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Nr. 44

 

Piraten der Wüste

 

von W. K. Giesa

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Seit dem Tag der Wintersonnenwende, dem Tag der entscheidenden Schlacht, die auf dem Hochmoor von Dhuannin zwischen den Streitern der Lichtwelt und den Kräften des Dunkels ausgetragen wurde, sind Monde vergangen. Mit der Unterstützung Drudins, des obersten Dämonenpriesters, der die Kräfte der Finsternis mobilisierte, haben die eroberungssüchtigen Caer über die Kämpfer der Lichtwelt triumphiert und die große Schlacht für sich entschieden.

Damit halten Tod und Verderben ihren Einzug auch in solchen Ländern, die bisher vom Krieg verschont geblieben sind. Massen von Menschen, unter ihnen die demoralisierten Besiegten der Schlacht, streben in heilloser Flucht nach Süden, die Herzen von Trauer und Hass erfüllt.

Auch Mythor zieht südwärts, wobei der junge Held der Lichtwelt und seine jeweiligen Weggefährten in eine ganze Reihe von lebensgefährlichen Abenteuern verwickelt werden.

Das gilt besonders für die Begegnungen mit dem Dhuannin-Deddeth. Mythor hat seinen schrecklichen Verfolger zwar nicht vernichten, aber doch wenigstens besiegen können. Zusammen mit Ango, dem letzten der Rafher, setzen der Sohn des Kometen und Sadagar, der Steinmann, ihren Weg nach Logghard fort. Dabei müssen sie Kämpfe bestehen mit den PIRATEN DER WÜSTE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Mythor – Der Sohn des Kometen als Retter einer Prinzessin.

Sadagar und Ango – Mythors Gefährten.

Shezad – Tochter des Shallad Hadamur.

Hrobon – Mythors verschworener Feind.

Haghalon – Der Geist eines Magiers macht von sich reden.

1.

 

Die Wolkendecke riss auf.

Schlagartig wurde das leuchtende Farbband am Südhimmel blasser. Hinter den aufbrechenden Wolkenbänken stieg die Sonne auf und brachte die Morgendämmerung. Das eigenartig dunkle Farbband wurde zu einem verwaschenen Etwas, düster und drohend. Ein aufblitzender Funke, der langsam versank, verschwand im Dunkel.

Langsam wurde es hell.

Die Nächte waren nicht mehr so lang, und in diesen südlichen Gefilden währte die Dämmerung nicht so lang wie im Norden. Es dauerte nicht lange, bis es taghell war, aber im Süden blieb das düstere Grau, in sich verwaschen und schemenhaft, hoch am Himmel heller und tief am Boden fast schwarz.

Die Düsterzone!

Sie war schon deutlich zu sehen, darüber die eigenartige, hinter ihr liegende und allem Anschein nach höher aufragende Schattenzone. Der Brennpunkt des Bösen, das seine Klauen nach der übrigen Welt ausstreckte und sie zu verschlingen trachtete wie ein nimmersatter Moloch.

Wie Nebel, hinter denen ein Regenbogen schimmerte, der nach oben hin heller wird, wallte und drohte die Schattenzone. Das Leuchten, das die Nacht beherrschte, war jetzt vergangen. Ein eigenartiges Phänomen, fand Mythor. Er schloss wieder die Augen und reckte seinen sehnigen, großen Körper auf dem Fell, das ihm als Unterlage diente. Dann kam sein Oberkörper mit einem jähen Ruck hoch, er stützte sich auf die Ellenbogen und gähnte herzhaft, während er die Augen weit öffnete.

Es war Morgen geworden.

Er sah sich um. Ringsum gab es, von drei Ausnahmen abgesehen, nur Piraten. Die meisten waren bereits beschäftigt; ein paar Feuer knisterten, und irgendwelche fleischreichen und fettarmen Tiere drehten sich an ihren Bratspießen.

Mythor kam auf die Knie. Eine Hand tastete über das Fell hinaus und traf auf eine kristallische Substanz, die bemerkenswert hart und ausgetrocknet war. Salz.

Überall war Salz. Sie befanden sich weit draußen auf einem riesigen ausgetrockneten Salzsee. Salz und Piraten! Mythor war sicher, für ein paar Wochen lang Salz nicht einmal riechen zu können, ohne dass er Jassams hässliche Visage vor seinem geistigen Auge sah.

Aber da war auch eine hübsche Erinnerung.

Prinzessin Shezad, eine der vielen Töchter des Shallad Hadamur. Sie war zwar nicht gerade eine Grazie, sondern stand recht gut im Futter, besaß aber dennoch ihre Reize. Aber nicht wegen ihrer Schönheit hatten Jassams Piraten sie aus dem Palast in Horai entführt, sondern wegen einer anderen Angelegenheit.

Der andere Nicht-Pirat außer Mythor war der Rafher Ango. Sie alle befanden sich in der Hand der Piraten. Eine Flucht hier draußen auf dem Salzspiegel war illusorisch. Auch wenn sie keine Fesseln trugen, waren sie Gefangene. Sie mochten vielleicht aus dem Lager entkommen, aber obgleich es wegen der nahen Düsterzone kühl und das Jahr noch jung war, brannte die Sonne mittags heiß vom Himmel und dörrte die Kehle aus. Und ringsum gab es nur Salz.

Von Wasser konnte man nur träumen, wenn man sich nicht gerade im Lager der Piraten aufhielt. Hier gab es riesige Behälter, aus Holz gezimmert und mit Pech sorgsam abgedichtet, dass nicht ein einziger Tropfen entweichen konnte.

Mythor ahnte, dass das Wasser die schwache Stelle der Piraten war, aber spätestens seit sich die Gefangenen im Lager befanden, wurden die Behälter bewacht. Und selbst wenn man sie zerstörte, besaßen die Piraten Gelegenheit genug, Ersatz zu beschaffen. Sie besaßen eine Flotte von etwa fünfzig Wüstenseglern, in deren flachen Rümpfen sich Frischwasservorräte befanden, und mit ihnen konnte man innerhalb kurzer Zeit den Salzspiegel verlassen und Frischwasserreserven aus den Flüssen des Festlands heranschaffen. Das war im Grunde das kleinste Problem.

Das größte Problem für die Piraten war, dass ihr Anführer Tashan sich im Kerker der Festung von Horai befand, zum Tode verurteilt worden war und seiner Hinrichtung harrte.

Das größte Problem für die Soldaten des Shallad war, dass die Piraten ihrerseits Prinzessin Shezad entführt hatten, um sie gegen Tashan auszutauschen.

Das größte Problem Mythors war, dass er mitten in diese Auseinandersetzung geraten war.

Und der Sohn des Kometen befürchtete, dass sich die Dinge noch weiter entwickeln würden.

Damit sollte er recht behalten.

 

*

 

»Dieses Biest bringt mich um den Verstand«, murmelte Jassam. »Warum muss der Shallad ausgerechnet eine dermaßen eigenwillige unter seinen vielen Töchtern haben?«

Entsagungsvoll sah er hinüber zu jener Salzwucherung, hinter der sich im Moment die Prinzessin aufhielt – in Gesellschaft zweier Mädchen, die ihr dabei halfen, nach der wahrscheinlich schlaflosen Nacht wieder Mensch zu werden.

»Zofen«, knurrte Jassam. »Zofen verlangt dieses eingebildete Stück Weib!«

Ashorro, ein untersetzter, finsterer Mann, der zu Jassams Beratern gehörte, rieb sich nachdenklich das glatte Kinn.

»Lass sie die Peitsche spüren«, schlug er vor. In seinen dunklen Augen glitzerte es boshaft. »Sie wird ihre Ansprüche schlagartig herunterschrauben.«

Jassam sprang auf und ballte die Fäuste. »Wenn es nicht die Prinzessin wäre«, stieß er hervor, »ich würde es wohl befehlen. Aber wenn wir sie mit Striemen zurückgeben, wird man uns wahrscheinlich direkt nach der Übergabe zu hetzen beginnen. Die Schatten sollen alle Prinzessinnen holen!«

»Aber erst nach dem Austausch«, grinste Ashorro.

Er war bei der Entführungsaktion nicht dabei gewesen, sondern hatte das Lager befehligt. Es lag fast in der Mitte des Salzspiegels und war vom Rand aus auch mit den schnellsten Seglern nicht in einem Tag zu erreichen. Hier erhob sich aus der brettharten und endlosen Ebene des Salzspiegels, wie der ausgetrocknete See genannt wurde, ein gigantisches, bizarres Gebirge. Niemand wusste genau zu sagen, wie es entstanden war, aber es war ein idealer Unterschlupf und bemerkenswert leicht zu verteidigen. Vielleicht hatte der ständige starke Wind dafür gesorgt, dass sich ausgerechnet an dieser Stelle das Salz auftürmte; immerhin gab es auch breiige Wanderdünen, meistens dann, wenn starker Regen gefallen war, der die Oberfläche aufweichte, und diese Dünen konnten enorme Geschwindigkeiten erreichen und ohne weiteres einem Segler zum Verhängnis werden.

Das Gebilde, das den Piraten als Unterschlupf diente, war eine ausgedehnte Wucherung von Salzablagerungen, erstaunlicherweise zum Teil hohl, und in den Grotten wohnten die Piraten. Dort, wo keine Grotten waren, gab es große Buchten, in denen sich die Segler verbargen.

Jassam sah wieder zu der Stelle hinüber, hinter der die Prinzessin gerade etliche Liter Wasser verplanschte. Sie ließ dabei keinen Mann in ihre Nähe und verlangte, dass einige der Piratenmädchen sie bedienten. Um einem Riesenspektakel zu entgehen, hatte Jassam ihrem Verlangen nachgegeben. Er wusste nur zu gut, dass er die Prinzessin nicht zu hart anfassen durfte. Aber mehr und mehr wurde Shezad zum Problem. Der einzige, der einigermaßen mit ihr zurechtzukommen schien, war der andere Gefangene, der im Palast unfreiwilliger Lockvogel gewesen war – Mythor.

Aber das wiederum nützte den Piraten herzlich wenig.

Mythors Anwesenheit hatte die Entführungsaktion wesentlich vereinfacht. In jenem Palast, in dem die Prinzessin vorübergehend wohnte, hatte sich in bewundernswerter Frechheit der Stumme Große Lichtfinger einquartiert. Ihn suchte Mythor, und Jassam hatte das schnell herausgefunden. Das Eindringen Mythors in den Palast war seinen Plänen entgegengekommen, weil der dunkelhaarige Fremde die Aufmerksamkeit der Wachen auf sich gelenkt hatte.

Jassam hatte Mythor und seine Begleiter vorsichtshalber mit sich genommen. Es konnte sein, dass man sie als zusätzliche Geiseln verwenden konnte. Für einen von ihnen hatte sich sofort ein Verwendungszweck gefunden: Steinmann Sadagar. Er war kurz hinter dem Hafen über Bord des flüchtenden Salzseglers förmlich vor die Vögel der Verfolger geworfen worden, um jenen den Ort des erwünschten Austauschs zu nennen.

Möglicherweise gab es für Mythor und Ango ähnliche Aufgaben, die sie unfreiwillig zu übernehmen hatten.

Vielleicht konnte man noch einiges herausholen. Es war dem scharfäugigen Jassam nicht entgangen, dass der Kommandant der verfolgenden Vogelreiter Mythor erkannt hatte und von einem entsetzlichen Hass erfüllt sein musste. Sein Hass war so groß gewesen, dass er sein Orhako anhielt, um einen sicheren Schuss anzubringen – der trotzdem danebengegangen war. Und durch den kurzen Aufenthalt hatte er den drei Wüstenseglern den nötigen Vorsprung gegeben.

Der Tod Mythors musste für die Vogelreiter demnach äußerst wichtig sein. Vielleicht ließen sich noch einige Zugeständnisse erringen, wenn Jassam Mythor auslieferte ...

Der Pirat, rechte Hand des gefangenen Anführers Tashan und kaum weniger verschlagen und brutal, wusste nur nicht, dass Mythor selbst diese Gedanken selbst schon in Erwägung gezogen hatte, aber nicht das geringste Interesse daran besaß, ausgeliefert zu werden.

»Da kommt sie«, bemerkte Ashorro.

Prinzessin Shezad tauchte hinter der salzenen Mauer auf und schritt auf ihre Grotte zu. Die drei Mädchen, die Jassam ihr als Zofen zugeteilt hatten, begleiteten sie nicht weiter, sondern eilten direkt zu Jassam. Der zeitweilige Anführer ahnte Schwierigkeiten.

Aieta, die Glutäugige mit den fast hüftlangen schwarzen Haaren, funkelte ihn wild an.

»Jassam, noch einmal wirst du uns nicht befehlen, dieses Weib zu bedienen. Sie soll sehen, wie sie selbst mit sich fertig wird. Dieses Biest!«

Jassam grinste.

»Seid ihr daran gestorben?«, fragte er.

Die schwarzhaarige Schöne fauchte ihn an. »Wir haben es nicht nötig, eine Gefangene zu bedienen«, stieß sie hervor. »Es ist nicht unsere Aufgabe!«

»Ich weiß«, nickte Jassam bedächtig. »Eure Aufgabe«, sagte er, »ist es, das Essen zuzubereiten, und zwar in äußerst schmackhafter Form, und nachts den Männern zu gefallen. Dennoch werdet ihr, wenn ich es befehle, in diesem Fall eine Ausnahme machen. Ihr braucht dafür auch keine Wildkaninchen auszuweiden.«

»Du Mann«, zischte Aieta und wandte sich um. Sie winkte den beiden anderen herrisch. »Kommt. Er weiß nicht, was er sagt.«

Ashorro grinste.

»Sie werden dreist«, behauptete er.

Jassam winkte ab. »Vergiss es. Sie sind eben Frauen. Heute Nacht werden sie wieder schnurrende Kätzchen sein. Und ich glaube kaum, dass sie diese freie Rede riskieren würden, wenn sie in Horai, Logghard oder sonst wo leben würden und nicht bei uns. Dort geht es nämlich ein wenig anders zu, dort hat die Frau auf ein Fingerschnipsen des Mannes zu gehorchen. Und immerhin haben sie sich freiwillig uns angeschlossen und müssen sich damit abfinden, dass der Anführer zuweilen auch weniger angenehme Befehle gibt.«

»Der Anführer ...«, murmelte Ashorro. »Du sprichst, als ob ...«

Jassam unterbrach ihn barsch. »Der Anführer ist immer noch Tashan, und ich bin sein Stellvertreter. Aber Tashan würde keine anderen Befehle erteilt haben. Was glaubst du, warum er mich zu seiner rechten Hand gemacht hat und nicht dich?«

»Geschenkt«, brummte Ashorro. »Ich neide dir deine Stellung nicht, das weißt du.«

Jassam erwiderte nichts. Er war mit seinen Gedanken schon wieder woanders.

Wie würde der Gefangenenaustausch ablaufen?

Jassam machte sich bereits seine Gedanken, um auch die schlechtesten der Möglichkeiten nicht auszuschließen und für Gegenmaßnahmen zu sorgen.

 

*

 

Auch Mythor hatte den Abgang der Prinzessin lächelnd verfolgt. Auch den Protest, den Aieta von sich gegeben hatte. Er wunderte sich ein wenig, dass Jassam den Launen Shezads nachgab, aber der Pirat schien den Shallad und dessen Macht doch ein wenig zu fürchten.

Mythor organisierte eine große Schüssel mit Wasser. Es gelang ihm nicht, einen ganzen Bottich voll zu beanspruchen wie die Prinzessin, die darin ein ausgiebiges Bad genommen hatte, aber immerhin reichte es für Ango und ihn, um sich ein wenig zu erfrischen und den Wüstenstaub loszuwerden. Er begann zu begreifen, warum die Piraten sich trotz der gegen Mittag durchaus hohen Temperaturen stets ziemlich dicht einhüllten. Zwar waren die Burnusse dünn, aber dennoch mochte es einem darin ziemlich warm werden. Schlimmer aber war der Salzstaub, der vom Wind herangeweht wurde.

Shezad selbst hatte das weniger gestört. Sie hatte keinen schützenden Burnus verlangt, sondern zeigte sich nach wie vor in jener Kleidung, mit der man sie aus dem Palast entführt hatte. Ein hauchdünnes Schleiergewand, lediglich um Brüste und Lenden etwas weniger durchsichtig. Sie bot damit zweifelsohne einen reizvollen Anblick, ein Schutz gegen das Salz war diese Art Kleidung indessen kaum. Aber sie hielt sich auch die meiste Zeit in ihrer Grotte auf, die man ihr zugewiesen hatte.

Mythor sah wieder nach Süden. Die graue Wand türmte sich dort auf wie Nebelwolken und verbarg alles, was sich dahinter befinden mochte. Er fragte sich, was diese Wand nachts zum Leuchten brachte. Er hielt einen vorübereilenden Piraten an. Unwillig wand der Mann sich aus Mythors Griff. »Was willst du?«, knurrte er.

Mythor spielte nicht zu riskant. Man hatte ihn lediglich entwaffnet. Eine Fesselung erübrigte sich angesichts der Tatsache, dass er ohnehin nicht lebend den Salzspiegel verlassen konnte. Und inzwischen hatte er festgestellt, dass er um so mehr akzeptiert wurde, je dreister er sich aufführte.

»Eine Auskunft«, sagte Mythor forsch.

»Dann frage«, knurrte der Pirat. »Du hältst mich auf.«

Der Dunkelhaarige nickte. »Ich weiß. Deshalb wirst du mir rasch und eingehend antworten. Du weißt, dass ich aus dem Norden komme und dieses Land und seine Erscheinungen nicht kenne. Die Düsterzone dort, was ist sie, und warum leuchtet es darüber nachts wie ein dunkler Regenbogen?«

»Frag mich etwas Leichteres«, knurrte der Pirat. »Niemand weiß es.«

»Irgendetwas muss doch dort sein«, beharrte Mythor. »Ist niemals jemand dorthin vorgestoßen?«

»Man flieht nur von dort, wenn man noch kann«, erwiderte der Pirat düster. »Dort endet die Welt. Dort beginnt das Böse und dehnt sich aus. Das ist alles, was man weiß. Frage die anderen, sie werden dir keine andere Antwort geben können als ich.«

Mythor wandte sich grußlos ab. Er zuckte mit den Schultern und machte seinen Morgenspaziergang durch das Lager. Sie befanden sich jetzt seit einigen Tagen hier, und Mythor hatte sich einen gewissen Rhythmus des Tagesablaufs zu eigen gemacht, der zum Teil sich dem der Piraten anpasste, zum Teil jedoch aus der Erkundung und Pläneschmiedung bestand. Offenbar ließ man sich in Horai Zeit, auf die Botschaft zu reagieren, die Sadagar Hrobon hatte übergeben müssen. Vielleicht stellte man eine größere Armee zusammen, um die Prinzessin zu befreien – was ein grober Fehler war. Denn das Versteck der Piraten war so gut wie uneinnehmbar, vor allem, wenn sie mit einem Angriff rechneten. Abgesehen davon würden die Krieger des Shallad es nicht finden – der Treffpunkt, den Sadagar hatte nennen müssen, war mit Sicherheit weit entfernt; die Piraten hätten strohdumm sein müssen, wenn sie ihn in unmittelbarer Nähe angesetzt hätten. Und die Kufen der Wüstensegler hinterließen auf der steinharten Salzfläche kaum Spuren.