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Nr. 291

– ATLAN exklusiv Band 152 –

 

Armee der Seelenlosen

 

Atlan in der Gruft der lebenden Leichen – ein unheimliches Heer wartet auf die Stunde X

 

von Peter Terrid

 

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Das Geschehen im Großen Imperium der Arkoniden wird gegenwärtig durch innere Konflikte bestimmt – in höherem Maße jedenfalls als durch die Kämpfe gegen die Methans.

Es gärt auf vielen Welten des Imperiums. Und schuld daran ist einzig und allein Orbanaschol, der Brudermörder und Usurpator, der in seiner Verblendung und Korruptheit einen politisch völlig falschen Weg beschritten hat.

Die Tage Orbanaschols scheinen gezählt, und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die Gegenkräfte im Imperium stark genug sind, den Usurpator vom Thron zu stoßen.

Kristallprinz Atlan, der eigentliche Thronfolger, und seine verschworenen Gefährten, die Orbanaschol bisher schwer zu schaffen machten, sind augenblicklich allerdings nicht in der Lage, gezielt einzugreifen. Kraumon, ihre geheime Stützpunktwelt, wurde von den Methans zerstört, und Atlan selbst weiß nichts Genaues über das weitere Schicksal seiner rund 15.000 Kampfgefährten.

Der Kristallprinz versucht gemeinsam mit Fartuloon, seinem Lehrmeister, nach Arkon zu gelangen. Als angebliche Deserteure der Flotte vertrauen sie sich dabei einer Geheimorganisation an, die vorgibt, Fluchthilfe zu leisten.

Doch die bittere Wahrheit sieht anders aus: Atlan und Fartuloon sollen eingereiht werden in die ARMEE DER SEELENLOSEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Fartuloon – Der Kristallprinz und sein Lehrmeister in der Gruft der lebenden Toten.

Zergan und Kastyr – Atlans Begleiter und Mitstreiter.

Kildar Monther – Ein verbrecherischer Mediziner.

Fregur Walm – Kommandant eines Geheimdepots.

Hurther Kolfarn – Ein Wiedererweckter.

1.

 

Ich versuchte zu stöhnen, aber nicht einmal das gelang mir.

Der Transitionsschmerz wütete in meinen Gliedern, und ich konnte nicht einmal die kleinste Bewegung ausführen, um mir etwas Erleichterung zu verschaffen. Noch immer litt ich an den Folgen des Paralysatorschusses, mit dem man mich außer Gefecht gesetzt hatte. Wahrscheinlich würde die Lähmung noch einige Stunden andauern, bis sie – unter nicht geringen Schmerzen, wie ich wusste – weichen würde. Seit Stunden lagen wir in dem Kasten: Fartuloon, der Bauchaufschneider, die beiden Männer Zergan und Kastyr und der abstruse Robot Pysther, den man ebenfalls außer Gefecht gesetzt hatte.

Wenn ich nur eine Ahnung gehabt hätte, wer sich hinter diesem man verbarg!

Es stand fest, dass es auf Mirc, unserer letzten Station, eine geheime Organisation gegeben hatte und vermutlich auch noch gab, die einen ausgedehnten Menschenschmuggel betrieb. Desertionswillige Soldaten wurden von diesen Geschäftemachern gegen schwere Chronners auf eine Welt geschafft, auf der sie vor den Werbern der Arkonflotte sicher waren. Der Anführer dieser Bande von Menschenschmugglern auf Mirc war ein gewisser Kester Hehl gewesen, der sich stolz den König der Deserteure genannt hatte. Kester Hehl gab es nicht mehr, er war gestorben – wenn man die Verwandlung eines raffiniert getarnten Robots in ein Häufchen wertlosen Schrott Tod nennen wollte. Seine Freunde und Geschäftspartner hatten uns gefunden und verschleppt.

Zur Zeit steckten wir in einem Kasten und konnten uns nicht rühren. Ich lag obenauf, und nur deshalb hatte ich den Schriftzug lesen können, mit dem alle Gebrauchsgegenstände an Bord gekennzeichnet waren:

TUUMAC!

Ich kannte diesen Namen bereits. Er gehörte einem Konzern, und dieser Konzern wiederum unterstand einem gewissen Helcaar Zunth. Dieser wiederum war, um die Konfusion auf die Spitze zu treiben, mit einer Frau namens Getray von Helonk verheiratet, die ich seit kurzem zu meinen Verbündeten rechnen durfte. Wie sich diese einander widersprechenden Informationen zu einem einigermaßen logischen Bild verknüpfen ließen, war mir ein Rätsel.

»Gib acht, wenn sie wach werden«, hörte ich einen Mann sagen, dann hörte ich das Geräusch leiser werdender Schritte. Ein Kopf beugte sich über den Kasten und sah auf mich herab. Der Mann war noch einigermaßen jung, nur wenig älter als ich selbst. Er grinste. Er wusste genau, dass wir hören, fühlen und sehen konnten – nur bewegen konnten wir uns nicht, das verhinderte die Paralyse.

»Schlaft gut und träumt schön!«, höhnte der Mann.

Gern hätte ich den frechen Burschen selbst ins Reich der Träume geschickt. Ich nahm mir vor, dieses Versäumnis bei nächster Gelegenheit nachzuholen.

Keine unsinnige Privatrache!, warnte der Logiksektor.

Das Zusatzorgan hatte wie immer Recht. Ich hatte wahrlich Wichtigeres zu tun, als mich mit einem Burschen mit losem Mundwerk zu raufen. Es sah gar nicht gut für mich aus.

Seit Jahren kämpfte ich gegen den Brudermörder Orbanaschol. Schritt für Schritt hatten wir an Boden gewonnen. Freunde waren zu uns gestoßen, wir hatten Schiffe und einen Stützpunkt gefunden und systematisch ausgebaut. Als ich aufgebrochen war, um bei den Amnestie-KAYMUURTES anzutreten, war ich fast sicher gewesen, dem Ziel nahe zu sein. Hätte ich den letzten, alles entscheidenden Kampf gewonnen, hätte der Brudermörder Orbanaschol mich begnadigen müssen, ob er wollte oder nicht. Selbst der regierende Imperator hätte es nicht wagen dürfen, die geheiligten Traditionen der KAYMUURTES zu brechen.

Es war alles anders gekommen, und so schlimm, wie es nur kommen konnte. Die Kämpfe hatte ich verloren. Kraumon war vernichtet, die Freunde in alle Spiralarme verstreut. Ich musste ganz von vorne anfangen.

Und mit jedem Tag wuchs die Gefahr, nicht nur für mich, vor allem auch für das Imperium, das unter Orbanaschols Leitung von einem machtvollen Sternenreich zu einem langsam zerbröselnden Gebilde geworden war, in dem Korruption und Schleichhandel, Intrigenspiel und Meuchelmord an der Tagesordnung waren und das Imperium von innen heraus zerfraßen – und dies alles zu einem Zeitpunkt, da die Maahks dem Imperium heftigere Schläge versetzten als jemals zuvor in der langen Geschichte Arkons.

Unwillkürlich versuchte ich mit den Zähnen zu knirschen. Es gelang, schmerzte aber sehr. Offenbar fiel die Paralyse langsam von mir ab. Ich wusste, was mir bevorstand. Schon einige Male hatte ich einen Paralysatortreffer und seine Folgen bis zur Neige auskosten dürfen. Es tat höllisch weh, und die meisten Getroffenen schafften es nicht, die unwillkürlichen Bewegungen des Schmerzes zu unterdrücken. Mehr als ein Mann war zusammengebrochen, nachdem seine nicht zu kontrollierenden Gliedmaßen aus ihm einen zuckenden Narren gemacht hatten. Ein Paralysatortreffer war eine Folter im Kleinformat.

Ich versuchte mich zu entspannen. Das Extrahirn half mir dabei.

In Wellen raste der Schmerz durch meinen Körper, aber ich bewegte mich nicht. Unter mir hörte ich ab und zu ein leises, kaum hörbares Seufzen. Also fanden auch meine Partner ihre Bewegungsfreiheit wieder. Es war bezeichnend für die Kondition und die Erfahrung der Männer, dass sich ihre Schmerzäußerungen auf dieses leise Seufzen beschränkten.

Wieder erschien der Kopf in meinem Gesichtsfeld. Die weißen Haare des jungen Arkoniden waren sorgfältig gekämmt und geschnitten. Das Gesicht wirkte, wenn es nicht gerade zu einem höhnischen Grinsen verzogen war, offen und freundlich.

Kein Wunder, kommentierte der Logiksektor. Sähen alle Verbrecher so verbrecherisch aus, wie man sie sich vorstellt, hätte die Polizei wenig zu tun!

Im gleichen Augenblick wurde mir auch bewusst, dass der Begriff Verbrecher in meinem besonderen Fall sehr zweideutig war. In der Sicht der Schergen Orbanaschols war ich der Verbrecher, nicht sie. Letztlich würde der Erfolg darüber entscheiden, wer der Hochverräter war und wer nicht.

Dieser Gedanke war wenig dazu geeignet, meine Stimmung zu verbessern, aber er half mir über die ersten, besonders schlimmen Schmerzwellen hinweg. Die nachfolgenden Wellen ließen sich einigermaßen ertragen.

Langsam richtete ich mich auf. Sofort wurde mir die Mündung eines Paralysators unter die Nase gehalten.

»Langsam, langsam!«, sagte der Posten und zog sich einen Schritt zurück. »Bei der ersten falschen Bewegung drücke ich ab.«

»Eine Betäubung reicht mir«, erklärte ich. Den wehleidigen Tonfall brauchte ich nicht zu mimen, er war echt.

»Wo zum Teufel sind wir eigentlich!«, hörte ich Fartuloon schimpfen. »He du, nimm deinen Fuß von meinem Gesicht!«

»Gern, wenn dafür das Knie aus meiner Magengrube verschwindet! Pysther, ich wusste gar nicht, dass du so harte Füße hast!«

Nacheinander krochen wir aus dem Kasten. Der Posten hatte keinen Grund, sich vor uns zu fürchten. Zu einem Angriff waren wir zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage, wir waren froh, überhaupt auf unseren Beinen stehen zu können. Behutsam massierte ich meinen Nacken.

Zwei weitere Posten tauchten auf. Sie waren mit tödlichen Strahlern bewaffnet, die sie sofort auf uns richteten.

»Keine Dummheiten!«, wurden wir gewarnt. »Wir spaßen nicht!«

»Das sehe ich!«, kommentierte der bullige Zergan trocken. »Dürfen wir unseren Robot wieder aktivieren?«

Der Anführer der drei kniff die Augen zusammen.

»Meinetwegen«, beschied er uns. »Aber wehe, der Blechkerl wird aufsässig, dann wandert er sofort in den Konverter!«

»Du hast es gehört, Pysther. Nimm dich zusammen!«

Der metallene Schädel des Robots schob sich über den Rand des Kastens.

»Huch!«, machte er und zog sich wieder zurück. »Da sind ja Männer! Ich verlange etwas, um meine Blößen zu bedecken, eher verlasse ich diesen Kasten nicht. Oh, Kester!«

Ich begann zu ahnen, dass der völlig verrückte Robot künftig jede Bemerkung mit diesem Stoßseufzer beenden würde. In spätestens zehn Tagen würde er mich so zum Wahnsinn getrieben haben.

Die Aufführung des Robots ging ersichtlich über das Begriffsvermögen der Wachen. Verständnislos starrten sie uns an.

»Pysther ist ein wenig durcheinander«, versuchte Kastyr zaghaft zu erklären. »Sie hat den Tod ihres Geliebten noch nicht überwunden.«

»Sie hat was ...?«

Der Mann, der diesen Satzfetzen hervorstieß, war erschüttert. Die heftig zitternde Mündung seiner Waffe bewies dies überdeutlich.

»Es wäre wirklich besser, Sie würden Pysther Kleidungstücke überlassen«, bemerkte Zergan. Er versuchte in den Kasten zu schielen, wurde aber von Pysther mit einem empörten Quieken zurückgestoßen. Hilflos zuckte er mit den Schultern.

»Sie hat ihre Launen«, versuchte er zu beschwichtigen.

Der Anführer des Wachkommandos stampfte aufgeregt mit dem Fuß auf den Boden. Offenbar wusste er nicht recht, was er von diesem Sachverhalt zu halten hatte. Ich konnte ihn gut verstehen, Pysthers Absonderlichkeiten zerrten auch an meinen Nerven.

»Holt einen Ballen Tuch«, befahl der Anführer schließlich. Einer seiner Untergebenen kehrte nach kurzer Zeit mit einem Ballen zurück. Geschickt warf er seine Last in den Kasten. Pysther schrie zunächst wütend auf, beruhigte sich dann aber.

Für kurze Zeit war es merkwürdig still in dem großen Laderaum. Hinter uns, in dem Kasten, waren leise, jubelnde Ausrufe zu hören, metallene Gliedmaßen krachten gegen die Seitenwände des Kastens, Tuch wurde hörbar zerrissen. Ich nutzte die Zeit, um mir den Laderaum anzusehen.

Die Ausmaße ließen auf ein 200-Meter-Schiff schließen, für ein Privatunternehmen ein beachtlich großer Transporter. Der größte Teil des Raumes war mit Kisten und Tanks belegt. Ich sah Spezialtanks für Kosmetika, große Ballen, in denen Hunderte von edlen Fellen verschnürt waren. Das erklärte auch den penetranten Geruch, der in dem Raum hing, eine Mischung aus Gerbstoffen und Parfümrohmaterialien, die allesamt übel rochen und erst in einer geschickten Mischung zum Wohlgeruch werden konnten.

Es schepperte hinter uns, unwillkürlich drehten wir uns herum.

Zergan schlug die Hände vors Gesicht, Kastyr wurde bleich, und Fartuloon schüttelte geistesabwesend den Kopf.

Die Stoffbahn, die man dem verrückten Kampfrobot überlassen hatte, war mindestens dreißig Meter lang, und Pysther hatte sich nicht dazu verleiten lassen, auch nur auf einen Quadratzentimeter des Materials zu verzichten. Sein Unterleib steckte in einer dicken Verpackung, die ihm das Aussehen einer Tonne gab. Oberkörper und Kopf waren ebenfalls größtenteils von dem Stoff bedeckt, auf dem Schädel saß ein bedrohlich wackelndes Etwas aus Stoff, von dem lange Schleifen herabhingen. Arme und Beine waren wie bei einem Schwerverletzten eingewickelt.

»Bei allen Geistern der Galaxis!«, staunte einer der Posten. »So etwas habe ich noch nie gesehen!«

Dem konnte ich nur zustimmen.

»Gefalle ich euch?«, flüsterte Pysther und machte einen Schritt auf uns zu.

Synchron wie ein geschultes Ballettteam wichen wir zurück. Fartuloon hob abwehrend die Hände.

»Recht gut«, stammelte er. »Nur ...!«

»Vorwärts!«, kommandierte der Anführer der Wachen. Offenbar hatte er die Geduld mit uns verloren. »Der Kommandant will euch sehen!«

Ich war gespannt, wer dieser Kommandant war. Etwa Helcaar Zunth? Ich war bereit, fast alles zu glauben, was nur denkbar war. Es hätte mich nicht gewundert, in der Zentrale des Schiffes einen Mann zu treffen, der angeblich von Orbanaschols Geheimpolizei verhaftet worden war.

Unser Marsch durch die Gänge des Schiffes wurde zu einem Ereignis. Die Besatzung ließ es an spöttischen Kommentaren zu Pysthers Erscheinung nicht fehlen, und ein großer Teil der Sticheleien galt den Männern, die uns zu führen hatten. Sie schluckten die Bemerkungen mit sichtlichem Widerwillen.

Als wir die Zentrale erreichten, folgte uns eine Schar von etwa fünfzig Neugierigen. Man schien gespannt darauf, wie sich der Kommandant des Schiffes aus der Affäre ziehen würde. Ein närrisch kostümierter Roboter würde auch ihn vor Probleme stellen.

Der Kommandant erwies sich als ein vierschrötiger Arkonide mit einem grimmigen Gesicht, das sofort auf einen ausgemachten Leuteschinder schließen ließ. Seine Lippen wurden zu einem Strich, als er die Meute sah, die uns gefolgt war. Mit einer herrischen Handbewegung scheuchte er die Männer aus der Zentrale. Die Männer gehorchten sofort.

»Wie heißt ihr?«, fragte er uns barsch.

»Lothor«, stellte ich mich vor. »Das hier ist Premcest, dies Zergan und dieser Mann heißt Kastyr. Und das ...«

»Pysther«, fuhr mir der Robot dazwischen. Seine Stimme hatte einen säuselnden Klang bekommen. »Ich freue mich, Sie zu sehen ...«

»Karthor Hext«, stellte sich der Kommandant vor. Dann erst begriff er, dass er dem Robot geantwortet hatte. Sein Gesicht verfärbte sich.

»Was hat dieser Aufzug zu bedeuten?«, herrschte er uns an. »Was soll der Robot?«

»Pysther ist unser Freund«, erklärte Kastyr freundlich. Hinter dem frischen, fast ein wenig pausbäckigen Gesicht des jungen Mannes hätte niemand einen abgebrühten Kämpfer vermutet. Nur wenige wussten, was für Qualitäten der junge Mann wirklich hatte. »Er gehörte zur Bauserie M-131313, müssen Sie wissen!«

Die Augen des Kommandanten verengten sich.

»Was hat das mit seinem Aufzug zu tun? Wieso wagt es eine Kampfmaschine, ohne vorherigen Befehl einen Offizier anzureden?«

»Er wurde bei einigen Raumschlachten verletzt, und wir haben ihn repariert«, eröffnete Kastyr freundlich. »Dabei müssen wir wohl einige Fehler gemacht haben!«

»Es scheint so«, murmelte Hext betroffen. Seine Augen blieben wie festgebannt auf Pysthers Kostümierung hängen. »Schafft ihn fort, der Konverter wird sich über ihn freuen!«

»Bitte nicht«, sagte Kastyr und Zergan gleichzeitig. Ich erschrak ebenfalls.

Narr!, schimpfte das Extrahirn.

Das berührte mich nicht. Zergan und Kastyr waren unsere Freunde, und ihre Freunde auch die unseren – folglich auch Pysther.

Über das Gesicht des Kommandanten flog ein Grinsen.

»Ach nein«, spottete er. »Zum Kämpfen in der Raumflotte habt ihr keine Lust, da wollt ihr desertieren. Aber euch wegen eines übergeschnappten Robots mit der Besatzung der FRYRL anlegen, dazu fehlt den Herren nicht der Mut.«

»Pysther gehörte zu uns«, beharrte Kastyr. Der Robot bedankte sich mit einer Bewegung seiner Arme, die einige Leute erbleichen ließ. Ein mannstoller Robot war das letzte, was man an Bord eines Schiffes gebrauchen konnte. Wenigstens wussten wir jetzt wie das Schiff hieß – FRYRL.

Welche weitreichenden Schlussfolgerungen willst du aus diesem Namen ziehen?, erkundigte sich das Extrahirn spöttisch.

»Vielleicht ...«, begann ich zaghaft. Der Blick des Kommandanten heftete sich auf mich. Ich wusste sofort, dass wir es mit einem erfahrenen Mann zu tun hatten. Ihm zu entwischen, würde keine leichte Aufgabe sein.

»Was willst du sagen?«

»Wir haben, bedauerlicherweise und ohne böse Absicht, muss ich betonen, Kester Hehl zerstört ...«

»Oh, Kester!«, seufzte Pysther auf.

»Das wissen wir«, versetzte Hext nach einem raschen Seitenblick auf Pysther. »Weiter ...!«

»Vielleicht ist Ihre Organisation mit Pysther als Ersatz zufrieden. Er hat natürlich nicht die Fähigkeiten wie Hehl, aber auf seine Art ist er auch sehr wertvoll.«

Hext schloss die Augen, um diesen Vorschlag verdauen zu können. Ein Offizier begann zu kichern.

»Wir könnten ihn in den Kristallpalast schmuggeln«, prustete er hervor. »Wenn sich der Robot dann in Orbanaschol verliebt ...!«