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Nr. 297

– ATLAN exklusiv Band 158 –

 

Das Treffen der Rebellen

 

Das Schicksal des Imperiums auf des Messers Schneide – die Gegner mobilisieren ihre letzten Kräfte

 

von Hans Kneifel

 

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Das Geschehen im Großen Imperium der Arkoniden wird gegenwärtig durch innere Konflikte bestimmt – in höherem Maß jedenfalls als durch die Kämpfe gegen die Methans. Es gärt auf vielen Welten des Imperiums. Und schuld daran ist einzig und allein Orbanaschol, der Brudermörder und Usurpator, der in seiner Verblendung und Korruptheit einen politisch völlig falschen Weg beschritten hat.

Die Tage Orbanaschols scheinen gezählt, und es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, wann die Gegenkräfte im Imperium stark genug sind, den Usurpator vom Thron zu stoßen.

Während Orbanaschol in seiner Verzweiflung und Panik die ihm verbliebene Macht nutzt, um gegen echte oder vermeintliche Widersacher brutal vorzugehen, sammeln die Gegner seines Gewaltregimes ihre Kräfte und ziehen sie in der Nähe des Arkon-Systems zusammen.

Verschiedene Ansichten werden von den Rebellen vertreten, was die Vorgehensweise gegen den Usurpator betrifft. Doch alle sind sich darüber einig, dass ein Bürgerkrieg der Arkoniden unbedingt vermieden werden muss, da dieser die Position des Imperiums gegenüber den Methans entscheidend schwächen würde.

Dies sind die Probleme beim TREFFEN DER REBELLEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Orbanaschol – Der Usurpator gibt nicht auf.

Kornelius und Getray von Helonk – Zwei Rebellen gehen als Parlamentäre nach Arkon.

Atlan und Fartuloon – Der Kristallprinz und der Bauchaufschneider gelangen nach Arkon II.

Wessalock – Ein Diener Orbanaschols.

Upoc – Gonozals Halbbruder.

1.

 

Der kostbare Pokal überschlug sich. Der bernsteinfarbene, stark riechende Inhalt spritzte in einem flachen Bogen heraus, die Tropfen besudelten die Decke, eine Wand und den kostbaren Teppich, der in Dalirc gewebt worden war und eine unerhörte Seltenheit darstellte. Der Diktator ächzte schrill auf.

»Hinaus mit dir, du unfähiger Idiot!«

Der Pokal traf die Ordonnanz zwischen die Schulterblätter. Der junge Mann schrie auf und sprang durch das stahlverkleidete Schott. Hinter ihm zischte die Tür zu. Er blieb stehen und atmete auf. Der gesamte Korridor hatte sich verwandelt: alle zehn Schritte stand ein bis an die Zähne bewaffneter Elitesoldat der Palastwache, dazwischen drehten sich die Linsen und Detektoren der wuchtigen Kampfroboter. Jeder von ihnen war aktiviert. Der Kristallpalast auf Arkon Zwei hatte sich in eine Festung verwandelt. Die unsichtbaren Wellen der Panik erschütterten bereits den Regierungsplaneten.

Der dritte Orbanaschol ließ sich keuchend in den Sessel zurückfallen.

Ein junges Mädchen, aufreizend angezogen und mit kostbarem Geschmeide behängt, glitt aus der Dunkelheit neben dem riesigen Schreibtisch hervor und bewegte sich vorsichtig durch die dreidimensionalen Darstellungen. Sie wurden von einer Doppelreihe großer Bildschirme erzeugt, die an der gegenüberliegenden Wand des großen Gemachs aufgebaut waren. Dieser luxuriöse Raum im Kristallpalast hatte sich ebenso wie viele andere Bereiche der Anlage in eine Art Kommandostand verändert.

»Dieser Ignorant!«, keuchte der Diktator und sah gleichgültig zu, wie das Mädchen den Becher aufhob. »Will mir einreden, dass die Maahks siegreich sind!«

Orbanaschols Gesicht und die Haltung seines Körpers zeigten deutlich, dass dieser Arkonide am Ende seiner Beherrschung angelangt war.

Die Augäpfel waren von auffallend großen, roten Adern durchzogen. Die Tränensäcke hingen schwer und schlaff nach unten; die großporige Haut war dunkel verfärbt. Schweiß glänzte auf dem Gesicht. Es sah teigig und verquollen aus. Das schüttere Haar klebte an dem massigen Schädel. Achtlos war die Jacke aufgerissen, große Schmutzflecken wurden durch die Dunkelheit nur mühsam verborgen. Der Diktator hockte wie eine müde Kröte in dem prachtvollen Sessel. Seine Augen glitten wie die eines gehetzten Tieres von einem der Bildschirme zum anderen. Hin und wieder zuckten die Finger der beringten Hand vor und drückten einen Kontakt der Steuerung. Dann dröhnte der betreffende Lautsprecher zum Bild auf und schilderte, was zu sehen war. Weder die beruhigenden Medikamente vermochten seine Stimmung zu ändern, noch schafften es die Ärzte, seinen Zustand zu verbessern.

Seine Macht erstreckte sich nicht mehr auf jeden einzelnen Arkoniden, nur noch eine Mehrzahl von Überwachungsorganen gehorchten ihm. Aber nicht jeder Arkonide führte die Befehle aus wie früher.

Es gab nur einen einzigen Arkoniden, der die Krise nicht mehr oder minder deutlich und klar sah: Orbanaschol der Dritte.

»Komm her!«, sagte er mit zitternden Lippen.

Das Mädchen goss aus einer bauchigen Flasche neuen Reitzwein in den Pokal, tat etwas Pulveriges aus einem schlanken Deckelgefäß hinein und rührte vorsichtig um. Orbanaschol beugte sich vor, legte die Arme auf den Tisch und stierte nacheinander die Bilder an. Als die Konkubine den Pokal neben seine rechte Hand stellte, griff er um ihren Körper und tätschelte sie mit seltsam ziellosen Bewegungen.

»Ich habe es ihnen gezeigt!«, knurrte er und ließ seine Hand wieder sinken. »Ich werde sie alle lehren! Die ›Macht der Sonnen‹ ist vernichtet, und die Anhänger dieses Anmaßenden auf Aycua ... sie sind verschwunden.«

Er lachte übertrieben laut. Dass seine Maßnahmen brutal und unmenschlich waren, scherte ihn nicht. Er musste diese Krise mit allen Mitteln aus der Welt schaffen, koste es, was es wolle.

Lautlos zog sich das Mädchen zurück. Seit sie in seiner Nähe war, hatte sie Orbanaschol hassen gelernt; sein heißer Atem, seine monologisierenden Reden, seine Unbeherrschtheit und die Krankheit des Verstandes, die aus fast allen seinen Reaktionen sprach, stießen sie in einem Maß ab, das sie noch nie gekannt hatte.

Sie wusste, dass die Situation Orbanaschols fast aussichtslos war.

Es schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein, wann alles zusammenbrach und wann der Bürgerkrieg offen ausbrach. Bürgerkrieg! Das Gespenst eines jeden Staates! Aber dieses Blutbad war allem Anschein nach nicht mehr aufzuhalten.

Der einzige Sieger aus diesen Kämpfen würden die Methanatmer sein. Niemand sonst. Das arkonidische Großreich war zum Untergang verurteilt, sobald der erste Zündfunken übersprang.

»Atlan! Immer wieder Atlan! Jetzt erkenne ich erst das Muster seines Vorgehens!«, heulte der Imperator auf.

Solange er diese Partisanen nicht gekannt und ihre wahre Identität nicht gewusst hatte, waren seine Schrecken über ihre Erfolge gering gewesen. Einer von vielen Gegnern. Aber dieser Augenblick während der Gerichtsverhandlung – er hatte alles geändert. Unablässig gingen ihm die beiden Namen durch die Gedanken.

Atlan und Fartuloon. Der Bauchaufschneider und der Kristallprinz!

»Niemand darf an mich heran!«, schrie er.

»Ich gehe sofort, Imperator!«, antwortete das Mädchen verschüchtert.

»Ich meine dich nicht!«, fuhr er auf, ergriff den juwelengeschmückten Becher und stürzte einen großen Schluck hinunter.

»Sperre! Quarantäne! Landeverbot für alles, das größer als ein Gleiter ist!«, schrie er aufgeregt, drückte ein paar Knöpfe und wartete, bis sich die Körper von Sekretären und hohen Würdenträgern auf den Bildschirmen zeigten.

»Ich ordne ab sofort Landesperre für Arkon Eins an!«, rief er und schlug mit der Faust auf die Tischplatte.

»Gebieter!«, wagte ein zweifacher Sonnenträger zu widersprechen. »Das ist nicht sofort durchführbar, und es ist auch eine unzweckmäßige Maßnahme ...«

»Was zweckmäßig ist, bestimme ich!«, schrie Orbanaschol und trommelte mit beiden Fäusten auf die Platte. »Sofort! Mein Befehl! Habt ihr diese zwei Verbrecher schon gefangen?«

»Nein, Imperator. Aber die Maßnahmen laufen auf vollen Touren.«

»Einfältige, untüchtige Narren. Das seid ihr alle. Ihr schmarotzt in meinem Palast, schmückt euch mit allen möglichen Würden und Orden, aber keiner leistet etwas. Ich verlange Gehorsam. Ich brauche Erfolg. Sonst gibt es keine Argumente.«

Er schwieg plötzlich, beugte sich wieder vor, und in sein schweißüberströmtes Gesicht kam ein verschlagener Ausdruck.

»Oder möchten die Herren vielleicht an einen besonders exponierten Platz der Maahkfront gebracht werden? Ins Kampfgebiet?«

»Imperator«, erwiderte derjenige Sonnenträger, der für diese Ausführung verantwortlich war, »es wird sofort geschehen. Ich werde mich persönlich um die geringsten Kleinigkeiten kümmern. Wir werden es bestens organisieren. Der Kristallpalast wird absolut sicher sein!«

»Sie werden mir das garantieren?«

»Selbstverständlich. Auch gegen den eventuellen Widerstand liberaler Kommandanten und Anführer von Schiffsverbänden!«

»Es wird keinen Widerstand geben! Niemand stellt sich gegen meine Befehle!«

»Sie sagen es, Imperator!«

Unwillig schaltete Gonozal die Bildschirme ab, dämpfte den Ton der anderen Kommunikatoren ab und lehnte sich wieder zurück.

Ganz tief in seinem Bewusstsein und seinen bohrenden und quälenden Gedanken verborgen, überdeckt durch Hass gegen jeden und alles, von dem er sich bedroht fühlte, förmlich eingesponnen in ein unzerreißbares Netz aus Herrschsucht, Beharrungsvermögen, sich überschlagender Aktivität und dem festen Willen, weiterhin der Herrscher über das Imperium zu sein, hin und wieder schmerzhaft aufflackernd und wie ein Ausbruch an die Oberfläche drängend, saß die nackte Angst. Angst vor Atlan und den Kräften, die ihn sichtbar unterstützten. Und noch mehr die Angst vor Atlan und jenen unzählbaren Massen einzelner Individuen, die den Kristallprinzen und seine legitime Forderung unsichtbar förderten. Angst vor der schweigenden Mehrheit. Eines Tages würde sie nicht mehr schweigen. In Momenten, in denen Orbanaschol es riskierte, nicht an machtpolitische Entscheidungen oder an seichte Vergnügungen zu denken, tauchte diese Angst auf. Immer wieder. Dazu kam die Furcht vor dem Ende, wie immer es aussehen würde. Und deshalb tat Orbanaschol alles, um sich abzulenken. Er durfte nicht daran denken. Er durfte auf keinen Fall der Angst gestatten, zum Herren über seine Entscheidungen zu werden. Dann nämlich würde er nicht mehr kaltblütig, sondern wie ein Gehetzter reagieren. An diesem Punkt der Überlegungen angelangt, wischte er mit dem Ärmel seiner weichen Jacke den Schweiß vom Gesicht, atmete mehrmals tief durch und trank aus dem Pokal.

»Sie geraten alle in Panik, ist es nicht so?«, fragte er laut. Da sonst niemand im Raum war, bezog das Mädchen die Frage auf sich. Sie wollte nur noch eines: gehen. Und dies möglichst sofort.

»Nicht alle geraten in Panik«, murmelte sie. Ihr Körper war hinreißend, aber sie wusste selbst, dass sie nicht übermäßig klug war. Außerdem hatte sie Angst vor diesem völlig unberechenbaren Mann dort im Sessel. Er wandte ihr das von Trunkenheit und Schlaflosigkeit gezeichnete Gesicht zu. Unter dem einen Auge zuckte ein winziger Muskel unkontrolliert.

»Aber ich gerate niemals in Panik«, sagte er und grinste. »Komm her. Lass dich anfassen.«

Sie gehorchte mit der Begeisterung einer Puppe und mit ebensolchen Bewegungen.

Das Leben Orbanaschols und seiner nächsten Umgebung, also nahezu aller Arkoniden im Kristallpalast von Arkon verlief in einer Art Fieberkurve. Kurze Zeiten scheinbarer Ruhe wechselten ab mit Phasen hektischer Aufregung, in denen Orbanaschol wild um sich schlug und erkennen ließ, das er verzweifelt war. Eigentlich hatte seine Unsicherheit nach dem Mord an Gonozal VII angefangen und stetig zugenommen. Je länger die Entwicklung dauerte, desto schärfer und länger waren die Anfälle von Angst, Panik und gewaltigen Reaktionen. Jede Maßnahme, die der Imperator wegen seiner eigenen Sicherheit anordnete, schwächte an irgendeiner Stelle die Schlagkraft an der Maahkfront. Nicht nur dem Mädchen schien es, als habe Orbanaschol den Kontakt mit der Wirklichkeit verloren.

Stunde um Stunde, Tag um Tag verging. Außerhalb der Mauern des Kristallpalasts änderte sich diese Wirklichkeit fortlaufend.

Obwohl die Zeichen der größten Krise des Imperiums deutlich sichtbar waren und sogar im Palast gespürt wurden, verhielt sich Orbanaschol, als habe er alle Fäden fest in der Hand. Denjenigen, die ihn warnten, glaubte er nicht. Jeder winzige Erfolg sagte ihm, dass sein Reich sicher war, dass es keinen Grund gab, sich echte Sorgen zu machen.

Aber nicht einmal dies konnte er glauben.

2.

 

Kommandant Kornelius hob den Kopf, starrte schweigend die Bildschirme an und blinzelte. Sein hartes, kantiges Gesicht zeigte einen düsteren, undefinierbaren Ausdruck. Er sagte halblaut:

»Das ist weit mehr als eine Überraschung. Für mich bedeutet es eine große Gefahr!«

Er drehte sich um und sah Getray von Helonk in die Augen.

»Warum eine Gefahr?«, fragte sie.

»Das erkläre ich Ihnen später«, meinte er. »Wir haben jedenfalls den Treffpunkt erreicht.«

»Etwas später«, schaltete sich der Erste Offizier der BEMORC ein, »aber immerhin rechtzeitig. Sicher haben diese Schiffe dort nicht nur auf uns gewartet.«

»Ganz sicher nicht.«

Das Fünfhundert-Meter-Schiff BEMORC mit seinen rund fünftausend Besatzungsmitgliedern war durch die dramatischen Ereignisse auf dem Planeten Versank aufgehalten worden und traf verspätet hier am Treffpunkt der Meuterer ein.

»Kommandant«, meldete sich die Ortungsabteilung, »wir haben eben eine erste Auszählung durchgeführt. Am Treffpunkt befinden sich über viertausend Raumschiffe. Ich muss Sie warnen; möglicherweise befinden sich auch Einheiten darunter, die nicht unsere Einstellung zu den anstehenden Problemen haben.«

Das war sehr vorsichtig ausgedrückt. Kornelius lächelte knapp und erwiderte:

»Versucht bitte, möglichst schnell ein Treffen der Verantwortlichen zu organisieren. Gleichgültig, auf welchem Schiff.«

Zwölf Lichtjahre von den Arkonwelten entfernt hingen in allen denkbaren Formationen mehr als viertausend Schiffe im Raum. Sie hatten sämtlich ihre Geschwindigkeit angeglichen und bildeten Perlenschnüre, dichte Cluster, traubenförmige Zusammenballungen oder scheibenartige Gruppen. Zwischen den großen Schiffen wieselten winzige Beiboote durch den Raum. Auf den Bildschirmen zeichnete sich vor dem Panorama der Sterne ein gewaltiges, aber eindrucksvolles Bild ab.

»Verstanden, Kommandant.«

Kornelius, der Sonnenträger, war zumindest bei den meisten anderen Schiffsführern bekannt. Viele von ihnen hatten zusammen mit ihm studiert und ihre Laufbahn begonnen. Die anderen hatten ihn während des langen Krieges einmal hier, einmal dort getroffen, überdies standen die Kommandanten über das Hauptquartier ohnehin in relativ enger Verbindung. Hier gab es inzwischen wohl niemanden mehr, der nicht wusste, dass Kornelius rückhaltlos die Absetzung des Imperators im Sinn hatte.

Kornelius deutete auf den Ersten Offizier und nickte langsam. Er war ein besonnener Mann und hoffte, dass seine Besonnenheit die Gefahr mindern konnte. Gleichzeitig wusste er ganz genau, dass die Stimmung hochexplosiv war. Sein Erster Offizier, ein hagerer Mann mit langem Haar und einer Stirnnarbe, würde ihn in dieser Hinsicht fabelhaft unterstützen.

»Hör zu, Innerten, du kommst mit. Ich glaube, es wird das Vernünftigste sein. Getray, Sie bitte auch. Seit der Kristallprinz deutlich sichtbar aufgetaucht ist, hat sich alles in einen brodelnden Hexenkessel verwandelt. Das einzige, was wir diesen aufgeregten Raumfahrern predigen können, ist kalte Vernunft, Raumanzüge, ein Beiboot und ein Treffpunkt. Veranlasse es bitte. Ich gehe mich anziehen. Klar?«

»Alles klar«, sagte Innerten.

Neunundneunzig von hundert Raumfahrern – das galt mit Sicherheit für die gesamte, noch immer riesige Flotte des Imperiums – waren bedingungslos gegen Orbanaschol, aber für Arkon. Diese Einstellung bedeutete nur scheinbar einen Gegensatz. Sie wollten die Maahks besiegen und zurücktreiben und nichts anderes als Ruhe, Frieden und Wohlstand für das Imperium. Die Art, in der Orbanaschol regierte, war ihnen ein Gräuel.

Getray blickte dem hochgewachsenen Mann nach und wandte sich an Innerten.

»Ich glaube, ich ziehe mich auch in meine Kabine zurück. Sie holen mich, wenn das Verbindungsboot klar ist?«

»Selbstverständlich.«

Auch Innerten war von der Menge der hier versammelten Schiffe überrascht. Er wusste, dass Kornelius etwa die Hälfte erwartet hatte, nicht mehr. Das war ein gutes Zeichen, denn viertausend Schiffe stellten einen Machtfaktor ersten Grades dar. Und das war auch gleichzeitig die Gefahr dabei. Nicht jeder der Kommandanten der Meutererschiffe hatte den ausgewogenen Charakter Kornelius'. Innerten ließ von der Funkzentrale die verschiedenen Schiffe anrufen, ordnete an, dass eine Mannschaft ein Beiboot klarmachen sollte und versprach, innerhalb einer halben Stunde an Bord eines Großkampfschiffs zu sein. Dort hatten sich bereits die wichtigsten Kommandanten versammelt. Die Nachricht, dass Kornelius eingetroffen war, löste offensichtlich bei der Versammlung starke Erleichterung aus.

 

*