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Über dieses Buch:

Der Mond beeinflusst uns stärker, als wir glauben – und seine Wirkung auf die Erde, auf Menschen, Tiere und Pflanzen lässt sich positiv nutzen. Ein jahrtausendealter Wissensschatz steht uns dabei ebenso zur Seite wie neueste Erkenntnisse der Astronomie, Biologie und Medizin. Christina Zacker erklärt alles Wissenswerte zu unserem Erdtrabanten: Mystisches und Wissenschaftliches, Aberglaube und Überlieferung.

Kompaktes Mondwissen von A – Z: ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle, die nach dem Mond leben wollen.

Über die Autorin:

Christina Zacker ist Journalistin und Buchautorin. Über 15 Jahre war sie als Redakteurin im Ratgeberteil verschiedener Zeitschriften tätig, zuletzt als Ressortleiterin und Textchefin einer Frauenillustrierten. Christina Zacker lebt in Portugal.

Von Christina Zacker erscheinen bei dotbooks außerdem Die Flirtschule sowie die Reihe Feste und Bräuche im Jahreslauf.

Die Website der Autorin: www.wortwerke.de

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Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe März 2013

Dieses Buch erschien bereits 2000 unter dem Titel Das Mondlexikon. Das umfassende Nachschlagewerk bei Econ Tb.

Copyright © der aktualisierten und überarbeiteten Neuausgabe 2013 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung: Nicola Bernhart Feines Grafikdesign, München

Titelbildabbildung: © micjan / photocase.com

ISBN 978-3-95520-144-9

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Christina Zacker

Das Mondlexikon

dotbooks

Inhalt

Vorwort

Kapitel 1: Der Mond – Phasen, Umlaufbahn, Daten

Das Lexikon zum Mond in der Astronomie

Kapitel 2: Der Mond – Kalender und besondere Tage

Himmlische Zeitmesser

Vom Julianischen zum Gregorianischen Kalender

Der Mond in jedem Monat

Der heilige Tag im Mondzyklus

Das Lexikon zum Mond im Kalender

Kapitel 3: Der Mond in der Astrologie

Die vier Ebenen eines Horoskops

Das Wissen von den Sternen

Astrologie bei den Sumerern und in Babylon

Die Tierkreiszeichen als immerwährende Himmelsuhr

Was der Mond fürs Horoskop bedeutet

Unsere Emotionen und Stimmungen liegen im Mond

Mondstand, Planeten und Elemente

Die Mondquartale

Etwas ganz Besonderes: Vollmond und Neumond

Wie der Mond sich Jahr für Jahr im Tierkreis zeigt

Das Lexikon zum Mond in der Astrologie

Kapitel 4:Der Mond – Wetterkunde

Bauern und Gärtner sind abhängig vom Wetter

Alte Bauernregeln – unsinnig oder korrekt?

Götter machten das Wetter

Heilige helfen beim Kalender: der „Hundertjährige“

Moderne Wetterkunde

Der Himmel bestimmt das irdische Leben

Die Stunden der sieben Planeten

Der Mondstand

Wenn Sonne und Mond sich verdunkeln

Das Lexikon zum Mond in der Wetterkunde

Kapitel 5: Der Mond – Arbeit im Garten

Arbeiten nach dem Mondkalender

Planetenjahre

Mondphasen

Mondquartale

Mondstand und Sternzeichen

Wichtig: der gesunde Menschenverstand!

Die Regeln für den Holzschlag

Das Lexikon zum Mond in Garten und Landwirtschaft

Kapitel 6: Der Mond – Ernährung, Gesundheit und Schönheit

Essen nach dem Mond

Die Ernährungspyramide

Abnehmen mit dem Mond

Gesund mit dem Mond

Die Regeln der Mondmedizin

Pflanzen und ihre Heilkräfte

Schön und fit mit dem Mond

Im Duft des Mondes

Das Lexikon zum Mond bei Gesundheit und Schönheit

Kapitel 7: Der Mond – Arbeit in Haushalt und Küche

Der richtige Zeitpunkt ist entscheidend

Der Test – funktioniert das wirklich?

Mondhilfe in der Küche

Das Lexikon zum Mond in Haushalt und Küche

Kapitel 8: Der Mond – Magie und Mythos

Wohnsitz der Götter oder Totenstatt für Senatoren?

Der Mond – die Mondin: angebetete Gottheit

Was die Sprachen im Alltagskalender verraten

Von der Göttin erwählt

Das älteste Wort im Sanskrit

Der Regent der Nacht: Garant für dunkle Kräfte?

Die Vernichtung des alten Wissens

Kräuterkunst und Zauberspruch

Das Lexikon zum Mond in Magie und Mythos

Kapitel 9:Der Mond – Aberglaube

Wir sind alle abergläubisch – Tag für Tag

Das Nachtgestirn und seine geheimnisvolle Macht

Kirchlich geweiht – und deshalb wirksam

Magische Pflanzen

Das Lexikon zum Mond im Aberglauben

Lesetipps

Vorwort

Der Mond hat uns Menschen schon seit Anbeginn der Zeit fasziniert. Wir bewundern die Wandlung seiner Gestalt – von der vollen, silbrig glänzenden Scheibe über die schmale Sichel bis hin zum „schwarzen Mond“; wir freuen uns über seinen strahlenden Glanz am klaren Nachthimmel und sein Versteckspiel zwischen den Wolken. Kaum jemand kann sich diesem Himmelsschauspiel entziehen, nicht umsonst kennen wir zahllose Gedichte und Lieder, die den Begleiter unserer Erde besingen. Dichter und Sänger haben den Mond verklärt, für die Romantik der Liebenden ist er geradezu unerlässlich. Und auch die Wissenschaft interessiert sich für ihn: Für Astronomen war er für Jahrtausende ein ungelöstes Rätsel; Naturforscher versuchen aus ihm die Entstehung des Kosmos zu deuten und für Astrologen ist der Mond mit seinen Kräften noch heute bestimmend für jeden Menschen.

Für unsere Ahnen der Vorzeit besaß der Mond – wie die Sonne – göttliche Kraft. Das lag zum einen an seiner Wandlungsfähigkeit, die er jeden Monat aufs Neue unter Beweis stellte. Zum anderen aber auch daran, dass die Menschen schnell herausfanden, dass der Mond das Leben auf der Erde kräftig beeinflusst. Genauere Beobachtungen ergaben: Alle Bereiche des Lebens sind dem Mond unterworfen:

Die Phasen des Mondes waren und sind wichtig, wenn man Kräuter und Heilpflanzen sammelt: Zu bestimmten Jahres- und Tageszeiten haben sie mehr Heilkräfte. Nach dem Stand des Mondes ergab sich gute oder schlechte Ernte – und so wurden Aussaat und Ernte darauf abgestimmt, ob sich die volle Mondscheibe oder nur eine schmale Sichel am Himmel zeigte. Noch vor wenigen Jahrhunderten bestimmte dieses Wissen um die Kraft des Mondes das Leben: Ganz gleich, ob Bauer oder Arzt, Hebamme oder Dorfbader – immer berücksichtigte man die Kräfte des Mondes und setzte sie in Zusammenhang mit dem Gelingen der jeweiligen Arbeit.

Erst als um die Mitte des vergangenen 19. Jahrhunderts die Wissenschaft immer mehr erforschte, als dem Menschen immer bessere Techniken zur Verfügung standen, um Naturphänomene zu erklären, geriet das Mondwissen nach und nach in Vergessenheit. Zum Glück allerdings nicht völlig: Viele der alten Überlieferungen haben sich bis in unsere Zeit erhalten. Seit einigen Jahren schon besinnt man sich wieder auf das überlieferte Brauchtum und merkt, dass die Weisheiten der Bauern und die Mondregeln unserer Vorfahren beileibe nicht nur Aberglaube sind.

In diesem eBook finden Sie alle wichtigen Lebensbereiche zusammengefasst, auf die der Mond wirkt. Nach einer allgemeinen Einführung sind die einzelnen Kapitel dann alphabetisch nach Stichpunkten geordnet: So finden Sie das von Ihnen gesuchte Thema und Wissensgebiet schnell und problemlos. Wer sich für Magie und Mystik interessiert, kommt mit diesem Buch ebenfalls auf seine Kosten: Mond und Magie sind nämlich untrennbar miteinander verbunden. Mondlegenden, Zaubersprüche und Hexenkunst gehören deshalb einfach dazu.

Christina Zacker

im November 2012

Kapitel 1: Der Mond – Phasen, Umlaufbahn, Daten

Ob Dichter, Sänger oder Liebende: Der Mond regt die Fantasie der Menschen an. Friedrich Gottlieb Klopstock (1724-1803) nannte ihn den „schönen, stillen Gefährten der Nacht“; Heinrich Heine (1797-1856) beschrieb ihn als „Riesenpomeranze, die auf den Wolken ruht“; und die volle silberne Mondscheibe gehört zu einem romantischen Liebesabend auch heute noch einfach dazu. Nur die Wissenschaft schließt sich da nicht an – sie hat unseren Mond entzaubert. Schade eigentlich!

Schon früh haben sich Astrologen und Astronomen mit dem Erdtrabanten befasst. Dem polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus (1473-1543) gebührt der Verdienst, als Erster erkannt zu haben, dass die Planeten (dazu zählte man in früherer Zeit auch Sonne und Mond) nicht um die Erde, sondern um die Sonne kreisen. So mancher der frühen Mondkundigen war davon überzeugt, dass der Erdtrabant eine flache Scheibe ist, dass auf ihm die verstorbenen Seelen leben, dass es – und das war schon eine sehr fundierte Ansicht – Kontinente und Meere auf ihm gibt.

Galileo Galilei (1564-1642) gelang erstmals die Konstruktion eines Sehrohrs, das eine 30-fache Vergrößerung möglich machte, und durch die Entwicklung des Teleskops im Jahre 1608 konnte man die Geheimnisse des Mondes weiter entschlüsseln. Heute birgt unser Mond (fast) keine Geheimnisse mehr: Man hat ihn eingehend erforscht.

Das Lexikon zum Mond in der Astronomie

Abnehmender Mond: die Zeitspanne zwischen Vollmond und Neumond.

Achsumdrehung: Innerhalb seiner Bahn um die Erde dreht sich der Mond zusätzlich um die eigene Achse. Deshalb sehen wir immer nur ein und dieselbe Seite. Für die Achsumdrehung benötigt der Mond 27,32 Erdentage.

Alter: Forschungen ergaben, dass der Mond 4,6 Milliarden Jahre alt ist – also ebenso alt wie die Erde.

Apogäum: der Punkt innerhalb der Mondumlaufbahn, der von der Erde am weitesten entfernt ist. Die Entfernung beträgt dann 406.740 Kilometer.

Apollo: siehe Mondladung

Äquator: Auch der Mond hat natürlich einen Äquator. Dort beträgt der Umfang des Mondes 1738 Kilometer.

Äquinoktien: Tagundnachtgleiche. Damit bezeichnet man die beiden Punkte innerhalb der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, an denen der Tag überall auf der Welt ebenso lang ist wie die Nacht. Das ist jeweils am 21. März und am 23. September eines jeden Jahres der Fall.

Astronomische Einheit: die durchschnittliche Entfernung von etwa 150 Millionen Kilometern zwischen Erde und Sonne. Mit dieser Einheit (abgekürzt: AE) lassen sich große Entfernungen im Sonnensystem besser darstellen. Die Entfernung zur Sonne beim Mars beträgt zum Beispiel 1,52 AE, beim Jupiter 5,29 AE und bei Pluto 39,52 AE. Ein Lichtjahr übrigens entspricht 63.240 AE – eine schier unvorstellbare Entfernung.

Aufgang des Mondes: richtet sich nach den Mondphasen. Das erste Viertel geht stets mittags auf, der Vollmond bei Sonnenuntergang, das letzte Mondviertel um Mitternacht und Neumond bei Sonnenaufgang.

Berge: Auf dem Mond sind die Berge selten höher als 2500 Meter. Sie stehen jedoch isoliert von Gebirgsketten und sind daher beeindruckend. Die meisten Berge auf dem Mond ragen aus sog. hellen Hochebenen hervor.

Blauer Mond: Vollmonde, die zweimal im selben Kalendermonat erscheinen. Sie kommen etwa alle zweieinhalb Jahre vor und treten meist in den Monaten mit 31 Tagen auf, niemals jedoch im Februar. Der blaue Mond im Jahr 2001 war ebenfalls eine Seltenheit: Er trat am 1. und 30 November auf, also einem Monat mit nur 30 Tagen. Im Jahr 2012 kam es im August (2./31.) zu einem blauen Mond, das nächste Mal kommt es im Juli 2015 (2./31.) wieder dazu. Und im Jahr 2018 gibt es sogar zweimal einen blauen Mond: im Januar und im März (jeweils am 2. und 31.)

Chaldäische Periode: eine Berechnungsgrundlage für die Häufigkeit von Eklipsen, auch Saruszyklus genannt

Drakonitischer Monat: Bezeichnung aus der chinesischen Astrologie (auch: Drachenmonat), der wohl aus der mythologischen Vorstellung stammt, nach der bei einer Sonnenfinsternis ein Drache die Sonne verschlingt. Ein drakonitischer Monat bezeichnet den Zeitraum, den der Mond benötigt, um auf seiner Umlaufbahn denselben Knotenpunkt wieder zu erreichen. Ein solcher Drachenmonat dauert genau 27,21219 Tage bzw. 27 Tage, 5 Stunden, 5 Minuten und 5,6 Sekunden.

Durchmesser: Der Mond hat einen Durchmesser von 3476 Kilometern – das entspricht etwa einem Viertel (genau: 27%) der Erdgröße.

Eklipse: allgemeineine Anordnung von Himmelskörpern, bei denen einer den anderen ganz oder teilweise verdeckt; im besonderen Fall die Verdunklung von Sonne oder Mond. Wir kennen Mondfinsternis und Sonnenfinsternis. Bei beiden spielt der Mond eine wichtige Rolle. Eklipsen treten auf, wenn der Mond sich in einer bestimmten Phase befindet und er einen der beiden Knotenpunkte auf seiner Bahn um die Erde kreuzt.

Eklipsen, Anzahl der: Finsternisse der Sonne sind etwas häufiger als die des Mondes. Im Schnitt entstehen pro Jahr zwei bis drei Sonnen- und ein bis zwei Mondfinsternisse. In seltenen Fällen allerdings kommt es bis zu fünf Sonnenfinsternissen und es kann bis zu drei Mondfinsternisse geben.

Eklipsen, Sicht auf: Trotz der größeren Zahl von Sonnenfinsternissen können von einem bestimmten Punkt auf der Erde aus häufiger Mondfinsternisse gesehen werden, denn sie sind von der gesamten Nachtseite der Erde aus beobachtbar. Sonnenfinsternisse dagegen erscheinen nur in einem sehr begrenzten Gebiet. An einem bestimmten Punkt der Erde ist eine totale Sonnenfinsternis meist nur in Abständen von einigen Jahrhunderten sichtbar.

Eklipsen-Saison: diejenige Zeitspanne, in der die Sonne in einer Linie mit einem der beiden Knotenpunkte in der Mondbahn steht. In dieser Zeit sind Sonnen- oder Mondfinsternisse möglich. Die Saisonen für Sonnenfinsternisse liegen 173 Tage – rund ein halbes Jahr – auseinander und dauern jeweils 37,5 Tage.

Ekliptik: die Ebene der Erdbahn um die Sonne, die sich am Himmel als scheinbare jährliche Bahn der Sonne unter den Sternen abzeichnet.

Elemente: Bodenproben der Apollomissionen ergaben, dass es auf der Mondoberfläche keine Substanzen oder Elemente gibt, die auf der Erde unbekannt sind. Sauerstoff kommt bis zu 42% vor. Manche Elemente wie Aluminium, Stickstoff, Kalzium, Titan oder Magnesium sind auf dem Mond in größerer Menge vorhanden.

Ellipse: Bezeichnung der Umlaufbahn eines Himmelskörper um einen anderen – hier also die des Mondes um die Erde.

Entfernung: Die mittlere Entfernung des Mondes zur Erde beträgt 384.400 Kilometer.

Erdabgewandte Seite: Weil der Mond sich um die eigene Achse dreht, sehen wir immer nur eine Seite. Erst im Jahre 1959 gab es die ersten Bilder von der uns abgewandten Seite des Mondes: Die unbemannte sowjetische Raumfähre „Luna 3“ sendete Fotos davon auf die Erde. Sie bewiesen: Die „andere“ Seite des Mondes sieht ähnlich aus wie die Vorderseite. Es gibt weniger Meere, ein Großteil der Oberfläche liegt höher als die auf der erdzugewandten Seite. Analysen der Einschläge von Meteoriten zeigen, dass die Kruste der von uns aus nicht sichtbaren Mondoberfläche dicker sein muss.

Geschwindigkeit: Mit einer Stundengeschwindigkeit von durchschnittlich 3.680 km/h kreist der Mond auf seiner Bahn um die Erde. Die Geschwindigkeit beträgt beim Apogäum 3.464 km/h, beim Perigäum 3.908 km/h.

Gezeiten: Ebbe und Flut werden unter anderem vom Mond gesteuert (daneben wirken auch die Anziehungskraft der Sonne und die Rotationskraft der Erde, wenn sie sich um ihre eigene Achse dreht.). Der Mond zieht das Wasser allerdings nicht einfach nur in einer geraden Linie an. Die Mondkräfte bewirken vielmehr auf der ihm zugewandte Erdseite einen „Wasserberg“. Ein zweiter „Berg“ entsteht auf der gegenüberliegenden Seite (Ursache dafür ist die Erdbewegung in Verbindung mit den Anziehungskräften zwischen Sonne und Erde). Diese beiden „Wasserberge“ wandern um den ganzen Globus. Man unterscheidet Springtide und Nipptide.

Halbmond: die Ansicht des Mondes in zwei Phasen seiner Lunation – einmal in der ersten Hälfte des zunehmenden, einmal in der Hälfte des abnehmenden Mondes. Die volle Mond“scheibe“ genau zur Hälfte sichtbar.

Halos: meteorologische Bezeichnung von Lichtphänomenen rund um Mond oder auch Sonne. Man unterscheidet

Heliakischer Aufgang: der Erste in der Morgendämmerung sichtbare Aufgang eines Sternes nach der Konjunktion mit der Sonne. Streng genommen bestimmt der heliakische Aufgang nicht die Länge eines tropischen, sondern eines siderischen Jahres –– sofern von einer Eigenbewegung des Sterns abgesehen werden kann.

Herkunft: Man weiß nichts Genaues über den Ursprung des Mondes. Die neueste Theorie besagt, dass der Mond in der Folge einer riesigen Kollision zwischen der Erde und einem (unbekannten) Planeten entstand. Dieser Planet müsste etwa die Größe des Mars gehabt haben. Bei dieser Kollision entwickelte sich eine Gas- und Materiewolke um die Erde, die sich schließlich, im Laufe stetiger Abkühlung, zum Mond verdichtet hat. Dieser „Zusammenstoß“, der mit der zu Urzeiten noch nicht festen Erde geschehen sein muss, ist im Computer simuliert worden.

Himmelsrichtungen: Beim Blick mit bloßem Auge oder durch ein Fernglas auf den Mond liegt der Norden oben, der Süden unten, Osten rechts und Westen links. Wer durch ein Teleskop blickt, sieht Norden und Süden dagegen vertauscht: Der Süden liegt dann oben, der Norden unten.

Kanäle: Mit dem Teleskop (und manche sogar mit bloßem Auge) kann man auf der Mondoberfläche Linien erkennen. Sie wurden erstmals im Jahre 1896 entdeckt und kartografiert – etwa 50 Kanäle insgesamt. Sie stellten sich jedoch meist als optische Täuschung heraus. Tatsächlich vorhandene Linien dagegen sind Sprünge und Verwerfungen, die durch unterschiedliche Gesteinsschichten entstanden sind.

Kernschatten: Erde und Mond werfen einen Schatten ins Weltall. Die Sonne liegt ja – von unserem Planeten aus gesehen – „hinter“ Erde und Mond. Der Kernschatten der Mondes, auch Umbra genannt, ist entscheidend dafür, ob und welcher Intensität eine Sonnenfinsternis zu beobachten ist.

Knoten: die beiden Stellen, an denen eine geneigte Umlaufbahn die Bahn eines anderen Himmelskörpers schneidet. Da die Bahn des Mondes gegenüber der Erdbahn um rund fünf Prozent geneigt ist, kann der Mond nur zweimal im Jahr in direkter Linie zwischen Erde und Sonne stehen – nämlich dann, wenn er einen der beiden Mondknoten passiert.

Komet: Kometen oder Schweifsterne sind außergewöhnliche Himmelserscheinungen, die für uns meist unsichtbar bleiben und deren Auftreten man nicht vorher sagen kann. Sie bewegen sich in sehr langen ellipsenförmigen Bahnen um die Sonne. Man kann sie jedoch nur dann sehen, wenn sie sich in Sonnennähe befinden. Der Schweif eines Kometen besteht aus Staub und Gasen, die vom Sonnenlicht zum Leuchten angeregt werden. Im April des Jahres 1997 war über Mitteleuropa ein äußerst seltenes Himmelsschauspiel zu sehen: Mit bloßem Auge konnte man den doppelschwänzigen Kometen Hale-Bopp erkennen. Auch er kam ganz überraschend und wurde von den beiden Hobbyastronomen Hale und Bopp erst im Juli 1995 entdeckt. Der berühmte Komet Halley taucht seit über 2000 Jahren alle 76 Jahre am Himmel auf. Das nächste Mal kann man ihn 2061 beobachten.

Konjunktion: allgemein der Stand eines Himmelskörpers von der Erde aus hinter der Sonne. Bei Mond und Sonne bedeutet dieser Begriff allerdings etwas anderes: Beide befinden sich bei einer Konjunktion an der gleichen Position, also im selben Sternzeichen. Der Mond ist dann „unsichtbar“ – wir haben Neumond.

Kopernikus, Nikolaus: polnischer Astronom (1473-1543), der das sog. heliozentrische Weltbild entwickelte, nach dem die Erde und die Planeten um die Sonne, der Mond um die Erde kreisen.

Korona: die obere Atmosphärenschicht der Sonne, die bei einer totalen Sonnenfinsternis als leuchtender Ring sichtbar bleibt.

Krater: auf der Mondoberfläche in allen Größen und Tiefen zu finden. Der größte Krater trägt den Namen „Bailey“ und misst 296 km im Durchmesser. Man unterscheidet Krater, Kleinkrater ohne Zentralgebirge, Kraterkegel und Kratergruben. Wahrscheinlich sind die meisten Krater durch die Einschläge von Meteoriten entstanden, manche sicher auch durch urzeitliche, jetzt aber erloschene Vulkantätigkeit.

Librationen: Schwankungen in der Mondumlaufbahn. Der Mond umläuft die Erde nicht in einem perfekten Kreis, sondern in einer Ellipse. Dadurch verändert sich seine Entfernung zur Erde. Auch seine Geschwindigkeit ist unterschiedlich. Da die Achsumdrehung jedoch gleich bleibt, schwankt der Mond sozusagen. Während der Mond die Erde umkreist, verschiebt sich unsere Perspektive um den Erddurchmesser (das sind 12.756 Kilometer). Der Winkel zwischen Erdäquator und der Ebene der Mondbahn enthüllt während einer Libration den Blick auf die Rückseite des Mondes – bis zu neun Prozent dieser sonst erdabgewandten Seite werden für uns sichtbar.

Licht: Der Mond hat kein eigenes Licht, sondern reflektiert lediglich das Sonnenlicht.

Lunation: die Zeit, die der Mond benötigt, um all seine Phasen von Neumond zu Neumond einmal zu durchlaufen. Man nennt das auch synodischen Monat.

Mare (Plural: Maria): die „Meere“ auf der Mondoberfläche. Es handelt sich dabei allerdings nicht um „echte“ Ozeane, sondern um Ebenen, die allerdings beim Blick auf den Mond als dunklere Stellen – ähnlich einer Wasseroberfläche – erscheinen. Diese Maria waren vermutlich einmal große Flüsse von Lava, die zu Basalt erstarrt sind. Innerhalb der Maria gibt es kaum Krater; sie werden aber teilweise von hohen Gebirgen begrenzt, die bis zu 6.000 Meter hoch sind. Das Mare Orientale bildet übrigens eine Verbindung zu der von der Erde abgewandten Seite des Mondes.

Masse: Auf dem Mond herrscht nicht dieselbe Schwerkraft wie auf der Erde, denn der Mond hat nur 1/81 der Masse der Erde. Das bedeutet: Auf dem Mond sind wir leichter – man wiegt nur etwa ein Sechstel von dem Gewicht auf der Erde. Das zeigten auch die Bilder der Astronauten: Sie bewegten sich in großen, schwebenden Sprüngen auf der Mondoberfläche.

Meridian: jede Kreislinie, die durch Süd- und Nordpol verläuft.

Meteorit: Gesteinsbrocken aus dem Weltall, der auf dem Mond einschlägt und so Krater verursachen kann. Auch die Erde von Meteoriten „bombardiert“: Die meisten verglühen allerdings in der Erdatmosphäre und sind dort dann als Sternschnuppe sichtbar. Ein Staubkörnchen kann unter bestimmten Bedingungen eine hellere Spur am Himmel hinterlassen als ein Stern. Meteoriten sind häufig die Überreste von Kometen.

Mond: die allgemeine Bezeichnung des Trabanten eines Planeten. Die Erde hat nur einen Mond, andere Planeten unseres Sonnensystems – wie Saturn und Jupiter – besitzen mehrere: Saturn 22 und Jupiter 16. Insgesamt enthält unser Sonnensystem mit allen Planeten 65 Monde.

Mondalpen: große Gebirgszüge auf dem Mond, entsprechend denen auf der Erde. Man kennt z.B. auch die Mond-Apenninen (nach dem Gebirgszug in Italien).

Mondbeben: Der friedlich wirkende Mond wird täglich – das haben die Astronauten der Apollomissionen gemessen – von etwa zwei Beben erschüttert. Sie sind aber schwächer als jedes Beben auf der Erde: Sie geben nur etwa so viel Energie ab wie eine Silvesterrakete – für einen Astronauten also kaum spürbar. Man vermutet, dass Mondbeben durch Verschiebungen von Mondschichten entstehen. Eine andere Ursache können die Einschläge von Meteoriten sein; selbst die Anziehungskraft der Erde kann Mondbeben erzeugen. Darauf weist die Tatsache hin, dass es vor allem im Perigäum zu häufigen Mondbeben kommt.

Mondfinsternis: auch lunare Eklipse oder lunare Finsternis genannt. Sie ist nur bei Vollmond möglich. Bei einer Mondfinsternis taucht der Mond in den Schatten der Erde ein. Das ist immer dann der Fall, wenn der Mond einen von zwei Knotenpunkten in seiner Bahn um die Erde kreuzt. Die Erde wirft dabei ihren Kernschatten auf den Mond und verdunkelt ihn dadurch. Da die Mondbahn etwas gegen die Ebene der Erdbahn geneigt ist, entstehen nicht in jedem Monat Finsternisse. Sie sind nur dann möglich, wenn der Vollmond nahe an der Ebene der Erdbahn steht. Die nächsten großen Mondfinsternisse (von mehr als einer Stunde Dauer und in Europa sichtbar) sind:

Mondfinsternis, Ausmaß der: hängt von der Bahn des Mondes durch den Erdschatten ab. Zieht er vollständig durch den Kernschatten, so kommt es zu einer totalen Mondfinsternis. Tritt er jedoch nur teilweise in den Kernschatten ein, so spricht man von einer partiellen Finsternis. Läuft der Mond dagegen nur durch den Halbschatten der Erde, dann liegt eine sog. Halbschattenfinsternis vor, die sich jedoch nicht in einer starken Verdunklung, sondern nur in einer unbedeutenden Verdüsterung auswirkt. Auch bei einer totalen Finsternis verschwindet der Mond (bis auf ganz seltene Einzelfälle) nicht vollständig. Ein bisschen bleibt er sichtbar: Denn innerhalb der Erdatmosphäre werden Sonnenstrahlen in den Erdschatten hinein reflektiert.

Mondfinsternis, Dauer der: Der Kernschatten der Erde ist mehr als dreimal länger als die Entfernung zwischen Erde und Mond. Der Mond kreuzt den Schatten also in einem Bereich ziemlicher Breite. Deshalb dauert eine totale Mondfinsternis relativ lang – bis zu einer Stunde und 40 Minuten.

Mondfinsternis, Farbe der: Auf dem langen Weg durch die Atmosphäre gelangen vor allem die rötlichen, langwelligen Lichtstrahlen hindurch. So erscheint der Mond während einer totalen Finsternis rötlich oder bräunlich verfärbt.

Mondgestein: Die Oberfläche des Mondes besteht aus abgekühlter Lava und damit aus denselben Substanzen wie irdisches Felsgestein. Das uns so fremdartige scheinende Aussehen kommt daher, dass es sich ohne Wasser gebildet hat.

Mondknoten: die beiden Punkte, an denen die Umlaufbahn des Mondes um die Erde die Bahn der Erde um die Sonne schneidet. Beides sind rein rechnerische bzw. gedachte Punkte zwischen den Linien der beiden Umlaufbahnen.

Mondknotenachse: die Achse zwischen den beiden Mondknoten. Sie verläuft generell gegenläufig durch die Tierkreiszeichen – also nicht von Widder über Stier bis Fische und wieder zurück zum Ausgangspunkt Widder, sondern rückwärts von Widder über Fische und Wassermann zum Ausgangspunkt Widder. Bis die Mondachse in umgekehrter Richtung einmal durch alle Sternzeichen gewandert ist, vergehen etwa 18½ Jahre.

Mondlandung: Insgesamt waren in den Jahren 1969 bis 1972 sechs Raumschiffe (Apollo 11 bis 17) und mit ihnen zwölf Menschen zu Besuch auf dem Mond, dazu noch etliche unbemannte Raumflugkörper. Der Mond gilt daher als der am besten erforschte Himmelskörper.

Mondnacht: dauert etwa 14 Erdentage.

Mondphasen: Während eines Monats durchläuft der Mond acht Phasen: Neumond, zunehmende Sichel, erstes Viertel (das ist der Halbmond), zunehmende Rundung, Vollmond, abnehmende Rundung, letztes Viertel (ebenfalls Halbmond), abnehmende Sichel. Der Zyklus beginnt nach alter Überlieferung genau dann, wenn der Mond direkt zwischen Sonne und Erde steht: Dann ist er für uns nicht sichtbar – wir haben Neumond. Ab diesem Zeitpunkt wird die Sichel nach und nach im Verlauf von etwa 14 Erdentagen immer größer und runder – bis hin zur vollen Scheibe, dem Vollmond. Jetzt steht er genau auf der anderen Seite der Erde, dem Punkt gegenüber, an dem er seine Reise begonnen hat. Danach verschwindet der Mond nach und nach wieder – über den Halbmond zur schmalen Sichel und wieder hin zum Neumond.

Mondtag: dauert etwa 14 Erdentage.

Neumond: der Beginn und das Ende einer Lunation. Der Mond ist am Himmel jetzt nicht sichtbar, denn Sonne und Mond stehen in der gleichen Position.

Nipptide: sehr niedrige Gezeiten, die sich kaum voneinander unterscheiden. Sie entstehen, wenn Sonne und Mond im rechten Winkel zueinander stehen.

Opposition: der Stand der Erde zwischen einem Himmelskörper und der Sonne. In Beziehung von Mond und Erde bedeutet dies auch, dass Sonne und Mond in gegenüber liegenden Sternzeichen stehen. Der Mond ist dann zur Gänze zu sehen – wir haben Vollmond.

Paludes (Plural, von lat. palus für „Sumpf“): Nach der wissenschaftlichen Unterteilung der Mondformationen sind Paludes ähnliche wie Meere geformt, allerdings kleiner.

Penumbra: Halbschatten und damit der äußere Bereich des Kernschattens, den der Mond auf die Erde wirft. Von einem Standort innerhalb der Penumbra kann man stets nur eine partielle Sonnenfinsternis erkennen.

Perigäum: der Punkt innerhalb der Mondumlaufbahn, an dem der Mond der Erde am nächsten ist. Die Entfernung beträgt dann 356.410 Kilometer.

Planet (von griech. planetes = Wanderer): ein Himmelskörper, der sich auf einer elliptischen Bahn um die Sonne bewegt. Planeten besitzen keine eigene Leuchtkraft. In unserem Sonnensystem gibt es – von der Sonne aus gerechnet – neun Planeten: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto (wobei Letzterer seit 2006 den offiziellen Status „Kleinplanet“ innehat).

Präzession: nennt man die sehr langsame kegelförmige Bewegung der Erdachse.

Ptolemäus, auch Klaudios Ptolemaios (um 100-178) im ägyptischen Alexandria lebender Mathematiker und Sternenkundiger. Von ihm stammt das sog. geozentrische Weltbild, nach dem sich alle Planeten um die Sonne drehen. Ptolemäus verfasste das erste „moderne“ astrologische Lehrbuch und er hat den ältesten überlieferten Fixsternkatalog herausgegeben. Sein Hauptwerk ist „Syntaxis mathematike“ (arabisch: „Almagest“), in dem er das Ptolemäische Weltsystem mit der Erde als Mittelpunkt des Planetensystems beschreibt.

Retardation: die tägliche „Verspätung“ beim Auf- und Untergang des Mondes. Im jährlichen Durchschnitt liegt dies bei etwa 50 Minuten täglich. Je nach Jahreszeit ist die Retardation allerdings unterschiedlich: im September z. B. nur etwa 20 Minuten.

Rilles: linienförmige Strukturen an der Mondoberfläche, die durchaus die Form von tiefen Gräbern und Rissen haben können und parallel zu den Bergketten verlaufen. Insgesamt kennt man über 2000 Rilles. Diese Gräben können bis zu 300 Kilometer lang sein.

Ringstruktur: Form an der Oberfläche des Mondes. Man unterscheidet bei diesen Ringstrukturen Wallebenen, Ringgebirge, Ringebenen, Krater, düstere Ringe und Verwerfungen.

Saruszyklus: die regelmäßige Abfolge von Eklipsen in einem Abstand von jeweils 223 Mondmonaten bzw. 18 Jahren und elf Tagen. Bereits die Babylonier wussten um diesen Zyklus, nach dem gleichartige Finsternisse in einem Abstand von 18 Jahren und zehn ⅓ Tagen (bei fünf Schaltjahren in diesem Zeitraum und elf ⅓Tagen, wenn vier Schaltjahre dazwischen liegen) aufeinander folgen. Zwei Konstellationen von Erde und Mond treffen danach genau alle 6.585 ⅓ Tage zusammen. Der Saruszyklus oder die chaldäische Periode wird zur Vorausberechnung von Sonnen- und Mondfinsternissen herangezogen, da nach einer vollständigen Sarosperiode Sonne, Mond und Erde wieder fast genau an die gleiche Stelle ihrer Bahn zurückkehren. Allerdings eben nur fast – und deshalb sind die folgenden Finsternisse nicht immer an der gleichen Stelle der Erde sichtbar. Allerdings kann man mit dem Saruszyklus bestimmen, an welchem Ort eine Eklipse zu sehen sein wird. Nach einem Zeitraum von etwa 1.200 bis 1.400 Jahren reißt die Folge der Finsternisse einer Sarosperiode ab und es startet ein neuer Saruszyklus. Er beginnt, wenn der Mondschatten erstmals den Nord- oder Südpol berührt. Alle Saroszyklen werden fortlaufend nummeriert. Die Sonnenfinsternis am 11. August 1999 war die 21. von insgesamt 77 Finsternissen des 145. Saruszyklus. Innerhalb dieses Zyklus ist die nächste Eklipse im Jahr 2017 Jahren in den USA zu beobachten.

Sichtbarkeit: richtet sich nach den Mondphasen. Der erste Mondviertel ist stets abends (in der ersten Nachthälfte) sichtbar, der Vollmond die ganze Nacht hindurch, das letzte Viertel morgens (in der zweiten Nachthälfte) und Neumond bleibt unsichtbar: Er steht tagsüber am Himmel.

Siderischer Monat: die Bezeichnung der Bahn des Mondes um die Erde unter Bezug auf einen bestimmten Fixstern. Die Dauer des siderischen Monats beträgt im Schnitt 27,32 Tage, das entspricht 27 Tagen, 7 Stunden, 43 Minuten und 11,5 Sekunden.

Sinii: Buchten auf der Mondoberfläche

Sonnenfinsternis: die teilweise oder totale Verdeckung der Sonne durch die Mondscheibe. Wie die Mondfinsternis kann eine Sonnenfinsternis nur auftreten, wenn Sonne, Erde und Mond auf einer Linie liegen. Sonnenfinsternisse finden daher nur bei Neumond und bei Positionen des Mondes nahe den Knotenpunkten seiner Bahn statt. Eine Sonnenfinsternis entsteht also, wenn der Neumond sich direkt zwischen Sonne und Erde über einen Knotenpunkt schiebt. Dadurch werden die Sonnenstrahlen abgehalten – der Mond wirkt völlig schwarz. Bei einer totalen Sonnenfinsternis (bei uns in Mitteleuropa hervorragend sichtbar am 11. August 1999 um die Mittagszeit) verdeckt der Mond die Sonne zur Gänze – bis auf einen schmalen Rand.

Springtide: Die stärksten Gezeiten entstehen, wenn alle drei Gravitationskräfte in derselben Richtung wirken. Die Unterschiede zwischen Ebbe und Flut sind dann besonders groß.

Struktur: Der Mond ist ähnlich aufgebaut wie die Erde: nämlich aus Kruste, Mantel und Kern. Kruste und Mantel sind im Verhältnis jedoch dicker – möglicherweise deshalb, weil die Temperatur im Mondinnern geringer ist.

Synodischer Monat: die Zeitspanne, die den Zyklus von Neumond zu Neumond umfasst. Die Dauer eines synodischen Monats beträgt 29,53 Tage bzw. 29 Tage, 12 Stunden, 44 Minuten und 2,9 Sekunden.

Temperatur: An der Oberfläche des Mondes herrschen im „Mondsommer“ – wenn der Mond also der Sonne gegenüber steht – etwa 134° Celsius. Wendet sich der Mond von der Sonne ab, sind die Temperatur stark ab – bis zu minus 153° Celsius. Die starken Temperaturunterschiede entstehen, weil auf dem Mond keine Luftschicht vor der direkten Einstrahlung des Sonnenlichts schützt. Allerdings sind die Temperaturen je nach Region unterschiedlich: In tiefen Tälern herrschen stets tiefe Celsiusgrade, im direkten Sonnenlicht dagegen Hitzegrade.

Tierkreiszeichen: Der Mond wandert in einem synodischen Monat einmal durch alle zwölf Tierkreiszeichen, durch den Zodiakus. In jedem Zeichen verweilt er etwa zweieinhalb Tage.

Umbra: Kernschatten des Mondes. In diesem Bereich erscheint die Sonne bei einer totalen Sonnenfinsternis als völlig von der Mondscheibe abgedeckt. Die Umbra kann eine Höchstbreite von 300 Kilometern erreichen und verläuft normalerweise mehrere tausend Kilometer über den Globus. Erreicht die Umbra die Erdoberfläche nicht, so kann man lediglich eine ringförmige Sonnenfinsternis beobachten.

Umlaufzeit: diejenige Zeitspanne, die ein Planet, Trabant oder Satellit für seinen Umlauf in einer geschlossenen Bahn um einen anderen Himmelkörper benötigt. Der Mond braucht beispielsweise einen siderischen Monat, um einmal um die Erde zu kreisen.

Untergang: richtet sich nach den Mondphasen. Das erste Viertel geht stets um Mitternacht unter, der Vollmond bei Sonnenaufgang, das letzte Mondviertel um die Mittagszeit und Neumond bei Sonnenuntergang.

Vollmond: wenn die volle Scheibe des Mondes am Himmel sichtbar ist, weil Sonne und Mond in gegenüber liegenden Sternzeichen stehen.

Weiße Strahlen: ein System heller Linien, die wie die Speichen eines großen Rades von bestimmen Kratern ausgehen. Man sieht die weißen Strahlen am besten bei Vollmond. Insgesamt haben sie eine Länge von etwa 3000 Kilometern. Strahlen treten niemals in dem Krater auf, der ihren jeweiligen Mittelpunkt bildet. Die Liniensysteme wurden zwar von den Apollo-Astronauten untersucht; dennoch weiß man nur wenig über ihre Herkunft.

Zodiakus: der Tierkreis, ein Bereich am Himmel, durch den sich die Bahnen von Sonne, Mond und Planeten ziehen. In der Mitte dieser Bahnen liegt die Ekliptik, an der entlang sich die zwölf Sternbilder, die sog. Tierkreiszeichen, befinden. Die moderne Astronomie hat – um die kreiselförmige Bewegung der Erdachse auszugleichen – noch ein 13. Sternbild eingeführt, den Schlangenträger.

Zunehmender Mond: die Zeitspanne zwischen Neumond und Vollmond.

Zyklus: Die einzelnen Mondphasen bezeichnet man auch als Zyklus. Eine Faustregel sagt uns, wann der Mond zu- oder abnimmt: Wächst der helle Teil von rechts nach links, nimmt der Mond zu. Wächst der dunkle Teil von rechts nach links, nimmt der Mond dagegen ab.

Kapitel 2: Der Mond – Kalender und besondere Tage

Kalender sind nicht anderes als ein Instrument, um die Zeit zu messen. Dies gilt in unserer modernen Epoche ebenso wie zu Zeiten unserer Urahnen, die als Jäger und Sammler vor vielen Jahrtausenden lebten. Die ersten Kalender, die man bei Ausgrabungen gefunden hat, stammen aus prähistorischer Zeit (etwa 40.000 Jahre v. Chr.). Es waren Mondkalender – ein deutliches Anzeichen dafür, dass der Mond das erste „Hilfsmittel“ war, sich die Zeit begreiflich zu machen. Unsere Vorfahren ritzten auf Stein oder Knochen ein, wann sich Voll- und Neumond am Himmel zeigten. An diesen Tagen konnte man den Mond am besten „dingfest“ machen – und sie galten deshalb schon sehr früh als besondere Mondtage. Nicht nur in alter Zeit, sondern bis heute werden auf der Welt zwei Kalender benutzt: der offizielle Sonnenkalender und der inoffizielle Kalender der Bauern, der nach dem Mond und dem Menstruationsrhythmus der Frau „geht“.