Ute Schall

SO STARBEN DIE ROMISCHEN KAISER

HISTORISCHE ERZAHLUNGEN

Meinen Freunden Alexander und Marie B. gewidmet

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die Julisch-Claudische Dynastie: Von Caesar bis Nero

Der Griff nach den Sternen – Gaius Iulius Caesar

Könige des Ostens – Antonius und Kleopatra

Prinzentod – Drusus

Vom Sterben des Kaisers Augustus

Der alte Mann von Capri – Tiberius

Gaius Caesar, genannt Caligula

Ein Trottel namens Claudius

„… wenn er nur herrscht!“ – Der Tod Iulia Agrippinas

Das gefährliche Dampfbad – Octavias qualvolles Sterben

Seneca oder Der Weisheit Höhepunkt

„Seht, das ist Treue!“ Kaiser Neros mühsames Sterben

Das unrühmliche Dreikaiserjahr: Galba, Otho und Vitellius

Nur ein gichtiger Greis – Servius Sulpicius Galba

Der Kaiser, der besser starb als er herrschte. Marcus Salvius Otho

Vitellius, der Vielfraß

Das Flavische Kaiserhaus: Vespasian und seine Söhne

Der merkwürdige Kaiser Vespasian

Titus – Das Entzücken des Menschengeschlechts

„Es ist genug!“ Domitian

Adoptivkaiser und Antonine: Von Nerva bis Commodus

Nerva

Der Zweck heiligt die Mittel. Trajan

Das Ende des Regenbogens – Antinoos

Der den Frieden liebte und doch Krieg führen musste – Publius Aelius Hadrianus

Der fromme Antoninus

Lucius Verus

Der letzte Aufbruch. Marc Aurel

Der missratene Sohn – Commodus

Die aus der Fremde kamen: Die afrikanischen und syrischen Kaiser. Von Pertinax bis Alexander Severus

Wer, bitte, ist Pertinax?

Didius Iulianus

„Gibt es noch etwas zu tun?“ Kaiser Septimius Severus

Trauer muss Augusta tragen. Getas Tod

Caracalla

Der als Kaiser nie nach Rom kam – Macrinus

Ein feenhafter Priesterknabe. Elagabal

Ein Geschenk der Götter. Alexander Severus

Die Soldatenkaiser: Von Maximinus Thrax bis Carus

Maximinus Thrax. Ein Thraker und andere Emporkömmlinge

Gordianus’ III. früher Tod

Der finstere Araber. Philippus Arabs

Undank ist der Welten Lohn. Decius

Gallus

Die Pest und die Perser. Valerian

Der verhinderte Gutmensch. Gallienus

Claudius Gothicus und andere Thronräuber

Aurelian und die Königin von Palmyra

Tacitus und seine Nachfolger

Carus und wer nach ihm kam

Die Tetrarchie und die Constantinische Dynastie: Von Diocletian bis Julian Apostata

C. Aurelius Valerius Diocletianus und der Verzicht auf die Macht

Flavius Valerius Constantius

Constantin & Co. – Die Nachfolger Diocletians

Das späte Bekenntnis des Maximinus Daia

Licinius’ Tod

Constantin II., Constans & Co

Constantius II

„Du hast gesiegt, Galiläer!“ – Julian, genannt Apostata

Die Kaiser des späten vierten Jahrhunderts: Von Jovian bis Theodosius

Iovianus

Flavius Valentinianus

Flavius Valens. Der im Schatten seines Bruders stand

Gratianus

Die ungleichen Kollegen: Maximus und Valentinian II

Eine Marionette auf dem Thron. Eugenius

Der den Christengott liebte – Theodosius

Das Ende: Von Arcadius bis Romulus Augustulus

Die ungleichen Brüder. Flavius Arcadius

Honorius, das Kind

Ein weiterer Kindkaiser – Theodosius II

Valentinianus III

Der Herr der 70 Tage – Petronius Maximus

Eparchius Avitus

Der Mann, der im Osten herrschte – Flavius Marcianus

Maiorianus – Ein letzter Versuch

Der Schattenmann. Flavius Libius Severus

Anthemius, der Glücklose

Flavius Anicius Olybrius

Glycerius

Iulius Nepos

Romulus, das Kaiserlein

Das Ende des Weströmischen Reiches

Karte: Überblick über die erwähnten Orte

Glossar: Lateinische Zitate und Begriffe

Vorwort

Lang ist die Reihe der römischen Kaiser, die mit der Alleinherrschaft Gaius Iulius Caesars knapp fünfzig Jahre vor der Zeitenwende begann, und gering die Zahl derer, die die Bühne des Weltgeschehens auf natürlichem Weg wieder verließen. Von vielen von ihnen, die oft nur Tage oder Wochen regierten, haben die Annalen kaum mehr als die Namen bewahrt. Und es war eigenartig: Obwohl sich ein jeder Anwärter auf die höchste Würde, die Rom zu vergeben hatte, ausmalen konnte, dass seine Regentschaft nicht lange währen und er wahrscheinlich eines gewaltsamen Todes sterben würde, herrschte nie ein Mangel an Bewerbern. Bis zum Ende Westroms (476 n. Chr.) blieb das dortige Herrscheramt begehrt, hoffte jeder Throninhaber, ihm würde das Schicksal mehr gewogen sein als den meisten seiner Vorgänger.

„So lebten die römischen Kaiser“ hat vor einigen Jahrzehnten Ivar Lissner seine Sammlung populärwissenschaftlicher Kurzbiografien der römischen Herrscher von Caesar bis zu den Soldatenkaisern genannt. Das vorliegende Werk versucht, daran anzuknüpfen, und die mehr oder weniger gut dokumentierten Todesfälle dem interessierten Leser in verständlicher Form näher zu bringen. Dabei werden alle Kaiser des Weströmischen Reiches berücksichtigt, beginnend bei Caesar und endend bei Romulus Augustulus. Wo die alten Quellen schweigen oder nur unzureichend berichten, sprechen die Sterbenden, auf ihr Leben zurückblickend, selbst. So etwa Marc Aurel, der sich noch auf dem Krankenlager kurz vor seinem Tod ganz seinen philosophischen Betrachtungen hingab, oder Diocletian, der, wohl einzigartig in der römischen Kaisergeschichte, auf die Macht verzichtete und sich in seinen letzten Lebenstagen damit begnügte, Gemüse zu züchten …

Je kürzer und sachlicher die Berichte über die einzelnen Herrscherpersönlichkeiten werden, desto mehr nähert sich Rom seinem Untergang. Schon die ungewöhnlichen Namen der Kaiser der letzten beiden Jahrhunderte in Westrom und die rasche Abfolge der Throninhaber zeigen den Verfall des Reiches.

Mit Romulus hatte nach dem Glauben der Alten die glorreiche römische Geschichte begonnen, mit Augustus ihren Höhepunkt erreicht. Und mit Romulus Augustulus ging sie schließlich – vorerst freilich nur für Westrom – zu Ende. Schon die Republik war, vor allem in ihren letzten Jahrzehnten, nie frei von Gewalt gewesen. Durch die über fünfhundertjährige Kaiserzeit aber zieht sich eine ununterbrochene Blutspur, die mit der Ermordung Caesars an den Iden des März im Jahre 709 a.u.c. begann und mit der Vertreibung des „Kaiserleins“ 476 n. Chr. ein unrühmliches Ende fand.

Auch einigen „Nebenfiguren“, die eng mit dem Kaiserhaus verbunden waren, wurde das eine oder andere Kapitel gewidmet. So etwa Neros Erzieher Seneca oder Antinoos, der als Freund und enger Vertrauter Kaiser Hadrians auf mysteriöse Weise während einer Nilkreuzfahrt ertrank.