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Sabine Hülsmann

SLOW CARB

Mit den richtigen Kohlenhydraten

zum Wohlfühlgewicht

mit Fotos von Anke Schütz

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VORWORT

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EINLEITUNG

Lesen Sie hier, was sich hinter dem Begriff Slow Carb verbirgt, was „langsame Kohlen-hydrate“ in unserem Körper bewirken und in welchen Lebensmitteln sie stecken. Für einen schnellen Überblick sorgt die Slow-Carb-Pyramide. Erfahren Sie Grundlegendes über Fette und Eiweiße und holen Sie sich die besten Lebensmittel-Tauschtricks sowie Tipps gegen die gefürchteten Heißhungerattacken.

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FRÜHSTÜCK & SMOOTHIES

In aller Ruhe in den Tag starten, das geht auch, wenn’s morgens mal hektisch wird: mit
crunchy Müslis, leckeren Aufstrichen, Porridge, fruchtigen Muffins und selbst gemachten Brötchen.

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SALATE, SNACKS & FÜRS BÜRO

Bye-bye, Durchhänger! Ob frisches Gemüse, bunte Salate oder knusprige Sprossen – diese ballaststoffreichen Rezepte zaubern nicht nur Leckeres und Gesundes für zwischendurch auf den Teller, sie machen auch prima satt und sorgen für neue Energie!

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SUPPEN & HAUPTGERICHTE

Bei Slow Carb dürfen wir richtig genießen: Ob dampfende Suppen, cremige Gnocchi, leckere Pasta oder Lieblingsgerichte aus Ofen und Pfanne – mehr Wohlgefühl geht nicht!

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SÜSSES, KUCHEN & DESSERTS

Süßschnäbel aufgepasst: Die gesunden langsamen Kohlenhydrate stecken auch in Pralinen, Waffeln, Strudel, Eis & Co. – man muss nur die richtigen Rezepte kennen ...

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WOCHENPLAN

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REGISTER

LANGSAM, ABER SICHER
ZUM WOHLFÜHLGEWICHT

Slow Carb – haben Sie auch schon von dem neuen, gesunden Trend gehört und sich gefragt, was es damit auf sich hat? Slow Carb ist die wesentlich entspanntere Weiterentwicklung des Low-Carb-Trends. Mit dem Unterschied, dass Sie bei Slow Carb nicht Ihre Ernährung komplett umstellen und zum Beispiel auf so wunderbares Seelenfutter wie Gnocchi oder Pfannkuchen verzichten müssen! Wörtlich übersetzt bedeutet Slow Carb nämlich „langsame Kohlenhydrate“. Damit sind alle wert-vollen, ballaststoffreichen Inhaltsstoffe aus der Nahrung gemeint, die für unseren Stoffwechsel – und damit für unser Wohlgefühl – besondere Vorteile haben. Ballaststoffe können Wasser und andere Flüssigkeiten sehr gut aufnehmen. Dadurch quellen sie auf, sie bleiben länger im Magen und werden lang-samer verstoffwechselt. Das hat den Riesenvorteil, dass das angenehme Sättigungsgefühl wesentlich länger vorhält und der Insulinspiegel langsamer steigt – die gefürchteten Heißhungerattacken, die unser Gewicht so sehr aus der Balance bringen, bleiben einfach aus!

Wenn Sie also gern ein paar Pfunde purzeln lassen und sich leichter und fitter fühlen möchten, ohne auf Geschmack und Genuss zu verzichten, ist Slow Carb genau das Richtige für Sie. Sie brauchen Ihre lieb gewonnenen Gewohnheiten nicht groß umzustellen! Slow Carb ist eine gesunde, nachhaltige Lebensweise, die Sie im Alltag ganz einfach und dauerhaft umsetzen können. Denn Slow Carb bedeutet: kein Stress durch Verzicht. Sondern gesundes, nachhaltiges Sattwerden und Schlankbleiben.

Finden Sie nicht auch, dass es für diesen Trend langsam Zeit wurde? Denn Entschleunigung tut uns allen gut – auch und gerade auf dem Teller!

Viel Freude beim Genießen und Ausprobieren!

Herzlich, Ihre

EINLEITUNG

Nein, das ist kein Diätbuch! Trotzdem können Sie mit einer Ernährungsumstellung auf Slow Carb – das sind HOCHWERTIGE KOHLENHYDRATE, die lange sättigen – Ihrer Traumfigur ein Stück näherkommen. Wie das funktioniert, ohne zu hungern und mit viel SPASS IN DER KÜCHE, erfahren Sie hier.

SLOW CARBS – DIE „BESSEREN“ KOHLENHYDRATE

SIE SIND DIE BESTEN DER BESTEN: SLOW CARBS HABEN NICHTS MIT VERZICHT UND ASKESE ZU TUN, SONDERN MIT GENUSS PUR. MIT DEN „LANGSAMEN“ KOHLENHYDRATEN KÖNNEN SIE KULINARISCH RICHTIG ZAUBERN UND SICH UND IHRE LIEBEN VERWÖHNEN – UND SIE FÜHLEN SICH IMMER SATT UND GLÜCKLICH. PS: MIT SCHLANKHEITSGARANTIE!

WAS SIND DENN NUN EIGENTLICH KOHLENHYDRATE?

Es gibt drei Nährstoffe, die uns mit Energie versorgen: Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate. Während uns die ersten beiden auch lebensnotwendige Baustoffe zuführen, liefern Kohlenhydrate reine Energie aus Stärke und verschiedenen Zuckern. Das ist der Grund, warum sie einerseits der für uns wichtigste, aber andererseits gleichzeitig auch der verpönteste Energieträger sind. Denn unsere Muskeln und auch unsere Steuerzentrale im Kopf lieben die schnelle Energie aus Zucker, da er eine Art Supertreibstoff für sie ist, noch lange vor Fett und Eiweiß.

Welche Wirkung der süße Stoff im Körper hat, hängt von der Menge und Art des aufgenommenen Zuckers ab. Je nachdem, wie lang die Zuckerketten aus chemischer Sicht sind, gibt es Einfachzucker (z. B. Trauben- und Fruchtzucker, also Glukose und Fruktose), Zweifachzucker (z. B. Milch- und Malzzucker, Rohr- und Rübenzucker, Kristall- oder Haushaltszucker) und Mehrfachzucker. Dies sind die sogenannten komplexen Kohlenhydrate (z. B. in Stärke oder Ballaststoffen aus Kartoffeln, Wurzelgemüse, Mais oder Getreide). Aus allen Kohlenhydraten im Essen bildet der Körper Glukose als Futter für das Gehirn, die meisten Zellen, Muskeln und Nerven.

LOW ODER SLOW, DAS IST HIER DIE FRAGE

Je schneller ein Kohlenhydrat zu einzelnen Glukosemolekülen verdaut wird, wie bei den ein- und zweikettigen Kohlenhydraten (beispielsweise in Weißmehlprodukten, Süßigkeiten, Limonaden und Obstsäften), desto schneller und höher steigt der Blutzucker- und kurz darauf der Insulinspiegel. Auch Stärke hat ihre Tücken, denn sie wird zu 100 Prozent zu Glukose umgebaut und überschwemmt damit regelrecht und in Windeseile das Blut.

Das Problem: Sobald der Blutzucker mithilfe des Insulins wieder auf ein normales Maß gesunken ist, bekommt man Hunger. Wenn man nun aber (häufig) süße Lebensmittel isst oder solche mit viel Stärke (aus Kartoffeln, Mais oder Nudeln) oder versteckten Zuckern (in sehr vielen Fertiggerichten, Konserven und Wurstwaren), dann schüttet der Körper auch sehr viel Insulin aus. So wird der Blutzuckerspiegel schnell abgebaut, und genauso schnell kommt der kleine Hunger – und auf was wohl? Ja, auf Süßes. Ein Teufelskreis, der langsam, aber sicher dick macht, denn das Insulin versorgt auch die Fettzellen mit überschüssigem Zucker, den wir nicht verbrauchen, und die Fettzellen sind sehr dehnbar …

Auf der Erkenntnis, dass zu viel Zucker dick und dicker macht, basieren alle Ernährungsarten, die auf Low Carb setzen („carb“ ist die Abkürzung für das englische „carbohydrates“, deutsch: Kohlenhydrate).
Bei Low Carb stehen Kohlenhydrate gewissermaßen auf dem Index, und man versucht, sie insgesamt zu reduzieren. So kann man gut abnehmen. Das Pro-blem: Für Low Carb braucht man einiges an Disziplin, und Low Carb ist allein nicht so einfach durchzuhalten. Bei Slow Carb geht es weniger darum, den Zucker komplett vom Speiseplan zu streichen. Hier setzt man auf die richtigen, nämlich die langsamen (engl.: slow) Kohlenhydrate aus Mehrfachzuckern. Die heißen so, weil der Stoffwechsel länger braucht, um sie in Glukose umzubauen. Dadurch schnellt der Blutzucker nicht so stark nach oben, und infolgedessen bleibt auch das Insulin im Lot. Slow Carbs stecken in Vollkornprodukten, (Schein-)Getreide, Hülsenfrüchten, Nüssen, Gemüse und nicht zu süßem Obst. Diese Lebensmittel sind auch reich an wertvollen Ballaststoffen und halten Sie schön lange satt, so bleibt man auch nach dem Essen glücklich und zufrieden und hält problemlos bis zur nächsten Hauptmahlzeit durch (siehe S. 22).

DER GLYKÄMISCHE INDEX (GI)

Um einen standardisierten Vergleich der Kohlenhy-dratqualität von Lebensmitteln im Hinblick auf die Blutzuckerwirkung zu ermöglichen, haben Ernährungswissenschaftler den glykämischen Index (GI) definiert. Dabei wird auf einer Skala von 1 bis 100 die Zunahme des Blutzuckergehalts nach dem Verzehr eines Nahrungsmittels, das 50 Gramm Kohlenhydrate enthält, angegeben. Stärkehaltige Lebensmittel, die schnell in den Stoffwechsel gelangen, wie beispielsweise Reis oder Kartoffeln, haben den höchsten GI. Sie steigern den Blutzuckergehalt weit höher und viel rascher als Lebensmittel mit niedrigem GI. Zu Letzteren gehören viele wasser- und volumenreiche Gemüse und Salate. Tomaten oder Gurken beispielsweise werden langsamer verdaut, und die darin enthaltene Glukose gelangt langsamer in die Blutbahn.

Die Rate und Dauer der glykämischen Reaktion wird immer durch die Zuckerart in der Mahlzeit (ob Saccharose, Laktose, Fruktose, Glukose oder ein anderer Zucker) sowie von der Art und Form der Stärke (einige Stärkearten sind besser verdaulich als andere) beeinflusst. Auch der Koch- und Verarbeitungsvorgang und die Anteile anderer Nährstoffe im Essen wie Fette oder Eiweiß beeinflussen die glykämische Reaktion. Ein Beispiel: Der glykämische Index von gegarten Möhren liegt bei etwa 70. Zum Vergleich: Um 50 Gramm Kohlenhydrate aufzunehmen, kann man rund 700 Gramm Möhren verzehren. Ein Baguettebrot hat ebenfalls einen GI von 70. Allerdings liefern 100 Gramm Baguette bereits 48 Gramm Kohlenhydrate. Der Verzehr von 104 Gramm Weißbrot führt also zur selben Blutzuckerreaktion wie 700 Gramm gegarte Möhren.

Z INFO Y

LOW CARB ODER SLOW CARB – WAS MACHT DEN UNTERSCHIED

LOW CARB

Prinzip: wenige Kohlenhydrate, viel Eiweiß (Eier, Fleisch, Fisch, Käse, Sojaprodukte) und Fett (Öle, Nüsse) sowie volumenreiche Lebensmittel (Salat, Gemüse)

Nachteile: häufig eine zu mangelhafte Ballaststoffaufnahme; Hungergefühle; schwer langfristig durchzuhalten; ungeeignet für eine dauerhafte Ernährungsumstellung, da zu unausgewogen; Risiko eines Jo-Jo-Effekts

SLOW CARB

Prinzip: reichlich pflanzliches Eiweiß (Hülsenfrüchte, Avocado), ballaststoffreiche Gemüse, pflanzliche Fette (Öle); tierisches Fett und Eiweiß in Maßen

Vorteile: größere Auswahl an Lebensmitteln; man soll essen, bis man satt ist; absolut alltagstauglich; als dauerhafte Ernährungsweise empfehlenswert

ZUCKERBREMSE BALLASTSTOFFE

Bei den Ballaststoffen handelt es sich im Allgemeinen um Bestandteile aus pflanzlichen Lebensmitteln, die im Dünndarm als Quell- und Füllmaterial dienen. Chemisch gesehen, handelt es sich bei einigen von ihnen ebenfalls um Vielfachzucker. Andere bestehen aus unverdaulichen Kohlenhydraten oder holzähnlichen Verbindungen.

Verzehrt man reichlich davon, bleibt man nicht nur länger satt, man pflegt ganz nebenbei eine gesunde Darmflora und hält seinen Cholesterinspiegel flach. Denn Ballaststoffe können nicht direkt verdaut werden. Darmbakterien helfen bei ihrem Abbau. Unterschieden wird zwischen löslichen und unlöslichen Ballaststoffen. Lösliche wie Guar, Pektine, Carrageen und Agar-Agar stecken vor allem in Obst und Gemüse, aber auch in Getreide wie Weizen. Unlösliche Ballaststoffe (die unser Darm liebt!) wie Lignin, Zellulose und Hemizellulose befinden sich vor allem in den Randschichten von Getreidekörnern, also in Vollkorngetreide und Vollkornprodukten.

Getreide und Getreideprodukte liefern daher reichlich Slow Carbs. Wichtig: So lange das gesamte Getreide vermahlen wird, wie etwa in Vollkornprodukten, bleiben viele wertvolle Nährstoffe erhalten. Verzichten sollte man deshalb uneingeschränkt auf Weißmehl und Weißmehlprodukte (Feinmehl Type 405), da in ihnen kaum noch Mineralstoffe stecken. Insbesondere Weizenmehl ist reich an Stärke und lässt Blutzucker und Insulin nach dem Essen schnell hochschießen. Trotzdem ist auch nicht alles, was kein Weißbrot ist, automatisch ein Vollkornbrot. Der Begriff „Vollkorn“ bezieht sich ausschließlich auf das verwendete Mehl. Ebenfalls zu den Getreiden und Getreideprodukten gehören Reis, Nudeln, Getreideflocken, Grünkern, Hirse, Dinkel etc. Streichen sollten Sie aus diesen Kategorien insbesondere polierten Reis, der weitgehend frei von wichtigen Nährstoffen ist, sowie Nudeln aus Weißmehl. Bei Mehlen greifen Sie am besten zu Urgetreiden.

Gesunde und köstliche Alternativen sind Gräser wie Buchweizen, Amarant, Canihua, Hirse und Quinoa sowie Mais. Urgetreide wie Einkorn, Emmer und auch Dinkel enthalten sehr gut verträgliche pflanzliche Eiweiße. Nicht zuletzt enthalten die Urgetreide im Vergleich zu Weizen und Dinkel doppelt so viel wertvolle Eiweißbaustoffe (Phenylalanin und Tyrosin) und deutlich mehr gesunde zellschützende Pflanzenstoffe und Mineralien. In Emmer und Einkorn steckt zudem reichlich Betacarotin, was beim Verarbeiten für einen leichten Orangeton sorgt. Neben den gesundheitsförderlichen Aspekten bestechen Urgetreide durch ihren Geschmack: Sie schmecken leicht nussig und aromatisch. Erhältlich sind Mehle aus Urgetreide im Reformhaus und Bioladen.

Z INFO Y

Zuckerhaltige Getränke sind weniger dazu geeignet, den Flüssigkeitsbedarf des Körpers zu decken. Sie treiben den Blutzucker- und Insulinspiegel in die Höhe. Das gilt in gewissem Maße auch für Saftschorlen, wenn auch weit weniger als für Getränke mit Zuckerzusätzen (z. B. Limo, Cola etc.). Sogenannte Softdrinks aus Zucker und Alkohol sind weder gesund noch zum Durstlöschen geeignet. Am besten ist pures Trinkwasser.

WICHTIG: VIEL TRINKEN!

Wasser ist wichtig, damit in unserem Körper alles rundläuft. Schließlich bestehen wir zu etwa 60 Prozent aus diesem Element. Wasser bringt Nährstoffe in die Zellen, entgiftet, unterstützt das Immunsystem und ist Hauptbestandteil des Bluts. Ein Mensch kann einige Wochen ohne feste Nahrung auskommen. Ohne Wasser überlebt er nur wenige Tage.

Das Verhältnis von Flüssigkeitsaufnahme und -ausscheidung muss deshalb immer stimmen. Jeden Tag verlieren wir etwa zweieinhalb Liter Wasser über den Atem, durch Schwitzen oder über die Harnwege. Bei einer ballaststoffreichen Ernährung mit Slow-Carb-Lebensmitteln ist es besonders wichtig, ausreichend zu trinken, damit die Darmpassage gut gewährleistet ist. Dabei gilt die Faustregel: 35 bis 40 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht. Unter normalen Bedingungen (also ohne Sport oder schweißtreibende Betätigungen) braucht eine Frau rund 2 Liter Wasser, ein Mann 2,5 Liter. Bei starker körperlicher Anstrengung, wie etwa beim Sport, kann Ihr Tagesbedarf sogar das Drei- bis Vierfache erreichen. Allerdings nehmen Sie etwa ein Drittel davon durch die Nahrung auf, vor allem wenn Sie viel Gemüse essen.

Genauso wichtig wie die Menge ist die Qualität Ihres Trinkwassers. Wenn Sie keine schweißtreibende Tätigkeit ausüben, wie harte körperliche Arbeit oder Sport, ist es am besten, ein mineralstoffreiches Wasser, rein und frei von Schadstoffen, zu bevorzugen. Quellwasser aus den Bergen oder aus Naturschutz­-gebieten erfüllt diese Voraussetzungen am besten. Leitungswasser hat in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Regel Trinkwasserqualität, ist nur oft mineralarm. Am besten erkundigen Sie sich bei Ihrem zuständigen Wasserwirtschaftsamt danach, ob das Trinkwasser zur Zubereitung von Babynahrung geeignet ist. Dann sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite.

DIE SLOW-CARB-LEBENSMITTELPYRAMIDE

HIER SEHEN SIE AUF EINEN BLICK, WELCHE LEBENSMITTEL IN DER ERNÄHRUNG MIT SLOW CARBS EINE GRÖSSERE UND WELCHE EINE KLEINERE ROLLE SPIELEN SOLLTEN: UNGESÜSSTE GETRÄNKE UND GEMÜSE BILDEN DABEI DEN GESUNDEN GRUNDSTOCK, WAS WEITER OBEN STEHT, GEHÖRT SELTENER AUF DEN SPEISEPLAN.

BASIS

Gemüse, Hülsenfrüchte und zuckerarme Früchte bilden die Grundlage einer gesunden Slow-Carb-Ernährung. Sie sind prall gefüllt mit sättigenden Ballaststoffen und Vitaminen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf reichlich frischem Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst etwas weniger verzehren.

PROTEINREICHE SATTMACHER

Fleisch, Fisch, Geflügel, Eier und Milchprodukte (z. B. Quark, Frischkäse, Buttermilch, Hüttenkäse) enthalten viel Ei­-weiß. Sie sorgen für ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl und brin­gen den Stoff­-
wechsel in Gang.

BALLASTSTOFFREICHE SATTMACHER

Weißmehlprodukte (wie Pasta, Brot) oder weißer Reis sollten nicht länger die wichtigste Zutat Ihres Speiseplans sein. Eine ideale Mahlzeit besteht aus einer Portion Carbs kombiniert mit der drei- bis vierfachen Menge Gemüse und satt machendem Eiweiß.

GESUNDE FETTE

Kalt gepresste Öle (nicht erhitzen!) und Nüsse (1 bis 2 EL pro Tag) stillen den Hunger und sättigen lange. Nur in Maßen genießen, da sie viele Kalorien haben.

DICKMACHER

Weißbrot, Gebäck, Süßigkeiten, Limonade oder Zucker sind in die Spitze der Pyramide verbannt. Hier heißt es am besten: Finger weg!

SLOW-CARB-LEBENSMITTEL AUF EINEN BLICK

DIESE LEBENSMITTEL SOLLTEN SIE MÖGLICHST ­HÄUFIG AUF IHREN SPEISEPLAN SETZEN: SIE TRUMPFEN MIT EINEM BESONDERS HOHEN BALLASTSTOFFGEHALT AUF UND SIND DESWEGEN EIN MUSS FÜR DIE SLOW-CARB-ERNÄHRUNG. NÜSSE, LINSEN, FRÜCHTE & CO. SORGEN FÜR REICHLICH ABWECHSLUNG AUF IHREM TELLER.

AVOCADO

Schon eine Frucht deckt ein Drittel des Tagesbedarfs an Ballaststoffen. Mit 47 Gramm Fett pro Stück (200 Gramm) zählt die Avocado zu den kalorienreichen Früchten. Weil es sich dabei aber um gesunde, ungesättigte Fettsäuren handelt, dürfen Sie bedenkenlos zugreifen. Sie senken den Cholesterinspiegel und halten das Herz gesund. Hinzu kommt: Reichlich enthaltenes Vitamin E gilt als natürlicher Jungbrunnen und bremst den Alterungsprozess.

NÜSSE

Eine Handvoll der eiweiß- und ballaststoffreichen Kerne (20 bzw. 15 Gramm pro 100 Gramm) sind ein idealer Snack für zwischendurch – sie stillen das Hungergefühl und sättigen zudem lang anhaltend. Finger weg von gesalzenen und gewürzten Nuss-Snacks, sie wecken den Appetit auf mehr.

SCHWARZWURZELN

Bevor das winterliche Gemüse in unsere Münder wandert, muss es zuerst richtig geputzt und geschält werden. Unter der korkigen Schale zeigt der „Winterspargel“ sein weißes Gewand. Wir profitieren von seinen wertvollen Inhaltsstoffen wie Kalium (entwässernd), Eisen (abwehrstärkend) und satten 4,5 Gramm Ballaststoffen pro 100 Gramm!

ERDMANDELN

Die eichelgroßen, essbaren Sprossknollen eines Zyperngrases besitzen einen mandelartigen Geschmack und sind vielfältig verwendbar: als Gemüse, geröstet zum Knabbern sowie als Basis für Mehl, Öl und milchartige Getränke. Das weißlich-gelbe Fleisch der Erdmandeln enthält bis zu 40 Prozent Kohlenhydrate, davon etwa 10 Prozent sättigende Ballaststoffe. Sie liefern zwar nicht ganz so viel Eiweiß wie Nüsse, punkten aber durch einen besonders hohen Gehalt an Kalzium, Magnesium, Natrium und Phosphor.

CHIASAMEN

Es gibt kein pflanzliches Lebensmittel, das mehr essenzielle mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält. Und auch der Proteingehalt der Samen ist mit knapp 20 Prozent sehr hoch. Es lohnt sich also, immer mal wieder einen Löffel in den Joghurt zu rühren, vor allem weil in einem Esslöffel bereits fast ein Viertel des Ballaststoffbedarfs steckt. Wichtig: Ein Glas Wasser dazu trinken!

HAFERFLOCKEN

Wenn Sie sich morgens einen Haferbrei, mit frischen Früchten, Nüssen, Kernen oder Trockenfrüchten verfeinert, als Frühstück gönnen, werden Sie mit einer optimalen Kombination aus schnellen und langsamen Kohlenhydraten (in Obst bzw. Haferflocken) versorgt. Die große Menge an Eiweiß und Eisen macht Sie zudem fit für den Tag.

HÜLSENFRÜCHTE

Bohnen, Erbsen und Linsen besitzen den höchsten Eiweißgehalt aller pflanzlichen
Lebensmittel (20 bis 34 Prozent), was sie zu einer Fleischalternative für Vegetarier macht. Dank der reichlich enthaltenen Ballaststoffe stabilisieren sie den Blutzucker langfristig und können so Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes reduzieren.

QUINOA

Botanisch betrachtet, zählt Quinoa nicht zum Getreide, sondern zu den Gänsefußgewächsen – und steht Spinat oder Roter Bete näher als Reis oder Hirse. Die glutenfreien Samenkörner schmecken schön nussig und zählen mit 7 Gramm pro 100 Gramm zu den hochwertigsten Ballaststofflieferanten.

DIE BESTEN SCHLANKTRICKS FÜR DEN ALLTAG

ES IST NICHT DER EINE SONNTAGSBRATEN BEI MAMA ODER DIE TORTENSCHLACHT ZUM GEBURTSTAG, DIE UNS DICK MACHT. SCHULD AN UNSEREN EXTRAPFUNDEN SIND DIE UNGESUNDEN GEWOHNHEITEN. DURCH DIESE „TAUSCHTRICKS“ KÖNNEN WIR DAGEGENSTEUERN.

1 GEMÜSESUPPE STATT -SAFT

Selbst gemachte Gemüsesuppen versorgen Sie mit einer Extraportion an Ballaststoffen. 400 Milliliter Möhrensuppe liefern bereits knapp 7 Gramm Ballaststoffe. Die gleiche Menge Möhren- oder Tomatensaft hat gerade 1,6 Gramm. Durch 1 Esslöffel Kleieflocken (+ 4 Gramm Ballaststoffe) als Topping steigt der Ballaststoffgehalt nochmals an.

2 VOLLKORN- STATT WEIZENMEHL

Zum Backen sollten Sie Vollkornmehl verwenden. Dieses enthält mit 11 Gramm pro 100 Gramm mehr als doppelt so viele Ballaststoffe wie weißes Mehl mit gerade mal 3,7 Gramm. Bei süßem Gebäck lässt sich der intensivere Geschmack übrigens durch das Untermengen von Kakao oder Zimt kaschieren. Ansonsten hilft nur eins: den Vollkornanteil nach und nach erhöhen und sich langsam daran gewöhnen.

3 VOLLKORNKNÄCKE STATT „CRISP“-KNÄCKEBROT

Knäckebrot zählt zu den besten Ballaststoffquellen. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich aber deutlich und enthalten 0,5 bis 3,3 Gramm Ballaststoffe pro Scheibe. Wer viel davon verzehrt, sollte den Kaloriengehalt im Auge behalten: Um 15 Gramm Ballaststoffe aufzunehmen, müssten Sie knapp fünf Scheiben Vollkornknäckebrot essen. Kommt noch Belag wie Butter oder Frischkäse dazu, summiert sich das Ganze auf 800 Kalorien. Noch mehr wird’s, wenn Sie zu ballaststoffarmem Knäckebrot greifen.

4 GREEN SMOOTHIES STATT SAFT

Frisch gepresste Fruchtsäfte enthalten eine ganze Menge Fruchtzucker. Werden sie zwischendurch oder als Mahlzeitenersatz getrunken, lösen sie eine starke Insulinausschüttung aus. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel sinkt rasch ab und es kommt leichter zu Heißhungerattacken. Probieren Sie doch mal grüne Smoothies (Rezept siehe S. 38), die sind gerade der neueste Trend. Und weil nicht nur süße Früchte, sondern auch viel ballaststoffreiches Gemüse, Kräuter und Salat im Mixer landen, sättigt der Smoothie auch besonders lang anhaltend. Stärkehaltiges Gemüse wie Kürbis, Kartoffel, Kohlrabi, Petersilienwurzel, Mais oder Pastinake haben im „Greenie“ übrigens nichts verloren.

5 VOLLKORN STATT INSTANT

Setzen Sie auf Vollkornnudeln und kochen diese „al dente“, also mit Biss. Wenn Pasta nicht ganz weich gekocht ist, verbindet sie sich besser mit der Sauce (schmeckt auch besser) und macht länger satt, weil sie nicht so schnell verdaut wird und den Blutzuckerspiegel weniger steil ansteigen lässt. Finger weg von asiatischen Instantnudeln oder fertigen „Suppen-Terrinen“! Sie sind quasi „vorverdaut“ und pushen den Blutzuckerspiegel gewaltig. Wer in Sachen Ballaststoffe noch mehr punkten will, greift zu Bulgur oder Couscous. Sie enthalten knapp 9 Gramm Ballaststoffe pro 100 Gramm.

6 BITTER- STATT VOLLMILCHSCHOKI

Manchmal muss es einfach Schokolade sein! Sie vertreibt Kummer und Sorgen und verleiht uns in stressigen Situationen die nötige Gelassenheit. Weil sie viel Zucker und Fett enthält, sollte sie immer in Maßen genossen werden. Wer das schafft, kann mit dem zarten Schmelz sogar sein Ballaststoffkonto auffüllen. Natürlich nur, wenn Sie dabei zu Sorten mit einem hohen Kakaoanteil greifen: Sie liefern immerhin 3,6 Gramm Ballaststoffe pro 20-Gramm-Riegel.

7 NATUR STATT LIGHT

Das gilt zumindest für Joghurt. Der Grund: Fettarmer Light-Joghurt enthält meist mehr Kohlenhydrate bzw. Zucker als ein normaler Naturjoghurt. Denn wenn Fett fehlt, muss der Geschmack ja irgendwo anders herkommen. Wenn Sie also einen Joghurt mit wenig Zucker wollen, greifen Sie lieber zu Naturjoghurt und verfeinern diesen ganz nach Lust und Laune mit frischen Früchten oder Beeren.

8 SCHORLE STATT SAFT

Nicht nur Cola und Limonaden werden übermäßig gesüßt. Auch Fruchtsäfte sind pur echte Zuckerbomben. Deshalb gilt: Wenn Sie Saft trinken möchten, dann unbedingt immer mit Wasser verdünnen. Bei vielen Getränken genügt meistens schon ein Blick aufs Etikett: Traubensaft liegt mit 170 Gramm Zucker pro Liter an der Spitze, Apfelsaft und Orangensaft mit 120 bzw. 90 Gramm deutlich darunter. Mit 1 Liter Cola oder Limo trinken wir 110 bzw. 100 Gramm Zucker, Eistee und Fruchtsaftgetränke liegen mit 110 und 120 Gramm etwa in der gleichen Liga.

9 HONIG STATT SÜSSSTOFF

Künstlich hergestellte Süßstoffe enthalten zwar keine Kalorien, sind aber keine Alternative, auf die Sie langfristig setzen sollten. Denn beim gesunden Umgang mit Zucker geht es ums richtige Maß. Aber: Bei vielen Menschen ist der Süßgeschmack eine Gewohnheit, die veränderbar ist. Versuchen Sie, Ihren Kaffee oder Tee weniger zu süßen und nach einigen Wochen ganz ohne Süßstoff auszukommen. Sie werden überrascht sein, wie gut das funktioniert! Für den Anfang hilft es, mit Honig, Agavendicksaft oder Ahornsirup zu süßen. Sie haben mehr Eigengeschmack, sodass man sie sparsamer verwendet.

10 FRISCHKOST STATT FERTIGKOST

Ran an den Herd: Fertiggerichte enthalten in der Regel deutlich mehr Fett und Zucker als Frischkost. Außerdem sind sie oft vollgepackt mit „billigen“ Zusatzstoffen wie Verdickungsmitteln und Emulga­toren. Versuchen Sie also, möglichst oft selbst zu kochen, und verwenden Sie dabei frische und ballaststoffreiche Zutaten. So wird auch Ihr Konto an hochwertigen Inhaltsstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen gefüllt.

11 VOLLKORNMÜSLI STATT CORNFLAKES