Inhalt

Vorwort

Teil 1 Neu am Himmel

1 Smartphone Stories

2 Good, better, best

3 Café oder Co-Working-Space

4 Arbeiten im Schwebezustand

5 Die Netzwerk-Gesellschaft

6 Implosionsgefahr

7 Du bist Gott

Teil 2 MINDPUNK®

8 Und tschüss, Darwin!

9 Liebe deinen Feind!

10 Flexibilus und das geordnete Chaos

11 Du kannst alles haben

12 Die zukunftsorientiert gelebte Gegenwart

13 Leben und leben lassen

14 Ego, das weiße Schaf

15 Regelfrei

16 Lustgebiete

17 Füreinander statt Miteinander

18 Gott ist tot!

Teil 3 Reportagen aus der Zukunft

19 Station 1: Einmal Meet-up-Tower, bitte!

20 Station 2: Beziehungsweise

21 Station 3: Neue Arbeitswelten

22 Station 4: Sauber, noch sauberer, nachhaltig

23 Station 5: Alles gut

Nachwort

MINDPUNK® Principles

Glossarium

Über den Autor

Vorwort

 

Dieses Buch ist für alle geschrieben, die so mutig sind, mehr vom Leben zu wollen. Mehr als business as usual. Mehr als Erfolg, Geld, Anerkennung. Mehr als die klassische Beziehung. Und mehr als vor dem eigenen Haus zu kehren und den Eingangsbereich schön sauber zu halten.

Dieses Buch ist für Menschen, die etwas bewirken wollen. Die spüren, dass wir in der Lage sind, viel mehr Gutes sowohl für uns selbst als auch für die Gesellschaft zu tun – wenn wir stärker im „Wir“ denken und leben.

Und es ist ein Buch für alle, die nicht nur Geld verdienen wollen, um ihre Brötchen zu zahlen, sondern vor allem Sinn und Freude suchen.

Wenn du dich in dieser Beschreibung wiederfindest, dann ist dieses Buch für dich. Dann gehörst du vermutlich zu dem Teil der Gesellschaft, der sich weniger „Gedanken“ um die Zukunft macht – sondern die Zukunft gestaltet.

Evolution statt Revolution.

Du gehörst zur aufstrebenden Elite oder spürst, dass du dich in diese Richtung entwickelst. Und wirst früher oder später zu der Avantgarde gehören, die den Arbeitsmarkt aufmischt, Hierarchien infrage und altbewährte Konzepte vor das Aus stellt. Diese Avantgarde hinterfragt alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Und sie ist radikal. Für sie steht nur eine Frage im Vordergrund: „Wofür machen wir das?“

Sie ist schonungslos, sie ist aufgeschlossen, sie ist freiheitlich, sie denkt ganzheitlich. Und sie beeinflusst die gesamte Gesellschaft: indem sie in die Welt dringt und alte Rezepte nicht mehr unhinterfragt hinnimmt. Und indem sie unbequeme Fragen stellt. So wie Greta Thunberg.

Allerdings ist diese Avantgarde nicht gleichzusetzen mit der jungen Generation. Zu ihr gehören Menschen aller Altersklassen. Ihnen allen ist ein wachsender Bewusstseins- und Reifegrad gemein. Und der innere Drang, sich stetig weiterzuentwickeln.

Diese Menschen bringen die Frage nach dem Sinn zurück in die Mitte der Gesellschaft. Und sie definieren „Sinn“ wesentlich ganzheitlicher als die früheren Generationen, die sie hauptsächlich für Wirtschaftsunternehmen gestellt haben. Für diese Menschen hat das ökologische Gleichgewicht den gleichen Stellenwert wie die menschliche Weiterentwicklung und der ökonomische Erfolg. Und das, mein lieber Leser, ist ein gewaltiger Paradigmenwechsel, der sich gerade in der ganzen Gesellschaft vollzieht – und vollziehen muss.

Immer mehr Menschen sind es satt, nur Kohle zu scheffeln. Ehemalige Manager gehen ins Kloster zum Meditieren, Führungskräfte verlassen ihre hochdotierten Stellen, um Start-Ups zu gründen, die für sie endlich wieder Sinn machen und nicht nur eine Lösung darstellen. Das Sabbatical ist so normal geworden wie der Krankenschein.

Das alles fällt nicht vom Himmel. Das haben uns einige Pioniere vorgemacht. Ich nenne sie die „MINDPUNK®s“. Sie sind mehr als eine Wertegemeinschaft – sie sind eine Sinngemeinschaft. Und sie evolutionieren gerade die Gesellschaft, statt gegen sie zu rebellieren. Sprich: Sie entwickeln sie weiter.

Durch ihre neue Art zu denken sind sie viel besser in der Lage, echte Lösungen für Probleme zu finden und die Zukunft positiv zu beeinflussen. Und das machen sie, indem sie sich nicht als die Besseren hinstellen, sondern indem sie alle Menschen integrieren. Sie leben nicht nur das Miteinander, sondern das Füreinander.

Die MINDPUNK®s werden bald den Ton angeben.

Willst du Teil dieser Bewegung sein?

Willst du wissen, welches Denken du brauchst, um selbst ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen – und für die künftigen Generationen mitzudenken?

Dann bist du hier richtig.

In diesem Buch zeige ich dir den Unterschied zwischen dem alten Denken und dem neuen Denken. Du erfährst, wie der MINDPUNK® tickt und wie du dir eine Haltung und ein Gedankengut aneignest, das dich stärkt und dich zu einem aktiven, positiven und selbstverantwortlichen Mitglied der Weltgemeinschaft macht.

Vielleicht fragst du dich, was es mit Gott im Titel auf sich hat und ob ich „göttlich“ schreiben kann, ohne Gott zu propagieren. Meine Antwort ist ja. Ich setze mit diesem Buch keine neue Religion auf und werde ebenso keine Religion angreifen. Ich stelle nur alles infrage. Ich plädiere nicht für ein „richtig“ und ein „falsch“. Mein Ziel ist, dich mit meinen Gedanken, Worten und Fragen zu inspirieren. Fakt ist allerdings auch, dass meine Inspirationen mehr als nur ein neuer Gedanke sein soll. Sie haben einen sehr deutlichen Charakter: Es muss etwas passieren. Es wird etwas passieren.

Die Frage ist: Was soll passieren?

Ich wünsche dir eine angenehme und gedanken-kitzelnde Lektüre! Und noch etwas: Wenn du den Eindruck hast, dass dir zuweilen gnadenlos der Spiegel vorgehalten wird, lass dich nicht schockieren. Das fühlt sich gut an und tut uns gut!

Teil 1

Neu am Himmel

 

Digitale Applikationen, Hierarchiefreiheit, neue Formen der Zusammenarbeit, der Beziehung und des Zusammenlebens: All das sind nur einige der vielen Dinge, die in den letzten Jahren normal geworden sind.

Unsere Welt befindet sich in einem radikalen Wandel. Und dieser Wandel im Außen hängt damit zusammen, dass wir Menschen uns im Innen weiterentwickeln. Dennoch haben viele von uns Schwierigkeiten mit den neuen Möglichkeiten (die wir selbst kreiert haben). Die Angst vor dem technischen Fortschritt ist ebenso verbreitet wie die Qual der Wahl, die viele haben, wenn sie sich ihre schier endlose Wahlfreiheit anschauen.

„Neu am Himmel“ sind jede Menge Freiheiten und Optionen. In diesem Teil zeige ich dir, wie du es schaffst, dich davon nicht überwältigen zu lassen, sondern die Chancen darin wahrzunehmen und zu ergreifen.

1 Smartphone Stories

Mein digitales Leben begann mit meinem ersten Mobiltelefon: das Nokia 3110. Sein Look war einzigartig: Wie ein kleiner Taschenrechner mit einer angedeuteten Antenne. Plötzlich war ich drahtlos, ungebunden und frei in meiner Kommunikation! Und habe mich gefühlt wie ein kleiner Gott.

Ein paar Jahre später dann der nächste Meilenstein: mein erstes Blackberry. Ein revolutionäres neues Gerät, mit dem ich nicht nur per Telefon und SMS mit der Welt kommunizieren konnte. Nein, ich war auch durch das Internet mit der ganzen Welt verbunden, und hatte es mobil in meiner Tasche immer bei mir. So konnte ich Apps herunterladen, die mir die Möglichkeit bescherten, Informationen zeitgleich mit der Realität geliefert zu bekommen. Das prägendste Erlebnis war die Sport-1-App: Mit ihrem Live-Ticker war ich immer up to date im Fußball und konnte die Spiele meiner Lieblingsmannschaft auch unterwegs live mitverfolgen. Das hat mich damals total weggeflasht.

Drei Hochs auf die digitale Evolution

Die Digitalisierung tut einfach gut – mir jedenfalls! Da kann ich nur mit vollem Herzen Beifall klatschen. Nehmen wir mein Privatleben:

Durch die Digitalisierung haben meine Familie und meine Eltern wieder mehr Anteil am Leben des anderen. Ja, ganz ehrlich! Nichts mit: Facebook und WhatsApp verschlingen die Privatsphäre und entfremden die Menschen. Bei uns ist das Gegenteil der Fall!

Klar mussten meine Eltern sich erstmal von diesen neumodischen Gerätschaften selbst überzeugen.

Da begann die digitale Evolution meiner Eltern.

Stell dir vor: Ich sitze mit meinem Vater auf der Wohnzimmercouch, vor uns mein Laptop. Auf dem Bildschirm leuchtet frisch und blau das Facebook-Emblem auf. Auf der Stirn meines Vaters ein blinkendes Fragezeichen, garniert mit ein paar zweifelnden Runzeln. „Was soll ich damit?“, war noch seine verständnisvollste Anmerkung. Doch dann konnte ich ihn ködern: „Pass auf, du meldest dich jetzt einfach an, mehr musst du nicht machen. Dann kannst du mir folgen ohne live dabei sein zu müssen – du und Mama seht immer, wo euer Bub ist. Und das wollt ihr doch, oder?“

Da begann die digitale Evolution meiner Eltern: Erst meldete sich mein Vater an – dann meine Mutter. Und dann noch mein Bruder. Einen kleinen Zwischenapplaus bitte!

Jeder konnte an meinem Leben teilhaben und meine Fotos sehen. Und ich war froh, dass alle informiert sind und ich nicht jedem Familienmitglied die gleiche Story am Telefon erzählen muss: wo ich letzte Woche war, wo ich heute bin, wo ich morgen hinfliege.

Doch allein damit gibt sich der homo sapiens Daniel Hoch nicht zufrieden. Und schon gar nicht meine Mutter! Obwohl sie diesem neumodischen Zeug zunächst äußert skeptisch gegenüber war (nach dem Motto: „Was ist, wenn die ganze Welt deine Privatfotos sieht? Du wirst deine Karriere ruinieren, Junge!“), wurde sie Schritt für Schritt zur Digital-Queen der Familie.

Erst besaß sie ein normales Telefon, dann genoss sie die Vorzüge eines Smartphones. Dann holte sie sich ein Tablet und eines Tages sagte sie zu mir: „Daniel, ich brauche einen Laptop!“

Ich spürte: Jetzt ist ein neues Zeitalter angebrochen.

Das sagte meine Mutter! Ich spürte: Jetzt ist ein neues Zeitalter angebrochen! Und das war es wirklich, denn das digitale Erwachen mündete in unserer eigenen Familien-WhatsApp-Gruppe, in der fortan jeder seine Erlebnisse und Fotos regelmäßig mit den anderen Familienmitgliedern teilte und wir Termine für unsere Familientreffen ausmachten. So wurden meine Eltern nicht nur immer älter, sondern auch immer digitaler. Ein Hoch auf uns!

Analoges Meckern

Du kannst mich gerne einen Positivisten nennen. Ich stehe dazu: Die Digitalisierung ist geil! Ich bleibe mit allen in Kontakt, bin hyperflexibel und kann dieses Buch sogar am Strand von Bali schreiben. Also ein absolutes Upgrade in der menschlichen Entwicklung!

Und das steht allen zur Verfügung. Ich muss nicht um die Nutzung der digitalen Medien kämpfen, sie werden mir einfach so auf dem Silbertablett serviert. Nicht wie bei meinen Eltern, die als junges Ehepaar in einem Plattenbau der DDR lebten. Die mussten heiraten, um eine Plattenbauwohnung mit Zentralheizung zu bekommen – denn das war damals eine fortschrittliche Seltenheit. Ich hoffe, du verstehst mich richtig, und denkst nicht, ich bin deshalb auf der Welt, weil meine Eltern damals eine warme Bude hatten und Liebelei machen konnten … Also, naja, irgendwie auch doch. Jedenfalls bin ich da und stehe zu meinen digitalen Leidenschaften.

Eine analoge Nostalgiewelle macht sich breit.

In meinem Umfeld begegnet mir daraufhin oft noch ein analoges Meckern, wenn es um meinen Umgang mit den neuen Medien geht. Zu arglos, zu sorglos – und überhaupt: Früher war alles besser! Da haben die Leute noch richtig miteinander gesprochen, statt nur noch über WhatsApp zu kommunizieren. Und wozu das gesundheitlich führen kann: Übergewicht und Mutationen. Die Knochenstruktur am Daumen hat sich laut einer Untersuchung in England schon nachweislich durch die Smartphone-Nutzung verändert!

Eine richtige analoge Nostalgiewelle macht sich breit, genährt von dem Gefühl, dass Digitales einfach nicht greifbar, nicht fühlbar und ebenso wenig erfahrbar ist. Sondern viel eher ein zwischenmenschlicher Schwebezustand. Dadurch nimmt die Sehnsucht nach dem Physischen und Haptischen immer mehr Fahrt auf:

Die gute alte Polaroidkamera erlebt ein Revival, ebenso die ehrlich kratzende Vinylschallplatte, die Koffeinliebhaber mit ihren Gourmetnasen verzehren sich nach dem Duft eines frisch gebrühten Filterkaffees. Das geht sogar so weit, dass in Oldtimerkarossen neue Motoren verbaut werden. Plötzlich werden die Macken des analogen Alten glorifiziert und zu Raritäten erklärt, die es unbedingt zu erhalten gilt.

Die evolutionäre Bremse wird also von den Digi-Skeptikern reingehauen – full tilt! Weil die Angst da ist, dass der homo sapiens die Kontrolle verliert – über die digitale Büchse der Pandora. Einmal geöffnet, ergießt sich eine klebrige Masse der Verunsicherung über die User:

1. Wer schützt mich vor den Leaks im Datenschutz? Da manipuliert doch jeder nach Herzenslust!

2. Die künstliche Intelligenz macht den Menschen überflüssig. Berufsgruppen fallen einfach weg, unzählige Menschen werden ihre Jobs verlieren.

3. Der Online-Handel verdrängt den stationären Handel. Die schönen Einzelhandelsläden, die das Bild unserer Städte prägen, sterben aus!

4. Wir sind total abhängig, vor allem in den hochtechnisierten Berufen. Wenn ein Trojaner in die Software einer Klinik eingeschleust wird, kann er ein ganzes Krankenhaus lahmlegen.

Und und und … Über diese düsteren Zukunftsvisionen werden Bücher geschrieben und Filme, in denen die finstere Macht der KI die Weltherrschaft übernimmt, werden gedreht. Doch glauben das die Menschen wirklich? Glaubst du das? Wenn du mich fragst, verlangsamt diese Angstmache zwar den Fortschritt, allerdings verhindert sie ihn keinesfalls. Klar müssen wir die Bedenken anhören – das Leben ist halt nicht mehr von der Wiege bis zur Bahre planbar und die Halbwertzeit von Informationen geht mittlerweile kaum noch über den Sekundenbereich hinaus. Das hat sich im Vergleich zu früheren Zeiten (also noch vor fünf oder zehn Jahren) kolossal geändert.

Doch mir fällt es leicht, mit den Vorteilen der Digitalisierung dagegenzuhalten. Denn wer will heute noch seine Doktorarbeit mühsam mit der Schreibmaschine tippen? Oder erst eine Woche später erfahren, welche Neuigkeiten es in der Welt gibt? In der Kommunikation unterwegs von Münztelefonen abhängig sein? Ich nicht!

Liebe to go?

Und wie haben sich unsere Beziehungen verändert! Früher musste der homo sapiens raus in die Wildnis, um ein besonderes Exemplar von DNA zu finden, mit dem er sich binden wollte. Er musste sich richtig anstrengen, sich mitunter aufplustern wie ein Pfau, um Konkurrenten auszustechen und die DNA seines Herzens für sich zu gewinnen. Heute meiden die Paarungswilligen die Wildnis und konzentrieren sich bei ihrer Suche auf kleine Bildchen, die sie leidenschaftlich von ihrem Smartphone, Tablet oder Laptop anschauen und ihnen zuflüstern: „Drück mich, ich beglück dich. Nur bitte ohne Anfassen!“ Die Dating-Apps haben die Liebe (r)evolutioniert! Frag Siri, was sie am meisten gefragt wird: Ob sie beim Dating helfen kann!

Drück mich, ich beglück dich. Nur bitte ohne Anfassen.

Wir wollen Auswahl, wir wollen sie schnell und vielfältig – und das möglichst ohne uns von A nach B zu bewegen oder unsere Komfortzone zu verlassen. Das ist jetzt alles möglich: Das erste Beschnüffeln läuft vollkommen digital.

Ich habe Tinder, Lovoo und Co. ausprobiert, der Wahnsinn! Innerhalb einer Stunde hatte ich sechzig Matches und nach einer weiteren halben Stunde zwölf Dates. Ist etwas daraus geworden? Dazu später mehr!

Einige meiner Bekannten haben jedenfalls die Nase gerümpft: „Wo bleibt denn da die Qualität?“ oder „Wenn mir meine Alte nicht mehr taugt, besorg ich mir über die Apps ganz schnell eine Neue, oder was?“ Das waren nur einige ihrer Kommentare. Und ja, es stimmt schon: Zeit ist unsere neue Währung, manchmal auf Kosten der Qualität. Durch die Dating-Apps werden Bindungen schneller gesucht und gefunden, schneller gelöst und gehen oft nicht über unverbindliche Kontakte hinaus. Früher war die Partnersuche viel anstrengender und ebenfalls nicht immer unbedingt von Erfolg gekrönt.

Versteh mich nicht falsch, die Vergangenheit ist per se nicht schlecht, genauso wenig wie die Zukunft. Auch ich verschicke gerne noch Postkarten, wenn ich jemandem meine besondere Wertschätzung ausdrücken möchte. Andererseits halte ich durch die digitalen Möglichkeiten zugleich mit meinen Freunden aus der ganzen Welt besser Kontakt. Vergangenheit und Zukunft – beides bringt uns voran, wenn wir aufgeschlossen für Neues sind. Und führt uns vom Entweder-oder-Denken zum Sowohl-als-auch-Denken, von dem wir nur profitieren – du und ich.

Die digitale neue Welt

Die Digitalisierung hat unser Leben verändert und wird es weiter verändern, das ist klar. Die Frage ist: Was machen wir daraus – du und ich? Ich habe meinen Weg gefunden und nutze die vielen positiven big points des Digitalen täglich für mich. Ich bin in der Lage, das Geschäftliche am Strand zu erledigen, was meine Effizienz steigert. Zugleich habe ich Wellness, wenn ich mit meinen Zehen im Sand wühle oder mir das Meeresrauschen dabei zu Gemüte führe. Ich habe wieder mehr Zeit für die Natur! Was wiederum die Effektivität steigert.

Ich habe wieder mehr Zeit für die Natur.

Ich liebe zugleich die Qualität des Analogen: In einem „echten“ Hardcover-Buch zu schmökern, mit den knisternden Seiten und dem Geruch nach Druckerschwärze oder meine Weihnachtspost noch richtig handmade zu zelebrieren. Auch das gehört zum neuen Miteinander meiner analogen und digitalen Welt.

Die vielen technischen Entwicklungen könnten immer mehr Menschen glücklicher machen, wenn sie den multiplen Möglichkeiten gewachsen wären. Ich gebe zu: Das ist noch nicht so. Denn gerade wachsen wir ja noch!

Punk up your life

Die gute Nachricht ist: Wir haben alles Nötige in der Hand, um dieses Wachstum zu steuern und jetzt die Richtung festzulegen, damit alle mitwachsen! Wir haben außerdem nicht nur das Nötige, sondern vor allem das Mögliche. Das Nötige sorgt für Sicherheit, das Mögliche gestaltet die Zukunft.

Das Wachstum, das ich beschreibe, fängt schon bei deinen Kindern an. Du hast es in der Hand, wie dein Kind aufwächst. Vermittelst du ihm deine Ängste und enthältst ihm das Smartphone vor, um es zu schützen? Verbietest ihm, mit dem Computer zu spielen? Oder gehst du mit der Digitalisierung ganz natürlich um und vermittelst deinem Kind damit alle Möglichkeiten, sich in der neuen Welt zurechtzufinden? Denn das wird es müssen – so oder so. Die Computer-Nerds von gestern werden so zu neuen Helden, denn sie sind nicht mehr allein. Nein, sie sind viele und haben einen Vorteil: Sie kennen sich besser mit Programmierung aus und verstehen es, auch über größere Distanzen mit ihren Freunden zu kommunizieren. Oder sogar noch mehr Gleichgesinnte neue Freunde zu finden.

Wenn du dein Kind dabei unterstützt, sich unter den vielen digitalen Möglichkeiten die richtigen auszusuchen, förderst du seine Entwicklung. Kinder finden den Weg von allein. Wenn du ihnen ein Vorbild sein willst, gehe voran und stehe nicht dumm daneben. Sonst schaust irgendwann du dumm aus der Röhre.

Wenn du dein Kind wirklich unterstützt und förderst, wird es zum Zukunftsdenker – mit Potenzial zum MINDPUNK®. So habe ich ebenfalls angefangen, wenn auch viel später, als es heute möglich ist.

Die Computer-Nerds werden zu neuen Helden.

Upgrade für den homo sapiens

Wenn der homo sapiens ein neues Denken entwickelt, wird er vom Denker zum Macher und vom Macher zum denkenden Macher. Und dann ist alles möglich. So tun wir mehr, als nur unsere Bedürfnisse auszuleben. Wir sind in der Lage, all das umzusetzen, was wir wirklich wollen und nicht nur das, was wir brauchen. Dann ist die Digitalisierung ein Upgrade für die Menschheit, das mehr Qualität in der Tiefe und Breite sowie eine höhere Effizienz verspricht. Wir sparen nicht nur Zeit, sondern gewinnen mehr Zeit. Die nutzen wir wiederum, um ganzheitlicher zu denken. Doch das funktioniert nicht mit einer Friss-oder-stirb-Mentalität, bei der wir uns den Entwicklungen einfach ausgeliefert fühlen. Das klappt nur, wenn wir die Art der Entwicklungen selbst oder wenigstens etwas mehr mitbestimmen. Dann werden wir davon profitieren.

Betrachten wir den Onlinehandel, das Schreckgespenst jedes stationären Geschäfts. Inzwischen ist er zum stationären Handel keine Ergänzung mehr, sondern eine ebenbürtige Plattform. Diejenigen, die sich das nicht eingestehen wollen, gehen unter. Diejenigen, die diese Entwicklung als Chance sehen und beides miteinander verbinden, erschließen sich neue Kundenkreise und werden weiter bestehen. Ich zeige dir ein Beispiel: Ein Kunde, für den ich arbeiten darf – es ist einer der größten Denim-Marken – hat es geschafft, mit den ganz Großen im Online-Business zusammenzuarbeiten. Zalando ordert bei ihnen, wenn sie die Ware selbst nicht vorrätig haben. Alle online bestellten Waren werden dann entweder direkt an den Kunden oder in einen Store der Denim-Marke geliefert. Der Kunde kommt in den Laden und sieht auch andere Produkte. Der Verkaufsladen ist gleichzeitig ein offenes Lager. Bingo!

Für dich gilt also: Du hast eine Chance da draußen, wenn du offen für die neuen Möglichkeiten bist und sie gekonnt mit deinem Kerngeschäft verbindest. Dann bringst du deine Fähigkeiten zum Leuchten.

Entdecke die Möglichkeiten

Wenn du nicht krampfhaft am Alten und Bewährten festhältst, dann findest du ganz neue Möglichkeiten. Dabei kannst du ruhig gegen den Mainstream schwimmen oder anecken, solange du dir selbst gegenüber ehrlich bleibst. Erfolg hat, wer seine eigenen Regeln immer wieder bricht oder hinterfragt, ob sie noch aktuell sind und ob sie noch zielorientiert arbeiten, Gewohnheiten über Bord wirft und hin und wieder etwas anderes ausprobiert, das mehr bringt als nur ans Ziel – sondern Sinn macht.

Ein gutes Beispiel dafür ist Jürgen Klopp, der sich mit seiner Mannschaft auf dem Spielfeld freut, auch wenn er dafür später Strafe zahlen muss. Oder Bastian Schweinsteiger, der an jedem vergebenen Elfmeter ein Stück gewachsen ist, statt klein beizugeben. Sie sind zu Machern geworden, weil sie sich ständig hinterfragen und ihre Standards über Bord werfen und neu denken. Wenn Schweinsteiger damals nicht die Elfmeter bei den Bayern verschossen hätte und die Bayern 2012 ihr Finale „dahoam“ nicht gegen den FC Chelsea verloren hätten, dann wäre diese Entwicklung vielleicht nicht passiert. Was das dann bewirkt hat, das wissen die meisten: Wir sind 2014 Weltmeister geworden.

Wir alle haben unsere Glaubenssätze und Denkmuster, die wir von Zeit zu Zeit hinterfragen und in Beziehung zum großen Ganzen setzen sollten. Oder einfach das Gegenteil als üblicherweise machen: Morgens Sport statt abends, wenn du dich nach dem Arbeitstag nicht mehr aufraffen kannst. Die Tasche schon ins Auto legen und nicht erst von zu Hause abholen, um zum Sport zu gehen. Statt wie gewohnt zum Squash zu gehen, einfach in den Ring steigen und im Boxtraining die Fäuste fliegen lassen. Also selbst die Umstände und Bedingungen wählen und schaffen, die dein Leben upgraden. Denke neu, dann schaffst du neue Potenziale und erschaffst neue Ergebnisse, die die Entwicklung deines Denkens offensichtlich machen und dich bestärken.

Ich erlaube mir öfters neu zu denken und zu träumen und anderen beim Träumen zu helfen. Das ist meine Berufung und jedes Mal, wenn ich diesem Ruf folge, gibt es mir einen besonderen Kick. Auch wenn nicht alle meine Träume und Erwartungen erfüllt werden, gehe ich weiter nach vorn.

Digitaler MINDPUNK®

Die Digitalisierung hilft mir ungemein, mich in meinem Verhalten zu optimieren. Beim Autofahren brauche ich kein Navi und schon gar keinen Atlas mehr. Der nächste Blitzer auf meinem Weg wird mir eine Minute vorher von meinem Smartphone gemeldet. Mein Kühlschrank sagt mir, dass ich Milch brauche. Die Bahn-App verrät mir, dass mein Zug dreißig Minuten Verspätung hat – in dieser Zeit arbeite ich getrost weiter. Und am Abend entspanne ich bei meiner digitalen Einschlaf-Hypnose. Ich bin nicht nur Herr über mich selbst, sondern ich erschaffe mir die Umstände – mit dem neuen Denken mehr als je zuvor.

In der Selbstreduktion liegt die neue Leichtigkeit.

Als digitaler MINDPUNK® brauche ich nicht viel: In der Selbstreduktion liegt die neue Leichtigkeit. Ich brauche für meinen Job kein Office-Gebäude mehr. Überall, wo ich Internet-Zugang habe, schlage ich mein persönliches Mini-Büro auf. Das gilt auch für meine Mitarbeiter: Die arbeiten mittlerweile von zu Hause aus – wann und wie sie wollen. Da vertraue ich ihnen einfach und das wissen sie. Und sie beweisen mir jeden Tag, dass sie es wert sind. Es gibt also keinen Grund mehr, die Kosten für ein großes Büro zu tragen. Termine, Feedbacks und Besprechungen funktionieren über Telefon, E-Mail, Skype oder Sprachnachrichten. Das bedeutet auch, dass ich die Möglichkeit habe ins Ausland zu reisen und trotzdem zu arbeiten. Dieses Buch zum Beispiel entstand am Strand, im Auto und im Flugzeug – dank Digitalisierung war das Arbeiten daran mittlerweile an so ziemlich jedem Ort möglich. Auch die Weiterbildung funktioniert überall mobil. Wenn ich mit dem Auto zum nächsten Geschäftstermin fahre, höre ich kein Radio mehr. Ich nutze die Zeit viel gewinnbringender: Mit Podcasts und Hörbüchern.

Die Menschen in meinem Umfeld haben die Möglichkeit, mehr Anteil an meinem Leben zu nehmen – und ich an ihrem. Durch meine vielen Reisen habe ich inzwischen Freunde auf der ganzen Welt – mit denen ich digital leicht Kontakt halte.

So lässt sich Zwischenmenschlichkeit über längere Distanzen leben. Das macht den Kontakt für mich nicht weniger persönlich oder weniger intensiv. Apropos zwischenmenschlicher Kontakt – jetzt noch kurz zurück zu den Dating-Apps. Bringen sie wirklich nur „love to go“? Von wegen! Und wenn jemand in meinem Umfeld die Nase darüber rümpft, sage ich: Na und? Für mich zählt erst das Ergebnis und dann der Weg.