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Lesetipp

Maroun von Hubertus von Thielmann

 

Maroun Betörend, verstörend, einnehmend - der geheimnisvolle Halbasiate Maroun manipuliert sein Umfeld meisterhaft. Kaum jemand kann seinem Charisma widerstehen. Die Begegnung mit Fabian aber ändert alles, denn der ehemalige Manager erkennt den Strategen in Maroun und weiß: Jede Strategie hat auch ein Ziel!

 

Maroun hatte den Arm um ihre Hüften gelegt und schlenderte mit ihr in den nächsten Raum der Galerie, in der eine Ausstellung fernöstlicher Maler eröffnet worden war. Männer und Frauen, alt wie jung, sahen ihnen nach. Es war Maroun, der ihre Neugier erregte. Kurz nachdem ich die Galerie betreten hatte, war er mir aufgefallen. Genauso wie Corinna, meiner Frau.

»Mit wem macht sich denn Myriam davon?«, fragte sie.

Wir lebten in München, in der Stadt, in der ich aufgewachsen war. Damals, an jenem Abend, waren wir noch von Schrecken und Unglück verschont geblieben, obgleich ich, wie ich meinte, schon genug davon abbekommen hatte. Dachte ich später an diesen Abend zurück, hätten wir die Ausstellung sofort verlassen und uns Maroun vom Leib halten sollen.

 

Halb Asiate, halb Europäer und ganz und gar rätselhaft - Maroun ist Ende Zwanzig und eine außergewöhnliche Erscheinung. Er zieht die Menschen an wie bittersüßer Honig die Bienen und hinterlässt neben einem bleibenden Eindruck vor allem eines: eine Menge offener Fragen. Welche kriminellen Energien treiben ihn an? Was bezweckt er mit seinem Verhalten? Und was hat eine fernöstliche Organisation damit zu tun? Auf diese Fragen will Marouns väterlicher Freund Fabian spätestens dann eine Antwort, als seine Familie und Freunde in die Ereignisse verstrickt werden. Die Suche nach den Hintergründen gleicht einem Stich ins Wespennest, und Fabian muss erfahren, dass die Wahrheit zu finden oftmals leichter ist als sie zu ertragen …

 

Der Roman »Maroun« erzählt die Geschichte eines jungen Mannes im Spannungsfeld internationaler Kriminalität - ein Psychogramm der Kulturen!

 

 

Hubertus von Thielmann

Maroun

ISBN: 978-3-95607-084-6

Preis: 6,99 EUR

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Forbes Park von Hubertus von Thielmann

 

Forbes Park Drum prüfe, wer sich vertraglich bindet: Ein ehrgeiziger Manager übernimmt die Firmenleitung eines maroden Unternehmens auf den Philippinen - und gerät zwischen die Fronten des internationalen Big Business.

 

Don Lucio dachte nicht an den Bischof, er dachte über Hoffmann und die AG nach. Ob Hoffmann zu Schwandts Nachfolger ernannt werden würde? Don Lucio hielt Hoffmann für einen Spießer, der unfähig war, mit der Macht umzugehen. Schwandt hatte das auch nicht gekonnt, er war erpressbar gewesen. Don Lucio wünschte sich einen jungen Nachfolger. Frisch und noch nicht so erfahren sollte er sein, aber ehrgeizig, wie es diese jungen Leute in der AG waren, die sich ein halbes Leben mit Karriere ködern ließen. So einer würde ihm Spaß machen. Er würde mit ihm spielen können, so wie mit Jason und dann auch mit Lily. Don Lucios Spiele waren riskant für den, mit dem erspielte. Es musste nicht so wie mit Jason und Lily enden, Don Lucio gab jedem eine Chance.

 

Diese Chance ergreift der Manager Kauff - jedoch nicht gänzlich freiwillig. Seine Karriere beim Weltkonzern Corpus AG hat oberste Priorität, und nur deshalb sagt er zu, als ihm - auf Betreiben eines Kontrahenten - ein Posten in Asien zugeschoben wird. Zusammen mit seiner Frau Jana fliegt Kauff nach Manila, um die dortige Niederlassung auf Vordermann zu bringen. Was Kauff nicht weiß: Nicht nur seine Widersacher wollen ihn scheitern sehen, auch die Machenschaften des skrupellosen Großaktionärs Don Lucio machen aus Kauffs Einsatz einen wahren Höllentrip.

 

»Forbes Park« ist ein dicht erzählter Thriller über Machtmissbrauch und Manipulation im Krieg der Konzerne - so spannend wie zeitlos!

 

 

Hubertus von Thielmann

Forbes Park

ISBN: 978-3-95607-085-3

Preis: 6,99 EUR

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Streif von Hubertus von Thielmann

 

Streif Einfluss und Macht erreichen viele, doch nur wenige können sie behalten: Ein junger Karrierist muss erkennen, dass es im Spiel der großen Wirtschaftskonzerne nicht nur um Gewinne geht, sondern vor allem darum, nicht zu verlieren.

 

Streif hatte sein Hemd ausgezogen. Nina war nackt, Schweißtropfen liefen über ihren flachen Bauch auf den Nabel zu. Streif schwitzte selten. Er war achtunddreißig und noch immer ein hervorragender Squashspieler. Nina, mit der er seit vierzehn Jahren verheiratet war, war zwei Jahre jünger. Sie hatten keine Kinder, Nina konnte keine bekommen. Streif schlug die Akte zu und sah Nina an.

»Möchtest du was trinken?«, fragte sie.

Er öffnete die Gürtelschnalle.

»Konzentrier dich auf deinen Chef.«

 

Ein kluger Rat, wie sich alsbald zeigt - denn Joachim Streifs Erfolgsgeschichte beim Weltkonzern Corpus AG endet unverhofft, als ihm während seiner Funktion als New York Repräsentant Fahrlässigkeit und Missmanagement vorgeworfen wird. Zu Unrecht, denn der wahre Schuldige ist Streifs Boss. Streif will nicht nur so schnell wie möglich seine Unschuld beweisen, vielmehr beherrscht ihn der Wunsch nach Rache. Er ersinnt einen ungewöhnlichen Vergeltungsplan, und schon bald erfährt sein ehemaliger Mentor am eigenen Leib, dass Streif seine Lektion gelernt hat …

 

Der mitreißend erzählte Roman »Streif« handelt vom moralischen Verfall in den wahren Machtzentren der Welt: den Großkonzernen - ein fiktionaler Tatsachenbericht!

 

 

Hubertus von Thielmann

Streif

ISBN: 978-3-95607-083-9

Preis: 6,99 EUR

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Copyright der eBook-Ausgabe © 2014 bei Hey Publishing GmbH, München

 

 

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

 

Der Autor wird vertreten durch die Verlagsagentur Lianne Kolf.

Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München

Coverabbildung: FinePic®, München

Autorenfoto: © privat

ISBN: 978-3-942822-50-3

 

 

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Oben ist auch nur unten, aber halt von oben

 

Ist das ein Roman? Keine Ahnung.

 

Ein Ratgeber ist es zum Glück nicht.

 

In kleinen und größeren Katastrophen wird komisch, böse oder verzweifelt fröhlich die Lebensunfähigkeit des Max Lentner ausgebreitet. Wenn er jungen Frauen imponieren will, Arbeitsplätze belegen oder nur Straßenbahn fahren - immer wieder stößt Max wuchtig an seine Grenzen. Oder die Grenzen an ihn. Und das tut erst recht weh. Nicht weil er rebellisch sein will, sondern weil er einfach nicht anders kann. Und wenn sich ein Fettnapf bietet, dann wird der auch noch mitgenommen. An diesem Scheitern würde er nun persönlich gern und in aller Ruhe verzweifeln, aber da gibt es ja noch Karl und Melanie. Karl ist den Anforderungen des Lebens mindestens so wenig gewachsen wie unser Erzähler. Doch verhält er sich grundlegend anders: Seine Unfähigkeit ist ihm einfach egal. Mehr noch: Er hat die Fähigkeit seine Unfähigkeit als Unfähigkeit Anderer aussehen zu lassen und damit sehr gut zu leben. Seit seiner frühesten Jugend setzt Karl auf Mitleid: Er wickelt alles um den Finger, was wickelbar ist.

Wie Donald Duck und Gustav Gans begegnen sich die beiden unweigerlich immer wieder. Und genau wie in Entenhausen ist Karl erfolgreich und Max nicht. Gar nicht.

Melanie ist der wunderschöne Rest des Dreiecks. Sie treibt Max immer wieder zu Höchstleistungen. Die bringen nichts, sind aber sehr spektakulär.

 

Und nach vielen Jahren gerät Max wieder an Karl.

 

Zum letzten Mal. Einer der beiden könnte diese Begegnung nicht überleben.

Dank an:

Isabel Schickinger, Lianne Kolf, Anoukh Foerg, Marion Schwenninger, Jakob Meiner, Michi Altinger, Ulrike Liegl- Kempter und Gabi Rothmüller

Ein Vorwort

Leserschaft!

Dieses kleine Vorwort soll als Handreichung dienen, um gesund und trocken durch das nun folgende kleine lesbare Meer zu schiffen.

Die Lebensgeschichte des Max Lentner, die in Episoden unterteilt ist, kann der ordnungsliebende Mensch gerne chronologisch lesen und durch Details belohnt werden, die nur er wiedererkennt.

Jedoch sei hiermit ausdrücklich erlaubt sich die Kapitelchen auch einzeln oder ungeordnet zuzuführen.

Oder überhaupt nur ein Einziges immer wieder zu lesen und alle Anderen verächtlich liegen zu lassen. Wie im echten Leben auch.

Eine Bitte sei an dieser Stelle aber noch in Deutlichkeit ausgesprochen:

 

Leserschaft, lies dieses Buch laut! Es wurde laut geschrieben.

 

Und wenn laut lesen nicht möglich ist, dann halblaut.

Und wenn die Etikette auch das verbietet, dann viertellaut.

In Zugabteilen, Autofonds und auf Langstreckenflügen empfiehlt sich der Schmunzeltrick: Dabei lese man leise, lache aber hörbar in sich hinein – immer wieder – bis die Umsitzenden alle eigenen Tätigkeiten aufgeben und vor Neugierde schier platzen. Das ist der Moment, großzügig den Vorleser zu geben.

Natürlich immer verbunden mit der Aufforderung an alle, das Buch auch selbst zu erwerben. So kann aus einem Bahnabteil eine kleine Lesebühne werden und aus der Liegewiese am Badesee ein Literaturclub.

Und wenn man dir, Leserschaft, partout den Mund verbietet, so lies leise,

stell dir dabei aber deine laute Stimme vor und grimassiere ungebremst.

 

Doch genug der Ratschläge. Vorworte sollen anregen und nicht Angst machen.

 

A.L.

 

München, Juni 2014

Tod und Zeugung

Oder wie sichtbar doch die Probleme zwischen Anfang und Ende des Lebens oft sind, man aber trotzdem dann blöd dasteht

 

Wenn ich an meine Beerdigung denke, dann läuft es mir eiskalt den Buckel runter. Also nicht, weil ich mich übermäßig vor dem Tode fürchten würde, sondern weil mir das Ganze jetzt schon peinlich ist. Das geht bei den Trauerreden los.

Über mich kann man doch nichts erzählen. Und das Wenige, das man doch erzählen könnte, ist mir sehr unangenehm. Das möchte ich nicht.

Meiner Großtante Elsmarie ging es da genauso. Das hatte sie mir schon zu Lebzeiten gesagt: »Ich will nichts hören auf meiner Beisetzung, sonst werde ich ungeheuer sauer.« Und als sie dann starb und Pfarrer Jobstmeier ausholte, um den »lieben Trauernden« von der kindlichen Freude der alten Dame am Verzehr von vier Bienenstichen am Tag zu berichten, da passierte es: Da löste sich doch ganz langsam eine Schindel vom Dach der Kapelle, schlug mit einem kaum hörbaren dumpfen Geräusch auf eine Friedhofsharke, die sich aufbäumte, eine Schubkarre in Bewegung setzte, die wiederum mit gutem Schwung den gramgebeugt spielenden Musikern in die Fersen fuhr, was beim Tubisten genug Entsetzen hervorrief, um sich mit seiner ansehnlichen Leibesfülle an das wundervolle Memorial der Familie Seitenbichler zu werfen, welches sein über die Jahre korrodiertes, schwer geschwungenes Eisenkreuz abwarf, sodass eben dieses Kreuz den Kopf des altgedienten Landpfarrers mit einem glatten Streich vom Rumpfe trennte, und beide Teile Hochwürdens ins offene Grab stürzten.

Strafe muss sein.

Gut, das Ende dieser Szene habe ich erfunden, denn mir war schrecklich langweilig auf Großtante Elsmaries Beerdigung. Ihr selbst kann es im Hellholzsarg unmöglich langweiliger gewesen sein. Aber ein Dachziegel fiel wirklich herunter. Und die Schubkarre rollte wirklich, und die Musiker rammten wirklich das Mahnmal, und das Kreuz oben wackelte wirklich. Fiel aber nicht herunter. Pfarrer Jobstmeier starrte auf das Eisenkreuz, und ein deutlich hörbares: »Ach du heilige Scheiße« entwich ihm. Was ihn zwar nicht den Kopf, aber doch einiges Ansehen in unserer strengkatholischen Gemeinde kostete.

 

Aber warum um Himmels Willen beginne ich mit dem Ende?

Warum mit Tod und Friedhöfen? Ich wollte an dieser Stelle eigentlich von meinem Beginn, von meinen frühesten Anfängen erzählen. Denn die sind ja unbedingt wichtig für alles, was danach passiert ist.

Mein Name ist Max. Aber das war nicht immer so. Zu Anfang hatte ich noch keinen Namen.

Denn ich denke, mein persönlicher Anfang liegt nicht am Tage meine Taufe, meiner Namensgebung oder meiner Geburt. Meine Zeugung scheint mir da doch wesentlich einprägsamer. Dieses Erlebnis, und als solches könnte man sie ja durchaus bezeichnen, stellt den Startschuss, den Urknall meiner Existenz dar.

Natürlich habe ich meine Eltern nicht direkt gefragt, wie es war, als sie mich herstellten. Doch konnte ich durch sehr geschickte Kreuzverhöre einiges herausfinden.

Egal: Jedenfalls kam heraus, dass meine Mutter meinen Vater schon beim dritten gemeinsamen Abendessen vor die Wahl gestellt hatte: »Ich oder nicht ich«. Mein Vater bat um Bedenkzeit, wägte ab, durchdachte, verwarf, baute neu auf und machte lange Listen, was dafür sprach und was dagegen. Er vertiefte sich so sehr in die Theorie, dass er nach zweieinhalb Jahren meiner Mutter ein Telegramm schickte, sie großzügig in das beste Lokal der Stadt einlud, sich mit einem Strauß Rosen in der Hand lächelnd vor sie hinkniete und sagte :»Wie war die Frage noch mal?« Dass meine Mutter etwas gereizt reagieren würde, ahnte er und gab ihr die Blumen und drei Sechsämtertropfen noch vor der Suppe.

Nur wenige Wochen später wurde in kleinem Rahmen Verlobung gefeiert. Und später an jenem Abend sollte es passieren: ICH sollte passieren.

Beide Protagonisten hatten getrunken. Kroatzbeere und halbtrockenen Zinnfandel. Natürlich hatte meine Mutter Bedenken, mit ihrem frisch Verlobten einfach mitzugehen. Die Zeiten waren bei Gott noch andere, aber er wollte sie ja nur seinen drei Brüdern, der Schwester und den lieben Eltern vorstellen. Selbstverständlich wohnte man damals unter einem Dach, noch war nicht der Überfluss der Zuchtmeister einer gelangweilten Jeunesse doreé, sondern die Wunden, die ein Weltkrieg geschlagen hatte, warteten schmerzend darauf, endlich geleckt zu werden.

Denn als das junge Paar das klitzekleine Vororthäuschen betrat, da stellte sich jäh heraus, dass mein Vater völlig vergessen hatte, dass seine Brüder im Felde geblieben waren, die Mutter und der Vater nie in dieser Stadt gelebt hatten und die große Schwester glücklich verheiratet ein Appartement in Iserlohn bewohnte.

 

Mein Vater schaute verzweifelt, stand kleinlaut in seinem niedrigen, mehr schlecht als recht von einem Bunsenbrenner beheizten Zimmer und versprach meiner Mutter, sie nie wieder anzulügen. Er könne ihr ja jetzt schnell seine Tassensammlung zeigen, habe aber nur eine einzige Bettdecke im Haus und sie solle doch die vom Regen vollkommen durchnässte Kleidung ausziehen. Es hatte seit vier Tagen keinen Tropfen geregnet, doch mein Vater baute auf das weibliche Kurzzeitgedächtnis, das ja an bestimmten Tagen des Zyklus’ Vergangenheit und Gegenwart arg verdrehen kann.

Doch dem war nicht so. Von Tränen übermannt warf sich mein Vater vor sie hin und bereute ehrlich seine Notlügen. Denn Notlügen waren es wohl, da mein alter Herr im Oktober des vorhergehenden Jahres zum letzten Male eine Frau nackt gesehen hatte. Und die auch nur auf der Rückseite einer Strumpfpackung.

Dann schlug er sich selbst mit einer geerbten Tischdecke, legte Sweet nothings auf und gelobte Besserung. Sie solle jetzt sofort gehen und ihn mit seiner Schlechtigkeit alleine lassen. Lange fixierte meine Mutter dieses Häuflein Elend, das nun begonnen hatte, aus Selbsthass die Zimmerpflanzen zu zerkauen.

Dann packte sie meinen Vater am linken Bein und zerrte ihn ins Bett. Ich sage es, wie es ist: Ich wurde bei den Hits von Brenda Lee aus Trotz gezeugt. Aus Trotz, und um endlich Ruhe zu haben.

 

Karl, um den sich dieses Schriftwerk ja mindestens so dreht wie um mich, wäre rein rechnerisch sieben Monate nach mir gezeugt worden. Aber nur, wenn man davon ausgeht, dass die Schwangerschaft seiner Mutter der meiner Mutter glich. Und davon ist nicht auszugehen, da sich im Ort das Gerücht hielt, dass Karls Mutter sehr, sehr lange schwanger gewesen sei. Sein Wesen in Betracht ziehend hege ich den Verdacht, dass Karl jede Phase seines embryonalen Wachstums viel länger als üblich ausgekostet hatte. Schon in jener, in der wir von niederen Tieren nicht zu unterscheiden sind und eigentlich Froschquappen gleichen, hat Karl meiner Überzeugung nach seinen Entwicklungsprozess unterbrochen und gewartet, wie seine Eltern auf dieses eigenartige Verhalten reagieren. Sobald Unruhe aufkam wegen der fehlenden Fortschritte im Mutterbauch, ließ er das vorgesehene Programm wieder weiterlaufen, stoppte aber nochmal nach acht Wochen, um das dann immer wieder zu tun. Kurz, er spielte mit seiner Menschwerdung so sehr, dass er am Ende seiner armen Mutter eine Schwangerschaft von grob dreiundzwanzig Monaten aufgezwungen hatte. Und auch der bedauernswerte, bis dato gertenschlanke Vater wurde über diese sehr anderen, sehr langen Umstände zum nervösen Esser und überflügelte seine Frau bei der Gewichtszunahme. Er pendelte seit Karls Geburt zwischen hundertdreizehn und hundertfünfundzwanzig Kilogramm. Denn auch in den Jahren danach konnte er seine Leibesfülle nur schwanken lassen, aber nicht grundsätzlich verkleinern.

 

Ein Vorteil ergab sich aber aus dieser ungeheuren Quälerei: Karl kam auf die Welt – ein Kaiserschnitt war unumgänglich – und konnte einfache Sinnzusammenhänge sofort begreifen und mit seinen Eltern schon am Tage der Entlassung aus dem Krankenhaus über das Erlebte sprechen.

Er redete natürlich noch etwas ungenau und dumpfklingend, hatte er doch die pränatale Sprachfähigkeit durch Bauchdecke und Uterus erlernen müssen, aber war schon von Geburt an die helle Freude für seine ballonartigen, aber stolzen Eltern.

Doch welches Kind ist das nicht?

Auch ich muss ein wahrer Quell des Glücks gewesen sein und mein weiterhin etwas unsicherer Vater freute sich so sehr über mein erstes Wort, dass er spontan meiner Mutter das Du anbot. Es ist einfach herrlich, was das Wunder der Geburt in Menschen auslösen kann.

Mein erstes Wort war übrigens Altersarmut. Damit vermied ich geschickt den üblichen Zwist der Eltern um die kindliche Erstnennung und erntete frühes Lob.

Karl und Melanie und Melanie und Karl

Oder wie es kommt, dass zwei Menschen ungewollt völlig voneinander abhängen und ein dritter Mensch das Ganze nicht einfacher macht, aber wahrscheinlich besser riecht

 

Ich glaube, Karl ist um die einsachtzig groß und schlank. Wobei mir nie ganz klar sein wird, was schlank eigentlich bedeutet. Nicht fett, das weiß ich. Aber genauer? Das ist so ein Wort wie blond oder halblinke Position – alles Begriffe, die dem deutschen Sprecher gegeben sind, die er aber, eher untypisch, nicht ergründen will und deshalb mit geradezu südländischer Lässigkeit benutzt. Dabei ist schlank wirklich nicht die Eigenschaft, die mir durch den Kopf schießt, wenn ich an Karl denke. Wahrscheinlich weil mir so viel durch den Kopf schießt. Ohne Karl wäre mein Leben ein anderes geworden.

Manchmal denke ich, ich hätte vielleicht gar nicht gelebt. Das sind die Momente, in denen ich Karl zu meinen Erzeugern zähle. Mutter, Vater und Karl. Und das, obwohl Karl sieben Monate jünger ist als ich. Aber er hatte mir immer das Gefühl gegeben, lange vor mir da gewesen zu sein.

 

Wir stammen beide aus Obermeitting.

Obwohl, das stimmt nicht ganz: Ich wuchs in Obermeitting, Ortsteil Niedermeitting auf, was mir aber nie etwas ausgemacht hat. In Niedermeitting standen nämlich die deutlich größeren Häuser.

Das hatte eine Logik, denn die nach dem Krieg schnell hingestellte Siedlung für Flüchtlinge wurde nach und nach von unseren selbstbewussten, nicht nach Schönheit strebenden, aber weithin sichtbaren Einfamilienhäusern verdrängt. Wir waren wer in Niedermeitting. Das wusste ich schon als Kind. Wir hatten was aus uns gemacht. Mit wir meine ich eigentlich unsere Eltern und Großeltern. Denn wir selbst, also Karl, ich und die anderen, wir wohnten halt da.

Zwischen Buchenhecken, Forsythien und Bonanza-Fahrrädern.

 

Es gab auch Bauern. Und es gab Bauernkinder in unserem Alter. Die hatten keine Forsythien und nur selten Bonanza-Fahrräder, aber Hasen und Schweine. Und wir beneideten uns gegenseitig.

Das hätten wir natürlich niemals zugegeben, im Gegenteil: Wir beschimpften und beleidigten uns täglich. Die Bauernkinder uns mit stärkerem Dialekt, und wir sie mit saubereren Schulhosen, die herzhaft kratzten.

Ein Bauernkind gab es allerdings, das nie beschimpft wurde, nie beleidigt und nie ausgelacht. Wenn dieses Kind auftauchte, waren alle still.

Melanie.

Damals hieß sonst noch niemand Melanie. Nur Melanie hieß Melanie. Und dieser Name war uns gewissermaßen heilig. Ein schlankes, blondes Mädchen, das oft zu Boden blickte oder einfach nur dastand. Aber zwischendrin, gerade wenn niemand damit rechnete, schaute sie einen an und lachte. Und dieses Lachen war für uns Buben ein Moment, in dem der Wind stillstand und die Vögel zu singen aufhörten. In diesen Momenten gab es nur noch das eigene, pochende Herz und Melanies Lachen. Um wieder angelacht zu werden hätten wir alles getan. Alles. Wir hätten uns schlagen lassen, verbrennen, verstoßen, aussetzen, enterben … alles.

Vielleicht hätten wir sogar dem Nachbarn Hämmelmeier die Zeitung reingetragen. Vielleicht sogar das.

Nachbar Hämmelmeier, ich glaube, er hatte keinen Vornamen, konnte nicht mehr gut gehen, interessierte sich leider gar nicht für sein Äußeres und hatte einen Hochflauschteppich. Mit einem Wort: Es stank in diesem Haus. Nicht unbedingt nur bestialisch, nein, das war ein Geruch, der sofort an die Endlichkeit allen Seins erinnerte und uns auf den nackten Drang zu überleben reduzierte.

Melanie hatte einen grünblau karierten Rock, wobei ich mir das vielleicht auch nur einbilde, weil es aus jener Zeit so viele Fotos mit grünblau karierten Röcken gibt. Sagen wir also: Melanie hatte höchstwahrscheinlich einen karierten Rock. Als verliebter Jüngling sollte man sich eigentlich die Kleidung der Angebeteten merken und viele können das auch, ich hingegen schaffte das nie.

Aber Röcke werden löchrig, Melanies Lachen nicht.

 

Ich habe das Bild eines Kindergeburtstages in meiner Fotokiste. Es muss ein Zehnter oder Elfter gewesen sein. Beim Windinger Markus im ausgebauten Keller. Die Eltern hatten eine Art Holzspelunke neben dem Heizungsraum. Die Wände übersäht mit vergilbten Fotos der Windingers als Cowboys und Indianer. Und immer dieser Hauch von Unerhörtem, Verbotenem, der in solchen Partykellern die Vorpubertät beflügelte. Melanie ist kaum zu erkennen auf diesem Foto. Rock hat sie auch keinen an, sondern ein Kostüm, das an Hadschi Halef Omar erinnert. Karl war an diesem Geburtstag auch Hadschi Halef. Und ich auch.

Wir waren also drei Hadschis. Natürlich unbeabsichtigt. Wobei ich schon damals nicht an Zufälle glaubte, was Karl, Melanie und mich anging. Langes Tuch als Turban, Hose aus altem Vorhangstore, ein glänzendes Hemd aus Plastik, kleines Krummschwert und viel braune Farbe im Gesicht. Soweit hatten alle drei dieselben Voraussetzungen für einen Nachmittag im wilden Kurdistan. Aber auch wieder nicht, denn die beiden anderen hatten einfach etwas bessere Tücher, Vorhänge, Plastikhemden und braune Farbe. Warum ich das noch so genau weiß? Diese Frage kann nur jemand stellen, der ausgeglichen und voller Gleichmut durchs Leben geht. Ich stelle sie nicht: Ich weiß es einfach noch.

Jedenfalls hatte meine Vorhangshose, die aus vielen kleinen Löchern bestand, schon nach zwanzig Minuten Hänschen-Piep-Einmal ein großes Loch und die Reise nach Jerusalem, bei der ja oft scharfkantige Stühle mitspielen, machte die Hose nicht schöner und präsentierte auffällig meine Untersachen, die sich leider nie vollständig der aktuellen Mode anpassen wollten. Das war aber gar nicht so schlimm, das war Schwund, damit musste man bei Geburtstagen rechnen. Die Elsheimer Rosi, die Tochter vom Kinderarzt, der großer Indianerliebhaber war, hatte auch schon nach fünfzehn Minuten keine Langhaarperücke mehr auf und das schlecht bemalte Lederkleid dieser Ntschotschi-Variante war zu einem sackartigen Überwurf verkommen, der an jedem Lagerfeuer der Apachen Empörung hervorgerufen hätte. Rosi trug es mit der Würde eines Halbbluts.

Aber wie gesagt, mein Loch in der Gardinenhose, mein Turban in Auflösung, das Hemd längst nicht mehr geruchsarm, all das war nicht wichtig, nicht so schlimm wie der Moment, der mir dann gegeben ward.

Schokoladenessen ist ja bekanntlich jenes Spiel, das zum Ziel hat, möglichst schnell …

Aber es liegt mir fern, hier die Regeln für dieses Spektakel zu erklären. Die einen kennen es und die anderen mögen die einen bitte fragen, wie es geht. Jedenfalls wird eine Tafel Schokolade sehr unkontrolliert verzehrt. Und das tat auch Hadschi Halef III, also ich. Ich erwischte mit der Genauigkeit eines Metalldetektors ein schönes Stück Alufolie und biss beherzt hinein. Aus dem Staniolschmerz an den Zähnen resultierte ein wilder Tanz des inzwischen turbanlosen Hadschi Halef. Ein Tanz, der aus Platzmangel in engen kreiselnden Bewegungen geführt werden musste – ganz anders übrigens als spätere Tänze in Porzellanläden. Ich glich verblüffend einem Derwisch, ließ jedoch jene Versunkenheit vermissen, die diese Trance-Tänzer ausmacht. Ich drehte mich und drehte mich und dachte viel zu spät an die Würste, die vier Stücke Prinzregententorte, den Kakao und die geschätzt zweihundertachtzig Bonbons, die ich mir im Laufe des Nachmittags verinnerlicht hatte.

Was kam dabei heraus? Eigentlich alles. Kakao, Bonbons und der Prinzregent. Durch die Drehung sehr gut verteilt im Festraum, ähnlich jenen Güllefahrzeugen, die weit ausholend ihren Inhalt dem wohlbestellten Felde anvertrauen.

Die Hirnregion, die beim Menschen für das Peinlichkeitsempfinden zuständig ist, hat, so denke ich, einen Papierkorbmodus, der allzu entsetzliche Momente zerknüllen kann und als nie erlebt ablegt. Nur nachts, in Träumen, da wird dieser Papierkorb manchmal geleert und die Augenblicke sind wieder da. Und wenn die Träume nichts erzählen, dann tun es irgendwann die lieben Nächsten, die einen schon zu lange kennen. Manches aus diesen Momenten bleibt aber auch haften. Bewusst und allzeit abrufbar. Als kleiner Schmerz im Alltag. Ein Schmerz, den man sogar hilfreich in Situationen einsetzen kann, in denen man sonst unpassend lachen müsste: Kurz die Erinnerung ausgepackt und weg ist der Lachreiz.

Eine solche Erinnerung ist eben jener Ausruf, den Melanie tat, als meine Prinzregentenbonbonmischung auf ihrem – wie gesagt – etwas besseren Turban landete. Ich habe oft versucht, das Liebevolle, das heimlich Verknallte aus dem dialektal eingefärbten Satz: »Ja du Dreegsau du greislige, speibt mi des Ooschloch oo!« zu destillieren. Das ist mir nie richtig gelungen. Obwohl ich mir schon damals einreden konnte, dass Melanie bei vollkommener Verachtung einfach gar nichts gesagt hätte und heulend rausgelaufen wäre. Diese wüste Beschimpfung hatte mit Nähe, vielleicht mit Zuneigung zu tun. Ich war davon überzeugt.

 

Und Karl? Der weinte einfach.

Und gerade als ich mich durch meine Übelkeit, meine Scham und meine dunkelbraune Schminke hindurch freuen und über diesen Schwächling Karl den Kopf schütteln wollte, spürte ich ganz deutlich die Zuneigung, die dieses heulende Kind erfuhr. Von allen: den Erwachsenen und den anderen Kindern, die nun Karl gern und wortreich bei der Säuberung seines Turbans halfen. Er selbst stand leise schluchzend da, rührte keinen Finger und war umgeben von helfenden Händen.

Ich spürte eine beeindruckende Mischung verschiedenster Leiden, denn sogar Melanie – selbst besudelt – half, den Kleinen zu trösten. Und dann war es soweit: Karl schickte mir zum allerersten Male diesen Blick. Einen Blick, den er mir immer wieder im Leben schicken sollte, gespeist von der Gewissheit, dass sich für ihn alles zum Guten wenden würde, und durchzogen mit diesem leisen, aber unerschütterlichen Mitleid, das nicht böse oder verächtlich daherkam, sondern ehrlich. Ein tiefes und ehrliches Mitleid.

Ich mag das eigentlich, ich halte das gut aus.

Nur nicht von Karl.

Wie ein Elefant

Oder wie es kommt, dass unser Held sich selber sehr schwer einschätzen kann, diese komplizierte Aufgabe vielleicht aber auch gar nicht möchte

 

Die Überraschung, die ja das wahre Salz, auch das in der Buchstabensuppe ist, führt Sie, geneigte Leserschaft, jetzt in einen Porzellanladen. Warum dorthin? Werden einige sich fragen. Aber da es sowieso immer wieder durchscheinen mag, gebe ich es an dieser Stelle offen zu: Ich halte mich für etwas ungeschickt. Mit diesem Problem bin ich natürlich nicht allein, und doch möchte ich jetzt vor meiner eigenen, sicher mal wieder nicht abgesperrten Haustür kehren.

 

Vor einigen Jahren, als ich es einfach wissen wollte, hielt ich mich drei Tage fast durchgehend in einem besseren Porzellangeschäft in der Innenstadt auf. Ich erklärte der Verkaufsleitung meine auffallende Anwesenheit mit meiner tief verwurzelten Entschlussarmut, die ich leider überhaupt nicht spielen musste. Das Fachpersonal blieb dennoch misstrauisch, vor allem, als ich zu tanzen begann. Ein selbstchoreographierter Tanz, der viele Drehungen und überraschende Rückwärtssprünge enthielt.

Und mit meinem ausladenden Rucksack und den zwei Besenstielen in der Hand muss das Ganze – zugegeben – etwas provokant gewirkt haben.

 

Um es kurz zu machen: Das gutgebaute Wachpersonal des edlen Geschäftes packte mich, schlug mich in Anbetracht der wertvollen Ware sehr vorsichtig zusammen und warf mich hinaus. Ich aber war um eine unglaubliche Erfahrung reicher. Denn ich hatte nichts, aber auch gar nichts kaputtgemacht. Keinen Eierbecher, keine Untertasse. Nichts.

Ich muss sagen, ich war von mir selbst beeindruckt. Ich muss gelächelt haben, als ich die Straßenbahn nach Hause bestieg und ein Kontrolleur meine Monatskarte sehen wollte. Die hatte ich natürlich im Porzellangeschäft beim Tanz verloren. Immer noch sehr glücklich und auch etwas überdreht lenkte ich die Kontrollperson durch den Ausruf »O Gott, wir sinken!« ab, riss mich los, rannte weg, blieb aber schmerzhaft halb draußen in der sich schließenden Straßenbahntür stecken.

Wie nun wirklich nicht zu erwarten war, handelte es sich bei dem Kartenkontrolleur um einen recht sympathischen Kerl. Ich wiederum wirkte durch mein andauerndes Grinsen leider etwas arrogant. Also waren die anderen Fahrgäste schnell und ohne die wahren Charaktere der Kontrahenten zu erforschen auf seiner Seite. Vor allem nachdem er in die Menge schrie: »Packt ihn! Er will fliehen, er ist der Teufel selbst!« Solidarisch erhoben sich alle von ihren Sitzen und kamen dräuend auf mich zu. Ich Armer hing ja immer noch halb draußen in der Tür und spürte zum ersten Mal in meinem Leben den weltläufigen Fahrtwind einer Straßenbahn.

Nun hat eine Masse Mensch ja schon viel bewegt. Warum nicht auch die Radaufhängung der Linie 27? Denn es kam, wie es nicht hätte kommen müssen:

Die Bahn schwankte, der Fahrer bremste not und die aufgebrachte Meute purzelte grimmig auf mich und meine Seite. Zum Glück konnte ich mich in diesem Moment losmachen, abspringen und weglaufen.

Erstaunt sah ich aus einiger Entfernung, wie die Bahn mit einem seltsamen Getöse aus den Schienen sprang, die letzten Meter ihrer Fahrt auf dem Asphalt der nahen Fußgängerzone zurücklegte und anfing, Sonnenschirme und Tischchen eines Cafés fast verspielt vor sich herzuschieben. Und sie blieb exakt in dem Moment stehen, in dem der Amarena-Becher einer in dezentem Beige gekleideten Dame sich neigte und seinen Inhalt satt über eben jenes Beige verteilte, was diese Frau dazu brachte, sich nicht im Geringsten für die Straßenbahn zu interessieren, die vierzig Zentimeter vor ihr zum Stehen gekommen war, und ihr Aufschrei »Immer Scheißkirsche auf dem Scheißkleid« das Letzte war, was einer gespenstischen Stille voranging.

 

Ich glaube, es wurde niemand ernsthaft verletzt, aber meine gute Laune war trotzdem dahin.

Denn was ist für den Alltag wichtiger? Die Fähigkeit, zwischen teurem Geschirr zu tanzen oder eine ganz normale Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln? Das eine zu vermögen ist schön, das andere nicht ist fürchterlich.

Ich hätte nun fliehen können und mein erster Impuls ging auch in diese Richtung, doch hielt ich mich zurück. Im Gegenteil: Ich war bereit, die Konsequenzen dieses Angriffs auf die Innenstadt zu tragen.

Ich ging direkt auf einen Polizisten zu und rief mit klarer Stimme: »Ich, ja ich habe dieses Verbundfahrzeug aus den Schienen geworfen. Hier sind meine Hände, Häscher. Bindet mich und zerrt mich vor den Kadi, ich werde das Urteil annehmen und erdulden, so wahr mir Gott helfe.«