalb, doch mein Gefühl sagte mir, dass ich seine Seele kannte. Alles an ihm war mir vertraut – sein Gesicht, sein Lächeln und seine sarkastisch-witzige Haltung. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich sein Foto ansah, als würde ich versuchen, es irgendwo einzuordnen. Ich las das Buch und wusste, dass ich meinen Weg gefunden hatte. Die Aufgestiegenen Meister Arten und Pursah, die Gary erschienen, erläuterten alles, was den Kurs betraf, mit einer Mischung aus hoher Präzision und Humor, die hervorragende Arbeit leistete. Unmittelbar nachdem ich sein Buch gelesen hatte, begann ich den Kurs zu studieren und die Lektionen des Übungsbuchs zu machen. Das war 2005. Und niemals mehr sollte ich dahinter zurückgehen.

Ich ahnte nicht, dass ich eines Tages mit Gary verheiratet sein, öffentlich über den Kurs sprechen und sogar ein Buch über ihn schreiben würde! Hätte mir damals in den Neunzigern jemand erzählt, dass das geschehen würde, würde ich wahrscheinlich erwidert haben: »Hast du grad gekifft?« Zu jener Zeit interessierte ich mich für die Unterhaltungsindustrie, sang in Bands und verbrachte viel Zeit mit Tieren, was ich heute noch tue. Doch Ein Kurs in Wundern® unterrichten? Das hätte ich mir niemals vorstellen können, auch wenn Medien mir sagten, ich würde einmal in der Öffentlichkeit sprechen und Bücher schreiben. Ich dachte immer, »Wie soll das gehen?«, denn ich war wirklich schüchtern.

Im Mai des Jahres 2006 fragte mich meine Mutter, ob ich sie in Las Vegas treffen wollen würde, um Gary sprechen zu hören. Ich hatte schon früher in diesem Jahr vorgehabt, eine seiner Veranstaltungen zu besuchen, doch das hatte nicht geklappt; als meine Mutter mich aber jetzt fragte, ob ich mitkommen wolle, war das Timing perfekt. Wir gingen zu der Veranstaltung und warteten darauf, dass Gary kam und sprach.

Ich schaute zu meiner Rechten und sah ihn den Gang hinunterlaufen. Meine Mutter deutete auf ihn und sagte: »Sieh mal! Da ist Gary!« Wir waren ziemlich aufgeregt. Als ich ihn so gehen sah, hatte ich erneut das Gefühl, ihn bereits zu kennen. Mir war sogar seine Art zu gehen und seine Körpersprache bekannt, als wäre ich ihm zuvor bereits begegnet. Das fühlte sich eigenartig, aber schön an.

Nach dem Vortrag warteten meine Mutter und ich in der Buchsignier-Schlange, um Hallo zu sagen. Meine Mutter stand vor mir, so dass sie Gary als Erste traf. In dem Moment, in dem sie ihn ansprach, sah ich, dass er sie einzuordnen versuchte, als würde er sie bereits kennen. Das war interessant. Sie hatten einen angenehmen kurzen Austausch. Dann war ich an der Reihe, begrüßte ihn und erzählte, dass mich seine Bücher und die Botschaften darin sehr ansprachen. Ich beobachtete seinen Gesichtsausdruck, denn offensichtlich versuchte er auch mich einzuordnen, als ob ich ihm bekannt wäre. Da ich wusste, dass er Musiker war, erzählte ich ihm, auch ich sei Musikerin, habe eine Webseite und würde mich freuen, wenn er die Zeit fände, sie zu besuchen. Er war sehr freundlich und antwortete, das würde er gerne tun. Unser Austausch war kurz, aber herzlich.

Als ich gerade Tschüss sagen und gehen wollte, sagte er: »Gibt es auf Ihrer Webseite eine Möglichkeit, Sie zu kontaktieren?« Ich sagte Ja. Drei Tage später erhielt ich eine eMail von Gary, in der er mir mitteilte, als wir uns begegnet seien, habe er gespürt, dass er mich bereits kennen würde. Ich erinnere ihn an andere Leben, und ob ich daran interessiert sei, der Frage weiter nachzugehen. Ich fühlte genau dasselbe, und so blieben wir in Kontakt, was ihn 2007 schließlich dazu bewegen sollte, nach Kalifornien zu ziehen, um mit mir zusammenzuleben. Zwei Jahre später heirateten wir.

Bereits im Jahr 2006, dem Jahr unserer Begegnung, im Sommer, als ich Garys zweites Buch Deine unsterbliche Realität las, war mir klar geworden, dass Arten, einer von Garys Aufgestiegenen Meistern in seinen Büchern, Thaddäus gewesen war, ein Jünger von Jesus und mein zukünftiges Selbst – und dieses zukünftige Selbst erschien jetzt gerade Gary. Ich wusste aus seinen Büchern, dass Pursah, der weibliche Aufgestiegene Meister, Jesus’ Jünger Thomas gewesen war, der wiederum Gary in diesem Leben hier war. Darum erübrigt es sich festzustellen, dass es absolut stimmig war, dass wir als Gary und Cindy zusammentrafen, um Jesus’ Botschaften zu verbreiten.

Eines Tages saß ich gerade im Auto und las das Kapitel »Wer ist Arten?« in seinem Buch. Darin unterhalten sich Arten und Pursah mit Gary darüber, wie er in diesem Leben Arten begegnen würde und dass derjenige eine Frau sei. Als ich das las, war mir, als hätte ich diese Gespräche schon einmal gehört, und ich wusste, dass sie über mich sprachen. Es war eine Art »Aha«-Moment. Ich staunte nur so, welch eine faszinierende Erfahrung für mich! Zuerst erzählte ich Gary nichts davon, denn ich wollte abwarten, ob er von sich aus etwas sagen würde. Doch ein paar Monate später, nach einem gemeinsamen Abendessen, machte ich mich daran, es endlich auf den Tisch zu bringen. Er war sehr empfänglich für das Gespräch und gab zu, dass ihm von unserer allerersten Begegnung an, als er mich in der Buchsignier-Schlange erblickt hatte, klar gewesen sei, dass er mich gefunden hatte.