SO STARBEN DIE ROMISCHEN KAISER
HISTORISCHE ERZAHLUNGEN
Schall, Ute: So starben die römischen Kaiser. Historische Erzählungen, Hamburg, ACABUS Verlag 2013
Originalausgabe
PDF: ISBN 978-3-86282-238-6
ePub: ISBN 978-3-86282-239-3
Print: ISBN 978-3-86282-237-9
Lektorat: Claudia Müllerchen, ACABUS Verlag
Korrektorat: Melanie Hahn, ACABUS Verlag
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Meinen Freunden Alexander und Marie B. gewidmet
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Die Julisch-Claudische Dynastie: Von Caesar bis Nero
Der Griff nach den Sternen – Gaius Iulius Caesar
Könige des Ostens – Antonius und Kleopatra
Prinzentod – Drusus
Vom Sterben des Kaisers Augustus
Der alte Mann von Capri – Tiberius
Gaius Caesar, genannt Caligula
Ein Trottel namens Claudius
„… wenn er nur herrscht!“ – Der Tod Iulia Agrippinas
Das gefährliche Dampfbad – Octavias qualvolles Sterben
Seneca oder Der Weisheit Höhepunkt
„Seht, das ist Treue!“ Kaiser Neros mühsames Sterben
Das unrühmliche Dreikaiserjahr: Galba, Otho und Vitellius
Nur ein gichtiger Greis – Servius Sulpicius Galba
Der Kaiser, der besser starb als er herrschte. Marcus Salvius Otho
Vitellius, der Vielfraß
Das Flavische Kaiserhaus: Vespasian und seine Söhne
Der merkwürdige Kaiser Vespasian
Titus – Das Entzücken des Menschengeschlechts
„Es ist genug!“ Domitian
Adoptivkaiser und Antonine: Von Nerva bis Commodus
Nerva
Der Zweck heiligt die Mittel. Trajan
Das Ende des Regenbogens – Antinoos
Der den Frieden liebte und doch Krieg führen musste – Publius Aelius Hadrianus
Der fromme Antoninus
Lucius Verus
Der letzte Aufbruch. Marc Aurel
Der missratene Sohn – Commodus
Die aus der Fremde kamen: Die afrikanischen und syrischen Kaiser. Von Pertinax bis Alexander Severus
Wer, bitte, ist Pertinax?
Didius Iulianus
„Gibt es noch etwas zu tun?“ Kaiser Septimius Severus
Trauer muss Augusta tragen. Getas Tod
Caracalla
Der als Kaiser nie nach Rom kam – Macrinus
Ein feenhafter Priesterknabe. Elagabal
Ein Geschenk der Götter. Alexander Severus
Die Soldatenkaiser: Von Maximinus Thrax bis Carus
Maximinus Thrax. Ein Thraker und andere Emporkömmlinge
Gordianus’ III. früher Tod
Der finstere Araber. Philippus Arabs
Undank ist der Welten Lohn. Decius
Gallus
Die Pest und die Perser. Valerian
Der verhinderte Gutmensch. Gallienus
Claudius Gothicus und andere Thronräuber
Aurelian und die Königin von Palmyra
Tacitus und seine Nachfolger
Carus und wer nach ihm kam
Die Tetrarchie und die Constantinische Dynastie: Von Diocletian bis Julian Apostata
C. Aurelius Valerius Diocletianus und der Verzicht auf die Macht
Flavius Valerius Constantius
Constantin & Co. – Die Nachfolger Diocletians
Das späte Bekenntnis des Maximinus Daia
Licinius’ Tod
Constantin II., Constans & Co
Constantius II
„Du hast gesiegt, Galiläer!“ – Julian, genannt Apostata
Die Kaiser des späten vierten Jahrhunderts: Von Jovian bis Theodosius
Iovianus
Flavius Valentinianus
Flavius Valens. Der im Schatten seines Bruders stand
Gratianus
Die ungleichen Kollegen: Maximus und Valentinian II
Eine Marionette auf dem Thron. Eugenius
Der den Christengott liebte – Theodosius
Das Ende: Von Arcadius bis Romulus Augustulus
Die ungleichen Brüder. Flavius Arcadius
Honorius, das Kind
Ein weiterer Kindkaiser – Theodosius II
Valentinianus III
Der Herr der 70 Tage – Petronius Maximus
Eparchius Avitus
Der Mann, der im Osten herrschte – Flavius Marcianus
Maiorianus – Ein letzter Versuch
Der Schattenmann. Flavius Libius Severus
Anthemius, der Glücklose
Flavius Anicius Olybrius
Glycerius
Iulius Nepos
Romulus, das Kaiserlein
Das Ende des Weströmischen Reiches
Karte: Überblick über die erwähnten Orte
Glossar: Lateinische Zitate und Begriffe
Vorwort
Lang ist die Reihe der römischen Kaiser, die mit der Alleinherrschaft Gaius Iulius Caesars knapp fünfzig Jahre vor der Zeitenwende begann, und gering die Zahl derer, die die Bühne des Weltgeschehens auf natürlichem Weg wieder verließen. Von vielen von ihnen, die oft nur Tage oder Wochen regierten, haben die Annalen kaum mehr als die Namen bewahrt. Und es war eigenartig: Obwohl sich ein jeder Anwärter auf die höchste Würde, die Rom zu vergeben hatte, ausmalen konnte, dass seine Regentschaft nicht lange währen und er wahrscheinlich eines gewaltsamen Todes sterben würde, herrschte nie ein Mangel an Bewerbern. Bis zum Ende Westroms (476 n. Chr.) blieb das dortige Herrscheramt begehrt, hoffte jeder Throninhaber, ihm würde das Schicksal mehr gewogen sein als den meisten seiner Vorgänger.
„So lebten die römischen Kaiser“ hat vor einigen Jahrzehnten Ivar Lissner seine Sammlung populärwissenschaftlicher Kurzbiografien der römischen Herrscher von Caesar bis zu den Soldatenkaisern genannt. Das vorliegende Werk versucht, daran anzuknüpfen, und die mehr oder weniger gut dokumentierten Todesfälle dem interessierten Leser in verständlicher Form näher zu bringen. Dabei werden alle Kaiser des Weströmischen Reiches berücksichtigt, beginnend bei Caesar und endend bei Romulus Augustulus. Wo die alten Quellen schweigen oder nur unzureichend berichten, sprechen die Sterbenden, auf ihr Leben zurückblickend, selbst. So etwa Marc Aurel, der sich noch auf dem Krankenlager kurz vor seinem Tod ganz seinen philosophischen Betrachtungen hingab, oder Diocletian, der, wohl einzigartig in der römischen Kaisergeschichte, auf die Macht verzichtete und sich in seinen letzten Lebenstagen damit begnügte, Gemüse zu züchten …
Je kürzer und sachlicher die Berichte über die einzelnen Herrscherpersönlichkeiten werden, desto mehr nähert sich Rom seinem Untergang. Schon die ungewöhnlichen Namen der Kaiser der letzten beiden Jahrhunderte in Westrom und die rasche Abfolge der Throninhaber zeigen den Verfall des Reiches.
Mit Romulus hatte nach dem Glauben der Alten die glorreiche römische Geschichte begonnen, mit Augustus ihren Höhepunkt erreicht. Und mit Romulus Augustulus ging sie schließlich – vorerst freilich nur für Westrom – zu Ende. Schon die Republik war, vor allem in ihren letzten Jahrzehnten, nie frei von Gewalt gewesen. Durch die über fünfhundertjährige Kaiserzeit aber zieht sich eine ununterbrochene Blutspur, die mit der Ermordung Caesars an den Iden des März im Jahre 709 a.u.c. begann und mit der Vertreibung des „Kaiserleins“ 476 n. Chr. ein unrühmliches Ende fand.
Auch einigen „Nebenfiguren“, die eng mit dem Kaiserhaus verbunden waren, wurde das eine oder andere Kapitel gewidmet. So etwa Neros Erzieher Seneca oder Antinoos, der als Freund und enger Vertrauter Kaiser Hadrians auf mysteriöse Weise während einer Nilkreuzfahrt ertrank.