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Nr. 293

– ATLAN exklusiv Band 154 –

 

Im Reich der Ausgestoßenen

 

Sie entgehen der Exekution – doch der Mörder erwartet sie in der Unterwelt

 

von Hans Kneifel

 

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Das Geschehen im Großen Imperium der Arkoniden wird gegenwärtig durch innere Konflikte bestimmt – in höherem Maße jedenfalls als durch die Kämpfe gegen die Methans.

Es gärt auf vielen Welten des Imperiums. Und schuld daran ist einzig und allein Orbanaschol, der Brudermörder und Usurpator, der in seiner Verblendung und Korruptheit einen politisch völlig falschen Weg beschritten hat. Die Tage Orbanaschols scheinen gezählt, und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die Gegenkräfte im Imperium stark genug sind, den Usurpator vom Thron zu stoßen.

Kristallprinz Atlan, der eigentliche Thronfolger, und seine verschworenen Gefährten, die Orbanaschol bisher schwer zu schaffen machten, sind augenblicklich allerdings nicht in der Lage, gezielt einzugreifen. Kraumon, ihre geheime Stützpunktwelt, wurde von den Methans zerstört, und Atlan selbst weiß nichts Genaues über das weitere Schicksal seiner rund 15.000 Kampfgefährten.

Der Kristallprinz versucht gemeinsam mit Fartuloon, seinem Lehrmeister, nach Arkon zu gelangen. Doch das Unternehmen endet vorerst auf dem Planeten des Gerichts, wo der Kristallprinz, zusammen mit Hunderten von Deserteuren der Flotte und Männern einer angeblichen Fluchthilfeorganisation, in einem Schauprozess zum Tode verurteilt und anschließend exekutiert werden sollen.

Dazu kommt es jedoch nicht, Atlan und Fartuloon flüchten und landen IM REICH DER AUSGESTOSSENEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Kaarfux – Ein Staranwalt übernimmt die Verteidigung von zwei »Deserteuren«.

Ches Prinkmon – Ein TV-Reporter wird zum Opfer seiner eigenen Sensation.

Lothor und Premcest – Atlan und Fartuloon enthüllen ihre wahre Identität.

Fralwerc – Beherrscher der Unterwelt von Celkar.

Yacori – Fralwercs Assistentin.

1.

 

Ches Prinkmon drosselte die Geschwindigkeit des Gleiters, der an seinen Flanken und auf der Motorhaube das große, deutlich erkennbare Zeichen der Arkon-Vision trug. Hier, am Ende einer ruhigen Straße im nördlichen Kutenarynd, wohnte der uralte Anwalt mit den merkwürdigen Manieren. Ches, unausgeschlafen und hochgradig aufgeregt, fühlte seinen Pulsschlag hämmern wie verrückt. Er hielt die Maschine unter einem uralten Baum an und stieg aus. Er zwang sich dazu, langsam auf die breite Haustür zuzugehen. Er las die Namensschilder: Kaarfux – beratender Sekretär: Lekos und wunderte sich ein wenig. Bürochef Fimm Monhole hatte nicht gesagt, dass hier auch der Sekretär wohnte.

Er drückte auf den Knopf, ein Signal ertönte.

Eine halbe Minute hörte er hinter der Tür, als Unterbrechung einer milden, volltönenden Orchestermusik, kurze, tappende Schritte und ein hornissenähnliches Summen.

Die Stahlplatte glitt geräuschlos zur Seite.

Vor Prinkmon stand ein schmaler, rundgesichtiger alter Mann. Hinter ihm, irgendwie drohend im Gegenlicht, schwebte ein Roboter, nicht ganz so groß wie der Anwalt.

»Ich bin Ches Prinkmon von Arkon-Vision«, sagte Ches halblaut. »Habe ich das Vergnügen mit Kaarfux, den man Kaarfux mit den siebenhundertsiebenundsiebzig Tricks nennt?«

»Kommen Sie herein. Ich bin von Monhole angerufen worden.«

Ches sah, dass der Robot zur Seite schwebte. In den Leuchtfeldern dieser uralten Konstruktion mit der zerschrammten und zerbeulten Außenhaut spielte sich ein Farbengewitter ab.

»Ich störe Sie hoffentlich nicht beim Musikgenuss?«, fragte Ches mit dem Anschein von Höflichkeit.

»Musikgenuss? Das sind meine Pflanzen. Am lautesten schreit die Tanifera ragens.«

Sie kamen in einen großen, vornehm ausgestatteten Wohnraum, dessen eine Wandfläche von einem riesigen Regal eingenommen war. Hier befanden sich Tausende von Computerspeicherelementen. Eine gigantische juristische Bibliothek, wie Ches erkannte.

»Die Pflanzen?«, stotterte Prinkmon. »Ich fürchte, ich verstehe nicht ganz ...«

Kaarfux lachte gutgelaunt, nahm Ches am Arm und führte ihn durch weit offenstehende altertümliche Flügeltüren in den rechteckigen Hof hinaus. Versteckte Lichter verwandelten den Pflanzenwuchs am Boden und an den drei Seiten des Patio in einen geheimnisvoll wuchernden Dschungel. Erst auf den zweiten Blick sah Prinkmon die halbversteckten Kabel und Anschlüsse und die Verstärker.

»Diese Pflanzen ...?«

»Ich benutze die chemoelektrischen Schwingungen, den Turgordruck und andere Elemente pflanzlichen Lebens, um gewisse Wirkungen zu beobachten. Die Schwingungen werden positronisch hörbar gemacht, in dem man sie in voller Bandbreite ein Stück des akustischen Spektrums hinauftransponiert.

Die Pflanzen sehen Sie an, junger Mann. Hören wir, was sie empfinden!«

Plötzlich schalteten sich ein paar Scheinwerfer dazu, die den Reporter anstrahlten. Einige Schalter klickten. Dann produzierten die Lautsprecher eine Melodie des Irrsinns.

Wilde Kadenzen türmten sich auf, heulende Zwischentöne erklangen, auf und abschwellendes Wimmern unterbrach die dunklen, fast rhythmischen Tonfolgen. Für Ches klang dies alles chaotisch. Ähnlichkeit mit zeitgenössischer oder gar alter Musik hatte diese pflanzliche Darbietung nicht.

»Was ... das sollen die Empfindungen der Pflanzen sein? Des Grases? Der Zierbäume dort hinten?«, stammelte Prinkmon. Er war verwirrter, als er zugeben wollte. Diese Reaktion der Pflanzen verletzte sein bisher intaktes Selbstwertgefühl. Er zog den Kopf zwischen die Schultern und trat einige Schritte zurück.

Kaarfux lachte sarkastisch.

»Offensichtlich spüren die Pflanzen, dass Sie unruhig und im Augenblick unsicher sind. Oder sollten sie sich irren?«

Er schaltete die Musik ab; die Ruhe war wohltuend, aber noch immer rasten die wilden Farbmuster über das Vorderteil des merkwürdigen Roboters.

»Ich werde Ihnen den Grund verraten, warum ich derartig aufgeregt bin.«

Kaarfux deutete auf den Wohnraum und machte eine einladende Bewegung. Der Robot schwebte vor ihnen und meldete sich mit knarrender Kunststimme:

»Ich bringe Ihnen die Getränke.«

»Danke.«

Die greisenhaft abgeklärte Ruhe des ehemaligen Staranwalts, der Roboter, der mehr einem zerbeulten alten Fass mit vielen bizarren Anbauten glich, die musizierenden Pflanzen im Garten – dabei sagte sich Ches Prinkmon, dass das Thema an sich faszinierend und einen späteren langen Bericht rechtfertigen würde –, das alles schockierte ihn deswegen so stark, weil es so ganz anders war als die Dinge des Lebens, die er bisher kennen gelernt hatte.

»Was kann ich für Sie oder Arkon-Vision tun?«, erkundigte sich schließlich der Starverteidiger.

»Ich möchte Sie im Namen und auf Kosten von Arkon-Vision einladen, wieder einen Fall zu übernehmen, der Ihrer würdig ist.«

»Sie haben eine bemerkenswerte Geschichte ausgegraben, scheint es mir?«

Ches hob das Glas und kostete das belebende Getränk.

»Ich brauchte nicht tief zu graben. Verstehen Sie, dass ich nicht gleich die Namen nenne. Es ist besser so. Bei Aufnahmen im Gefängnis haben mein Kollege und ich zwei Männer entdeckt und deren wahre Existenz verifizieren können. Es sind genau solche hoffnungslosen Fälle, durch deren Lösung Sie berühmt wurden. Niemand sonst kann es, niemand sonst hätte die geringste Chance. Sie sind genau der Mann, der die beiden Todeskandidaten retten kann.«

Der Anwalt blickte ihn prüfend und schweigend an. Schließlich erklärte er:

»Sie haben auch die Reportage über Ogor gemacht, nicht wahr? Ich erkenne Sie wieder. Gute, vernünftige Betrachtungsweise, junger Mann! Machen Sie weiter so.«

Ches entgegnete schnell:

»Sie können, nein, Sie müssen mir morgen helfen, einen ebensolchen Kommentar abzugeben. Dasselbe Team wird morgen den Massenprozess gegen die Verräter und Deserteure kommentieren, in Bild und Wort. Für das Wort bin ich zuständig. Ich nenne Ihnen die Namen der zwei Männer noch nicht, Kaarfux, aber Sie werden sie erfahren.«

Der Anwalt lehnte sich zurück und lachte genussvoll. Er schien den Antrag des Journalisten noch immer für einen Scherz zu halten. Ches merkte dies sofort.

»Ich soll blind zwei Männer verteidigen, ohne sie zu kennen und zu wissen, was sie angeblich oder wirklich verbrochen haben?«

»Nicht mehr und nicht weniger als das, was den Leuten von Serrogat vorgeworfen wird. Der Prozess fängt morgen um zehn Uhr an.«

»Das ist reichlich spät!«

Es sah so aus, als ob der Staranwalt zumindest nicht mehr ablehnend diesem Verlangen gegenüberstand.

»Es ist derjenige Prozess, wegen dessen Dringlichkeit die Verhandlung gegen Ogor ausgesetzt wurde. Der Imperator wünscht, dass die so genannten Verräter und Deserteure schnellstens abgeurteilt und, das denke wenigstens ich, auch sofort öffentlich hingerichtet werden sollen. Es ist sein Befehl. Verstehen Sie, warum zumindest zwei Männer eine Chance erhalten sollten, diesem Massaker zu entgehen?«

»Zuerst die beiden Namen.«

»Der jüngere, in gewisser Weise der bedeutendere der beiden Gefangenen, heißt Lothor. Der ältere trägt jetzt den Namen Premcest.«

»Die Namen sagen mir nichts«, erklärte Kaarfux.

»Das ist Absicht. Es sind die Namen, unter denen die beiden Gefangenen so lange sicher sind, wie sie nicht enttarnt werden. Verstehen Sie? Sie verstecken sich in der Anonymität und haben dort noch die meisten Chancen zu überleben. Wenn ihre wahre Identität bekannt wird, sterben sie mit Sicherheit.«

Der Anwalt ließ sich nachschenken, dachte schweigend nach, stand auf und spazierte einige Minuten lang durch den Raum und hinaus in den Garten und wieder zurück. Am Ende dieser langen Pause blieb er vor Ches stehen.

»Abgesehen vom Honorar, das ich mit Sicherheit einzutreiben weiß – welche Sicherheiten können Sie mir bieten?«

»Sicherheiten welcher Art?«

»Fachlicher Art. Ich befinde mich, wenn ich die beiden Männer Lothor und Premcest verteidige, in direkter Gegnerschaft zu Orbanaschol. Richtig?«

»Richtig.«

»Wenn ich aber die Männer unter ihrem wirklichen Namen verteidige, dann wird der Imperator mich ebenso hassen wie meine Mandanten. Richtig?«

»Auch das ist richtig.«

»Wäre ein Aufschub der Hinrichtung, ein Herausnehmen aus dem Massenprozess oder gar eine andere, risikoreichere Taktik für die beiden ein Vorteil?«

Ches Prinkmon nickte.

»Alles, was Premcest und Lothor hilft, wenige Stunden oder Tage länger zu leben, ist ein Vorteil. Mit jeder Stunde haben sie mehr Chancen. Der Imperator ist weit, und er wird nicht an jedem Punkt in die Verhandlung eingreifen. Allerdings weiß jeder, dass er Todesurteile und die sofortige Hinrichtung aller Deserteure verlangt.«

»Das erscheint auch mir sicher. Sie sind politisch nicht interessiert?«

»Nicht einschlägig, aber mein Beruf verlangt von mir keine Stellungnahme, sondern Objektivität.«

»Zurück zu meinen Sicherheiten. Die beiden Gefangenen werden mich als Anwalt akzeptieren?«, fragte Kaarfux und winkte Lekos näher zu sich heran. Ches Prinkmon stieß ein humorloses Gelächter aus.

»Akzeptieren? Sie würden mit Orbanaschol paktieren, wenn sie sich davon einen Vorteil versprechen würden.«

»Hört sich gut an. Heute können wir nichts mehr unternehmen. Lekos, was denkst du über diesen Vorschlag?«

Mit rostiger Stimme erklärte der »Berater« augenblicklich:

»Das Ansinnen Ihres Gesprächspartners ist ungewöhnlich, aber legal. Juristisch gesehen wäre ein einzelner Verteidiger für jeden der mehreren hundert Deserteure durchaus möglich. In den Ewigen Annalen der Arena der Gerechtigkeit sind Präzedenzfälle verzeichnet.

Nach der hier gepflegten Gerichtsordnung sollten Sie sich morgen vor Prozessbeginn das Einverständnis der beiden Klienten sichern. Ich, der Berater, genüge via Bildtonaufzeichnung als Dokumentation, dasselbe gilt für den Honorarvertrag zwischen Prinkmon und Ihnen. Es hängt alles nur von Ihrem Einverständnis ab.«

»Auf alle Fälle muss ich morgen früh mit den beiden Gefangenen sprechen können. Ich brauche natürlich Material für die Verteidigung. Sie werden gewisser Delikte angeklagt, und Meuterei oder Desertion sind keine Kleinigkeiten.«

Prinkmon sprang auf und fühlte große Erleichterung.

»Bedeutet das Ihre Zustimmung, Verteidiger?«

»Ja.«

»Ich hole Sie morgen früh rechtzeitig ab. Wir fliegen mit unserem Gleiter zu Doomyh Kiln, der uns sicher eine kurze Möglichkeit verschaffen kann. Ich spreche noch heute mit ihm. Dann muss ich zurück neben die Kamera, und Sie kann ich in den Gerichtssaal bringen. Können wir es so machen?«

»Meinetwegen. Ich werde über Bildkontakt meine Zulassung zu diesem Prozess beantragen. Der Anschluss ist jetzt zwar nicht besetzt, aber eine automatische Anlage wird meinen Spruch registrieren. Ehe Sie gehen – noch eine formelle Übertragung.«

»Ich stehe zur Verfügung«, erklärte Lekos und fuhr einen biegsamen Arm mit Linsen und Mikrophonen aus. Beide Männer erklärten ihre Übereinstimmung für diesen Vertrag und besiegelten sie mit Händedruck und einer Unterschrift. Dann trank Ches einen letzten Schluck und sagte leise:

»Ich danke Ihnen persönlich noch einmal, Kaarfux. Hoffentlich schaffen wir es, diese zwei Gefangenen vor dem Schlimmsten zu bewahren. Sie werden sehen, warum es so wichtig ist. Wenn wir es schaffen, haben wir drei Dinge erreicht: Sie haben wieder einen ganz großen Fall, Arkon-Vision hat eine spannende Berichterstattung, und zwei Männer sind mit dem Leben davongekommen.«

Interessiert fragte der Starverteidiger zurück:

»Ist es, abgesehen von den beiden Gefangenen, für das Imperium so wichtig?«

»Sie werden alles begreifen, wenn Sie die Männer sehen. Bis morgen früh, Partner!«

Sie gaben sich kurz die Hand; der Anwalt brachte Ches zur Tür. Der Reporter fuhr zurück in sein Hotel, bestellte einen Weckdienst und ein Abendessen, rief das Mädchen aus der Redaktion an, dessen Namen er schon fast wieder vergessen hatte, und schließlich gelang es ihm, kurz mit dem Gefängnisdirektor zu sprechen. Etwas mürrisch, schließlich aber doch entgegenkommend, nannte Kiln einen Termin: Sie mussten vor acht Uhr innerhalb des Gefängniskomplexes sein.

Prinkmon entspannte sich nur wenig. Diese fanatische Unruhe blieb in ihm. Er würde sie erst wieder losgeworden sein, wenn er von Celkar gestartet war, dem Planeten des Gerichts.

2.

 

Der Gleiter, in dem Kaarfux und Lekos saßen, von Prinkmon gesteuert, hielt vor der zweiten Sperre an. Der Posten kam aus seinem kugelsicheren Bunker hervor, gleichzeitig aktivierten sich die Verteidigungseinrichtungen.

»Ich muss Ihren Gleiter durchsuchen. Bitte, gehen Sie dort durch den Eingang!«, sagte er. Seit der Meuterei Ogors waren die Wachen verdoppelt und die Kontrollen noch schärfer geworden. Prinkmon und der Starverteidiger stiegen aus, Lekos schwebte summend vom Beifahrersitz hoch und folgte den Männern.

»Als ob wir Neuankömmlinge wären«, scherzte der Verteidiger. Jetzt, im ersten Sonnenlicht, sah Ches ihn deutlich. Der Mann schien sich verändert zu haben. In der künstlichen Beleuchtung seines Hauses hatte er wie ein gemütlicher, alter Mann mit runzligem Gesicht und freundlichen Augen gewirkt. Nun sah Ches die Härte und Verschlagenheit in den Augen des Mannes.

Sie passierten die Kontrollen, und selbst der Lekos, in dessen Innern eine Bombe hätte verborgen sein können, wurde durchgelassen.

Ein anderer Posten brachte den Gleiter. Sie fuhren weiter bis zum Parkplatz, wurden abermals kontrolliert, aber als sie endlich ihre Verbindung mit Doomyh Kiln hatten, rief der Direktor:

»Leider, meine Herren, hat man sämtliche Gefangenen schon vor fünfundvierzig Minuten zur Arena gebracht. Kehren Sie sofort um. Es war ein bedauerlicher Zwischenfall, der sehr überraschend kam.«

Kalte Furcht packte den Reporter. Fast eine Stunde verloren! Er rief aufgeregt:

»Wir waren um acht verabredet, Kiln! Jetzt ist es zehn vor acht Uhr! Ich war vor einer halben Stunde noch im Hotel zu erreichen und der Verteidiger ebenfalls.«

Er trat zur Seite, und Lekos wurde neben seinem Herrn sichtbar. Kiln hob beide Arme vor Verblüffung.

»Sie! Ausgerechnet Sie wollen Premcest und Lothor ...?«

»Deswegen sind wir hier!«, bestätigte Lekos mit blecherner Stimme. »Ich habe meinen Kollegen dahingehend Beratung zuteil werden lassen.«

»Wo sind die Gefangenen jetzt?«

Prinkmon sah seine Chancen abbröckeln wie eine morsche Mauer.

»Bereits in der Arena, beziehungsweise auf dem Transport dorthin. Wir wurden von höchster Stelle angewiesen, größte Schnelligkeit bei allen Abläufen walten zu lassen«, gab der Gefängnisdirektor zurück.

»Und auch Premcest und Lothor sind nicht mehr innerhalb der Mauern dieses Komplexes?«, wollte der Verteidiger wissen. Ches sah förmlich, wie angestrengt er nachdachte, um noch eine erfolgversprechende Möglichkeit herauszufinden.

»Nein, ich bedaure.«

Alle starrten sich gegenseitig verlegen, aufgeregt und gespannt in die Gesichter.

»Gut. Ich habe verstanden. Wir sollten alles unternehmen, um schnellstens in die Arena der Gerechtigkeit zu kommen«, meinte der Verteidiger schließlich. »Geben Sie Ihren Posten Anordnung, uns sofort durchzulassen, Herr Kiln. Wir haben es eilig –