Stephan Baur

Dirk Steuerwald

 

Fernwanderweg E5

Konstanz – Oberstdorf – Meran/Bozen – Verona

In 31 Etappen quer über die Alpen

E00.tif
149496.jpg

Vorwort


Verrückte Ideen zu spinnen ist wunderbar ... Vor vielen Jahren malten wir uns an einem Kletterfelsen in Italien eine feine Autoren-Zukunft aus: Fotografieren und Schreiben im Gebirge, bei Espresso und Sonnenschein.

Viele Monate haben wir seitdem mit Kamera, Block und Bleistift auf dem E5 verbracht, bei Sonnenschein, Regen und Schnee, als Guide für Bergschulen und mit Schülergruppen. Und neben feinem Espresso bescherten uns die Hütten- und Gastwirte leckeres Essen, wertvolle Infos und glückliche Stunden fernab des Alltäglichen. Ungewöhnlich schön waren auch die Begegnungen z. B. mit der Loc. Maregge, die uns zu sechst im Gästebett schliefen ließ, oder mit dem Bürgermeister Lusernas, der uns samt aller Freunde zum Cafè einlud.

Wer in Verona ankommt, wird nicht nur stolze 20.000 Höhenmeter Aufstieg auf dem Buckel haben, sondern auch einen Rucksack voller Geschichten, Erinnerungen und Einblicke, die uns Wanderern vorbehalten bleiben. »Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen«, sagte schon Goethe. Möge der wunderbare E5 Ihnen in diesem Sinne zum Ziel werden. Und möge Ihnen unser Buch ein hilfreicher Begleiter sein.

Verrückte Ideen zu spinnen ist wunderbar – Menschen zu haben, mit denen man sie tatsächlich realisieren kann, ist noch schöner. Deshalb möchten wir uns ganz herzlich bei unseren Familien, Freunden, Mitläufern, Testläufern, Korrekturlesern, den Wegpaten Helene und Franco Cuoghi, Hans Georg Mors, Helmut Traut, dem Verlag samt Lektor bedanken. Dieses Buch zu verfassen hat auch uns viele Nerven gekostet, aber es hat auch wahnsinnig Spaß gemacht. Bleibt uns nur noch, Ihnen ebenso viel Spaß auf dem E5 zu wünschen und eine Bitte an Sie zu richten: Wir sind für Kritik, Verbesserungsvorschläge und Anmerkungen sehr dankbar und laden Sie hiermit herzlich ein, solche an den Verlag zu senden.

Dietramszell und Zürich,

im Frühjahr 2021
Stephan Baur, Dirk Steuerwald



Liebe Leserinnen und Leser,

infolge der Corona-Krise können sich Änderungen ergeben haben, die bei Redaktionsschluss noch nicht absehbar waren. Soweit möglich werden wir aktuelle Hinweise unter www.rother.de (beim Buch) zur Verfügung stellen. Bitte informieren Sie sich vor der Wanderung zusätzlich über die derzeitigen Gegebenheiten.

Sollten Sie geänderte Gegebenheiten vor Ort feststellen, freuen wir uns über Korrekturhinweise per E-Mail an leserzuschrift@rother.de.

Übersichtskarte

ubersicht1.jpg

ubersicht2.jpg

ubersicht3.jpg

Etappenübersicht

Konstanz – Oberstdorf Schwierigkeit (Variante) Auf-/Abstieg Gehzeit

1 Konstanz – Arbon L 50/50 Hm 7.00 Std.

2 Arbon – Rheineck L 210/210 Hm 4.30 Std.

3 Rheineck – Bregenz L 30/30 Hm 5.30 Std.

4 Bregenz – Lingenau/Hittisau L 1430/1040 Hm 9.30 Std.

5 Hittisau – Staufner Haus M (S) 900/60 Hm 3.30 Std.

6 Staufner Haus – Gunzesried S 1020/1750 Hm 8.15 Std.

7 Gunzesried – Oberstdorf L (M) 130/200 Hm 3.30 Std.


Oberstdorf – Bozen/Meran

8 Oberstdorf – Kemptner Hütte M 1090/60 Hm 5.00 Std.

9 Kemptner Hütte – Memminger Hütte M 1320/920 Hm 9.30 Std.

10 Memminger Hütte – Zams S 400/1870 Hm 6.00 Std.

VW 9 Kemptner Hütte – Württemberger Haus S 1450/1200 Hm 8.00 Std.

VW 10 Württemberger Haus – Zams M 0/1450 Hm 3.30 Std.

VK 9 Kemptner Hütte – Kaiserjochhaus M 1020/920 Hm 6.30 Std.

VK 10 Kaiserjochhaus – Zams M 0/1090 Hm 3.00 Std.

11 Zams – Braunschweiger Hütte M (S) 1380/1580 Hm 8.00 Std.

VK 11.1 Zams – Piller L 350/1200 Hm 3.45 Std.

VK 11.2 Piller – Verpeilhütte M 1670/1000 Hm 10.15 Std.

VK 11.3 Verpeilhütte – Kaunergrathütte S 1100/310 Hm 4.30 Std.

VK 11.4 Kaunergrathütte – Braunschweiger H. S 1400/1460 Hm 8.15 Std.

VP 11.1 Wenns – Scheibe (St. Leonhard) L 750/360 Hm 6.30 Std.

VP 11.2 Scheibe – Braunschweiger Hütte M 1430/70 Hm 7.15 Std.

12 Braunschweiger Hütte – Zwieselstein S (S) 330/1620 Hm 5.30 Std.

13 Zwieselstein – Moos L 1100/1600 Hm 7.45 Std.

14 Moos – Pfandler Alm L 1050/680 Hm 5.30 Std.

15 Pfandler Alm – Hirzer Hütte L 790/150 Hm 3.30 Std.

16 Hirzer Hütte – Meran 2000 M 860/900 Hm 5.30 Std.

17 Meran 2000 – Jenesien/Bozen L 330/1220 Hm 6.00 Std.

VM 12 Braunschweiger H. – Martin-Busch-H. S (S) 960/1330 Hm 8.00 Std.

VM 13 Martin-Busch-Hütte – Vernagt (Meran) M 560/1340 Hm 4.45 Std.

VM 14 Vernagt/Katharinaberg – Giggelberg M 790/460 Hm 5.00 Std.

VM 15 Giggelberg – Meran L 20/1260 Hm 4.30 Std.


Bozen – Lévico

18 Bozen – Oberradein L 940/520 Hm 8.15 Std.

19 Oberradein – Gfrill L 780/1010 Hm 6.00 Std.

20 Gfrill – Cembra L 120/790 Hm 5.00 Std.

21 Cembra – Palai im Fersental L 1090/390 Hm 5.45 Std.

22 Palai – Lévico M 1270/2120 Hm 9.00 Std.


Lévico – Avesa/Verona

23 Lévico – Lusern L (S) 1080/230 Hm 5.00 Std. 24 Lusern – Coepass L 740/220 Hm 4.00 Std.

25 Coepass – Rifugio Lancia L 1100/920 Hm 7.00 Std.

26 Rifugio Lancia – Fugazzepass L 470/1100 Hm 4.15 Std.

27 Fugazzepass – Campogrosso M 510/210 Hm 2.15 Std.

28 Campogrosso – Rifugio Scalorbi M 860/550 Hm 4.45 Std.

29 Rifugio Scalorbi – Giazza L 10/1040 Hm 2.30 Std.

30 Giazza – Erbezzo L 1200/830 Hm 6.30 Std.

31 Erbezzo – Avesa/Verona M 390/1420 Hm 7.30 Std.

Der E5 – Weg, »Vater«, Geschichte und Paten


Der Europäische Fernwanderweg E5 überquert die Alpen in Nord-Süd-Richtung und verwirklicht damit einen uralten Traum. Der überwiegend gut markierte Wanderweg führt auf etwa 600 Kilometer Länge von Konstanz am Bodensee bis nach Verona durch vier verschiedene Länder: Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien. Wir beschreiben den E5 in seiner klassischen Wegführung vom Bodensee über Oberstdorf und Bozen nach Verona, wie er erstmals von Hans Schmidt geschildert wurde. Nur wo es uns aufgrund der heutigen Gegebenheiten angebracht erscheint, weichen wir von dieser Route ab.

Mindestens so bekannt und beliebt wie der E5 selbst ist seit vielen Jahren die sechstägige Alpenüberquerung »Oberstdorf – Meran«. Die ersten vier Tagesetappen bis zur Braunschweiger Hütte sind dabei mit dem E5 identisch. Dann aber zweigt »Oberstdorf – Meran« ab und führt in zwei bzw. vier Tagen nach Meran. Natürlich beschreiben wir auch diese reizvolle Alternative in der gleichen Ausführlichkeit wie den Normalweg.

Wegmacher und »Vater« des E5 war der im Jahr 2000 verstorbene Hans Schmidt. 1969 lief er von seiner Heimatstadt Sonthofen in neun Tagen zum Ferienhaus der Familie in Girlan-Schreckbichl bei Bozen. Ein Zeitungsbericht über die damals abenteuerliche Unternehmung weckte die Aufmerksamkeit des Präsidenten der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine. Und so wurde Schmidt eingeladen, an der Gründung der Europäischen Wandervereinigung mitzuwirken. Wenig später erhielt er den Auftrag von dessen Präsidenten, eine möglichst abwechslungsreiche und interessante Route vom Schwäbischen Meer über den Alpenhauptkamm hinab zur Adria zusammenzustellen. Und das ist Hans Schmidt wahrlich gelungen; noch – oder besser gerade – heute erfreut sich der E5 größter Beliebtheit, sowohl bei jungen als auch älteren Wanderern.

Am 2. Juli 1972 wurde der E5 im Konstanzer Stadtgarten eröffnet. Bald darauf machten sich die sogenannten Wegpaten an ihre Arbeit. Hans Schmidt hatte diese kleine Gruppe von begeisterten Wanderern um sich geschart, die den E5 seither regelmäßig begehen und sich dabei um dessen Markierung kümmern.

In diesem Zusammenhang möchten wir auch die zahlreichen Bergschulen erwähnen, die ebenfalls um eine gute und deutliche Wegführung bemüht sind; speziell auch auf dem Abschnitt Oberstdorf – Meran.

Inzwischen wurden dem E5 die Wegteile Pointe du Raz (französische Atlantikküste) – Konstanz und Verona – Venedig von der Europäischen Wandervereinigung hinzugefügt (siehe »Die Europäischen Fernwanderwege«). Da diese Abschnitte aber rund 2400 Kilometer lang sind und kaum begangen werden, beschreiben wir sie in diesem Wanderführer nicht.

Die Europäischen Fernwanderwege

Auf rund 55.000 Kilometern durchmessen derzeit elf europäische Fernwanderwege (E1–E11; ein zwölfter ist in Planung) 30 der 49 Länder Europas.

So viel bewanderte Vielfalt ist einzig der Europäischen Wandervereinigung zu verdanken, zu der sich im Jahr 1969 14 Wandervereine aus sechs Ländern in Deutschland zusammenschlossen. Heute zählt die Vereinigung rund 5 Millionen Mitglieder aus insgesamt 30 Ländern.

Weitere Informationen zu den Fernwanderwegen:

www.era-ewv-ferp.com


Derzeitiger Wegverlauf der Europäischen Fernwanderwege

Weg von nach Strecke

E1 Grövelsjön-Sälen (S) Castelluccio (I) 4900 km

E2 Carlisle (UK) Nizza (F) 4850 km

E3 Santiago de Compostela (E) Ártánd (H/RU) 6950 km

E4 Gibraltar (GBZ) Larnaca (CY) 10.450 km

E5 Pointe du Raz (F) Verona (I) 3050 km

E6 Kilpisjärvi (FIN) Alexandroupolis (GR) 5200 km

E7 Escorial (E) Nagylak (H) 4330 km

E8 Cahirciveen (IRL) Rhodopen (BG) 4390 km

E9 Brest (F) Tallinn (EST) 5000 km

E10 Nuorgam (FIN) Bozen (I) 2880 km

E11 Haarlem (NL) Augustov (PL) 2070 km

E12 Italien – Frankreich – Spanien – Marokko in Planung


E02.tif

Wanderwege-Schilder am Staufner Haus (Etappe 5).

Allgemeine Hinweise


Auf seinen 600 Kilometern vom Alpennordrand in den Süden zeigt der E5 viele Gesichter. Wollen Sie jedes davon kennenlernen, sollten Sie gut vier Wochen Zeit einplanen. Kaum jemand wird jedoch die Alpenüberquerung am Stück in Angriff nehmen. Deshalb haben wir diesen Wanderführer in vier rund einwöchige Abschnitte gegliedert (siehe Etappenübersicht), deren Ausgangspunkte besonders gut zu erreichen sind. Jedem dieser Abschnitte haben wir eine Einleitung mit einer kurzen Charakterisierung vorangestellt, die den Zugang zum jeweiligen Teilabschnitt eröffnen soll.

Aufgrund unserer eigenen Erfahrungen auf dem E5 schlagen wir 31 Tagesetappen vor, wobei die reine Gehzeit pro Tag zwischen 2 und knapp 10 Stunden liegt. So folgen anstrengenden Tagen oft ganz bewusst kurze und erholsame Etappen. Da wir entlang der Wegstrecke aber so viele Unterkünfte wie möglich mit Kontaktdetails erwähnen, können Sie unsere vorgeschlagene Einteilung ganz einfach an Ihre individuellen Bedürfnisse, Ihre Kondition und das Wetter anpassen.

Für den schnellen Überblick sollen Ihnen die Übersichtskarte sowie die entsprechende Tabelle dienen. In Letzterer finden Sie die einzelnen Tagesetappen mit Auf- und Abstiegshöhenmetern, Gehzeit und Schwierigkeitseinstufung (Einstufung von Variantenrouten in Klammer bei der jeweiligen Etappe).

Die technischen Anforderungen der Tagestouren haben wir in drei Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Dabei orientieren wir uns an den Wegekategorien des DAV (BergwanderCard):

Leichte Bergwege (L) sind überwiegend schmal, können steil angelegt sein und weisen keine absturzgefährlichen Passagen auf.

Mittelschwere Bergwege (M) sind überwiegend schmal, oft steil angelegt und können absturzgefährliche Passagen aufweisen. Es können zudem kurze versicherte Gehpassagen (z. B. Drahtseil) vorkommen.

SchwereBergwege (S) sind schmal, oft steil angelegt und absturzgefährlich. Es kommen gehäuft versicherte Gehpassagen und/oder einfache Kletterstellen vor, die den Gebrauch der Hände erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unbedingt erforderlich.


Die Einstufung richtet sich jeweils nach der schwierigsten Stelle einer Etappe, die auch nur kurz sein kann und manchmal umgangen werden kann. Bei Nässe, Neuschnee oder Nebel steigt der Schwierigkeitsgrad entsprechend. Die Länge und die konditionelle Anforderung einer Tour wird bei dieser Bewertung nicht berücksichtigt. Die diesbezüglichen Anforderungen können Sie gut aus den Angaben der Gehzeiten, Höhenmeter und Wegstrecke (wo vorhanden) entnehmen. Zu guter Letzt soll Ihnen ein Stichwortverzeichnis auf den letzten Seiten die Orientierung innerhalb des Buches erleichtern, und für den Fall, dass Sie in Italien sprachlos sein sollten, haben wir ein kleines Wanderlexikon angehängt.


Gehzeiten

Wir haben uns sehr bemüht, Ihnen für den Durchschnittswanderer angemessene Zeitangaben an die Hand zu geben. Die Zeiten stellen reine Gehzeiten ohne Pausen dar. Auch wurden Seilbahn- und Busfahrzeiten nicht mit in die Gehzeit eingerechnet. Unsere eigenen Gehzeiten haben wir mit den »offiziellen« Angaben auf Schildern abgeglichen und zur endgültigen Ermittlung auch die Erfahrungen von Hüttenwirten und Bergführern einfließen lassen. Je nach Kondition und Gruppengröße kann zudem ganz allgemein von etwa 300–400 Hm/Std. ausgegangen werden. Ist der Wegabschnitt eher flach, rechnet man mit ungefähr 4–5 km Gehstrecke pro Stunde. Da aber Gehzeiten nun einmal so individuell wie jeder Wanderer selbst sind, empfehlen wir Ihnen, bei Ihren ersten Etappen mehr Zeit einzuplanen. Sicher bekommen Sie bald ein Gefühl dafür, wie Sie von unseren Angaben auf Ihre tatsächliche Gehzeit schließen können. Natürlich müssen auch schlechte Wetterverhältnisse (Nebel, Nässe, Schnee etc.) bei der Kalkulation der Gehzeit berücksichtigt werden.


GPS (Global Positioning System)

Bei Wettersturz, wenn plötzlich Nebel aufzieht oder Schneefall einsetzt, kann ein GPS-Gerät Gold wert sein. Oder wenn die Markierung mal wieder verwirrt bzw. gar nicht vorhanden ist. Allerdings sollte man sich über die Einschränkungen beim Einsatz von GPS-Geräten auch immer im Klaren sein. In tief eingeschnittenen Tälern oder unter hohen Wänden suchen die Geräte oft vergeblich nach genügend Referenz-Satelliten. Außerdem verbrauchen GPS-Geräte enorm viel Batterie-Energie und sollten allein schon deshalb nur als zusätzliche Orientierungshilfe eingeplant werden. Verlassen Sie sich also im Zweifelsfall immer auf Karte, Markierungen und Ihren gesunden Menschenverstand.


Updates

Wir wollen Ihnen mit diesem Buch viele wertvolle Informationen für Ihre Alpenüberquerung mitgeben. Einige Angaben, z. B. Preise oder Busfahrzeiten, werden sich sicherlich von Jahr zu Jahr ändern. Bitte berücksichtigen Sie das bei der Nutzung dieses Wanderführers. Gleichzeitig sammeln wir ständig neue Informationen und freuen uns über Rückmeldungen und konstruktive Kritik Ihrerseits. Sobald wir Aktualisierungen haben, stellen wir sie Ihnen auf der Seite unseres Buches unter www.rother.de ein.


GPS-Tracks und Koordinaten der Ausgangspunkte

Zu diesem Wanderführer stehen auf www.rother.de GPS-Tracks mit nummerierten Wegpunkten zum kostenlosen Download bereit

5. Auflage E-Book, Passwort: 435711zLs

Sämtliche GPS-Daten wurden von den Autoren entweder im Gelände erfasst, oder mithilfe modernster digitaler Karten erstellt. Verlag und Autoren haben die Tracks und Wegpunkte nach bestem Wissen und Gewissen überprüft. Dennoch lassen sich Fehler oder Abweichungen nicht ausschließen, außerdem können sich die Gegebenheiten vor Ort zwischenzeitlich verändert haben. GPS-Daten sind zwar eine hervorragende Planungs- und Navigationshilfe, erfordern aber nach wie vor sorgfältige Vorbereitung, eigene Orientierungsfähigkeit sowie Sachverstand in der Beurteilung der jeweiligen (Gelände-)Situation. Man sollte sich für die Orientierung auch niemals ausschließlich auf GPS-Gerät und -Daten verlassen.


E15.TIF

Doktor-Angerer-Höhenweg im Kaunertal (Etappe VK 11.2).


T22A.tif

Gehzeiten sind so individuell wie der Wanderer: Kondition, Wetter, Gepäck und Aussicht tun ein Übriges (Etappe 23).


E09.tif

Hinten im Norden Nebel, vorne im Süden Sonnenschein: So ist es oft der Fall am Tunnel Gallerìa General D’Havet (Etappe 26).

Wandern auf dem E5


Anforderungen

So vielseitig der E5 selbst ist, so verschieden sind auch die Anforderungen. Tagesetappen mit mehr als neun Stunden reiner Gehzeit erfordern gute Kondition. Diesbezügliche Infos können Sie den Infoblöcken zur jeweiligen Etappe sowie der Tabelle »Etappenübersicht« entnehmen. Dort sind auch die technischen Anforderungen nach DAV-Wegekategorie definiert (siehe »Allgemeine Hinweise«). Eine besondere Herausforderung ist es sicherlich, den E5 an einem Stück zu laufen. Reduzieren Sie Ihr Gepäck auf 8–10 kg, gönnen Sie sich Ruhetage und geben Sie nicht zu früh auf – man gewöhnt sich an vieles! Wo Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig sind, haben wir dies im Punkt »Anforderungen« im Infoblock vermerkt. An besonders anspruchsvollen Stellen sind meist Drahtseilversicherungen angebracht. Dabei ist aber die Verwendung eines Klettergurtes, Klettersteigsets oder Seiles niemals notwendig, ebenso wenig wie Gletscherausrüstung. Im Allgemeinen ist der E5 auf der kompletten Länge markiert, gut angelegt und wird regelmäßig von Wegpaten begangen und instand gehalten. Während die Wegmarkierung vom Bodensee bis nach Bozen gut und die Orientierung weitestgehend leicht ist, wird die Markierung hinter Bozen teils spärlich und mehr Orientierungsvermögen ist gefragt. Deshalb empfehlen wir besonders hier die Mitnahme eines Kompasses, damit Sie den angegebenen Himmelsrichtungen folgen können.

Generell ist der E5 eine Alpenüberquerung, die von jedem durchschnittlich ausdauernden und versierten Wanderer gemeistert werden kann. Wir haben auf dem E5 von Rentnern über Familien bis hin zu jugendlichen Ausdauersportlern Menschen mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen getroffen. Falls Sie sich unsicher sind, testen Sie sich selbst auf einem der einfacheren Abschnitte. Dafür besonders geeignet wäre die zweitägige Nagelfluhketten-Überschreitung (Etappen 5 und 6) oder eine einwöchige Tour im Süden (Etappen 13–17 oder die Abschnitte Bozen – Lévico bzw. Lévico – Verona).


Gefahren

Auf Ihrem Weg über die Alpen werden Sie auf dem E5 alpines Gelände erleben. Das ist landschaftlich überaus reizvoll, mitunter aber auch gefährlich. Rascher Wetterumschwung, Gewitter, Schneefall (auch im Sommer), ausgesetzte, schmale Wege, Steinschlag, aber auch Selbstüberschätzung, Fehlplanung und mangelnde Ausrüstung führen immer wieder zu Unfällen. Falls Sie noch keine Erfahrung im Gebirge gesammelt haben, empfehlen wir Ihnen, sich einer geführten Tour z. B. der ausgezeichneten Oberstdorfer Bergschulen anzuschließen.

Wenn etwas passiert: Notfallnummern finden Sie unter »Nützliche Kontaktdaten«. Unfälle können auch in allen Berghütten gemeldet werden.

Alpines Notsignal: 6-mal pro Minute optisches oder akustisches Signal (Rufen, Pfeifen, Winken ...), eine Minute Pause, dann wiederholen. Die Antwort auf ein solches Signal wird mit drei Zeichen pro Minute gegeben und ebenfalls nach einer Minute Pause wiederholt. Damit wird dem Alarmierenden bestätigt, dass sein Signal empfangen wurde.


Ausrüstung

Wir empfehlen Ihnen einen 30–50-Liter-Rucksack. Für das Packen selbst ist unser wichtigster Rat: Legen Sie alles, was Sie mitnehmen möchten, vor sich und sortieren einen großen Teil wieder aus. Letztendlich sollte Ihr Rucksack nicht mehr als 8–10 kg wiegen, das empfehlen übrigens auch Bergschulen. Achten Sie auf zweckmäßige und gute Ausrüstung, auf der Tour wird sich das auszahlen. Unsere Packliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und enthält keine persönlichen Gegenstände wie Fotoapparat u. Ä. Aber nach dem Aussortieren sollten die angegebenen Dinge nicht fehlen. Unter Umständen haben Sie in einer Pension oder einem Hotel die Gelegenheit, Ihre Sachen waschen zu lassen. Natürlich können Sie auch z. B. in Bozen einen Teil Ihrer sehr warmen Kleidungsstücke bzw. Schmutzwäsche per Post heimschicken. Doch seien Sie sich sicher: Jedem, der in Meran, Bozen oder Verona ankommt, wird man ansehen und »anriechen«, dass er die Alpen überquert hat. Aber ist das so schlimm?


Kosten

Um Ihnen einen Anhaltspunkt zu geben, was finanziell gesehen auf Sie zukommt, listen wir in der Regel bei Unterkünften, Seilbahn-, Bus- und Taxifahrten Preise auf. Natürlich unterliegen diese ständigen Veränderungen. Wenn man aber eine gewisse Preissteigerung berücksichtigt, sollten die Angaben dennoch eine grobe Hilfestellung sein. Für eine Übernachtung auf einer Berghütte mit Abendessen, Getränken und Frühstück können Sie ganz grob mit 40–60 € pro Person rechnen, je nach Bettenkategorie (s. »Übernachtung, Hüttenleben«). Nehmen Sie ausreichend Bargeld mit, denn auf Berghütten werden teilweise keine EC- oder Kreditkarten akzeptiert. Für eine Nächtigung in einer Pension oder in einem Hotel im Tal ist entsprechend mehr einzukalkulieren. Durch die Mitgliedschaft in einem Alpenverein verringern sich die Kosten für Übernachtung (50 %) und evtl. Verzehr (Bergsteigeressen) auf Alpenvereinshütten.


Übernachtung, Hüttenleben

Um Ihnen ein großes Maß an Flexibilität zu gewährleisten, haben wir so viele Unterkünfte wie möglich entlang des Wegverlaufs aufgelistet. In größeren Ortschaften mussten wir eine Auswahl treffen und nennen Ihnen dort Hotels und Pensionen, mit denen wir ganz persönlich gute Erfahrungen gemacht haben. Außerdem haben wir, wo möglich, die Kontaktdaten der Zimmervermittlungen bzw. Verkehrsbüros angegeben.

Wegen der großen Beliebtheit des E5 kommt es von Juli bis September immer wieder zu Engpässen in verschiedenen Unterkünften, besonders auf dem Abschnitt Oberstdorf – Meran sind die zentralen Hütten oft schon sehr früh ausgebucht. Aus diesem Grund raten wir Ihnen, in dieser Zeit rechtzeitig zu reservieren; Kontaktdetails finden Sie im Punkt »Unterkunft« bei den jeweiligen Tagesetappen. Inzwischen bieten viele Hütten eine Reservierung nur gegen Anzahlung, die mit dem Übernachtungspreis verrechnet wird. Auch abgesehen davon: Falls Sie eine Reservierung einmal nicht einhalten können, seien Sie so fair und geben Sie den Schlafplatz für andere Wanderer frei. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Wirte Sorgen machen und möglicherweise nach Ihnen suchen werden.

Außerdem war es uns wichtig, möglichst oft eine Berghütte als Etappenziel anzulaufen, denn gesellige Hüttenabende gehören zu einer Alpenüberquerung einfach dazu. Berghütten sind auch deshalb so einzigartig, weil sie ihre ganz eigenen Hüttenregeln haben, über die Sie Bescheid wissen sollten: Meist sind die ersten Bedürfnisse nach einer langen Tour Schuhe ausziehen, ein großes Erfrischungsgetränk oder ein heißer Tee und dann das wohlverdiente Abendessen.

Warme Küche gibt es oft nur zu festen Zeiten. Wer früher oder später essen will, muss eventuell mit einer (kalten) Brotzeit vorliebnehmen und auch das Frühstück wird nur zeitlich begrenzt serviert. Insgesamt fallen die Mahlzeiten hier oben meist einfacher und teurer aus als im Tal. Das hat seinen guten Grund: Besonders bei Hütten ohne Zufahrtsstraßen müssen die Lebensmittel und Getränke mit der Materialseilbahn, dem Hubschrauber oder mit Pferden zur Hütte transportiert werden. Und so ist die Bewirtschaftung nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch mit hohen Kosten verbunden.

Gleiches gilt für die manchmal heiß ersehnte warme Dusche, mit der inzwischen die meisten Hütten dienen. Nur wenige davon sind jedoch an das zentrale Wasser-, Strom- und Entsorgungsnetz gekoppelt und so schränkt der Hüttenwirt den Verbrauch von heißem Wasser meist durch kostenpflichtige Duschmarken ein. Nach einer wohltuenden Körperpflege und einem gemütlichen Hüttenabend gilt es, die letzten Höhenmeter des Tages zu überwinden – rauf ins Lager. Wanderschuhe sind hier tabu, allein schon wegen des Geruchs ... Geschlafen wird entweder im Matratzenlager oder im Mehrbettzimmer; falls nötig, wird vom Hüttenwirt zusätzlich ein Notlager eröffnet. Für jedes Lager bzw. Bett sind Decke und Kopfkissen vorhanden. Mitgebracht werden muss nur – das aber aus Hygienegründen zwingend – ein leichter, dünner Hüttenschlafsack. Halten sich alle an die Hüttenruhe, so wird es gegen 22 Uhr still auf dem Berg.

Eigene Verpackungsabfälle dürfen nicht auf den Berghütten zurückgelassen werden und können erst in Talorten entsorgt werden. Am besten, man reduziert sie generell, das kommt ja auch dem Gewicht des Rucksacks zugute. Die meisten Hütten zwischen Konstanz und Verona gehören übrigens dem Deutschen (DAV), Österreichischen (ÖAV) oder Italienischen (C.A.I./S.A.T.) Alpenverein und können im Internet unter www.dav-huettensuche.de oder unter www.sat.tn.it (unter: rifugi) abgerufen werden. Eine Mitgliedschaft in einem Alpenverein reduziert die Übernachtungskosten auf allen Alpenvereinshütten um bis zu 50 % (Zimmerlager: etwa 20 € für DAV, sonst etwa 30 €; Matratzenlager: etwa 13 € für DAV, sonst etwa 25 €) und lohnt sich eventuell auch wegen der speziellen Gepäck- und Unfallversicherung (Infos: www.alpenverein.de, www.alpenverein.at).


Einkauf

Spätestens alle drei bis vier Tage kommen wir ins Tal und können uns wieder mit Proviant eindecken; Lebensmittel sind in fast allen Talorten erhältlich. Wir haben uns bemüht, im Punkt »Einkauf« in den Infoblöcken zu vermerken, wo es Einkaufsmöglichkeiten gibt und wo nicht. Es lohnt sich also gegebenenfalls, einige Etappen weiterzublättern, um zu wissen, wieviel Proviant mitgeführt werden muss.


Telefonieren

Handys sind für Reservierungen und Notfälle sehr hilfreich, auch wenn im Gebirge an manchen Stellen schlechter oder gar kein Empfang herrscht. Die Akkus können auf Hütten immer wieder aufgeladen werden, allerdings sind Steckdosen heiß begehrt, daher rar und oft kostenpflichtig.


Orientierung und Karten

Alle Kartenausschnitte, die Sie für Ihre Wanderung von Konstanz nach Verona benötigen, finden Sie in diesem Wanderführer bei den jeweiligen Tagesetappen. Weiteres Kartenmaterial ist für die von uns vorgeschlagene Route nicht notwendig – das spart Gepäck! Zur Orientierung haben wir im Text auch Himmelsrichtungen angegeben. Um von diesen optimal Gebrauch zu machen, empfiehlt sich die Mitnahme eines kleinen Kompasses.

Für den Fall, dass Sie sich einen noch umfangreicheren Überblick über die weitere Umgebung des E5 verschaffen wollen oder Varianten planen, haben wir im Folgenden empfehlenswerte Karten aufgelistet (in Klammer die jeweils abgedeckten Etappen). Tabacco-Karten können u. a. im DAV-Online-Shop gekauft werden. Die restlichen italienischen Karten sind oft nur vor Ort zu bekommen.


Freytag & Berndt-Karten (Maßstab 1:50.000):

WK D10 Bodensee (1, 2, 3)

WK 364 Bregenzerwald (4, 5)

WK 351 Lechtaler-, Allgäuer Alpen (7, 8, 9, 10, 11, VK 11.1)

WK 254 Landeck – Reschenpass – Samnaungruppe – Paznaun (11, VK 11.1)

WK 251 Ötztal – Pitztal – Kaunertal – Wildspitze (11, VK 11.2, VK 11.3, VK 11.4, VP 11.1, VP 11.2, VM 12, VM 13, 12, 13)

WKS 2 Vinschgau – Ötztaler Alpen (VM 13, VM 14)


Alpenvereinskarten (Maßstab 1:25.000):

BY1 Allgäuer Voralpen West (6, 7)

BY3 Allgäuer Voralpen Ost (7)

2/1 Allgäuer – Lechtaler Alpen, Westblatt (8, 9)

3/3 Lechtaler Alpen – Parseierspitze (9, 10)

30/6 Ötztaler Alpen – Wildspitze (11, VM 12)

30/2 Ötztaler Alpen – Weißkugel (VM 13)


Tabacco-Karten (Maßstab 1:25.000, im DAV-Online-Shop erhältlich):

Passeiertal, Blatt 39 (13, 14, 15)

Sarntaler Alpen, Blatt 40 (16, 17)

Schnalstal/Naturns, Blatt 04 (VM 14, VM 15)

Meran und Umgebung, Blatt 11 (VM 14, VM 15)

Bozen – Ritten, Blatt 34 (16, 17)

Südtiroler Weinstraße, Blatt 49 (17, 18)


Kompass-Karte (Maßstab 1:50.000)

Monti Lessini, Blatt 100 (25 bis 31)


C.A.I.-Karten, herausgegeben von Sezioni Vicentine del C.A.I.:

Carta dei Sentieri Valle Astico E Posina (1:20.000) (23, 24)

Sentieri Pasubio Carega, foglio nord 2 (1:25.000) (25, 26)

Sentieri Pasubio Carega, foglio sud 1 (1:25.000) (27, 28, 29, 30)

Monte Pasubio (1:30.000), herausgegeben von Sezione di Rovereto C.A.I. S.A.T., eurodit Istituto Cartografico s.r.l. (25, 26)


Carta degli itinerari escursionistici

Parco naturale regionale della Lessinia (1:30.000), herausgegeben von CIERRE Edizioni, 2001 (31)

Carta dei sentieri sulle colline di Verona (1:20.000), hrsg. von Provincia/ Comune di Verona, Gruppi Alpinistici Veronesi (37100 Verona, Via S. Nazaro 15, Tel. +39 045 8013466), Forstverwaltung (31)


Wetter

Auf seinem Weg vom Bodensee, 395 m, über das Pitztaler Jöchl, 3001 m, bis Verona, 59 m, durchzieht der E5 völlig unterschiedliche Klimazonen. So wird es während Ihrer Alpenüberquerung Tage geben, an denen Sie in kurzer Hose schwitzen und andere, an denen Sie bei Schneefall eingepackt in Anorak, Mütze und Handschuhe den heißen Tee auf der Hütte herbeisehnen. Was wir sagen wollen: Sie müssen mit jedem Wetter rechnen und durch entsprechende Ausrüstung darauf vorbereitet sein. Der komplette E5 ist in der Regel von Ende Juni bis Ende September gut machbar. In dieser Zeit sind Schneefälle auch in den Hochlagen selten und die Hütten haben geöffnet. Einzelne Abschnitte können das ganze Jahr über begangen werden (siehe unten). Oft wissen die Hüttenwirte am besten über das regionale Wetter Bescheid oder hängen den ausgedruckten Wetterbericht auf. Natürlich findet man auch sehr gute Wetterberichte im Internet, siehe »Nützliche Kontaktdaten«.


Planung der einzelnen Abschnitte

Konstanz – Oberstdorf

Anreise: Nach Konstanz mit Bahn, Flugzeug (z. B. Flughafen Friedrichshafen) oder Auto.

Rückreise: Von Oberstdorf mit der Bahn in 3–4 Std. mit mehrmaligem Umsteigen nach Konstanz.

Weitere mögliche Orte zur An- und Rückreise innerhalb des ersten E5-Abschnitts: Bregenz, Hittisau, Oberstaufen, Gunzesried, Immenstadt, Sonthofen.

Beste Jahreszeit: Die drei Tagesetappen am Bodenseeufer von Konstanz bis nach Bregenz sind zu allen Jahreszeiten machbar; die Überschreitung der Nagelfluhkette (Hochgrat) sollte in der Regel ab Juni schneefrei sein und ist sicherlich wegen der blühenden Blumenpracht zu Saisonbeginn ganz besonders lohnend.


Oberstdorf – Meran/Bozen

Anreise: Nach Oberstdorf mit Bahn, Auto: A 7 bis Dreieck Allgäu, A 980 bis Anschlussstelle Waltenhofen, B 19 bis Oberstdorf.

Parken in Oberstdorf: Auf Langzeitparkplätzen oder in Tiefgaragen: P1 am Ortseingang: Höchstparkdauer 14 Tage, 4,50 € pro Tag; P2 am Ortseingang: Höchstparkdauer 14 Tage, 5 € pro Tag; Parkplatz Faistenoy (südlich von Oberstdorf): Höchstparkdauer 10 Tage, 2,50 € pro Tag; Tiefgarage Eislaufzentrum, Roßbichlstraße 2–6, Nähe Nebelhornbahn, Tel. +49 8322 700530: 1 Woche 52,50 €, 2 Wochen 65 €; Tiefgarage Autohaus Eltrich, Sonthofener Straße 7, Nähe Ortseingang, Tel. +49 8322 96640.

Rückreise: Bahn (jeweils mit mehrmaligem Umsteigen) www.trenitalia.com, Tel. +49 89 2021, +39 06 68475475:

Meran – Oberstdorf in 8–9 Std.

Meran – Konstanz in 7–8 Std.

Bozen – Oberstdorf in 6–7 Std.

Bozen – Konstanz in 7–9 Std.
Bus (bzw. Shuttle-Unternehmen):

Meran bzw. Bozen zurück nach Ulm bzw. Stuttgart:
z. B. FlixBus, mehrmals täglich, www.flixbus.de.

Meran bzw. Bozen zurück nach München:
z. B. Südtirol Bus, www.suedtirolbus.it, Tel. +39 0471 305604, mit Hotelabholung, ab 35 € oder FlixBus, mehrmals täglich, www.flixbus.de oder Meraner Land Express, www.algund.info oder www.merano-suedtirol.it, jeden Mi und Sa 6.30 Uhr ab z. B. Algund (Meran), etwa 45 €.

Meran bzw. Bozen zurück nach Oberstdorf:
z. B. Schmid Reisen, www.schmid-reisen.at, Tel. +43 664 1217050, ab 30 € oder Bus Prenner, www.prenner.it, Tel. +39 3355438690, ab 39 €.

Weitere mögliche Orte zur An- und Rückreise innerhalb des zweiten E5-Abschnitts: Gunzesried, Zams, Wenns, Mittelberg, Zwieselstein, St. Leonhard im Passeiertal.

Beste Jahreszeit: Das Herzstück des E5 von Oberstdorf nach Bozen bzw. Meran ist am besten von Ende Juni bis Ende September begehbar – auch die hohen Pässe sind dann meist schneefrei, Schneefall ist selten und auch die hoch gelegenen Unterkünfte sind geöffnet. Falls Sie am Anfang oder Ende der Saison unterwegs sein wollen, erkundigen Sie sich vorsichtshalber vor Aufbruch noch einmal bei den Hütten wegen der aktuellen Öffnungszeiten. Kontaktinformationen finden Sie in den Infoblöcken der jeweiligen Etappe. Eine Empfehlung von uns: Auf dem Wegstück Oberstdorf – Meran sind mehrere Bergschulen mit ihren Gästen unterwegs, die vor allem samstags, sonntags und montags von Oberstdorf aus starten. Gehen Sie unter der Woche los, dann sind Hütten und Wege etwas leerer.

Der Abschnitt von Zwieselstein nach Bozen ist gerade auch im Spätherbst wunderschön. Wenn das warme Herbstlicht die bunte Landschaft veredelt, ist man auf den Wegen noch einsamer als ohnehin schon. Die Hütten haben auf diesem Abschnitt meist schon im Mai geöffnet und schließen nicht vor Mitte Oktober, manche sogar erst Anfang November. Auch hier empfiehlt es sich, vor Aufbruch kurz bei den Unterkünften anzurufen und nach Öffnungszeiten und Wetter zu fragen.


Bozen – Lévico

Anreise: Bahn z. B. Verbindung München – Bozen: 4 Std., Auto: A 8 nach Süden bis Inntaldreieck, A 93 bis Anschlussstelle Kufstein, A 12 bis Anschlussstelle Innsbruck-Mitte, von dort auf die A 13, die in die A 22 übergeht, für die Kohlerer Bergbahn bei Bozen-Nord abfahren.

Rückreise: Bahn: Lévico Terme – Bozen in knapp 2 Std., einmal umsteigen; Lévico Terme – Oberstdorf in 8–10 Std. mit mehrmaligem Umsteigen; Lévico Terme – Konstanz in 9–11 Std. mit mehrmaligem Umsteigen.

Weitere mögliche Orte zur An- und Abreise innerhalb des dritten E5-Abschnitts: Oberradein, Cembra, Palai.

Beste Jahreszeit: Spätestens ab Anfang Juni bis Ende September sollten auch die Hochlagen dieses Abschnittes (Hoabonti, 2383 m, Etappe 22) weitestgehend schneefrei sein. Gerade auch im Spätherbst ist dieser Abschnitt wunderschön – klären Sie aber vor Aufbruch ab, ob die Unterkünfte noch offen sind.


Lévico – Avesa/Verona

Anreise: Bahn: z. B. Verbindung von München über Trento nach Lévico Terme: 6½ Std., Auto: Von München nach Innsbruck, dann über den Brenner bis nach Trento. Von dort aus auf der SS 47 nach Lévico Terme.

Rückreise: Bahn: Verona – Lévico Terme in 2–3 Std., einmal umsteigen; Verona – Bozen direkt in 1–2 Std.; Verona – Oberstdorf in 8–9 Std. mit ein- zweimal umsteigen; Verona – Konstanz in 7–8 Std. mit mehrmaligem Umsteigen; Flugverbindungen ab Verona International (VRN).

Weitere mögliche Orte zur An- und Rückreise innerhalb des vierten E5-Abschnitts: Carbonare.

Beste Jahreszeit: Von Juni bis September haben auch die höchstgelegenen Unterkünfte geöffnet (Rifugio Lancia, 1802 m; Rifugio Papa, 1928 m; Rifugio Fraccaroli, 2230 m). In dieser Zeit sind auch die Hochlagen schneefrei (Pasubio, 2220 m; Sengio-Alto-Massiv, 1600 m; Carega-Gruppe, 2259 m). Für Informationen zu den aktuellen Bedingungen wenden Sie sich am besten an eine dieser Unterkünfte.

Tipps für die Ausrüstung

Knöchelhohe Bergschuhe mit fester Profilsohle

Wander- bzw. Trekkingsocken

Leichte Schuhe für die Hütte (Sandalen/Flipflops, auch für Duschen)

Leichte, lange Hose zum Wandern

Reservewäsche, Badehose/-anzug

Schnell trocknendes T-Shirt/Hemd, z. B. aus Merinowolle

Leichter Pullover/Jacke/Fleece

Leichter Anorak (möglichst Goretex)

Ein Satz leichte Kleidung für Hütte/ Gasthof/Hotel

Mütze, Handschuhe

Sonnenhut, -brille, -creme (Lippenschutz nicht vergessen)

Ggf. Ersatzbrille

Kleiner Regenschirm, Regenüberzug für Rucksack, evtl. Regenhose

Bargeld, Bankomat-, Kreditkarte

Personalausweis (Ausweispflicht!)

Krankenversicherungsnachweis

AV-Ausweis (sofern vorhanden)

Trinkblase oder Trinkflasche

Handy für den Notfall (auch wenn es nicht immer Netz gibt)

Waschset mit kleinem Handtuch, Waschlappen

Ggf. neutrales Waschmittel für Kleidung

Kleine Taschenlampe/Stirnlampe

Rucksackapotheke – Erste-Hilfe-Set mit Verbandszeug und Desinfektionsmittel; leichtes Schmerzmittel, Vitamin C, Magnesiumpräparate gegen Muskelkrämpfe, (Blasen-)Pflaster

Dünner Hüttenschlafsack (Pflicht auf AV-Hütten, Decken werden gestellt)

Gamaschen, Grödel (je nach Abschnitt und Jahreszeit)

Evtl. Wanderstöcke, für die oft langen Abstiege sehr sinnvoll

Was Süßes für zwischendurch (Traubenzucker, Fruchtschnitten ...)

Kartenmaterial, GPS-Gerät/Kompass

Und natürlich dieser Wanderführer!


E16.TIF

Schwerer Bergweg: am Jägersteig zur Braunschweiger Hütte (Etappe 11, Variante).


E04.tif

Zwei Paar Wanderschuhe schnaufen durch und genießen den Blick von der Memminger Hütte zur Freispitze.


E14.tif

Die Kaunergrathütte mit Blick in das Pitztal und auf den Geigenkamm (Etappe VK 11.3).


E19_Seite022.tif

»Spätsommerlicher« Start von der Braunschweiger Hütte in Richtung Rettenbachjoch im September (Etappe 12 und VM 12).


E20_Seite025.tif

Sonnenaufgang über dem Höhenbachtal, durch das der E5 vom Mädelejoch nach Holzgau führt (Etappe 9).


T30C.tif

»Nabucco« auf der Freiluftbühne »Arena di Verona«.

Nützliche Kontaktdaten auf einen Blick


Landesvorwahlen

Nach Deutschland: +49; die 0 der Ortswahl weglassen

Nach Italien: +39; die 0 der Ortswahl mitwählen, Mobilfunk-Nummern haben keine 0

Nach Österreich: +43; die 0 der Ortswahl weglassen

In die Schweiz: +41; die 0 der Ortswahl weglassen


Alpenvereine

Deutscher Alpenverein DAV: www.alpenverein.de

Österreichischer Alpenverein ÖAV: www.alpenverein.at

Alpenverein Südtirol AVS: www.alpenverein.it

Club Alpino Italiano C.A.I.: www.cai.it

Società degli Alpinisti Tridentini S.A.T.: www.sat.tn.it


Notruf

Polizei Deutschland: Tel. 110

Polizei Österreich: Tel. 133

Polizei Italien: Tel. 113

Bergrettung Deutschland: Tel. 112

Bergrettung Österreich: Tel. 140

Bergrettung Italien: Tel. 118


Öffentliche Verkehrsmittel

Deutsche Bahn (DB): Tel. +49 180 6996633 (kostenpflichtige Service-Nummer), 0800 150 7090 (kostenlose Fahrplanauskunft), www.bahn.de

Österreichische Bundesbahnen (ÖBB): Tel. +43 5 1717, www.oebb.at

Trenitalia: Tel. +49 892021, +39 06 68475475, www.trenitalia.it


Wetterinformationen

DAV-Wetterbericht (gesamte Alpen): www.alpenverein.de/DAV-Services/Bergwetter

Alpenverein Südtirol: Tel. +39 0471 993809, www.alpenverein.it


T03C.tif

Sonnenuntergang am Bodensee.

Konstanz – Oberstdorf


In Konstanz am Bodensee beginnt der Europäische Fernwanderweg 5 (E5), der uns auf seinem abwechslungsreichen Weg über die Alpen bis nach Verona führt. Im Stadtgarten erinnert eine Gedenktafel an seine offizielle Eröffnung am 2. Juli 1972. Zwar haben die ersten drei Tagesetappen am Ufer des Bodensees entlang nicht viel mit den hochalpinen Wegabschnitten durch das Pitz- und Ötztal gemein. Trotzdem kommt ihnen ein ganz besonderer landschaftlicher und kultureller Reiz zu. Zudem eignen sie sich wunderbar zum »Warmlaufen«, bevor es dann hinter Bregenz ins Gebirge geht. Nach dem Genfer See ist der Bodensee mit seinen 539 Quadratkilometern der zweitgrößte See Westeuropas. Auf uns Wanderer warten dort schöne, bequeme und länderverbindende Uferwege. Wo sonst besteht die Möglichkeit, innerhalb von drei Tagen drei Ländergrenzen zu passieren? Österreich ist mit 26, die Schweiz mit 69 und Deutschland mit 168 Uferkilometern am See vertreten. Da der Bodensee klimatisch sehr begünstigt liegt, wird an seinen Ufern seit jeher Obst angebaut. Im Frühling, wenn die Obstbäume ihre volle Blütenpracht entfalten, hat der von Klöstern, Kirchen, Burgen und Schlössern gesäumte Weg seinen ganz besonderen Reiz.

Trotzdem starten viele Wanderer erst in Bregenz. Von dort überschreiten wir die Nagelfluhkette nach Sonthofen im herrlichen Allgäu. Die Bergtour zählt zu den schönsten des westlichen Allgäus und stellt ganz sicher einen der Höhepunkte des E5 dar. Natürlich kann die Gratwanderung auch als lohnende Zweitagestour unternommen werden.

Bis nach Sonthofen, dem Geburtsort von Hans Schmidt, teilen sich der E5 und der weitaus längere E4 (siehe Info-Text Etappe 9) den Weg. 1969 war der »Vater des E5« zu Fuß zu seinem Ferienhaus in Girlan-Schreckbichl bei Bozen aufgebrochen und legte damit den Grundstein für den auch heute so beliebten Fernwanderweg. Sonthofen liegt nur eine Tagesetappe vor Oberstdorf, von wo aus wir dann so richtig in die Bergwelt aufbrechen.

Bitte beachten Sie auch die Hinweise zur Abschnittsplanung (Einführung).


G1A.tif

Wo alles begann – Gedenktafel im Stadtgarten von Konstanz.


G1B.tif

Jachthafen bei Romanshorn (Etappe 1).