Impressum:

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN 978-3-7357-0987-5

Inhaltsverzeichnis:

  1. Einleitung
  2. Wurzeln
  3. Stämme und Rinden
  4. Kronen, Äste, Zweige
  5. Narben, Wucherungen
  6. Blätter, Blüten, Früchte
  7. Baumstümpfe, Pilze
  8. Funktionen

1. Einleitung

Hoch ragt die Burg Alzenau über blühenden Bäumen in den Maihimmel. Sie, an der Schnittstelle zwischen Spessart und dem Rhein/Main-Becken, ist das Zentrum der Umgebung, aus der hier Bilder von Bäumen gezeigt werden. Nur einige wenige Auf-nahmen aus dem Steigerwald oder meiner Heimat Südtirol bereichern das Bildangebot.

Mit diesem Buch will und kann ich kein vollständiges Verzeichnis unserer Bäume anbieten. Vielmehr möchte ich Anregungen geben und aufmerksam machen auf die vielen schönen Details in unserer natürlichen Umgebung, sei es zur Winterzeit, wenn mal der Schnee liegt, im Frühling, wenn alles grünt und blüht, zur Sommerzeit, wenn die ersten Früchte reifen und der kühlende Schatten der Bäume so wohltuend sein kann und schließlich im goldenen Herbst, wenn sich Mischwälder und Weinberge bunt einfärben, um dem Jahr einen prachtvollen Abschluss zu bescheren.

Die Jahreszeiten sind aber nicht der rote Faden der Betrachtungen. Diesen bilden die Bäume selbst, indem sie angefangen beim Wurzelwerk über die Stämme und Äste zu den Zweigen, Blüten und Früchten die Struktur vorgeben.

Am Ende werden auch noch einige Funktionen von Bäumen und dem Holz, das aus ihnen stammt, aufgezeigt.

Auf eine logische Verknüpfung der Gedankenspielereien wurde bewusst verzichtet, um der Spontanität der Einfälle beim Anblick der Bäume kein Korsett aufzuerlegen.

Bäumereime

Birke

Die Birke ist oft Pionier, in vielen Gärten weiße Zier.

Buche

Die Buche, unseres Spessarts Stolz, schenkt uns das helle Treppenholz.

Eibe

Die Eibe, giftig fast in allen Teilen, kann wohldosiert jedoch auch heilen.

Eiche

Als Königin des Walds bekannt, wird gern die Deutsche sie genannt.

Fichte

Die Fichte bringt den Wäldern Nacht, weil sie so dichten Schatten macht.

Föhre

Die Föhre steht im Wald nicht selten, drum kann ihr Holz auch nicht viel gelten.

Lärche

Die Lärche bleibt nicht immergrün, muss nadellos in den Winter zieh‘n.

Linde

Die Linde bleibt den Wäldern fern, sie ist in Menschennähe gern.

Tanne

Die Tanne dient als Weihnachtsbaum, in unseren Wäldern wächst sie kaum.

Weide

Weil Weiden so geschmeidig sind, man ihre Zweig‘ zu Körben wind‘t.

2. Wurzeln

Moosfußbuche am Eselsweg bei Wildensee

Das Moos bedeckt den Fuß der Buche, der fest verankert in der Erde steckt.

Der mach‘ sich schleunigst auf die Suche, der Schönes nicht im Wald entdeckt.

Es sind hoch lohnende Versuche, weil’s sehr entspannt und Freude weckt!

Efeu an Walnussbaum: „Erfinder“ des Reißverschlusses?

Wer freuen will sich an dem Ganzen,

der sollte nutzen seine Chancen,

die Augen öffnen für das Schöne,

die Ohren auch für leise Töne,

die Nase für die guten Düfte

und, schwingend gerne seine Hüfte,

durchwandern unsern

Flur und Wald:

Belohnung findet er dann bald.

Fundament

Eiche im Eichwald, Alzenau

Die Eiche, hier am Hang, trägt stolz

den Stamm, das Astwerk, schweres Holz.

Die tiefen Wurzeln, verzweigt am Rain,

sind stark und können Halt verleih’n.

Ameisenlöwengruben, Alzenauer Sande

Trick- und variantenreich nutzen Tiere und Pflanzen die Eigenschaften der Materialien für ihre Bedürfnisse.

Hier nimmt der locker rieselnde Sand der Trichter der streitbaren Ameise den Halt zur Flucht und wird ihr zur tödlichen Falle.

Wurzelwerk schützt das geniale Bauwerk dieser Insekten.

Berührungen

Fichtenwurzelgürtel, bei Michelbach

Fichte umgarnt Lärche am Weidezaun, bei Jenesien, Südtirol

Nicht nur Menschen fußeln, meist unter Tisch und Decken, auch Bäume sich zu Nachbarn lustvoll wurzelnd strecken.

Berührungen können unangenehm sein,

können manchmal gar nicht berühren,

können aber auch sehr wohltuend sein,

können verführen.

Offenheit

Spinnenbaumstumpf, Nähe Wanderheim, Michelbach

Der Grund für dieses Spinnenwesen, ist wohl die Erosion gewesen,

die grabend, rutschend, emsig spülte und Erde von den Wurzeln wühlte.

Der dürre Stumpf, Tarantel gleich, wacht lauernd über dem Bereich.

Luftwurzel Nähe Sandgrube, Alzenau

Hier sieht’s so aus, als hätt‘ ein Baum,
begonnen einst zu wachsen, kaum
sah er aber, wo er stand,
zurück ins Erdreich er sich wandt‘,
wo ihm kein Wind entgegen pfeift,
wo ihn kein Blitz von oben streift,