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Cover

Vorspann

Die Hauptpersonen des Romans

Prolog

1.

2.

3.

4.

5.

6.

7.

8.

9.

10.

11.

12.

13.

14.

Epilog

Glossar

Impressum

PERRY RHODAN – die Serie

 

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Nr. 2537

 

Der Handelsstern

 

Sie erforschen die Rätsel von FATICO – und durchlaufen eine außergewöhnliche Karriere

 

Leo Lukas

 

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Auf der Erde und den zahlreichen Planeten in der Milchstraße, auf denen Menschen leben, schreibt man das Jahr 1463 Neuer Galaktischer Zeitrechnung – das entspricht dem Jahr 5050 christlicher Zeitrechnung. Seit über hundert Jahren herrscht in der Galaxis weitestgehend Frieden: Die Sternenreiche arbeiten daran, eine gemeinsame Zukunft zu schaffen. Die Konflikte der Vergangenheit scheinen verschwunden zu sein.

Vor allem die Liga Freier Terraner (LFT), in der Perry Rhodan das Amt des Terranischen Residenten trägt, hat sich auf Forschung und Wissenschaft konzentriert. Sogenannte Polyport-Höfe stellen eine neue, geheimnisvolle Transport-Technologie zur Verfügung. Gerade als man diese zu entschlüsseln beginnt, greift die Frequenz-Monarchie über die Polyport-Höfe nach der Milchstraße. Zum Glück kann der Angriff aufgehalten werden.

Perry Rhodan folgt einem Hilferuf der Terraner in das in unbekannter Ferne liegende Stardust-System. Dort erhält er eine Botschaft der Superintelligenz ES, deren Existenz von den gegenwärtigen Ereignissen akut bedroht scheint.

Über das Polyport-Netz begibt sich der Unsterbliche samt seiner Begleiterin Mondra Diamond und dem seltsamen Tier Ramoz an Bord von MIKRU-JON nach Andromeda. Er gerät mitten in die Vernichtung des Sicatemo-Systems, die durch die Frequenz-Monarchie ausgelöst wurde. Nun ist sein nächstes Ziel DER HANDELSSTERN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Perry Rhodan – Der unsterbliche Terraner ergreift die Initiative.

Atlan – Der Arkonide schmiedet Bündnisse und plant eine Offensive.

Pü S'Karbunc und Satwa – Die Seelenpartner lernen, dass sie zu Höherem bestimmt sind.

Iris Shettle und Ponson Merez – Zwei Hyperphysiker, die aus jedem Flirt eine Wissenschaft machen.

Was ist Erwachsenwerden, wenn nicht das Erlahmen von Zweifel, Zaudern und Zorn?

Genistos Befurisfagis

 

 

Prolog

Ohrfeige

 

Reisende, heißt es, soll man nicht aufhalten. Und schon gar nicht sollte man sich einer Sonne in den Weg stellen, die unversehens Lust auf Tapetenwechsel bekommen hat.

Kaum war Rhodans Schiff MIKRU-JON im Normalraum materialisiert, keine hunderttausend Kilometer entfernt von ihrem Ziel, dem irregulären Roten Zwergstern – da expandierte dieser sprunghaft, wobei er gewaltige Strukturerschütterungen auslöste.

Als fege der aufbrechende Stern MIKRU-JON, dessen Länge nur rund ein Zehnmillionstel seines Durchmessers betrug, achtlos beiseite, traf ein fürchterlicher Schlag das Obeliskenschiff.

Perry Rhodan registrierte noch, dass ein Totalausfall der Systeme drohte, dann verlor er das Bewusstsein.

 

*

 

Er kam zu sich und erschrak, weil ihn völlige Dunkelheit umgab und er keinen Boden unter den Füßen spürte. Haltlos, hatte er das Gefühl, ins Nichts zu stürzen, von der Schwärze verschlungen zu werden.

Panik wallte in ihm auf. Er kämpfte sie nieder, indem er sie zu Ärger umwandelte.

Nicht schon wieder!

Die Erinnerung war noch so frisch, dass sie ihm ohnehin in jeder Schlafphase Albträume bescherte. Sein Nahtod-Erlebnis, seine Totenreise durch die metarealen Zonen Andromedas, lag erst elf Tage zurück. Oder waren es inzwischen zwölf?

Egal. Perry Rhodan fand, dass es reichte. Für diesen Monat war er bereits oft genug gestorben.

Er schwitzte. Die Erkenntnis, dass ein Schweißfilm sein Gesicht bedeckte und die Luft, die er atmete, ungewohnt und unangenehm warm war, entlockte ihm ein befreites Stöhnen.

Wenigstens besaß er ein Gesicht und Hände, um es abzuwischen!

Sie steckten in SERUN-Handschuhen. Also trug er seinen Raumanzug. Allerdings hatte sich der Helm nicht geschlossen. Sämtliche Aggregate des Anzugs waren ausgefallen, wohl zugleich mit jenen des Obeliskenschiffs.

Der Strukturschock ... Die rote Zwergsonne, die nach allem, was wir wissen, eine nahezu perfekte Tarnung darstellt für ... Au!

Er knallte hart auf den Boden, weil abrupt die künstliche Schwerkraft wieder einsetzte. Teile der Wände erglühten, tauchten die Zentrale des Museumsraumers in dämmriges Licht.

Einige wenige Anzeigen glommen trüb. Das bedeutete, dass die Lebenserhaltungssysteme arbeiteten; im Notbetrieb, aber sie arbeiteten. Auch die SERUN-Komponenten fuhren wieder hoch und begannen mit den üblichen Selbsttests.

Rhodan rappelte sich auf. Nun, da der Schock abklang, tat ihm jeder Knochen im Leib weh. Seine Muskulatur schien nur aus Verkrampfungen zu bestehen. Die erst vor Kurzem verheilten Hautstellen kribbelten.

Aber Hurra!, er lebte noch.

Mondra Diamond und Ramoz lagen wenige Meter weiter, bewusstlos. Perry untersuchte seine Gefährtin; sie atmete gleichmäßig und wirkte unverletzt. Nachdem ihr SERUN volle Funktionsbereitschaft gemeldet hatte, bestätigte die Medo-Einheit, dass Mondra keinen bleibenden physischen Schaden davongetragen hatte.

Er fand Ras Tschubais schlaffen Körper, ebenfalls ohnmächtig, in einem der Kontursitze. Perry rief nach Mikru, der Inkarnation des Schiffes, jedoch ohne Erfolg. Keine Projektion erschien. Der Bordrechner reagierte überhaupt nicht auf akustische Anfragen.

Dafür erwachte Mondra Diamond ächzend. »Puh. – Das war eine ordentliche Ohrfeige.« Sie setzte sich auf. »Bist du okay?«

»Denke schon. Und selbst?«

»Gerädert, als hätte ich einen Triathlon hinter mir, aber davon abgesehen ... Außerdem nerven die Sauna-Temperaturen.«

Bei allem Mitleid empfand Rhodan auch eine gewisse Erleichterung, dass seine Partnerin unter ähnlichen Symptomen litt wie er. Die Beschwerden waren keine Spätfolgen seiner Verbrennungen; die Hitze kam nicht von innen.

»Das Schiff hat Probleme.«

Mehr humpelnd als gehend, schleppte er sich zu einer der Armaturenflächen. »Kannst du dich um Ras kümmern? Ich sehe nach den Maahks.«

Es gelang ihm, eine Verbindung zu jenen Räumlichkeiten zu schalten, die MIKRU-JON den Wasserstoffatmern zur Verfügung gestellt und nach deren Bedürfnissen gestaltet hatte. Grek 11 und seine fünf Begleiter waren wohlauf. Stoisch wie immer erklärte der Abgesandte der »Dezentralen Überwachungsinstanz«, ihre Sicherheit und Grundversorgung seien einstweilen gewährleistet.

Pral hingegen gab keine Antwort. Der Schattenmaahk, der Rhodan das Leben gerettet und ihm als Führer durchs »mentale Transterritorium« seines Volkes beigestanden hatte, war offenbar noch immer nicht bei Bewusstsein.

»Vielleicht wegen seiner Parapsi-Fähigkeiten?«, mutmaßte Mondra. »Lloyd und Tschubai scheinen gleichfalls etwas länger zu brauchen.«

Rhodan ertappte sich dabei, dass er wieder einmal an der Narbe auf seinem Nasenflügel rieb. Niemand konnte mit Sicherheit sagen, wie sehr das Mutanten-Konzept gegenüber hyperphysikalischen Phänomenen anfällig war, nicht einmal Fellmer und Ras selbst. Sie teilten sich einen feststofflichen, durchaus athletischen, allem Anschein nach dauerhaft soliden Körper, der Tschubais früherem aufs Haar glich.

Ob diese Existenzform jedoch befristet war ...

Irgendwie, dachte Rhodan, wimmelt es hier allmählich vor Wiedergeborenen.

 

*

 

Ein Blinksignal der Kommunikationskonsole erregte seine Aufmerksamkeit.

Traf ein Funkanruf ein? Aus Prals Quartier oder von außerhalb?

Nach wie vor blieben sämtliche Schirme dunkel. MIKRU-JON und ihre Besatzung waren blind und taub. Sie hatten nicht die geringste Ahnung, was rings um den Museumsraumer vorging. Eine äußerst unerquickliche Situation – zumal sie sich in einer keineswegs ungefährlichen Region des Kosmos aufhielten.

Manuell aktivierte Perry den Funk. Es krachte und knatterte wie in der Frühzeit der Raumfahrt. Als hätte es weiterer Indizien bedurft, wie schwer das Obeliskenschiff getroffen worden war, wie hart MIKRU-JON trotz seiner hochstehenden Technologie um Wiedererlangung ihrer Kapazitäten kämpfte!

Eine Stimme ertönte, verzerrt, bruchstückhaft. Rhodan erkannte Wortfetzen zahlreicher Sprachen aus verschiedenen Galaxien. Kaum zu glauben: Sogar der integrierte Translator der Funkanlage stotterte.

»Raumnot ... geborgen«, reimte er sich zusammen, »... Hangar eingeschleust ... dringliche Warnung ... keine feindseligen Handlungen, sonst ... schweren Waffen Gebrauch ...«

Fast hätte Perry aufgelacht. Als wären sie dazu in der Lage, die Unbekannten zu attackieren!

Dann geschahen mehrere Dinge gleichzeitig.

Das Licht in der Zentrale wurde merklich heller. Leises Rauschen und ein kühler Luftzug zeigten, dass die Klimaanlage angesprungen war. Ras Tschubai stieß einen Schrei aus, der merkwürdigerweise weniger entsetzt als freudig überrascht klang.

Ein Holo flammte auf, unscharf und einige Male flackernd, bis es sich stabilisierte und klärte. Die Bildverbindung musste in beide Richtungen funktionieren, denn Rhodans Gegenüber war sichtlich noch perplexer als er. Rote Augen weiteten sich und begannen gleich darauf zu tränen.

Rhodan schaltete um einen Sekundenbruchteil früher. »Doktor Livingstone, nehme ich an?«, sagte er auf Interkosmo, legendäre altterranische Grußworte zitierend.

Sein holografischer Gesprächspartner schüttelte die schneeweiße Mähne. Dann verzog er den Mund zu einem ebenso breiten wie ironischen Grinsen und nickte langsam.

»Du, Barbar? Na klar«, sagte Atlan da Gonozal. »Wer sonst fliegt quasi mitten in eine explodierende Sonne! Obwohl ich gestehen muss, dass die Überraschung gelungen ist: Dich hätte ich hier niemals erwartet.«

1.

Das Portal

 

Ein Zusammentreffen wie dieses fand nur alle 77 Vollperioden statt. Trotzdem weigerte sich Pü S'Karbunc, daran teilzunehmen.

Seine Co-Maeddones bedachten ihn mit Spottwörtern wie Feigbeule, Dörrfinnchen, Knappschwülstling. Einen Flitzflechter schimpften sie ihn, eine armselige Zagpapel, die lieber im eigenen Seim schmorte, als eine Chance zu ergreifen, die sich ihnen nur an diesem einen Tag bot und dann nie wieder im Leben.

S'Karbunc blieb standhaft und ungerührt. Er hatte jede Hechelei schon 777 Mal vernommen, jedes Argument bis zur Zersetzung durchverdaut.

Das Portal zur Jenseite, der Übergang in die Welt der Anderen, würde sich erst wieder öffnen, wenn er und seine Co-Maeddones längst verwest waren. Während ihrer gesamten Existenzspanne würde nichts mehr diesem größten aller Spektakel, diesem sensationellsten aller Ereignisse gleichkommen!

Na und? Sie waren freie Bürger eines freien Landstrichs, gab er zurück. Hallo? Sie durften verzichten.

Er brauchte das pathetische Getue nicht, das seit mehreren Siebtelperioden um den bevorstehenden Aufschluss des Portals betrieben wurde. Er war restlos zufrieden mit seinen Studien, seinen Experimenten und Planspielen.

Freilich: Dass diejenigen, welche ihm bei wahrhaft interessanten, intellektuellen Auseinandersetzungen nicht geschwollen waren, ihre Hoffnung auf eine ominöse Fremdsphäre richteten, wunderte ihn wenig. Wer schon bislang kaum Vernünftiges zustande gebracht hatte, tröstete sich gern damit, auswärts und in Zukunft würde alles besser.

Wer's nötig hatte ... S'Karbunc jedenfalls nicht.

Die Apokryphe Mediathek, in die er noch nicht einmal richtig hineingeschnüffelt hatte, barg weit mehr faszinierende Mysterien als derlei folkloristische Veranstaltungen. Was sollte am angeblich so einzigartigen »Tag des Kontakts« denn groß passieren, in ein paar kurzen Teilzyklussiebteln?

Oje. Zu allem Überdruss mischte sich jetzt auch noch der Prea-Maeddont ein. Ihn brüsk abzuwimmeln, wäre selbst S'Karbunc unverzeihlich rüde erschienen.

Pü S'Tulapaposer war älter als alt, dermaßen kantig verwittert, dass ihm jede Verlagerung immense Anstrengung und Qualen abverlangte. Wenn er es auf sich nahm, die Nähe eines seiner Sieblinge zu suchen, musste man ihm leider die Ehre erweisen, seinen Ausführungen zu lauschen; mochte dies noch sosehr in eine Geduldsübung ausarten.

 

*

 

Es dauerte ewig, bis sich S'Tulapaposer herauf ins Blattwerk gewuchtet hatte, und danach nochmals eine halbe Unendlichkeit, bis er wieder so weit bei Kräften war, seine Sprachorgane aufzublasen.

»Du willst nicht mit«, hechelte er endlich. »Hinüber. Ausgerechnet du, mein Begabtester.«

»Genau deswegen, hoch geschätzter Vorfahr. Ich weiß mir eine lohnendere Beschäftigung.«

»Du weißt gar nichts!«

»Erlaube unter Wahrung der gebotenen Höflichkeit, dass ich dich korrigiere. Ich habe neulich eine viel beachtete Replik auf Pü S'Arastrus Gleichnis verfasst ...«

»Stopf's dir zurück in die Quaddeln! Verschluck dich daran, Abspalter, missratener! Höre, stillschweigend, was ich dir mitzuteilen habe. Mir fehlt das Treibgas, mich zu wiederholen.«

S'Karbunc fügte sich, peinlich berührt. Ohnehin missbilligte er akustische Kommunikation. Mühsam Schallwellen auszustoßen, wenn man sich auch rein mental verständigen konnte, erschien ihm unelegant, nachgerade schmutzig.

Aber sein vertrockneter Ahn hatte längst nicht bloß die physische Mobilität eingebüßt. »Beim letzten Mal, als das Portal aufging«, säuselte er. »Vor siebenundsiebzig Vollperioden. In der Jugendzeit meines Genspenders ...«

»Vorwanderer, bitte verzeih, du hast mir und meinen sechs Cos oft davon erzählt. Ausgiebig, um nicht zu sagen erschöpfend.«

»Du weißt gar nichts! Behalte dein Knallgas bei dir, bis ich fertig geredet habe. – Mir hat sich das Tor nie geöffnet, und jetzt bin ich weit über dem Alterslimit. Zwischengeneration, Pech gehabt. Aber mein Ahn ist hinübergewechselt.«

»Und wurde danach zeitlebens nicht müde, die Mirakel der Jenseite zu rühmen. Das hast du uns von klein auf vorgeblubbert.«

»Jedoch habe ich einen wesentlichen Teil der Geschichte weggelassen. Von den sieben mal sieben Maeddones, die das Portal durchquerten, kehrte einer, Pü S'Tulubcorn, ein Co meines Ahns, nicht mehr zurück. Nie mehr. Weil er drüben, bei den Anderen, mit einem der Anderen seine Erfüllung gefunden hatte.«

»Das widerspricht der Version, die du uns ...«

»Damals wart ihr noch nicht reif genug. Die Wahrheit hätte euch zu sehr verstört, man durfte sie euch nicht zumuten.«

»Ha! Diese Ausrede kenne ich. Damit lässt sich jedes Märchen rechtfertigen. Wie das Schnabeltier, das die Fruchtbarkeit bringt. Oder der geweihte Geweihträger, der immer wusste, welche Geschenke wir uns zur Periodenwende wünschten. Wenn ich draufkam, was wirklich dahintersteckte, war ich im Endeffekt stets frustriert. Wir wurden erst ge-, dann enttäuscht.«

S'Tulapaposer rang nach Atem, bedenklich fiepend. »Ach Ablegerchen. Du dünkst dich erhaben, bloß weil du jüngst einige bewusst mangelhaft verborgene Datenbasen entdeckt hast. Glaube mir, ich bin viel weiter vorgedrungen. Weit genug, um zu erkennen, dass hier vieles nicht ist, wie es scheint.«

Bitte keine abgeschmackten Verschwörungstheorien!, dachte S'Karbunc laut. Unser Lebensraum ist nur einer von vielen ... Hinter scheinbar unüberwindbaren Distanzen erstrecken sich noch zahllose andere Welten ... Wir werden von einer höheren Macht, die uns gemein manipuliert, in Zaum gehalten und so weiter.

Ein ausgelutschtes Motiv, spätestens vor dreieinhalb Vollperioden aus der Mode gekommen. Kein zeitgenössischer Planspielentwerfer ...

»Und doch verhält es sich genau so!«, stieß sein Prea-Maeddont hervor. »Das ist ja gerade das Raffinierte, dass Teilaspekte der verborgenen Realität als Fiktion präsentiert und dadurch unglaubwürdig gemacht werden.«

Diese Theorie nötigte S'Karbunc Respekt ab, weil sie bei aller Absurdität in sich stimmig und schwer zu widerlegen war. Obacht, ermahnte er sich.

Man durfte nicht den Fehler begehen, den Alten zu unterschätzen, egal, wie er wirkte.

»Hast du Belege für deine abenteuerlichen Behauptungen?« Noch während er sprach, bemerkte S'Karbunc, dass er einen geschickt ausgelegten Köder soeben geschluckt hatte.

»Und ob ich die habe! Du weißt gar nichts. Es gibt weit mehr als bloß diese eine Apokryphe Mediathek.«

»Verstehe. Aber du verrätst mir die Zugangsadressen nur, wenn ich heute brav mit der Prozession durchs Portal ziehe.«

»So ist es. Gratuliere, bist ja doch nicht aufs Denkgeflecht gefallen, mein Bester.«

Erbost – auf sich selbst, weil er sich hatte übertölpeln lassen, und auf seinen Ahn, weil dieser ihn erpresste –, spielte S'Karbunc mit dem Gedanken, auf stur zu schalten. Falls tatsächlich weitere geheime Datenbasen existierten, würde er sie im Laufe der Perioden wohl auch ohne Hilfe finden.

Oder?

Jedenfalls nicht so bald. Die Suche würde Zeit beanspruchen. Er aber wollte sofort so viel Neues wie möglich erfahren; worauf der Alte natürlich spekulierte.