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Nr. 282

– ATLAN exklusiv Band 143 –

 

Das Ende des Magnortöters

 

Rebellion gegen den Imperator – Freunde werden zu Feinden

 

von H. G. Francis

 

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Das Große Imperium der Arkoniden kämpft erbittert um seine bloße Existenz, denn es muss sich sowohl äußerer als auch innerer Feinde erwehren. Die äußeren Feinde sind die Maahks, deren Raumflotten den Streitkräften des Imperiums schwer zu schaffen machen. Die inneren Feinde Arkons sind die Herrschenden selbst, deren Habgier und Korruption praktisch keine Grenzen kennen.

Gegen diese inneren Feinde ist der Kristallprinz Atlan, der rechtmäßige Thronerbe von Arkon, mit seinen inzwischen rund 14.000 Helfern bereits mehrmals erfolgreich vorgegangen. Seine geheime Zentrale, von der die meisten Aktionen gegen Orbanaschol ihren Anfang nehmen, ist Kraumon.

Auch auf diesem abgelegenen Planeten ist inzwischen bekannt, dass Orbanaschols Position immer unhaltbarer wird. Daher rechnet sich Atlan längst eine reelle Chance aus, den Usurpator zu stürzen.

Um dieses Zieles willen hatte Atlan ein Spiel mit höchstem Einsatz begonnen – und verloren, ohne allerdings sein Leben einzubüßen, wie es üblicherweise das Schicksal der Unterlegenen in den Amnestie-KAYMUURTES zu sein pflegt.

Wieder nach Kraumon zurückgekehrt, erwächst dem Kristallprinzen in Klinsanthor, dem Magnortöter, ein unerwarteter Helfer.

In der Person des KAYMUURTES-Siegers, die der Magnortöter übernommen hat, beteiligt Klinsanthor sich an einer Verschwörung gegen Orbanaschol. Doch diese Verschwörung bewirkt nicht den Tod des Usurpators, sondern DAS ENDE DES MAGNORTÖTERS ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Lebo Axton – Ein Terraner im alten Arkon.

Gentleman Kelly – Axtons Roboter erhält neue Beine.

Orbanaschol III. – Der Imperator soll gestürzt werden.

Klinsanthor – Der Magnortöter im Körper des KAYMUURTES-Siegers.

Avrael Arrkonta – Axtons Freund und Helfer.

Ertrapp Quartantat – Chef der Macht der Sonnen.

1.

 

»Süßer. Huhuuu! Aufstehen!«

Lebo Axton schreckte hoch. Verwirrt sah er sich um. Gentleman Kelly beugte sich über ihn.

»Was ist los?«, fragte der Terraner.

»Aufwachen, Schätzchen. Der Dicke möchte mit dir reden.«

Axton ließ sich stöhnend wieder in die Kissen fallen. Er fühlte sich müde und zerschlagen. Gähnend rieb er sich die Augen.

»Wer, zum Teufel, ist der Dicke?«, fragte er ärgerlich. »Würdest du dich etwas deutlicher ausdrücken.«

»Ich spreche von Orbanaschol, dem Imperator des arkonidischen Imperiums«, antwortete der Roboter würdevoll und trat vom Lager Axtons zurück. »Er hat mir ausgerichtet, dass du so schnell wie möglich in den Kristallpalast kommen sollst. Er hat etwas mit dir zu besprechen.«

»Und das sagst du erst jetzt!« Der Kosmokriminalist stieg aus dem Bett und eilte in die Hygienekabine. »Warum kannst du nicht direkter sein, so wie andere Roboter auch?«

Er schnaufte und prustete unter der Dusche.

»Ich hatte deine gesundheitlichen Interessen mit denen des arkonidischen Imperiums abzuwägen«, erwiderte Gentleman Kelly. »Und dabei bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Imperium ruhig noch etwas warten kann.«

»Manchmal frage ich mich wirklich, ob du noch bei klarem Verstand bist.«

»Du bist sicherlich zu einer für uns beide beglückenden Antwort gekommen«, sagte Kelly, als Axton aus der Kabine zurückkehrte und sich ankleidete. Er reichte ihm ein bescheidenes Frühstück. »Oder nicht?«

»Ich weiß nicht«, entgegnete der Verwachsene. »Ich bin mir nur über eines klar. Der Mann, der dich programmiert hat, ist bestimmt nicht allzu lange auf freiem Fuß geblieben.«

»Das entzieht sich meiner Kenntnis, Schätzchen. Allerdings kam der Verschrottungsbefehl für mich ziemlich überraschend.«

Axton grinste. Er wusste, dass ein Roboter nicht in dem Sinne »überrascht« sein konnte wie ein Mensch. Er steckte sich eine Waffe ein, nickte Kelly zu und sagte: »Wir gehen.«

Der Roboter kniete sich hin, doch der Terraner verzichtete darauf, sich das kurze Stück bis zur Gleiterparknische tragen zu lassen. Er ging voraus. Kelly streckte den Arm über ihn hinweg und öffnete die Tür.

»Hat der Imperator Andeutungen gemacht, worum es geht?«, fragte der Verwachsene.

»Nein. Überhaupt keine. Der Kristallmeister als Oberaufseher für die Privaträume des Imperators gab nur den Befehl Orbanaschols weiter, ohne diesen näher zu erläutern.«

Axton zuckte die Schultern. Er konnte sich denken, um welches Thema es dem Imperator ging. Dieser hatte vor wenigen Stunden erst ein Attentat überlebt, das seine bisherigen Freunde auf ihn ausüben wollten. Der adlige Arkonide Prokasta hatte versucht, ihn durch Mana-Konyr, den KAYMUURTES-Sieger, in die Schusslinie eines Giftpfeilgewehrs zu bringen. Axton hatte buchstäblich in letzter Sekunde eingreifen können und dafür gesorgt, dass Prokasta selbst seiner eigenen Falle zum Opfer fiel.

Es war daher damit zu rechnen, dass Orbanaschol in irgendeiner Weise auf das Attentat reagierte.

Gentleman Kelly öffnete auch die Tür zur Parknische. Axton eilte zum Gleiter und wartete darauf, dass Kelly zu ihm aufschließen würde. In diesem Moment brach eine Flut von warnenden parapsychischen Impulsen über ihn herein. Seine Extrasinne brüllten den Alarm förmlich heraus. Der Terraner schrie unwillkürlich auf. Er presste sich die Hände gegen den schmerzenden Schädel. Seine Beine gehorchten seinen Befehlen nicht. Wie angewurzelt stand er an der Stelle. Sein Kopf ruckte herum, und er sah einen klobigen Kampfgleiter, der sich ihm mit Höchstgeschwindigkeit näherte.

Gentleman Kelly gab ihm einen Stoß, der ihn über den Boden bis an den Rand der Parknische schleuderte. Unter ihm gähnte ein fast vierhundert Meter tiefer Abgrund.

Vor seinen Augen tanzten feurige Kreise. Er konnte nicht mehr klar sehen. Die Impulswellen, die von seinem Extrahirn ausgingen, wurden unerträglich. Axton gelang es nicht, auf die Beine zu kommen. Stöhnend wälzte er sich auf dem Boden und verfluchte die widersinnig erscheinende Einrichtung seiner Extrasinne, die ihn auf der einen Seite vor einer tödlichen Bedrohung rechtzeitig warnten, dann aber zu einer derartigen Belastung für ihn wurden, dass er nicht mehr auf diesen Alarm reagieren konnte.

Er sah den Gleiter vor sich aufwachsen.

Nur noch eine winzige Überlebenschance bot sich ihm.

»Kelly«, schrie er mit kreischender Stimme. »Rette mich!«

Danach wälzte er sich über die Kante der Parknische und stürzte sich bewusst in die Tiefe. Er sah, dass der Blitz eines Energieschusses über ihn hinwegzuckte. Er erkannte Gentleman Kelly, der von dem Schuss am Bein getroffen und zurückgeschleudert wurde. Dann überschlug er sich. Gleiter und Parknische gerieten aus seinem Blickfeld.

Sein Extrahirn, das für Sekundenbruchteile geschwiegen hatte, peinigte ihn erneut mit einer Impulswelle von nahezu unerträglicher Intensität. Axton schrie vor Schmerz und Entsetzen, während er immer schneller stürzte. Er presste die Hände vor das Gesicht, um die Augen zu schützen, und seine ganze Hoffnung richtete sich auf Gentleman Kelly, obwohl er gesehen hatte, dass dieser von einem Energieschuss getroffen worden war. Immer wieder sagte er sich, dass der Roboter ihm nicht mehr helfen konnte, weil er vernichtet worden war, und doch war noch Hoffnung in ihm.

Mit allerletzter Kraftanstrengung warf er sich herum, so dass er mit dem Rücken zuerst in die Tiefe raste. An Farbmarkierungen am Gebäude sah er, dass er nur noch hundert Meter bis zum Aufprall hatte. Ein bizarrer Schatten schoss auf ihn zu. Seine Augen tränten so stark, dass er ihn nicht identifizieren konnte.

Doch dann vernahm er eine Stimme.

»Warum beeilst du dich so, Schätzchen?«, fragte Gentleman Kelly. »Ich finde nicht, dass das die Art des feinen Mannes ist.«

Er packte Axton und verzögerte mit Hilfe seines Antigravs. Dennoch war der Sturz noch nicht zu Ende. Der Terraner blickte nach unten. Der Boden kam ungeheuer schnell auf sie zu.

Dann erfolgte der Aufprall. Axton glaubte, dass ihm sämtliche Knochen im Körper zerschmettert würden.

Ächzend und stöhnend richtete er sich schließlich auf. Jede Stelle seines Körpers schmerzte.

»Kelly, was ist mit dir?«, fragte er verstört.

Von seinem Roboter sah er nur noch Kopf, Arme und Schultern. Der Rest steckte im Grasboden.

»Was sollte mit mir sein?«, entgegnete Gentleman Kelly und stemmte sich hoch, so dass sich sein Rumpf aus dem Boden löste. »Ich bin in Ordnung. Allerdings benötige ich jetzt ein neues Bein.«

Er stand auf einem Bein vor Axton und bot einen so komischen Anblick, dass der Terraner lachen musste.

»Es wird höchste Zeit, dass ich dir ein paar neue Beine besorge«, sagte er. »Du siehst aus wie ein einziger Trümmerhaufen.«

Axton blickte nach oben. Dort schwebte noch immer der Kampfgleiter und feuerte aus Energiestrahlern in die Wohnung hinein. Er lächelte. Dort oben schien man noch immer nicht bemerkt zu haben, dass er und Kelly entkommen waren.

»Weg hier«, befahl er. »So unauffällig wie möglich.«

Er kroch auf den Rücken des Roboters und klammerte sich an diesen, als er an den Grundmauern des Trichterbaus entlang flüchtete, bis man sie vom Kampfgleiter aus nicht mehr sehen konnte. Dann flog Kelly in entgegengesetzter Richtung davon, bis er im Schutz einer Hügelkette in westliche Richtung abbiegen und damit den Trichterbau weiträumig umfliegen konnte.

»Wohin?«, fragte Kelly.

»Zu Avrael Arrkonta«, befahl der Kosmokriminalist. »Anschließend fliegen wir zu Orbanaschol weiter.«

»Warum nicht gleich zu dem ›Dicken‹?«, fragte Kelly.

»Ich verbiete dir, den Imperator so zu nennen«, schrie Axton wütend. »Hast du verstanden? Zu diesem Verbot gibt es keine Ausnahme. Niemals und auf gar keinen Fall.«

»Verstanden«, gab Kelly lakonisch zurück.

Axton dachte nicht daran, die Scherze mit dem Roboter allzu weit gehen zu lassen. Die Gefahr, dass Orbanaschol zufällig hörte, wie er tituliert wurde, war zu groß.

 

*

 

Avrael Arrkonta kam Axton erregt entgegen, als dieser seine Wohnung betrat.

»Sie leben«, rief er glücklich. »Ich habe versucht, Sie zu erreichen. Man sagte mir, dass Ihre Wohnung vollkommen zerstört worden sei.«

»Ich konnte fliehen«, entgegnete Axton. Er war froh, dass er die Wohnung des Freundes erreicht hatte, ohne dass es zu einem weiteren Zwischenfall gekommen war.

Der Arkonide gab die Anweisung, Axton mit frischen Kleidern und kräftigenden Getränken zu versorgen. Ängstlich besorgt führte er ihn zu einem Sessel, und er bestand darauf, dass Lebo Axton es sich bequem machte.

»Jetzt ist es soweit«, sagte er, nachdem der Verwachsene sich gesetzt hatte. »Die Gegenseite ist zum Angriff übergegangen.«

»Das hat sie schon früher getan«, erwiderte Kennon. »Der Unterschied ist nur, dass man nun mit brutaler Gewalt gegen mich vorgeht, während man es bisher mit Intrigen und Tricks versucht hat.«

»Welche Rolle spielt Mana-Konyr?«, fragte Arrkonta. »Wie ich gehört habe, war er es, der Prokasta hochgehoben und damit in die Schusslinie gehalten hat. Ich verstehe nicht, wie es möglich war, dass er sich Ihrem Befehl beugte. Kennen Sie diesen Mann?«

»Nein. Ich habe ihn nie vorher gesehen. Ich bin ihm zum ersten Mal hier auf Arkon begegnet. Und dennoch habe ich viel von ihm gehört.«

»Das müssen Sie mir erklären.«

»In der Gestalt des KAYMUURTES-Siegers leben zwei Persönlichkeiten. Mana-Konyr ist nicht allein in seinem Körper, eine andere Persönlichkeit hat bei ihm Unterschlupf gesucht und gefunden.«

Avrael Arrkonta blickte Axton verständnislos an. Für Arkoniden waren alle parapsychischen Vorgänge so gut wie unbekannt.

»Sie sind mein Freund«, sagte der Industrielle. »Ich vertraue Ihnen vollkommen. Deshalb darf ich davon ausgehen, dass Sie nicht die Absicht haben, sich einen geschmacklosen Scherz mit mir zu erlauben.«

»Sie dürfen, Avrael. Was ich Ihnen gesagt habe, ist die reine Wahrheit.«

»Wer oder was könnte denn in einen anderen Körper schlüpfen und darin existieren?«

»Klinsanthor, der Magnortöter, zum Beispiel.«

Eine Bombe, die plötzlich neben ihnen explodierte, hätte keine größere Wirkung haben können. Avrael Arrkonta fuhr zurück. Seine Augen weiteten sich. Minutenlang saßen sich die beiden Männer schweigend gegenüber, während Arrkonta versuchte, mit dem, was er erfahren hatte, fertig zu werden. Er verzichtete auf Fragen, weil er wusste, dass Axton ihm nur wiederholen konnte, was er bisher gesagt hatte. Und er hatte sich daran gewöhnt, dem Terraner auch die ungeheuerlichsten Dinge zu glauben. Alles, was Axton ihm erzählt hatte, hatte sich bewahrheitet.

»Wieso bleiben Sie so ruhig?«, fragte Arrkonta schließlich. »Die Begegnung mit dem Magnortöter muss Sie doch aufgewühlt haben. Sie müssen maßlos überrascht gewesen sein.«

Lebo Axton berichtete, wie seine Begegnungen mit Mana-Konyr und Klinsanthor verlaufen waren. Doch danach war Arrkonta noch verwirrter als vorher.

»Wer hat sich Ihnen schließlich gebeugt?«, fragte er. »War es Mana-Konyr oder war es der Magnortöter, der Orbanaschol hochgehoben hat?«

»Ich kann Ihnen darauf keine schlüssige Antwort geben«, erwiderte der Terraner. »Ich weiß es selbst nicht. Ich kann nur vermuten, dass es Mana-Konyr gewesen ist, denn er hat ja ein Interesse daran, mit Hilfe Orbanaschols soviel Ruhm und Geld wie nur möglich einzuheimsen. Ich glaube nicht, dass er wusste, was geschehen würde, als er schließlich Prokasta hochhob. Der Magnortöter aber hat dem Imperator Rache angedroht. Er hätte ihm nicht das Leben gerettet, sondern ihn umgebracht.«

Axton hob die Arme.

»Aber das alles sind Vermutungen. Ich kann nicht mehr sagen, bevor ich nicht mit Mana-Konyr oder dem Magnortöter gesprochen habe.« Er zeigte auf das Videogerät. »Entschuldigen Sie mich. Ich muss den Imperator benachrichtigen.«

Axton ging zum Gerät und rief Orbanaschol an. Der Imperator meldete sich sofort. Überrascht blickte er den Kosmokriminalisten an.

»Man hat mir gesagt, dass Sie ermordet worden sind«, eröffnete er das Gespräch.

»In diesen Zeiten wird viel behauptet, was nicht richtig ist«, erwiderte Axton lächelnd. »Ich lebe. Ich bin den Attentätern entkommen. Jetzt bin ich auf dem Weg zu Ihnen.«

»Beeilen Sie sich. Ich muss mit Ihnen reden.«

»Ich werde in einigen Minuten bei Ihnen sein«, versprach Axton. Er schaltete ab, als er sah, dass der Imperator sich abwandte.

»Was passiert jetzt?«, fragte Arrkonta.

»Der Endkampf hat begonnen«, antwortete der Terraner. »Ein Zurück gibt es nicht mehr.«

Orbanaschol meldete sich erneut.

»Warten Sie«, befahl er. »Ich werde Sie abholen lassen. Ich werde Sie nicht allein fliegen lassen. Wo sind Sie?«

Axton behagte es nicht, dass er Namen und Adresse von Avrael Arrkonta angeben sollte, weil er nicht wusste, ob die Männer, die Orbanaschol schicken wollte, zuverlässig waren. Die Gefahr, dass auch sie zur Verschwörung gehörten, war groß. Dennoch konnte Axton nicht ablehnen. Er sagte Orbanaschol, wo er war.

»Das gefällt mir nicht«, murmelte er, als Orbanaschol abgeschaltet hatte.

»Fürchten Sie – eine Verhaftung?«, fragte der Arkonide.

Axton schüttelte lächelnd den Kopf.

»Nein. Niemandem vertraut Orbanaschol zur Zeit mehr als mir. Aus dieser Richtung droht keine Gefahr. Aber bisher ist es uns gelungen, Sie weitgehend im Hintergrund zu halten. Und es wäre gut, wenn es auch weiterhin so bliebe. Immerhin kommen die Mitglieder der Macht der Sonnen aus den reichsten und mächtigsten Kreisen der arkonidischen Gesellschaft. Nun, Avrael, Sie gehören auch zu dem Kreis derer, die im Imperium über Macht und Einfluss verfügen. Es wäre also nicht verwunderlich, wenn man sich früher oder später an Sie wenden und für die Organisation der Orbanaschol-Gegner werben würde.«

»Ich bin ein Gegner dieses Imperators!«

»Ich weiß, aber Sie sind kein Freund derer, die zur Macht der Sonnen gehören. Sie gehen nicht mit deren politischen Zielen konform. Sie wollen Atlan auf dem Thron sehen. Gerade das aber wollen die anderen verhindern. Wenn sie nun erfahren, dass wir gute Freunde sind, dann bin nicht nur ich in Gefahr. Sie sind es auch.«

Avrael Arrkonta verzog geringschätzig die Lippen.

»Das lässt sich dann nicht mehr ändern«, erwiderte er. »Ich fürchte mich vor diesen Leuten nicht.«

»Nun gut«, sagte Axton. »Ich bewundere Ihren Mut. Darf ich Ihr Video benutzen? Ich möchte ein paar Informationen einholen, bevor meine Leibgarde hier ist.«

»Selbstverständlich.«

Axton schaltete das Gerät ein und führte eine Reihe von Gesprächen. Die überwiegende Zahl seiner Gesprächspartner gehörte zur Organisation Gonozal VII. Arrkonta saß schweigend dabei und hörte zu. Axton hatte nichts dagegen einzuwenden, denn vor dem Freund hatte er keine Geheimnisse. Nach etwa einer halben Stunde kam ein Roboter herein und brachte zwei neue Beine für Gentleman Kelly. Dieser nahm sie entgegen und montierte sie sich selbst an.

Inzwischen erfuhr Axton, dass Mana-Konyr verhaftet worden war. Der KAYMUURTES-Sieger saß im berüchtigten Tekayl-Gefängnis.

»Damit war zu rechnen«, kommentierte Axton diese Nachricht.

»Wie will Orbanaschol das der Öffentlichkeit klarmachen?«, fragte Arrkonta. »Mana-Konyr ist ein ausgesprochener Publikumsliebling. Die wahren Zusammenhänge des Attentats sind noch nicht bekannt. Ich fürchte, die Öffentlichkeit wird empört reagieren. Die Schwierigkeiten Orbanaschols werden nun doch größer werden.«

»Davon bin ich auch überzeugt.«

Ein Bediensteter kam herein und meldete, dass ein Kampfgleiter mit vier Männern eingetroffen war, um Axton abzuholen. Arrkonta und der Verwachsene reichten sich die Hände.

»Hoffen wir, dass alles gut geht«, sagte der Arkonide.

»Es wird«, entgegnete der Kosmokriminalist. Er stieg auf den Rücken Kellys und ließ sich von ihm aus dem Salon tragen. Arrkonta blieb zurück.