Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN 978-3-7357-0987-5
Hoch ragt die Burg Alzenau über blühenden Bäumen in den Maihimmel. Sie, an der Schnittstelle zwischen Spessart und dem Rhein/Main-Becken, ist das Zentrum der Umgebung, aus der hier Bilder von Bäumen gezeigt werden. Nur einige wenige Auf-nahmen aus dem Steigerwald oder meiner Heimat Südtirol bereichern das Bildangebot.
Mit diesem Buch will und kann ich kein vollständiges Verzeichnis unserer Bäume anbieten. Vielmehr möchte ich Anregungen geben und aufmerksam machen auf die vielen schönen Details in unserer natürlichen Umgebung, sei es zur Winterzeit, wenn mal der Schnee liegt, im Frühling, wenn alles grünt und blüht, zur Sommerzeit, wenn die ersten Früchte reifen und der kühlende Schatten der Bäume so wohltuend sein kann und schließlich im goldenen Herbst, wenn sich Mischwälder und Weinberge bunt einfärben, um dem Jahr einen prachtvollen Abschluss zu bescheren.
Die Jahreszeiten sind aber nicht der rote Faden der Betrachtungen. Diesen bilden die Bäume selbst, indem sie angefangen beim Wurzelwerk über die Stämme und Äste zu den Zweigen, Blüten und Früchten die Struktur vorgeben.
Am Ende werden auch noch einige Funktionen von Bäumen und dem Holz, das aus ihnen stammt, aufgezeigt.
Auf eine logische Verknüpfung der Gedankenspielereien wurde bewusst verzichtet, um der Spontanität der Einfälle beim Anblick der Bäume kein Korsett aufzuerlegen.
Birke
Die Birke ist oft Pionier, in vielen Gärten weiße Zier.
Buche
Die Buche, unseres Spessarts Stolz, schenkt uns das helle Treppenholz.
Eibe
Die Eibe, giftig fast in allen Teilen, kann wohldosiert jedoch auch heilen.
Eiche
Als Königin des Walds bekannt, wird gern die Deutsche sie genannt.
Fichte
Die Fichte bringt den Wäldern Nacht, weil sie so dichten Schatten macht.
Föhre
Die Föhre steht im Wald nicht selten, drum kann ihr Holz auch nicht viel gelten.
Lärche
Die Lärche bleibt nicht immergrün, muss nadellos in den Winter zieh‘n.
Linde
Die Linde bleibt den Wäldern fern, sie ist in Menschennähe gern.
Tanne
Die Tanne dient als Weihnachtsbaum, in unseren Wäldern wächst sie kaum.
Weide
Weil Weiden so geschmeidig sind, man ihre Zweig‘ zu Körben wind‘t.
Das Moos bedeckt den Fuß der Buche, der fest verankert in der Erde steckt.
Der mach‘ sich schleunigst auf die Suche, der Schönes nicht im Wald entdeckt.
Es sind hoch lohnende Versuche, weil’s sehr entspannt und Freude weckt!
Wer freuen will sich an dem Ganzen,
der sollte nutzen seine Chancen,
die Augen öffnen für das Schöne,
die Ohren auch für leise Töne,
die Nase für die guten Düfte
und, schwingend gerne seine Hüfte,
durchwandern unsern
Flur und Wald:
Belohnung findet er dann bald.
Die Eiche, hier am Hang, trägt stolz
den Stamm, das Astwerk, schweres Holz.
Die tiefen Wurzeln, verzweigt am Rain,
sind stark und können Halt verleih’n.
Trick- und variantenreich nutzen Tiere und Pflanzen die Eigenschaften der Materialien für ihre Bedürfnisse.
Hier nimmt der locker rieselnde Sand der Trichter der streitbaren Ameise den Halt zur Flucht und wird ihr zur tödlichen Falle.
Wurzelwerk schützt das geniale Bauwerk dieser Insekten.
Nicht nur Menschen fußeln, meist unter Tisch und Decken, auch Bäume sich zu Nachbarn lustvoll wurzelnd strecken.
Berührungen können unangenehm sein,
können manchmal gar nicht berühren,
können aber auch sehr wohltuend sein,
können verführen.
Der Grund für dieses Spinnenwesen, ist wohl die Erosion gewesen,
die grabend, rutschend, emsig spülte und Erde von den Wurzeln wühlte.
Der dürre Stumpf, Tarantel gleich, wacht lauernd über dem Bereich.
Hier sieht’s so aus, als hätt‘ ein Baum,
begonnen einst zu wachsen, kaum
sah er aber, wo er stand,
zurück ins Erdreich er sich wandt‘,
wo ihm kein Wind entgegen pfeift,
wo ihn kein Blitz von oben streift,