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Nr. 177

 

Xatan schlägt zu

 

von W. K. Giesa

 

 

 

Pabel-Moewig Verlag KG, Rastatt

Als Mythor in der durch ALLUMEDDON veränderten Welt zu sich kommt, dauert es geraume Zeit, bis unser Held in gewohnter Manier zu handeln vermag. Inseln des Lichts zu gründen und die Welt vor einer erneuten Invasion durch die Horden Xatans zu schützen, ist sein Ziel. Und dieses Ziel erreicht er im Drachenland.

Der weitere Weg unseres Helden ist verschlungen. Da geht es um die Spur der Albträume, um die Gründung weiterer Oasen des Lichts, um Coerl O'Marn, den Albtraumritter, der über das DRAGOMAE, das Werk der Weißen Magie, verfügt. Es geht auch um die anbrechende Auseinandersetzung zwischen Gorgan, dem Krieger, und Vanga, der Hexe, und um die Waffen des Lichtboten. Und es geht schließlich um das BUCH DER ALBTRÄUME, dessen einzelne Kapitel in Verstecken ruhen, die vor dem Zugriff der Finstermächte sicher zu sein scheinen.

Dass diese Sicherheit trügerisch ist, wird auch durch den Raub des ersten Kapitels bewiesen. Und auch das zweite Kapitel des BUCHS DER ALBTRÄUME ist gefährdet. Jedenfalls ist Xatan und seine Helfer ihm auf der Spur – ebenso wie Mythor und seine Gefährten.

Im Verbotenen Land Sworgeda, in der Stadt Alef, und zwar zu dem Zeitpunkt, da der Weise Cemin dort erscheint, kommt es zur erneuten Begegnung der alten Kontrahenten – und XATAN SCHLÄGT ZU ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Mythor – Der Gorganer im Chaos der Albträume.

Ascander – Ein geheimnisvoller Bronzeritter.

Ilfa – Mythors Gefährtin.

Mu – Der Mandaler kämpft gegen Träume und Shrouks.

Cemin, Devi und Ena – Drei Weise von Sworgeda.

Xatan – Mythors Gegenspieler.

1.

 

Dem Mandaler rann ein eisiger Schauer über den Rücken. Fassungslos starrte er das ungeheuerliche Wesen an, das sich hinter der Eisentür befand.

Ein Shrouk ...

Damals, in der Schattenzone, waren sie diesen Kreaturen erstmals begegnet, diesen fast unbesiegbaren Kämpfern, die in den Shrouk-Schmieden in den Tiefen der Düsternis geschaffen worden waren. Sie dienten den Mächten der Finsternis, und es gab nur wenig, was man ihnen entgegensetzen konnte.

Der hier, den Mu durch die Sichtluke in der Tür in den unterirdischen Kavernen der Arena von Alef sah, war eine besonders kräftige Kreatur. Mu entsann sich, dass Xatan einige dieser Über-Shrouks bei sich hatte, als er versuchte, nach Sworgeda einzudringen. Aber Xatan konnte doch nicht hier sein! Er wusste doch das Geheimnis nicht, wie man das magische Tor ins Verbotene Land öffnete ...

Oder doch?

Azor!, durchfuhr es den Mandaler. Sollte Azor ein Verräter sein? Der Traumbewahrer war verschwunden, seit sie durch die magische Barriere und das Felsentor drangen. Aber welchen Grund sollte Azor haben, Verrat zu üben? Mu konnte nicht so recht daran glauben. Aber dann blieben nur wenige Möglichkeiten – entweder war das Unwahrscheinliche geschehen, dass Xatan die richtige Kombination der Zeichen doch irgendwie gesehen hatte, oder er konnte, was noch unwahrscheinlicher war, Gedanken lesen ...

Aber wie dem auch sei: Hier war ein Shrouk, der zu Xatans Heerscharen gehörte. Und wo ein Shrouk war, da waren auch mehrere.

Xatan hatte den Weg gefunden.

Vielleicht war er sogar selbst hier. Vielleicht auch die Schlange Yhr ... Mu wagte nicht, seine Gedanken weiterzuspinnen. Er musste Mythor und die anderen warnen, egal wie. Er wirbelte herum und starrte den Tiermeister an. »Gegen den Shrouk kämpfe ich nicht!«, stieß er hervor. »Ich bin nicht lebensmüde!«

»Du wirst gegen ihn kämpfen«, sagte der Tiermeister deutlich. »Ganz Alef wartet darauf.«

Der Mandaler schüttelte den Kopf. »Gegen ihn habe ich nicht die geringste Chance. Du schickst mich in den Tod.«

»Na und?« Der Tiermeister zuckte mit den Schultern. »Du bist ohnehin zu gefährlich. Du bist ein Gestaltwandler. Wir können das Risiko nicht eingehen, dich in die Öffentlichkeit zu entlassen. Also wirst du Beuteldrachengestalt annehmen und gegen den Shrouk kämpfen.«

Mus Gesicht verzerrte sich. So kaltschnäuzig hatte er noch niemanden reden hören.

»Gefährlich? Dass ich nicht lache! Was wäre geschehen, wenn ihr mich nicht entlarvt hättet? Dann wäre ich immer noch ein sprechendes Tier, lästig, aber harmlos!«

»Es lohnt nicht, darüber zu streiten«, sagte der Tiermeister. »Um die dritte Nachmittagsstunde wirst du kämpfen. Und wenn ich dich selbst mit Peitschenhieben in die Arena jage.«

»Das wirst du wohl müssen«, sagte Mu. »Was wird hier gespielt? Wer bezahlt dich dafür, dass du mich umbringen lässt, he?« Er packte mit beiden Händen zu, fasste den Tiermeister am Wams und zog ihn zu sich heran. Aber der stieß mit dem Knie zu. Mu sah die Bewegung und sprang gerade noch rechtzeitig zurück, musste den Tiermeister dabei loslassen. Der zog das Schwert und richtete es auf den Mandaler. »Versuch's noch einmal, und du stirbst hier und jetzt. Beim Shrouk hast du noch die Chance, dass du ihn überreden kannst ... vielleicht gibt es ein Unentschieden, wenn du ihm genug dafür bietest.«

Mu spie aus. »Weißt du überhaupt, was das für eine Bestie ist? Das Böse ist in Sworgeda, die Horden der Finsternis in Alef! Der Shrouk gehört zu den ...«

»Du redest irre und willst dich feige vor dem Kampf drücken. Geh wieder hinauf. Du wirst streng bewacht. Glaube nicht, dass du entfliehen kannst. Drei Männer haften mit ihrem Kopf für dich.«

Mu ballte die Fäuste. »Eines verspreche ich dir, du verlauster Sohn einer gelbgestreiften Ratte. Sollte ich hier doch noch einmal herauskommen, lebst du keinen Atemzug länger, das schwöre ich beim Lichtboten!«

»Packt ihn und schafft ihn fort!«, befahl der Tiermeister. Mu hatte die Männer nicht gesehen, die jäh aus dem Dunkel hervortraten, ihn erfassten und mit sich schleiften.

Mus Gedanken kreisten. Er wusste, dass er den Shrouk nicht besiegen konnte, weder als Mandaler noch als Beuteldrache. Und ... er konnte nicht einmal Mythor vor der Gefahr warnen. Denn man würde dafür sorgen, dass er sich mit seinen Freunden nicht mehr in Verbindung setzen konnte ...

Dumpf brütete er in seiner Unterkunft vor sich hin und versuchte Flucht- und Kampfpläne zu schmieden. Aber keiner dieser Pläne hatte auch nur geringste Aussicht auf Erfolg.

2.

 

Jeder, der ihn sah, dachte unwillkürlich an einen Wolf.

Sein Gesicht hatte etwas unverkennbar Wölfisches. Sein Kampfhelm besaß die Form eines großen Wolfsschädels. Seine Haut war fellartig behaart, die Finger endeten in Klauen. Er verkörperte das absolute Böse, nicht nur in seinem Äußeren, sondern auch innerlich.

Er war Xatan.

Er war in Alef. Und nicht er allein, sondern auch seine Shrouks. Und nicht nur fünf, die er ursprünglich mitnehmen wollte, sondern insgesamt zehn. Der zehnte befand sich bereits in den Gewölben unter der Arena und wartete auf seinen Überraschungsauftritt.

Xatan plante eine Reihe von schnellen Angriffen und verblüffenden Schlägen. Er jagte das zweite Kapitel des BUCHES DER ALBTRÄUME, und er war absolut willens, es vor Mythor in seinen Besitz zu bringen. Sein Vorteil war, dass er viel wusste. Mehr als Mythor ahnen konnte. Seit Xatan nach Sworgeda durchgebrochen war, konnten die sieben Weisen, die im Land umherzogen, ihres Lebens nicht mehr sicher sein.

Xatan kannte den wirklichen Sinn ihrer Existenz. Er wusste, dass sie das besaßen, was er brauchte. Das wusste Mythor nicht. Und bevor Mythor es begreifen konnte, würde Xatan alles erreicht haben. Dann war sein Gegner verloren. Und nicht nur er, sondern das ganze Land.

Xatan grinste wölfisch. Es war schade, dass er Yhr nicht hatte mitbringen können. Aber sie war nicht in der Lage, die Barriere zu durchbrechen. Nun, es würde auch so gehen. Xatan und seine Shrouks waren beweglich und sehr schnell.

»Haltet euch bereit«, sagte Xatan. »Cemin kann jeden Moment eintreffen. Er wird das erste Opfer sein.« Er ließ ein verhaltenes Heulen folgen. Das Heulen des jagenden Wolfs. Schaurig hallte es durch die Katakomben, und die Shrouks schlugen die Schwerter und Streitäxte gegen die Schilde.

Dann wurde es wieder still.

3.

 

Eine ganze Stadt wartete auf einen Mann. Auf den Weisen Cemin. Als einer von sieben durchzog er das Land Sworgeda und wanderte von Stadt zu Stadt, immer in gleichmäßigem Kreis, und niemals trafen zwei Weise zusammen. Ein magisches Gesetz verhinderte es. Nur im Mausoleum jenseits des Zentrumswalls, im Mittelpunkt des Landes Sworgeda, vermochten sie sich zu begegnen, sagte die Legende. Doch niemand konnte davon erzählen, dass dies jemals geschehen sei. Einen Grund für all dies vermochte ebenfalls niemand zu nennen. Lag es daran, dass die Asche der toten Weisen dort im Mausoleum beigesetzt wurde, und dass von dort Träume ausgesandt wurden, die den Menschen halfen oder sie straften?

Unbeirrt wanderten die Weisen durch Sworgeda, erteilten Rat und sprachen Recht. Sie entschieden in nahezu allen wichtigen Dingen. Und wenn jeder Weise einmal eine Runde vollendet und jede Stadt einmal besucht hatte, bestieg ein neuer »König für sieben Tage« den Thron. Und so es diesen nach jenen sieben Tagen der Regentschaft gelüstete, durfte er sich in den Kreis der Jünger eines der Weisen einreihen. Und irgendwann, wenn der jeweilige Weise starb, würde aus dem Kreis der Jünger einer seinen Namen ablegen und seine Nachfolge antreten. Denn jeder Weise trug als Namen einen Buchstaben und als Zepter dieses Zeichen.

Soviel wusste Mythor.

Er und der geheimnisvolle Ascander würden gemeinsam »König für sieben Tage« werden. Sie hatten die Prüfungen bestanden und warteten jetzt darauf, dass Cemin nach Alef kam und diesen Beschluss bestätigte. Es schien Mythor der einfachste Weg, schnell in die unmittelbare Nähe zumindest eines Weisen zu gelangen und wirklich mit ihm reden zu können.

Es gab ein Geheimnis um die sieben Weisen, das Mythor lösen musste, wenn er dem zweiten Kapitel des BUCHES DER ALBTRÄUME näher kommen wollte. Dieses zweite Kapitel musste sich im Verbotenen Land Sworgeda befinden.

Und es gab noch etwas. Mythor musste ins Mausoleum im Mittelpunkt des Landes gelangen. Denn dorthin hatte der Weise Alef Mythors Helm der Gerechten gebracht. Mythor musste den Helm zurückbekommen. Bisher hatte man weder ihm noch den Gefährten gestattet, die Stadt zu verlassen, die den Namen eines Weisen trug, wie auch alle sechs anderen Städte ebenfalls nach den Weisen benannt waren – Alef, Cemin, Devi, Jora, Ena, Ona und Yara, kreisförmig um den Mittelpunkt des Landes geordnet. Aber wenn Mythor in engeren Kontakt mit dem Weisen kam, würde das anders werden, hatte er sich vorgenommen.

Aber da war noch etwas anderes außer RADAMACCRA, dem zweiten Kapitel, das seine Gedankenwelt in Anspruch nahm.

Gerrek.

Mehrfach hatten Mythor und seine Freunde versucht, den Mandaler aus der Arena zu holen, mit gewaltsamen Befreiungsversuchen ebenso wie mit Verhandlungen und Bestechung. Aber sie hatten nichts erreicht. Auch Gerreks eigene Fluchtversuche waren immer wieder gescheitert. Und nun sollte der Beuteldrache zu Ehren Cemins einen Schaukampf auf Leben und Tod führen.

Das musste verhindert werden. Mythor befürchtete ein falsches Spiel. Jemand war daran interessiert, Gerrek zu vernichten und seine Gefährten in Aufruhr und Unsicherheit zu versetzen. Denn unter normalen Umständen konnte sich Mythor nicht vorstellen, dass jemand allen Versuchen, Gerrek mit Geld, Worten oder Waffen freizubekommen, so standhaft widerstehen konnte wie Tier- und Arenameister.

Sadagar hatte versprochen, sich darum zu kümmern. Er wollte, wenn Gerrek und sein Gegner das Kampfrund betraten, mit einem Blasrohr Bolzen verschießen, die mit einem betäubenden Gift bestrichen waren.

Aber Mythor war sich gar nicht sicher, ob das gelingen würde. Denn niemand konnte sagen, ob Sadagar wirklich einen so günstigen Platz bekam, dass er das Blasrohr unbemerkt einsetzen konnte. Und dann ging es Gerrek an den Kragen. Mythor war sicher, dass der Beuteldrache den Kampf nicht lebend überstehen sollte.

Aber wer steckte dahinter? Befand sich der Feind bereits im Land Sworgeda? Mächte der Finsternis? Er konnte sich nicht vorstellen, wie es Xatan gelungen sein sollte, das magische Tor zu durchschreiten.

Nirgendwo sonst ließ sich die magische Barriere durchbrechen. Sie hielt sogar die Kräfte der Natur fern. Draußen im Land der Hirden herrschte Winterkälte. Hier, innerhalb der Felsenkette und der Barriere, war es hochsommerlich warm. Auch magische Einflüsse drangen nicht durch. Von ALLUMEDDON, das die gesamte Lichtwelt in ein furchtbares Chaos gestürzt hatte, hatten die Sworgedaner nichts gespürt!

»Was werden wir tun?«, fragte Ilfa leise. Sie schmiegte sich an Mythor. Dies war einer der Momente, in denen sie weniger Kämpferin als junge Frau war.

Mythor zuckte mit den Schultern. »Hoffen, dass Cemin den Schaukampf absagen lässt. Wir müssen versuchen, ihn dazu zu überreden. Immerhin sind wir ja nicht irgendjemand, sondern künftige ›Könige für sieben Tage‹.«

»Du und Ascander. Wer ist er? Er sagt, er kennt dich von früher. Ihr wäret einmal Seite an Seite geritten und hättet um das gleiche Ziel oder für das gleiche Ziel gekämpft ...«

»Es gab viele, die an meiner Seite ritten«, sagte Mythor. »Ich weiß, dass ich ihn kenne, aber irgendwie ist mein Gedächtnis blockiert. Ich glaube, er macht sich insgeheim einen Spaß daraus, mich an der Nase herumzuführen. Warum?«

»Ich hatte den gleichen Eindruck, als ich in seiner Unterkunft wohnte«, sagte Ilfa. »Ascander ist unser Waffengefährte, er hilft uns – aber er hegt auch eigene Pläne. Will er auf eigene Rechnung das Kapitel RADAMACCRA an sich bringen?«

»Ich kann's nicht glauben. Coerl O'Marn brachte ihn mit mir zusammen.«

Kurz flammte ein Verdacht in ihm auf, aber er verwarf ihn sofort wieder. Ascander vom Geist des Kriegers GORGAN besessen? Nein. Die Besessenen, die Mythor bislang kennengelernt hatte, verhielten sich völlig anders. Und außerdem – die Barriere um Sworgeda musste eine Besessenheit verhindern.

Ilfa erhob sich. Das Weiche, Mädchenhafte fiel von ihr ab wie ein abgestreiftes Gewand. »Gehen wir zum Marktplatz«, schlug sie vor. »Vielleicht kommt Cemin früher als erwartet. Und auf jeden Fall können wir uns jetzt schon gute Plätze sichern, von denen aus wir rasch zu Cemin vordringen.«

»Dagegen ist nichts einzuwenden«, sagte Mythor und erhob sich ebenfalls.

 

*

 

Alef war eine sehr große Stadt. Die anderen sechs sollten ihr, wie man hörte, in nichts nachstehen. Außerhalb der Städte gab es nichts. Keine Dörfer, keine einzelnen Gehöfte. Felder wurden nur um die Städte herum angelegt und bewirtschaftet. So fanden sich alle Bewohner Sworgedas ausschließlich als Stadtmenschen wieder. Und so mussten die Städte auch entsprechend groß sein, um die gesamte Bevölkerung des Landes aufnehmen zu können.

Entsprechend groß waren auch die Einrichtungen. Die Arena von Alef war gewissermaßen eine Stadt in der Stadt, sogar ummauert und bewacht.

Auch der Markt war ein riesiger Platz. Von Sonnenaufgang bis zur höchsten Mittagsstunde boten hier die Händler und Handwerker, so sie nicht ihre eigenen Geschäftshäuser besaßen, ihre Waren feil, hier wurde mit Vieh gehandelt, mit Juwelen und, wie man unter vorgehaltener Hand munkelte, zuweilen auch mit Menschen. Wenn die Sonne über den Zenit hinaus wanderte, wurde der Platz geräumt und stand allen Sworgedanern als Aufenthalt oder Treff zur Verfügung. Künstler fanden sich hier ein, Gaukler und Spieler, für deren Auftritte die Arena zu groß war. Und stets, wenn einer der sieben Weisen die Stadt besuchte, fand er sich hier ein.

Mythor und Ilfa erreichten den großen Platz und blieben an seinem Rand stehen. Die Stände der Händler waren hurtig zur Seite geräumt worden, um Raum zu schaffen für die große Volksmenge, die sich in Bälde hier versammeln würde. In der Mitte des Platzes ragte eine große Stele empor, gut fünfundzwanzig Mannslängen hoch, aus Stein erbaut und mit den Zeichen der sieben Weisen versehen. Rund um diese Stele wurde soeben ein Podest aus Holz errichtet. »Aha«, murmelte Mythor. »Die Leute wissen, wie man auf sich aufmerksam macht.«

Ein nochmals erhöhter Stuhl mit sieben Stufen wurde auf das Holzpodium gestellt und mit samtenen Polstern und Tüchern bedeckt. Kleinere Stühle wurden rechts und links postiert.

»Für die Schar seiner Jünger«, vermutete Ascander, der Mann in Bronze. »Ob für uns auch Stühle vorgesehen sind? Immerhin sind wir in Kürze Könige. Wo bleibt mein purpurner Teppich?«