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Inhalt

Vorwort

David Engels | De profundis – Europa in den 2030ern

Vera Lengsfeld | Back to the USSR – ein Albtraum

Laila Mirzo | Chronologie des Untergangs

Werner Reichel | The Failed States of Europe

Andreas Unterberger | „Glaub an dich, Europa!“ – die Utopie, für die sich zu kämpfen lohnt

Rudolf Thonet | Alltag in der BRD – Interview mit einer Überlebenden

Fabio Witzeling | Welches Europa? Eine Potenzialanalyse des europäischen Gedankens

Markus M. Goritschnig | Realer Postmodernismus Westeuropas Zersplitterung in partikuläre Sphären

Michael Brückner | Spielball im Kalten Krieg der Technologie: Wie die EU die Zukunft verschläft

Andreas Tögel | Bargeldabschaffung: Auf dem Weg zum totalen Staat

Jürgen Pock | Der Kreisky-Komplex – Die Zukunft der Sozialdemokratie

Georg Zakrajsek | Ich bin kein Europäer!

Vorwort

Die globalen Machtverhältnisse haben sich in den vergangenen Jahrzehnten massiv verlagert und nach Osten verschoben. Europa, über Jahrhunderte der Nabel der Welt, ist auf der politischen Weltbühne nur noch eine Nebendarstellerin, die, sich ihrer neuen Rolle nicht bewusst, wie eine alternde Diva auftritt.

Die transatlantische Ära ist zu Ende. Wir leben nun im pazifischen Zeitalter. Die USA wenden sich – mit Ausnahme vom aus der EU geflüchteten Großbritannien – von Europa ab, Russland orientiert sich zunehmend Richtung Peking, und auch die afrikanischen Staaten setzen mehr auf China als auf Europa.

Nicht nur politisch, auch wirtschaftlich, technologisch und militärisch verliert Europa den internationalen Anschluss. Fortschritt und Innovation finden in den USA und im Fernen Osten statt und die verbliebene alte Industrie wird von den Deutschen gerade auf dem Klimaaltar geopfert. Der Wohlstand früher Zeiten kann unter solchen Bedingungen nur noch mit Billiggeld, Negativzinsen, europaweiter Umverteilung und immer schärferen Bargeldbeschränkungen aufrechterhalten werden. Mit ebenso absehbaren wie katastrophalen Folgen. Immer öfter ist auch von eher linken Experten vom kommenden Finanzcrash zu lesen.

Die Einwanderungswelle aus dem islamischen Raum und Afrika, die im Herbst 2015 ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte, hat das Gesicht des gesamten Kontinents für immer verändert. Das christlich geprägte Europa wird Schritt für Schritt islamisch. Überall entstehen neue Parallel- und Gegengesellschaften, mit dem Islam kehrt die Religion nach Europa zurück, beeinflusst und prägt alle Bereiche der Gesellschaft.

Diese Transformation von schwer abschätzbarer Tragweite führt auch zu politischen Umwälzungen. Die politischen Ränder erstarken, einstige Volksparteien schrumpfen zu Kleinparteien oder verschwinden völlig. Weit linksstehende Gruppierungen, wie etwa die Grünen in Deutschland und Österreich auf der einen, sogenannte Rechtspopulisten auf der anderen Seite, prägen nun die politischen Landschaften. Die Gräben zwischen diesen Lagern sind tief und kaum noch zu überbrücken.

Politische Auseinandersetzungen und Verteilungskämpfe werden immer härter geführt und verlagern sich zunehmend auf die Straße. Die allgemeine Lage wird nicht nur in Frankreich oder Schweden immer instabiler. Das ist der Status quo, so stellt sich die Lage 2020 in groben Zügen dar.

Ist Europa ein Auslaufmodell, steuern wir geradewegs auf eine Katastrophe, einen Crash zu? Was sind die politischen, kulturellen und sozialen Folgen dieser Entwicklung? Wie werden wir und unsere Kinder in zehn Jahren, also in absehbarer Zeit leben?

Elf Autoren versuchen diese Fragen im vorliegenden Buch zu klären. Sie sind Wissenschaftler, Professoren, Journalisten, Chefredakteure, Publizisten, kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Ihre Zugänge, Sichtweisen, Methoden und Ansätze sind deshalb unterschiedlich. Eines haben sie gemeinsam: Sie sind keine linken Utopisten, gehen also von der Fragestellung aus, wie die Welt ist und sein wird, nicht wie sie sein soll.

Sie finden in diesem Buch realistische Einschätzungen, wie unser Alltag in einigen Jahren aussehen, wohin sich Europa entwickeln könnte, und nicht, wie es sich nach Vorstellungen sozialistischer Gesellschaftsingenieure und Multikulti-Apologeten verändern sollte. Wie falsch die den öffentlichen Diskurs dominierenden linken Politiker, Experten und anderen Meinungsmacher liegen, bewiesen sie etwa im Herbst 2015, als sie die multikulturelle, sprich islamische Zukunft Europas in bunten und leuchtenden Farben ausmalten: Die aus der Dritten Welt einwandernden Menschen würden die Renten sichern, die Wirtschaft ankurbeln, ja sogar ein zweites deutsches Wirtschaftswunder auslösen, die Gesellschaft bunter und uns zu besseren Menschen machen, die europäische Kultur befruchten und bereichern. Ohne den unkontrollierten massenhaften Zuzug würde Europa gar „in Inzucht degenerieren“, warnte damals der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble. Man prophezeite den Bürgern und Europa eine goldene Zukunft. Es kam, wie wir wissen, anders.

Die vollmundigen Versprechen und verheißungsvollen Prognosen waren nie etwas anderes als linke Utopien und Wunschträume, ohne jeden Realitätsbezug, ohne jede wissenschaftliche Grundlage. Sie basierten nicht auf Fakten, validen Zahlen, ernsthaften Analysen, wissenschaftlichen Studien. Was der Großteil der Politik und Medien damals den Bürgern verkauft hat, waren linke Hirngespinste, ein Gesellschaftsexperiment ohne Netz und doppelten Boden.

Auch die Autoren dieses Buches wissen nicht, wie wir in zehn Jahren leben, können es nicht wissen. Aber sie bemühen sich um eine realistische, auf Fakten und nachvollziehbaren Überlegungen basierenden Einschätzung. Weil sie aus dem bürgerlichen, konservativen, liberalen bzw. libertären Spektrum kommen, wird ihr Blick nicht durch politisch korrekte Denk- und Sprechverbote verstellt und eingeschränkt.

Sie finden auch Einschätzungen, die vom linken politischen Mainstream unterdrückt, verfolgt und geleugnet werden, die außerhalb des politisch korrekten Meinungs- und Denkkorridors liegen. Die Autoren versuchen nichts zu verschleiern, nichts zu beschönigen, nennen die Dinge beim Namen. Es ist trotzdem kein düsteres, pessimistisches Buch, es finden sich viele positive und zuversichtliche Einschätzungen. Denn noch etwas eint diese Autoren: Sie glauben – trotz allem – an Europa und seine Werte.

Werner Reichel

Wien, 2020

David Engels

De profundis – Europa in den 2030ern

Schon als ich den schwer gesicherten Flughafen von Düsseldorf betrat, erwachte in mir das unbestimmte Gefühl, daß ich noch nicht in Sicherheit war. Bereits beim Eintritt in die Abflughalle wurde ich von einer Reihe aufgebrachter junger Menschen begrüßt, welche für ein vollständiges innereuropäisches Flugverbot demonstrierten und die Reisenden unterschiedslos mit wutverzerrten Gesichtern und Sprechchören begrüßten; ich glaubte sogar, den einen oder anderen Sprechchor „Wir wollen uns’re alte Angie Merkel wiederha’m“ skandieren zu hören – die „guten alten Merkeljahre“ waren vielen jungen Menschen immer noch ein Begriff und durch die Verleihung des Friedensnobelpreises für die Lebensleistung der Altkanzlerin geradezu mythisch verklärt. Physiognomisch waren hier die geschmacklichen Ausartungen der 2020er Jahre auf die Spitze getrieben worden: Während optisch kaum noch zwischen den Geschlechtern der Protestierenden zu unterscheiden war, und ästhetisch generell das häßliche Element überwog, fanden sich nur im Körpergewicht klare Abweichungen, wobei zwischen Fällen extremer Fett- und ebenso extremer Dünnleibigkeit nur wenig Mittelmaß zu bemerken war. Auch geruchlich war die Ansammlung schnell zu bemerken, galten künstliche Duftstoffe in diesen zartbesaiteten Kreisen doch generell als zu bedrängend. Glücklicherweise durfte man von diesem Eindruck nicht auf die Gesamtheit schließen. Denn tatsächlich hatte die schwere Wirtschaftskrise mitsamt der überall in Europa entstehenden Jugendarbeitslosigkeit auch in Deutschland nur zu einer noch stärkeren politischen Polarisierung geführt: Zwar blieb ein Teil der Jugend immer noch überzeugt, daß auch die aussichtslose Wirtschaftslage und der immer stärker um sich greifende Terrorismus nur eine Folge der Klimakrise seien und durch ein beherzteres Eingreifen für „unseren Planeten“ mitsamt dem sich hieraus ergebenden harten Durchgreifen gegen die „Populisten“ hätte vermieden werden können. Ein anderer, stetig wachsender Teil der jungen Menschen interessierte sich aber mittlerweile trotz oder gerade aufgrund der überspannten Ideologisierung von Elternhaus, Schulen und Massenmedien zunehmend für konservative Lebensführung und bezog seine politische, spirituelle und kulturelle Bildung unabhängig von staatlicher „Qualitätskontrolle“ und „Faktencheck“ aus dem Darknet. Schwere Zusammenstöße zwischen den verschiedenen Gruppen waren auch in Deutschland an der Tagesordnung, zumindest auf dem Land, wo die ausgedünnten staatlichen Kontrollorgane nur noch oberflächlichen Einfluß besaßen, und wo die durch Finanzkrise und Selbstabschaffung der Automobilindustrie hervorgerufene Jugendarbeitslosigkeit viel höher war als in den Städten, deren Beschäftigungssituation zunehmend auf dem staatlich finanzierten, weitgehend mit Sozialfürsorge, Klimaschutz, Agitation und Überwachung beschäftigten Dienstleistungssektor beruhte.

Wie sehr gerade in Deutschland diese verkürzte Weltsicht auf mediale Fehlinformation gestützt war, wurde mir erst so richtig klar, als ich mir eine Zeitung griff: Das schwere Brüsseler Attentat, daß den Berichten der sozialen Medien zufolge drei Dutzend Tote gefordert hatte, fand sich lediglich in den wenigen überhaupt noch öffentlich angebotenen konservativen Blättern wieder, die zudem seit einigen Jahren aufgrund ihrer ideologischen Anstößigkeit nur mit einer eigenen, undurchsichtigen Plastikhülle umwickelt angeboten werden durften; die weitgehend staatlich alimentierten Leitmedien selbst ignorierten den Fall oder brachten ihn nur als „ungeklärten Zwischenfall“ in der Spalte „Aus aller Welt“ kurz vor dem Sportteil. Freilich war die Reichweite jener Medien in der Zwischenzeit sowieso auf einen Bruchteil ihres einstigen Einflusses geschrumpft: Politische Information und Debatte hatte sich ganz in das Internet verlagert, das zwar stärker denn je kontrolliert wurde, trotzdem aber immer noch genügend Raum für jene bot, welche Informationen suchten und sich nicht mit dem zufriedengaben, das ihnen von den Such-Algorithmen geboten wurde.

Dann geschah etwas Unerwartetes: Schon bei der automatischen Gepäckaufgabe wurde mein Flugticket nicht erkannt. Am Kundenschalter teilte man mir nach einer nahezu einstündigen Wartezeit – menschliches Personal war auf das absolute Minimum reduziert und fast ganz durch FAQ-Automaten ersetzt worden – höflich und nur in englischer Sprache mit, daß zwar eine Reservierung getätigt worden war, offensichtlich aber am gestrigen Tage – wohl nach meiner Abfahrt aus Brüssel – gelöscht worden sei. Man bedauere es, diese leider nicht mehr wiederherstellen zu können. Als ich mich nach einem anderen Flug nach Warschau erkundigte, empfahl man mir zunächst, zum Schutz des Klimas doch lieber die Bahn zu benutzen, und nachdem klar wurde, daß der nächste Flug ohnehin erst am nächsten Tag starten würde, begab ich mich tatsächlich zum flughafeneigenen Bahnsteig. Nur noch wenige Linien waren in regelmäßigem Betrieb, da der Zusammensturz mehrerer noch aus der wilhelminischen Zeit stammenden Brücken zu einer Beschränkung auf die wichtigsten Überlandverbindungen und einige wenige Regionalstrecken geführt hatte. Trotzdem waren bereits alle eingehenden Züge um eine bis zwei Stunden verspätet, was für mich aber insoweit ein Glück war, weil somit wenigstens jene Züge, die mir die Verbindung nach Warschau ermöglichen sollten, noch verfügbar waren. Doch als ich am Schalter ein Ticket lösen wollte, erhielt ich wiederholt Fehlermeldungen. Als ich daraufhin meine Geld- und meine Kreditkarte telephonisch auf ihren Kontostand hin prüfen wollte, ergab sich bei beiden die automatische Information, mein Konto sei zu Sicherheitszwecken vorübergehend bis auf weiteres gesperrt worden. Das war in Anbetracht der Tatsache, daß die Länder der Eurozone vor einigen Jahren das Bargeld abgeschafft hatten, gleichbedeutend damit, daß ich mittellos gestrandet war.

Erst jetzt verstand ich, daß hier wohl mehr als bloßer Zufall am Werk war, und erinnerte mich der Gespräche der letzten Tage. Eine echte Bedrohung meiner Person schien zwar nicht zu fürchten, aber ich wollte mein Glück nicht überstrapazieren und der ja offensichtlichen Botschaft, daß meine Präsenz nicht erwünscht sei, vorläufig gerne nachkommen. Doch wie? Ohne Geld war es mir ja nicht einmal möglich, ein Taxi zu nehmen, und wer weiß, welche belastenden Kontobewegungen vorgenommen werden konnten, um Gründe für weitreichendere Maßnahmen zu treffen. Auch das Flughafenhotel konnte ich ohne Zugriff auf mein Konto nicht reservieren, um dort darauf zu warten, daß sich die Lage am nächsten Tage irgendwie kläre. Da, in meiner Not, entsann ich mich der Tatsache, daß ich mich am Tag vor meinem Abflug aus Warschau mit ausreichend polnischem Geld eingedeckt hatte, das ich dann doch nicht ausgegeben hatte – dieser kleine Sachverhalt wurde zu meiner Rettung. Ein am Flughafen stehender, nach Polen abgehender Bus einer großen internationalen Reiselinie mit polnischem Fahrer verstand rasch meine Lage und kassierte den Ticketpreis in Bargeld ein, und so befand ich mich denn eine Stunde später endlich auf einer zwar langen, aber trotz endloser Staus und stundenlangen Aufladens der Elektrobatterien des Busses letztlich problemlosen Fahrt quer durch Deutschland.

Und so atmete ich – ein mehrsprachiger, überzeugter Abendländer, dessen gesamtes Leben sich im Schnittfeld romanischer, germanischer und slawischer Kultur abgespielt hatte – erleichtert auf, als der Bus sich endlich in die lange Schlange am Grenzübergang einreihte, um die mühselige Formalität der Ausweiskontrolle über sich ergehen zu lassen, welche seit der vor einigen Jahren verhängten Grenzschließung der Visegrádstaaten zur Routine geworden war. Zwar war die Bewegungsfreiheit durch den Schengener Raum nicht ausgesetzt worden; in Anbetracht des Andrangs westeuropäischer Flüchtlinge hatte man sich aber vorbehalten, bei gleichzeitig reduziertem Personal eine so ausführliche Prüfung der Identitäten vorzunehmen, daß nur jene auch tatsächlich eingelassen wurden, denen es ernst war, oder welche triftige berufliche Gründe für den Grenzübertritt hatten. Nur noch einige Stunden Wartezeit, und ich wäre zurück – zurück in Sicherheit, und vor allem: zurück in Europa. Da hörte ich Polizeisirenen heulen.

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Eigentlich hatte ich meine Vortragsreisen nach Westeuropa immer sehr genossen. Wenn sie mich auch viel Zeit kosteten, die ich sonst mit Familie oder Arbeit hätte verbringen können, so hatten sie doch auch etwas von einer kurzfristigen Rückkehr in meine eigentliche Heimat, welche ich vor einem Dutzend Jahren verlassen hatte, um mich in Polen niederzulassen.

Doch die Dinge haben sich geändert. Das war freilich schon seit längerem abzusehen, und gerade die Befürchtung, daß der Westen früher oder später einen in vielerlei Hinsicht sehr gefährlichen Pfad beschreiten würde, war ja schließlich einer der Gründe gewesen, welche damals den Ausschlag gegeben hatten, mitsamt meiner Familie nach Osten zu ziehen. Und trotzdem: Anders als erwartet, liegt in der Bestätigung der eigenen Vorahnungen nur eine sehr begrenzte Befriedigung. Und würde man diese mit der Bestürzung verrechnen, die Dinge tatsächlich ihren befürchteten Gang gehen zu sehen und somit die Vorherbestimmung der Geschichte am eigenen Leib zu erfahren, würde wohl sicherlich das Grauen die Selbstgerechtigkeit überwiegen – vor allem, wenn jene Vorahnungen, wie in meinem Fall, dezidiert negativer Art waren.

Selten war mir der Gegensatz zwischen den beiden Hälften, in die meine Heimat Europa mittlerweile zerfallen war, so sehr vor Augen getreten wie in diesem Frühling in den frühen 2030er Jahren. Warschau hatte sich an diesem kühlen, leicht verregneten Morgen leider nicht von seiner besten Seite gezeigt. Trotzdem war der Weg von meinem Zuhause bis zum Chopin-Flughafen wie immer reibungslos verlaufen: der übliche dichte Verkehr, der übliche leichte Smog, die üblichen Schlangen an den Bushaltestellen. Obwohl die sich bereits jahrelang hinziehende Wirtschaftskrise auch in Polen schwere Schäden angerichtet hatte, waren die polnische Wirtschaft und Gesellschaft erstaunlich resilient geblieben.

So war es gelungen, den Złoty zunehmend vom kenternden Euro abzukoppeln und die finanzpolitische Talfahrt weiter Teile der Europäischen Union weitgehend zu vermeiden, wozu sicherlich auch die Entscheidung beigetragen hatte, im Gegensatz zum Westen vom Vertrauensbruch der Bargeldabschaffung abzusehen und die eigene Währung zunehmend auf die stark ausgebauten und nunmehr ausschließlich in Polen aufbewahrten Edelmetallreserven zu stützen. Freilich, nachdem die Kettenreaktion von Staats- und Bankenpleiten und die sich hieraus ergebenden realwirtschaftlichen Folgen sich bis nach Deutschland durchgefressen hatten, erlebte auch die Wirtschaft der ostmitteleuropäischen Staaten eine schwere Zeit. Nicht nur verloren viele der im Westen ansässigen polnischen Bürger ihre Arbeit, sondern zahlreiche, in Polen tätige westeuropäische Unternehmen und Banken fuhren auch schwere Verluste ein, die sie dann auf ihre polnischen Mitarbeiter abwälzten. Doch war es der mit zäher Beharrlichkeit regelmäßig wiedergewählten „illiberalen“ Regierung des Landes gelungen, in den frühen 2020er Jahren die Abhängigkeiten vom Westen so weit zurückzufahren, daß ein vollständiger Zusammenbruch dann ausblieb, als es diesem an den Kragen ging. Die teils empfindlichen EU-Sanktionen angesichts der angeblichen Bedrohung rechtsstaatlicher Verhältnisse stellten sich dabei im Rückblick sogar insoweit als ein Segen heraus, als sie das Land dazu gezwungen hatten, sich bereits früher als andere europäische Staaten darauf einzurichten, die wirtschaftlichen Tagesgeschäfte in fraglos ungünstigeren Verhältnissen, aber immerhin aus eigener Kraft zu ordnen. Und während sich viele westeuropäische Ladenzeilen allmählich in Geisterstädte verwandelten, hielt sich in Polen hartnäckig ein (freilich bescheidenes) Wachstum, wie sich überall am Straßenrand der großen Verkehrsachsen durch den Warschauer Süden zeigte, die ich nun auf meinem Weg zum Flughafen durchqueren mußte.

Auch die Robustheit des Bildungssystems war von Vorteil gewesen, wie ich mir dachte, als ich an einigen Bushaltestellen Ansammlungen ernst blickender junger Menschen betrachtete: Die Welle des primär auf „Kompetenzerwerb“ und „interkulturelle wie intersexuelle Toleranz“ ausgerichteten Unterrichtssystems war im Chaos der Wirtschaftskrise letztlich in sich selbst zusammengebrochen, bevor sie den Osten voll erreicht hatte; und während das westliche Bildungssystem – oder was noch von ihm übriggeblieben war – im internationalen Vergleich weltweit zunehmend in das untere Mittel rutschte, blieb Ostmitteleuropa weiterhin zusammen mit den ostasiatischen Staaten im Spitzenfeld und behielt in den wesentlichen wirtschaftlichen Kerngebieten eine kompetente und innovative Personalstruktur, die umso wichtiger wurde, als es in Westeuropa infolge von Klima- und Qualitätsregulierung wie auch einem akuten Mangeln an technisch versiertem Forschungspersonal zu einem völligen Versiegen technologischer Innovation gekommen war. Auch war im Gegensatz zum Westen der Beruf des mittelständischen Handwerkers nie in Verruf geraten, so daß dem Zusammenbruch der europaweiten Lieferketten rasch durch einheimische Improvisationen und Alternativen begegnet werden konnte.

Doch was am bedeutsamsten war und auch an jedem öffentlichen Platz gespürt werden konnte, wenn man nur über die entsprechende Sensibilität verfügte, um kollektive Stimmungen einzufangen: Die Solidarität zwischen den Bürgern war in Polen wie in ganz Ostmitteleuropa auch in jenen schweren Zeiten weitgehend ungebrochen, und die zwangsläufig aufbrechenden sozialen Gegensätze wurden weiter in der politischen Arena ausgefochten, nicht aber, oder doch nur selten, auf der Straße. Verfolgte man die immer zahlreicheren Berichte blutiger Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Ethnien, in die Westeuropa zerfallen war, hatte sich die Weigerung, übereilt hunderttausende weitgehend männliche Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika und dem Nahen Osten nach Ostmitteleuropa einzuladen, als wahrer Segen herausgestellt. Es war daher eine Ironie der Geschichte, daß die jahrelang zur Schau gestellte moralische Überheblichkeit der Westeuropäer angesichts der angeblich mangelnden „Humanität“ des Ostens sich mittlerweile selber gerichtet hatte: Immer länger wurden die Warteschlangen westeuropäischer Emigranten in den verschiedenen polnischen Auslandsämtern, und wenn die Regierung sich auch klar für eine Politik der offenen Tür gegenüber Einwanderern abendländischer Kultur ausgesprochen hatte, war nicht zu verkennen, daß die Zerknirschtheit der westlichen Neubürger einer gewissen Befriedigung im Blick ihrer östlichen Gastgeber begegnete.

Und so war es denn mit dem Optimismus desjenigen, der eine sichere Zufluchtsstätte in seinem Rücken weiß, daß ich nach längerer Zeit wieder einmal eine Vortragsreise durch Westeuropa unternahm, wobei ich wie üblich mehrere Verpflichtungen bewußt so kombiniert hatte, um eine größtmögliche Effizienz zu garantieren: Frankreich, Belgien, die Niederlande und Deutschland. Es sollte eine Odyssee durch eine zerfallende Zivilisation werden.

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Paris war lange meine Lieblingsstadt in Europa gewesen: Die einheitliche Bauweise, der warme Sandstein, die geraden Perspektiven, die Erinnerung an die Pracht des Zweiten Kaiserreichs, der architektonische Reichtum – kurzum, dieser letzte Versuch, mit den technischen Mitteln des 19. Jh.s ein urbanes Gesamtkunstwerk zu schaffen, das zutiefst der Ästhetik des 17. und 18. Jahrhunderts verpflichtet war. Meine Begeisterung für Paris war allerdings mittlerweile vergangen – oder besser gesagt: Sie hatte sich zunehmend in eine gleich doppelt schmerzliche Nostalgie verwandelt; doppelt, da es nunmehr nicht nur das unumkehrbare Verschwinden der echten, also vorindustriellen abendländischen Kunst zu beklagen galt, sondern auch das baldige Aussterben der fernen Nachfahren jener Erbauer von Kathedralen und Schlössern …

Schon die Ankunft im Flughafen „Charles de Gaulle“ stimmte mich auf das Kommende ein – was für ein Kontrast zum Warschauer oder vor einigen Jahren eröffneten Łódźer Flughafen! Der Beton der gigantischen Ankunftshalle und der im brutalistischen Stil errichteten Rotunde hatte zu bröckeln begonnen und mußte überall von Netzen aufgefangen werden; schwerbewaffnete Soldaten sicherten seit den schrecklichen, ein paar Jahre zurückliegenden Anschlägen, bei denen einige Sektionen des Flughafens völlig zerstört worden waren, alle strategischen Punkte; nicht nur die Reisenden, sondern auch das Flughafenpersonal schienen hauptsächlich außereuropäischen Ursprungs und schlechter Laune; und trotz des empfindlichen Rückgangs des Flugverkehrs seit Beginn der großen Wirtschaftskrise und der gewaltigen Klimaabgaben auf innereuropäische Flüge wurden die Warteschlangen bei der kürzlich wiedereingeführten Paßkontrolle immer länger. Ich hatte zwar gehört, daß die Situation in dem kürzlich eröffneten chinesischen Flughafen im Süden der Stadt, in strategischer Nähe zu Versailles und Disneyland, erheblich besser sein sollte; doch war dieser weitgehend ostasiatischen Gesellschaften und Reisenden vorbehalten und die Flugscheine für Europäer angesichts der massiv gesunkenen Kaufkraft des Euros kaum noch bezahlbar.

Ich war bereits einige Jahre nicht mehr in Paris gewesen und hatte ursprünglich wie üblich den RER ins Stadtzentrum nehmen wollen, wurde aber von meinen Gastgebern in der Botschaft eindringlich davon abgehalten: Man werde mir ein Fahrzeug schicken, das wäre sicherer. Als wir uns dann vom Flughafen ins Stadtzentrum vorkämpften, verstand ich warum, und mir ging auch auf, wieso das Fahrzeug gepanzert war (was, wie mir der Fahrer erklärte, dem Elektromotor aufgrund des gestiegenen Gewichts gewisse Probleme bereitete: Verbrennungsmotoren waren seit ein paar Jahren überall in der EU abgeschafft worden, wenn der Osten auch die Übergangsbestimmungen dieser Regel zäh bis zum heutigen Tag verlängert hatte). Zwar schienen die Hauptverkehrsachsen, welche Paris mit der Provinz verbanden, noch in halbwegs passablem Zustand und durch zahlreiche Kameras und bunkerartige Polizeiwachen flächendeckend vor Vandalismus und Terrorismus geschützt zu sein, doch bereits ein Blick in die Seitenstraßen offenbarte in regelmäßigen Abständen Barrikaden, brennende Fahrzeuge, Müllberge, zerschlagene oder vergitterte Läden, herumlungernde junge Männer und tief verschleierte Frauen. Vereinzelt schien es mir sogar, als hätte ich Schüsse gehört – in den Vorstädten wohl nicht unüblich, wie mein Fahrer erklärte, da Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden und Plünderern an der Tagesordnung waren und es zu einer mit sportlichem Eifer verfolgten Aktivität geworden war, die Drohnen vom Himmel zu schießen, mit denen die Polizei die Lage in jenen Stadtvierteln verfolgte, welche sie nicht mehr zu betreten wagte. Kürzlich, so hatte ich gelesen, war sogar ein Mitglied der auf Flugscheiben schwebenden Anti-Terrorismus-Brigade durch einen gezielten Schuß aus einer Dachluke zum Absturz gebracht worden, was den Einsatz dieser sowohl verwundbaren wie auch im Rahmen der explodierten Ölpreise teuren Spezialeinheit fast völlig zum Erliegen gebracht hatte.

Erst als wir die Grenze vom 10. zum 3. Arrondissement überquerten, welche durch ein MG-Nest aus Nato-Draht und Betonpollern markiert wurde, änderte sich der Eindruck. Verschwunden waren die Brandspuren, die leeren Läden und Autowracks, verschwunden auch die schwerbewaffneten Sicherheitskräfte, welche sich nunmehr, wie jeder wußte, in Zivil unter die Passanten mischten oder auf den Dächern plaziert waren. Nur das freundlich lächelnde chinesische Wachpersonal, welches seit einigen Jahren von der Volksrepublik zur Unterstützung der überforderten Polizisten in zahlreiche europäische Großstädte detachiert worden war und offiziell als Tourismusbegleitung fungierte, war dank seiner Spiegelglasbrillen und roten Regenschirme überall gut sichtbar. Die Chinesen, so hieß es, hatten bereits gute Dienste im Kampf gegen verwirrte Einzeltäter mit Migrationshintergrund sowie gegen die Bedrohung von rechts geleistet und vermochten es dank eines in ihre Brille integrierten Gesichtserkennungsmoduls, das mittlerweile liebevoll „Han Fei“ getaufte chinesische Sozialkreditsystem ebenfalls auf die im Ausland befindlichen chinesischen Staatsbürger anzuwenden. Die Sehenswürdigkeiten der Pariser Kernstadt schienen, sehr zur Freude der Touristen, aufs schönste gepflegt und mittlerweile sinnreich mit chinesischen Hinweistafeln versehen, wie ohnehin chinesische Schriftzeichen omnipräsent waren, vor allem auf den Werbetafeln der allgegenwärtigen ostasiatischen Restaurants, welche längst die einheimische, für die Touristen aus dem Reich der Mitte ungenießbare Kost verdrängt hatten.

Auf einen kurzen Besuch des Louvre verzichtete ich, da ich schon von meiner letzten Reise wußte, daß viele der interessantesten Stücke infolge des sogenannten „grünen Bildersturms“ der frühen 2020er entfernt oder zu den Außenstellen in der arabischen Welt und Ostasien verlagert worden waren, um das Publikum nicht durch die Darstellung ethnischer, sexistischer, religiös-intoleranter oder kriegsverherrlichender Stereotype zu verletzen, so daß mittlerweile fast ausschließlich nicht-figurative Kunst geboten wurde, um den gerechten Volkszorn nicht unnötig zu provozieren. Auch einen Besuch der Kathedrale Notre Dame ersparte ich mir: Seit sie nach dem Brand des Jahres 2019 mit einem futuristischen Glasdach versehen und in ein Museum mittelalterlicher Religionsvielfalt mit angeschlossenem interkulturellen Begegnungsort umgewandelt worden war, wollte mir die Stätte nicht mehr recht behagen, wozu vielleicht auch der durch Rolltreppen ermöglichte unmittelbare Zugang zum unterirdischen Einkaufszentrum unter dem Kirchvorplatz beitrug.

Inhalt und Aufnahme meines Vortrags vor der polnischen Diaspora in Paris tun aus Gründen der Diskretion nichts zur Sache im Rahmen dieses kurzen Berichts; nur soviel sei erwähnt, daß der Ausgangspunkt eine Analyse der gegenwärtigen politischen Situation des Landes war, über die in den französischen Medien viel Widersprüchliches zu lesen war, das sich oft nur mit viel Einbildungskraft mit der Realität auf der Straße in Verbindung bringen ließ. Unbestreitbar war, daß es nach der zweiten Regierungszeit von Emmanuel Macron und inmitten der ersten Krämpfe der großen Wirtschaftskrise zu einem Wahlsieg des „Rassemblement National“ (oder war die Partei mittlerweile wieder umbenannt worden?) gekommen war. Diesem war es allerdings nur gelungen, die Präsidentschaft zu erlangen, nicht aber, das Parlament zu kontrollieren. Wie zu befürchten, wurden die Wahlergebnisse von den europäischen Partnern mit Sorge vermerkt, von selbsterklärten unabhängigen Wahlbeobachtern angezweifelt und schließlich auch von Teilen der Zivilverwaltung nicht anerkannt; man munkelte von russischen, gar nordkoreanischen Manipulationen der Software. Da sich auch im Parlament keine klare Machtkonstellation ergab und Regierung wie Staatschef einander die Anerkennung verweigerten, war es bald zu widersprüchlichen Bürgerpetitionen, regionalen Teil-Neuwahlen sowie mehreren, teils mißachteten Parlamentsauflösungen gekommen, so daß bald überall größte Verwirrung herrschte und bis auf einige Notstandsgesetze zur Aufrechterhaltung der Ordnung eine völlige Paralyse zu beklagen war.

Erst als nach dem Ablauf der Präsidentschaft der Populisten und mit massiver Unterstützung einiger großer ausländischer Konzerne und Banken schließlich ein älterer General an die Spitze des Staates berufen wurde, schien es zunächst zu einer gewissen Beruhigung zu kommen. Doch erlangte auch er nicht die notwendige Mehrheit im Parlament, um den Plan einer umfassenden Staatsreform durchzusetzen; es hieß, gerade die mit einem überraschenden Achtungserfolg hervorgetretene royalistische Partei habe hier eine vorschnelle Stabilisierung der Lage verhindern wollen. Als dann die bis heute fortschwelenden, koordinierten islamistischen Aufstände in Marseille, Lyon, Brest und den Pariser Banlieues den Einsatz des Heeres erforderten, zeigte sich, daß auch das militärische Charisma des Präsidenten überschätzt worden war. Große Teile der Armee sympathisierten mit den Aufständischen und liefen mitsamt großer Waffenbestände zum Feind über, so daß es in der Folge, nachdem die Fremdenlegion durch eine Reihe brutaler Aktionen zumindest einen propagandistischen Erfolg erzielen konnte, zu einer Art Waffenstillstand gekommen war, bei dem der Staat implizit den Kontrollverlust über größere Teile des nationalen Territoriums zugab und anerkannte. Dies frustrierte natürlich die konservativen Kräfte, welche nach dem inszenierten Debakel des „Rassemblement National“ zunehmend in den Untergrund getrieben worden waren und von der Provinz aus, wie gemunkelt wurde, zunehmend auf eine bewaffnete Reconquista Frankreichs und ein Aushungern Paris‘ wie 1871 abzielten. Schon seien weite Teile der Rhône-Mündung ebenso wie die nördlichsten Départements in den Händen der Aufständischen, und es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich ihr Einfluß auch mit Waffengewalt weiter durch die Provinz ausdehne – nicht unähnlich den konservativen Hochburgen im Osten Deutschlands oder im Norden Italiens, die sich faktisch längst von den Hauptstädten losgesagt und ihre eigenen Gesetze erlassen hatten. Daher hatte wie in den meisten europäischen Staaten die EU die Kontrolle über die zerfallende Verwaltung übernommen, um die sich stetig vertiefende Wirtschaftskrise ihren Interessen gemäß zu steuern und das Chaos zu meistern. Die französische Wirtschafts- und Finanzpolitik bestand somit im wesentlichen darin, die Ratschläge der EZB umzusetzen, und eine Troika aus Vertretern von EZB, IWF und Kommission beriet Parlament und Regierung bei der diesbezüglichen Notstandsgesetzgebung – alles andere blieb der Initiative „bürgerlicher Kräfte“ überlassen, also den islamistischen Zellen, der Antifa, den großen Konzernen, einigen privaten Akteuren und dem konservativen Untergrund.

Zum Glück war mein Vortrag nicht bis zu den Ohren der Staatsmedien gedrungen, welche sich in letzter Zeit ohnehin auf die Publikation von Sportergebnissen, bewegenden Einzelschicksalen und internationalen Resolutionen beschränkten, so daß keine organisierte Störung meiner Ausführungen und der sich anschließenden Diskussionen zu befürchten war. Trotzdem war ich glücklich, nach einer unruhigen Nacht, während der sich die Rufe der Muezzins mit den Erfahrungen des Tages zu bedrohlichen Träumen vermischten, die Stadt am frühen Morgen wieder verlassen zu können.

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Am nächsten Morgen erfuhr ich allerdings, daß ein „Streik“ – das Wort war zu einer geläufigen Umschreibung für alle Arten von Unruhen, Aufständen oder auch die Häufung logistischer Probleme geworden – die Nutzung des Hochgeschwindigkeitszuges, der mich eigentlich nach Brüssel, meinem nächsten Ziel, hätte bringen müssen, unmöglich machte. Glücklicherweise ergab es sich, daß ein mir befreundeter, eigens für meinen Vortrag angereister Gymnasiallehrer, der im Netz allerdings aus Angst vor Verfolgung nur unter einem Pseudonym auffindbar war, ohnehin eine Angelegenheit in der europäischen Hauptstadt zu regeln hatte, und so fuhr ich kurzerhand mit. Leider stellte sich heraus, daß der „Streik“ nunmehr auch die direkten Zufahrtsstraßen zur A1 unpassierbar gemacht hatte, so daß wir gezwungen waren, uns unter Umgehung vieler Hemmnisse einen Weg durch die Vorstädte zu bahnen.