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Nr. 354

 

Sperco und der Fremde

 

Auf der Welt ohne Flügel

 

von Hans Kneifel

 

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Pthor, dessen Horden Terra überfallen sollten, hat sich längst wieder in die unbekannten Dimensionen zurückgezogen, aus denen der Kontinent des Schreckens urplötzlich materialisiert war.

Atlan und Razamon, die die Bedrohung von Terra nahmen, gelang es allerdings nicht, Pthor vor dem Start zu verlassen. Der ungebetene Besucher ging wieder auf eine Reise, von der niemand ahnt, wo sie eines Tages enden soll.

Doch nicht für lange! Denn der überraschende Zusammenstoß im Nichts führte dazu, dass der »Dimensionsfahrstuhl« Pthor sich nicht länger im Hyperraum halten konnte, sondern zur Rückkehr in das normale Raum-Zeit-Kontinuum gezwungen wurde.

Und so geschieht es, dass Pthor auf dem Planeten der Brangeln niedergeht, nachdem der Kontinent eine Bahn der Vernichtung über die »Ebene der Krieger« gezogen hat.

Natürlich ist dieses Ereignis nicht unbemerkt geblieben. Sperco, der Tyrann der Galaxis Wolcion, schickt seine Diener aus, die die Fremden ausschalten sollen. Darauf widmet sich Atlan sofort dem Gegner. Um ihn näher kennen zu lernen und seine Möglichkeiten auszuloten, begibt sich der Arkonide zu den Spercoiden.

Atlan erreicht als Gefangener das Ziel, das er sich setzte. Er wird in das Hauptquartier des Tyrannen von Wolcion gebracht – und damit kommt es zur Konfrontation: SPERCO UND DER FREMDE ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Sperco – Tyrann von Wolcion.

Atlan – Der Arkonide soll spercotisiert werden.

Alför, Norc und Körz – Braisische Leibwächter Spercos.

Slosc – Atlans Todfeind.

Tancai – Die Braisin erwartet ein Junges.

1.

 

Die turmartigen Wohnbäume waren aus wuchtigen, grauen Quadern zusammengesetzt. Vom Boden führten geschwungene Treppen zu den einzelnen Eingängen. Man sagte, dass die Architektur auf dem Planeten Roppoc ein niedrigeres Abbild der Wolkenstadt des Garmanago-Landes war. Das stechende Licht des Mondes und die halb verdeckten Lampen machten aus den Säulen der Türme ein Wirrwarr aus Schatten und Helligkeit. Etwa vierzig solcher Säulen drängten sich eng zusammen. Die Treppen wirkten wie hochgekrümmte Wurzeln. Die Stege, mit denen viele Türme untereinander verbunden waren, sahen wie abgestorbene oder abgesägte Äste aus. Körz, der zuverlässige Wächter, blieb stehen, als er bei dem großen, blattlosen Baum angekommen war.

»Wirklich!«, staunte er. »So muss Nikhor ausgesehen haben, die Stadt, aus der Sperco gekommen ist.«

Aqiroda-Bäume aus Stein, das waren die Wohntürme. Die kleinen Wohnzellen, nichts anderes als scheibenförmige Abschnitte der zylindrischen Säulen, konnten mit einiger Phantasie als späte Nachkommen der »Nester« angesehen werden. Aus diesen ehemaligen Baumplattformen kam das Volk der Braisen, das Sperco hervorgebracht hatte.

»Mein Dienst für heute ist beendet«, murmelte der Braise und ging wieder weiter. Um viele Teile der Umfassungsmauern und zwischen den Türmen rankten sich lange, blattlose Gewächse. Ein Tyrph-Baum reckte seine kahlen Äste in die Nacht. Aus einigen Fenstern und Eingängen hinter den Kanzeln drangen mildes Licht und leise Stimmen.

Körz war ein großer, schlanker Braise mit silbergrauem Fell und großen, leuchtenden Augen. Seine langen Beine zeigten dicke Muskeln und scharfe Krallen. Er wohnte, zusammen mit Tancai, am Rand der riesigen Burg MOAC. Viele Braisen, die Aufseherfunktionen unter den Truppen und Robotern Spercos versahen, wohnten hier in den Türmen. Körz sprang das Gewirr der Treppen hinauf und öffnete die Tür seiner Wohnung.

»Du kommst spät«, begrüßte ihn Tancai.

»Sperco erwartet ein Raumschiff. Er ist wütend, weil es den Fachleuten abermals nicht gelang, ihn fliegen zu lassen. Viele werden bestraft werden. Deshalb konnte ich nicht früher kommen.«

Sie legten ihre Hände gegeneinander. Tancai war aufgeregt und schwach; sie trug das Ei schon seit mehreren Tagen. Sie hofften, dass es ein weiblicher Braise werden würde, aber auch ein Junge war ihnen lieb.

»Es ist selten, dass ein Raumschiff landet«, sagte Tancai.

»Ich weiß. Auf Roppoc darf solange nichts und niemand fliegen, bis es Sperco gelungen ist.«

Die Blätter der Bäume rund um MOAC wurden entfernt, während sie noch grün waren. Es gab Moose und viele Gräser, aber kein einziges fallendes Blatt durfte den Unwillen des Tyrannen erregen. Weder Körz noch Tancai konnten sich erinnern, jemals einen Vogel oder ein Fluginsekt in der Nähe MOACS gesehen zu haben. Körz legte den Waffengürtel ab und zog sich zurück.

»Ich möchte, dass unser Kind fliegt«, sagte zu seiner Überraschung Tancai, als sie sich am Tisch gegenübersaßen.

Er starrte sie erschrocken an. Körz dachte an die Spercoidenanzüge, die geöffnet wurden, worauf sich der Insasse in lautlosem Feuer auflöste. Der gerechte Lohn für Ungehorsam oder Versagen. Oder an die Diener, die mitsamt den Anzügen verbrannten.

»Sag es niemals wieder!«, zischte er. »Die Spercoiden werden unserem Kind ebenso die Flügel stutzen wie dir und mir und allen anderen.«

Sie hob den Kopf und sah durch das Fenster hinaus zu den Sternen und zur Mondscheibe.

»Ich habe geträumt«, sagte Tancai leise. »Von einer Zeit, als die Braisen die Luft beherrschten.«

»Die Zeit wird kommen«, entgegnete Körz leise. »Sprich nicht mehr davon. Das ist Verrat an Spercos Gesetzen. Willst du, dass er dich bestraft?«

»Nein«, antwortete Tancai. »Aber ich kann mir die eigenen Träume nicht verbieten.«

»Dann sorge dafür, dass niemand deine Träume erfährt«, riet Körz seiner Gefährtin. »Wer von Sperco bestraft wurde, kann nicht mehr träumen.«

»Ich werde es versuchen.«

Mühsam beruhigt stand Körz auf und trat ans Fenster. Gegen den Nachthimmel hob sich der Koloss MOAC deutlich ab. MOAC beherrschte eine riesige Ebene, und soweit das Auge reichte, gab es nichts, das flog oder so wirkte, als fliege es.

Auch Sperco flog nicht. Noch immer nicht.

2.

 

Der schwere Sessel, mit dickem Fell ausgeschlagen, war speziell für Sperco angefertigt worden. Er saß verkrümmt vor der Arbeitsplatte und stützte das spitze Kinn in die Klauen. Ein akustisches Signal durchschnitt die Stille. Der persönliche Diener wollte den Raum betreten.

Spercos Klauenfinger zuckte vor und berührte einen Sensor. Das Bild auf einem riesigen Schirm verblasste, verschwand aber nicht völlig. Von hier aus verkehrte Sperco mit den Wachstationen, die über Roppoc schwebten und die wichtigsten Knoten des ungeheuren Nachrichtennetzes darstellten.

Der Druck auf einen anderen Kontakt ließ den Riegel zurückgleiten. Eine Tür schob sich geräuschlos auf. Ein Spercoide trat ein und blieb in achtungsvollem Abstand stehen.

Sperco fragte ungeduldig: »Was gibt es?«

»Die WAHRHAFTIGKEIT, o Herr, befindet sich im Anflug. Der Kommandant bittet, wegen der Dringlichkeit des Problems auf Roppoc landen zu dürfen.«

»Slosc und der Fremde sind an Bord und bewacht?«, erkundigte sich Sperco.

»So ist es, Herr.«

»Wann kann das Schiff landen?«

»In der Morgendämmerung, Herr«, erwiderte der persönliche Diener.

»Ich warte auf die beiden«, erklärte der Tyrann. »Sie sollen sofort nach der Landung hierher gebracht werden.«

»Selbstverständlich, Herr.«

»Der Frevel wird gesühnt werden«, sagte Sperco leise und scharf. »Sperco hat die Macht.«

Der Diener zog sich einige Schritte zurück.

»Die Spercotisierten sind seine Diener.«

Der Spercoide in dem Raumanzug verließ die kleine Halle. Sperco lehnte sich zurück und spürte wieder einmal seine verkümmerten Flügel und seine körperliche Hinfälligkeit. In diesem Raum MOACS herrschte er uneingeschränkt über jeden und alles. Ein Viertel Tausend Sonnensysteme mit insgesamt 498 Planeten gehörte zu seinem Herrschaftsbereich. Sechsunddreißigtausend Raumschiffe durchpflügten Spercos Imperium. Im Augenblick sah es so aus, als wäre jener geheimnisvolle Fremde mit Namen Botosc der einzige, der sich ihm entgegenzustellen wagte.

Sperco nahm nach einigen Sekunden weitere Schaltungen vor. In barschem Ton forderte er die Spercoiden in der Raumstation über Roppoc auf, mit der Weitergabe der Informationen aus seinem Imperium fortzufahren.

 

*

 

Ein Bild von grandioser Einsamkeit entfaltete sich.

Die ersten Strahlen der Sonne legten sich über die riesige Ebene. Zwischen den Gräsern erhoben sich die Stelzvögel mit den prächtigen Schwänzen und den gestutzten Flügeln. Ein dunkelgrüner Teppich von Gras breitete sich bis zum Horizont aus. Die Bäume in dieser Grasfläche trugen kein einziges Blatt.

Viele der Bäume waren abgestorben. Andere, die noch nicht so alt waren, trugen winzige, lederartige Knospen. Die Stelzvögel rissen ihre Hälse hoch und rannten einige Schritte davon, als aus dem großen Tor von MOAC drei Wagen hervorschossen und über die Grenzlinie fuhren. Sie rasten auf der breiten Straße in die Richtung des Raumhafens.

Ein fernes Donnern kam durch die Morgennebel.

Dann senkte sich in der noch dunklen, nebelverhangenen Zone im Westen von MOAC ein Raumschiff herunter und landete. Ein letztes Aufdröhnen der Triebwerke, dann herrschte wieder Ruhe.

Es war außergewöhnlich selten, dass Sperco einem Raumschiff die Landung und den Start auf dem winzigen Raumhafen von Roppoc erlaubte.

Jeder Spercoide, der die Geräusche des landenden Schiffes hörte, wusste jetzt, dass etwas Ungeheuerliches zu erwarten war.

 

*

 

Die Erschütterungen hörten auf.

Das Schiff senkte sich weich auf die Landeteller. Nach einem letzten Aufbrüllen der Triebwerke erwachte Botosc. Er richtete sich auf und hob den Kopf.

Du bist wahrscheinlich auf Spercos Planet. Dein Ziel scheint erreicht zu sein, meldete der Extrasinn.

Atlan trug keinen Spercoidenanzug mehr.

Einerseits war seine letzte Tarnungsmöglichkeit hiermit verbaut. Er hatte keine echte Chance mehr, sich zu verbergen. Andererseits war die unerträgliche psychische Belastung vorbei, die ihn zu einem emotionellen Krüppel machen konnte. Nicht länger war er mehr der Sklave dieser finsteren Einflüsterungen, die das Verweilen in diesem dumpf riechenden Anzug mit sich brachte. Atlan schwang seine Füße von der harten Pritsche der primitiven Kabinenzelle, in der man ihn gefangen hielt.

»Nun wird sich zeigen«, murmelte er im Selbstgespräch, »was es mit der WAHRHAFTIGKEIT auf sich hat.«

Er meinte es zweideutig. Er konnte sich unschwer ausrechnen, dass er als Fremder erkannt worden war. Sein Ruf war ihm vorausgeeilt. Falls das Schiff tatsächlich auf dem Planeten gelandet war, auf dem der Tyrann Sperco lebte, war er in höchster Gefahr.

Und trotzdem: Er fieberte dem Augenblick entgegen, in dem er Sperco gegenübergestellt wurde. Seine Erfahrungen, Tyrannen und Diktatoren betreffend, waren einschlägig.

Natürlich hatten die Raumsoldaten der WAHRHAFTIGKEIT Atlan und Slosc längst getrennt. Dass der ehemalige Kommandant der BESCHEIDENHEIT ihn erbittert hasste, war völlig klar. Dreimal hatte Slosc versucht, ihn umzubringen.

Atlan schloss langsam die Schnallen seiner Stiefel.

Er fragte sich besorgt, ob er das Hauptquartier Spercos jemals lebend verlassen würde. Er kannte sein Überlebenspotenzial; es war sehr hoch, wie er sich selbst gegenüber bewiesen hatte. Loors und Atlantis oder Pthor lagen unvorstellbar weit zurück. Gab es eine Möglichkeit, nach Pthor oder gar nach Terra zurückzukehren?

Atlan blieb auf der Kante des Lagers sitzen und wartete.

Rund fünf Minuten später hörte er knarrende Stimmen und schwere Schritte auf dem stählernen Schiffskorridor vor seiner Zelle. Aus einem völlig unerklärlichen Grund hatte er keine Furcht vor dem, was ihn erwartete.

Die Tür öffnete sich.

Ein halbes Dutzend von Spercoiden drängte sich auf dem Korridor zusammen. Zwei von ihnen kamen in sein primitiv ausgestattetes Gefängnis herein und richteten ihre schweren Strahlwaffen auf ihn.

Inzwischen vermochte der Arkonide die Sprache der Spercoiden zu verstehen, selbst wenn er keinen Anzug trug. Wenn er das eine oder andere Wort oder diese oder jene Wendung nicht verstand, war er in der Lage, die Bedeutung zu erraten.

»Wir sind auf Roppoc gelandet!«, sagte einer der Wächter. Er trug außer einer Reihe von weißen Punkten um einen Anzugbuckel unterhalb des Kopfteils keinerlei Zeichen.

»Was bedeutet das für mich?«, fragte Atlan und stand auf.

Ob der Spercoide ihn verstanden hatte oder nicht, er antwortete jedenfalls:

»Sperco hat befohlen, dich sofort vor ihn zu bringen. Komm!«

Atlan ging langsam auf die Schottöffnung zu. Neben dem Kommando der Spercoiden entdeckte er zwei hochgewachsene Fremdwesen. Sie ähnelten riesigen Fledermäusen. Ihre Hände und Füße waren mit gut ausgebildeten Klauen ausgestattet. Auch sie waren mit langläufigen Energiewaffen ausgerüstet.

»Wer ist das?«, fragte der Arkonide und deutete auf die beiden Wesen, die er nicht kannte.

»Das sind Braisen. Zuverlässige Wächter. Es sind Angehörige der Elitetruppe Spercos«, war die knarzende Antwort.

»Sie sehen aus«, sagte Atlan provozierend, »als wären sie einst die Herrscher der Winde und Wolken gewesen. Aber jetzt, da ihre Flügel gestutzt sind, taugen sie nur noch zu niederen Aufgaben.«

Er hatte sofort bemerkt, dass man ihre Flügel gewaltsam gestutzt hatte. Offensichtlich war dies in ihrer frühesten Jugend geschehen. Er sah in der spiegelnden Wand des Korridors die hässlichen Narben zwischen den Schultern der Fledermauswesen.

»Keine Unterhaltungen. Schnell, dort entlang!«, schnarrte einer der Spercoiden.

»Selbstverständlich«, murmelte Atlan und folgte ihnen.

Die grauhäutigen Wesen waren fast so groß wie er selbst. Sie bewegten sich tatsächlich so, als wären sie noch vor einigen Generationen virtuos durch die Luft geflogen. Aber ein Blick auf die starken Schenkelmuskeln belehrte Atlan, dass sie das Gehen gewohnt waren.

Warum hatte man dann ihre Flügel gestutzt? Wer?

Interessante Aspekte!, sagte der Logiksektor.

Die Spercoiden trieben ihn hastig den langen Korridor hinunter. Immer wieder bemerkte der Arkonide, dass sie vor den Fledermauswesen eine gewisse Scheu hatten. In der Bodenschleuse näherte sich ihnen eine andere Gruppe. Deutlich abgesetzt von den anderen bewegte sich in deren Mitte ein Spercoide. Ein schneller Blick zeigte Atlan, dass die charakteristischen Färbungen einiger Noppen des Anzugs vorhanden waren. Slosc! Und kaum, dass Slosc des Arkoniden ansichtig wurde, schleuderte er mit verzweifelter Kraftanstrengung seine Bewacher zur Seite und warf sich auf den anderen Gefangenen. Aus dem Helm unter der ovalen Quarzscheibe ertönte wütendes Gebrüll.

»Du bist an allem schuld! Sperco wird mich bestrafen. Aber vorher bringe ich dich noch um!«, gellte Slosc.

Atlan sprang geschickt zur Seite. Der erste Angriff des ehemaligen Raumschiffkommandanten ging ins Leere. Die Wächter sprangen vor und umringten Slosc, schlugen mit den Kolben ihrer Waffen auf ihn ein und schrien durcheinander.

»Trennt sie!«

»Er will ihn töten!«

»Sperco hat befohlen, beide lebend zu ihm zu bringen ...!«

Ein Keil von Raumanzügen schob sich zwischen Slosc und den Arkoniden. Man trieb sie in höchster Eile aus der Schleuse, die Rampe hinunter und auf einige wartende Fahrzeuge oder Gleiter zu.

Erst, als eines der Vogelwesen die Bewegung des Anzugöffnens machte, hörte die Gegenwehr des ehemaligen Kommandanten auf. Zwei Gruppen bildeten sich. Atlan sah, dass der Raumhafen offensichtlich ziemlich klein war, und dass er von Büschen mit schwarzen, blattarmen Zweigen und einem saftigen, kurzen Rasen umgeben war. Zu seiner Verwunderung warteten auf ihn und Slosc keine Gleiter, sondern Fahrzeuge mit kleinen Rädern.

Als man sie die Rampe hinuntertrieb, hatte er Gelegenheit, die Vogelwesen genau zu betrachten.

Sie waren groß, schlank, kräftig und geschmeidig. Eine gewisse Traurigkeit oder Gemessenheit beherrschte sie. Die langen, weißlich schimmernden Narben machten deutlich, dass die Schwingen sehr groß und kräftig geworden wären – wenn man sie nicht amputiert hätte. Verstümmelte man auf Spercos Befehl diese Flugwesen?, überlegte sich Atlan.

Vielleicht ist es Mode auf diesem Planeten? Alles ist möglich!, mischte sich der Extrasinn in seine Gedanken.

Vor dem ersten Fahrzeug wandte sich eines der Fledermauswesen an Atlan und sagte, schwer verständlich in der Sprache der Spercoiden:

»Ich bin Norc. Der andere Zuverlässige Wächter heißt Alför. Mache keinen Fluchtversuch, denn sonst müssten wir dich töten.«

Atlan verstand sie mühsam und versuchte, ihnen verständlich zu antworten.

»Keine Sorge«, sagte er langsam. »Ich bin begierig, den Tyrannen Sperco kennen zu lernen.«