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Nr. 369

 

Das kalte Feuer

 

Auf dem Weg nach Gynsaal

 

von Horst Hoffmann

 

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Pthor, der Kontinent des Schreckens, hat sich auf Loors, dem Planeten der Brangeln, lange genug aufgehalten, um es Atlan zu ermöglichen, Spercos, des Tyrannen der Galaxis Wolcion, Gewaltherrschaft ein jähes Ende zu setzen und den unterdrückten Völkern die verlorene Freiheit wiederzugeben.

Inzwischen ist Pthor zu neuem Flug durch den Kosmos gestartet. Eingeleitet wurde der Start durch den »Ruf des Wächters«, der fast alle Lebewesen auf Pthor in tiefen Schlaf versinken ließ, und durch das Erscheinen des »schwarzen Kontrolleurs«.

Um zu verhindern, dass Pthor wieder der Kontrolle der mysteriösen Beherrscher der Schwarzen Galaxis anheimfällt, macht sich Atlan, der dank dem Goldenen Vlies nicht in Tiefschlaf verfallen ist, auf den Weg zur »Seele« von Pthor. Doch es gelingt Atlan nicht, auf die Steuerung Einfluss zu nehmen. Statt dessen wird der Arkonide auf die »Dimensionsschleppe«, den Ableger Pthors, verschlagen, der eine kleine Welt für sich bildet.

Dort hat der Arkonide inmitten von Eis und Schnee und unter den Clanocs, den Ausgestoßenen von Pthor, bereits eine Reihe von gefährlichen Abenteuern bestanden. Gegenwärtig ist Atlan zusammen mit Dorstellarain, seinem neuen Gefährten, auf dem Weg nach Gynsaal, denn nur von dort aus kann er hoffen, nach Pthor zurückzukehren.

Auf seinem Weg trifft der Arkonide Pama, die Para-Pyromanin. Sie beherrscht DAS KALTE FEUER ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan und Dorstellarain – Der Arkonide und der Clanoc auf dem Weg nach Gynsaal.

Grizzard – Ein Fremder in Kennons Körper.

Pama – Eine junge Para-Pyromanin.

Welk und Pforeilt – Diener der Herren von Gynsaal.

Wommser – Der Symbiont geht eine neue Verbindung ein.

1.

Wommser: Begegnung auf Pthor

 

Stark vereinfacht ausgedrückt, bestand Wommser je zur Hälfte aus Normal- und Antimaterie. Zumindest waren dies die beiden Komponenten, aus denen er hervorgegangen war.

Wommser existierte als energetisches Gebilde irgendwo zwischen den Existenzebenen, geschützt durch eine ihn umgebende Sphäre, sein Dimensionsnest. Diese Sphäre sorgte dafür, dass er nicht aus dem komplizierten Gleichgewicht gebracht werden konnte, in dem sich die beiden gegensätzlichen Komponenten seines Organismus befanden und schützte ihn gleichzeitig vor Energieverlusten.

Im Dimensionsnest konnte Wommser sich wieder »aufladen« und seinen Energiehaushalt in ein neues stabiles Gleichgewicht bringen, wenn er von einem seiner Ausflüge zu seinem Elter Kolphyr zurückkehrte.

Inzwischen wusste Wommser, dass er einen mehr oder weniger regelmäßigen Kontakt mit Kolphyr brauchte, um leben zu können.

Niemand konnte sagen, welchem Umstand Wommsers Existenz zu verdanken war. Streng betrachtet, durfte es ein Wesen wie ihn überhaupt nicht geben. Möglicherweise war Kolphyrs Velst-Schleier der Grund dafür, dass es nach der Samenablage des parasitären Vogelwesens auf dem Fluss Xamyhr unter Kolphyrs neutralisierender »Haut« zur Zellwucherung gekommen war.

Wommser wusste es nicht, und er kam nicht dazu, über seine Existenz nachzudenken.

Die Schattenballungen in den Dimensionskorridoren, in die Wommser hineingetrieben war, zehrten an seinem Nest. Bald würden sie alle Energien der Sphäre in sich aufgenommen haben.

Dann war Kolphyrs Symbiont ihnen ebenso schutzlos ausgeliefert wie alles, das in ihre Netze geriet. Sie lauerten an vielen Stellen. Es war nicht auszuschließen, dass auch Pthor auf seiner Reise in sie hineingeraten würde.

Dies war ein Grund dafür, dass Wommser den Elter aufsuchen musste. Der zweite und weitaus wichtigere war der, dass Wommser einen erneuten Kontakt brauchte, um weiter existieren zu können. Auf eine unbegreifliche Art und Weise war er an Kolphyr gebunden und auf ihn angewiesen. Wommser hatte dies selbst erst vor kurzem erkannt, nachdem eine weitere »Hilfeleistung« für den Elter und seine Freunde nicht mehr unbedingt nötig gewesen war und Wommser sich zurückgezogen hatte, um verlorene Kräfte zurückzugewinnen.

Doch auch das war nun nicht mehr möglich. Der Zeitpunkt, an dem die Sphäre sich unter dem Würgegriff der Schattenballungen auflösen würde, stand unmittelbar bevor.

Es gab nur eine Rettung für den Dimensionssymbionten: Kolphyr.

Er war aber nicht mehr in der Lage, Kolphyrs psionische Impulse, die ihm bisher als Bezugspunkt gedient hatten, zu empfangen. Dies lag entweder an Wommser selbst oder an Kolphyr, dem Elter und Bezugspartner.

Die Schattenballungen griffen ungestümer denn je an. Wommser musste versuchen, Kolphyr trotz allem zu finden.

Er sog die verbliebene Energie aus der Sphäre und staute sie in sich auf. Dann gab er sie schlagartig frei. Die Schattenballungen schlugen hinter ihm zusammen, als er sich auflöste, um im gleichen Augenblick über Pthor zu rematerialisieren.

Die Erleichterung darüber, dass er die Welt seiner Geburt erreicht hatte, wich dem Entsetzen, als er auch hier keine Impulse des Bezugspartners auffangen konnte.

Und nicht nur das. Ganz Pthor schien tot zu sein.

Da der von Kolphyr ausgehende Leitimpuls nicht mehr existierte, war das Wesen an jenem Ort materialisiert, wo das letzte Zusammentreffen mit dem Elter stattgefunden hatte, in der Senke der verlorenen Seelen.

Wommser war von einem Feld umgeben, das ihn von der Umgebung vollkommen abschloss, so dass es nicht zum todbringenden Energieaustausch kommen konnte. Einem Beobachter wäre er als halbtransparente, vogelähnliche Gestalt von etwa einem Meter Größe erschienen, die knapp über dem Boden schwebte.

Doch es gab niemanden, der ihn hätte sehen können.

Wommser begann zu ahnen, dass das Ausmaß dessen, was sich auf Pthor ereignet hatte, seine schlimmsten Befürchtungen bei weitem übertraf.

Wenige hundert Meter entfernt stand ein riesiges Zelt, vor dessen Eingang mehrere große, schlanke Gestalten wie tot auf der Erde lagen.

Vorsichtig schwebte das Wesen auf den Eingang zu, wissend, dass jede Bewegung wertvolle Energie kostete. Energie, die ihm vielleicht fehlen würde, um zu Kolphyr zu gelangen, wo er sich wieder »aufladen« konnte. Nur dann war er in der Lage, ein neues Dimensionsnest zu schaffen, in dem er sicher vor dem Zugriff der Schattenballungen war.

Wommser schwebte ins Zelt. Was er sah, ließ den letzten Rest Hoffnung schwinden.

Tausende von verschiedenartigen Lebewesen in einem todesähnlichen Zustand. Sie lebten, aber ihre Lebensfunktionen waren auf ein Minimum reduziert worden.

Wommser ahnte nicht, dass er es nur dem Neutralisationsfeld zu verdanken hatte, dass er nicht ebenfalls sofort nach der Materialisation von der Lähmung befallen wurde.

Kein Zeichen von Leben – kein Signal, das ihn zum Bezugspartner führen konnte.

Einen Augenblick dachte Wommser, Pthor könnte ebenfalls in die Netze der Schattenballungen getrieben worden sein. Doch dann hätte er diese spüren müssen. Die Möglichkeit schied aus.

Was war dann geschehen?

Unheimliche Stille lastete über dem Land. Wommser bezweifelte nicht, dass es überall auf Pthor ähnlich aussah.

Und doch war es schwer vorstellbar, dass es in diesem gigantischen Schmelztiegel unterschiedlichster Lebensformen niemanden geben sollte, der immun gegen die Lähmung war.

Wommser schwebte aus dem Zelt. Wieder lauschte er, und wieder wurde er enttäuscht.

Ohne die Leitimpulse würde er Kolphyr nicht finden können. Und ohne Kolphyr war er zu schnellem Tod verurteilt. Schon jetzt ließen seine Kräfte schnell nach. Die Konzentrationsfähigkeit schwand. Lange würde er das Neutralisationsfeld nicht mehr aufrechterhalten können. Die Folgen könnten nicht nur für ihn, sondern für ganz Pthor verheerend sein.

Unbändige Trauer erfüllte das sensible Wesen. Es war viel zu schwach, um sich noch einmal kontrolliert in den Raum zwischen den Existenzebenen zu katapultieren.

Verzweifelt suchte der Dimensionssymbiont nach einem Ausweg. Er schwebte über einem der Gelähmten und gab vorsichtig und genau dosiert energetische Ströme ab, versuchte ihn auf die gleiche Weise zu beeinflussen, wie es ihm schon vorher bei den Wesen auf der Welt Loors gelungen war, die sich »Brangeln« nannten.

Doch selbst der direkte Eingriff ins Willenszentrum vermochte die Gelähmten nicht aus ihrer Starre zu reißen.

Wommser empfand schreckliche Angst. Er fühlte, wie seine Gedanken außer Kontrolle zu geraten drohten. Jeden Augenblick konnte das Feld, nicht mehr als ein dünnes neutralisierendes Häutchen, das die gegensätzlichen Energien umschloss, sich auflösen.

Wommser schrie nach Kolphyr. Sein psionischer Ruf überzog Atlantis und verhallte ungehört jenseits des Wölbmantels.

Kolphyr antwortete nicht.

Der Elter war von der gleichen Starre befallen wie alle anderen Wesen auf Pthor – irgendwo in den Weiten dieses rätselhaften Kontinents. Hilflos und einer Macht ausgesetzt, die anscheinend alles Leben auf Pthor unter ihre Kontrolle gebracht hatte.

Unter normalen Umständen hätte Wommser von seinem Dimensionsnest aus die Vorgänge, die zur Katastrophe geführt hatten, beobachten und möglicherweise rettend eingreifen können. Doch der Kampf gegen die Schattenballungen hatte all seine Aufmerksamkeit gefordert. Auch hierbei hatte er sich verausgabt. Wommser war in der Lage, einen künstlichen Energiestau herbeizuführen und Normal- wie Antimaterie schlagartig und gebündelt auf ein Ziel hin abzustoßen, wo sie aufeinandertrafen und reagierten. Doch auch das hatte die Dunkelelemente nicht aufhalten können.

Wommser sah nur noch eine Möglichkeit, eine Katastrophe unabsehbaren Ausmaßes von Pthor und seinen Bewohnern abzuwenden.

Er schwebte vom Zelt fort und stellte jede Energieabgabe nach außen ein. Zum letzten Mal sammelte er die ihm verbliebenen Kräfte und staute die Energien, die sich aus dem gegenseitigen Wirken der beiden materiellen Zustandsformen entwickelten, um sich ins Unbekannte zu katapultieren. Er würde entmaterialisieren und wahrscheinlich irgendwo am Rand der Dimensionskorridore als sich verflüchtigende Energiewolke erscheinen. Hiervon würde er nichts mehr bewusst wahrnehmen.

Seltsamerweise dachte Wommser gerade in diesen Augenblicken vor dem Tod daran, dass er eigentlich niemals eine richtige Heimat gehabt hatte, kein Wesen, das ihm glich. Er liebte Kolphyr wie ein Kind seine Mutter oder den Vater, doch beide trennten Welten.

Noch einmal spürte der Dimensionssymbiont tiefe Trauer. Es gab niemanden, zu dem er wirklich gehörte. Was also hielt ihn, jetzt wo auch Kolphyr schwieg, noch am Leben?

Die erforderlichen Energien hatten sich aufgebaut. Wommser ließ seine für einen Menschen unbegreiflichen Sinne noch einmal über die Senke schweifen, dann konzentrierte er sich auf die Entmaterialisierung.

Genau das war der Augenblick, in dem er den Impuls empfing.

Seine jäh aufbrausende Hoffnung wurde zerstört, als er erkennen musste, dass er nicht von Kolphyr ausging. Aber es gab noch ein anderes Wesen, das lebte und nicht von der Lähmung befallen zu sein schien. Auf Wommser wirkte der Impuls, der sich allmählich in seiner Intensität steigerte, wie ein Licht im endlosen Dunkel des Todes.

Und es war artverwandtes Leben, das ihn aussandte!

Wommser wurde von seinen plötzlich aufbrausenden Gefühlen übermannt. Die Euphorie war stärker als alles rationale Denken. Er spürte, dass das artverwandte Wesen in der Lage war, ihm das zu geben, was er am dringendsten benötigte: Energie, um das Neutralisationsfeld aufrechterhalten zu können.

Er entmaterialisierte, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Alle aufgestaute Energie wurde mit einem Mal frei. Wommser befand sich in einem Rauschzustand. Es kam ihm gar nicht zu Bewusstsein, dass die auf die Impulsquelle gerichteten Energien diese mit größter Wahrscheinlichkeit umbringen würden.

Die flimmernde, vogelähnliche Erscheinung neben dem von Dellos errichteten Zelt löste sich auf.

Im gleichen Augenblick bäumte sich eine junge, unbekleidete Frau am Rand einer Mulde, nicht weit von der Senke der verlorenen Seelen entfernt, wie unter furchtbaren Qualen auf. Violettes Licht umspielte für Sekunden ihren schlanken, kupferfarbenen Körper. Die langen, bis zu den Ellbogen reichenden Haare schienen aufzuglühen. Ihr Mund öffnete sich, doch kein Laut kam daraus hervor. Die weit aufgerissenen Augen versprühten Blitze. Lichtspeere schossen in alle Richtungen. Was von ihnen erfasst wurde, explodierte in phantastischen Leuchterscheinungen.

Dann verschwand das Licht.

Die Frau starrte einen Augenblick ins Leere, dann gaben ihre Beine nach.

Sie schrie in Panik, weil sie nicht wusste, was in diesen Augenblicken mit ihr geschah. Vielleicht musste sie sterben. Dies wäre unter anderen Umständen nichts gewesen, was sie fürchtete.

Doch sie wartete vergeblich auf den Ruf der Höheren Welten. Mit dem Ruf zu sterben, wäre der Beginn eines neuen Lebens für sie gewesen. Schweigen. Dunkel. Und dann trieb ihr Bewusstsein ins Nichts.

2.

Atlan: Die Zarmack-Blasen

 

Atlan sah seinen Begleiter fragend an. Dorstellarain nickte. Er fühlte sich kräftig genug, um den Weg fortzusetzen.

Der eisige Wind blies den beiden Männern ins Gesicht. Atlan war durch den Anzug der Vernichtung vor der Kälte geschützt, Dorstellarain durch die dicke Pelzbekleidung.

Schweigend schritten sie in die Eislandschaft hinein. Irgendwo vor ihnen musste sich das mysteriöse Gynsaal befinden. Die Schaltzentrale der Dimensionsschleppe war Atlans einzige Hoffnung auf eine Rückkehr nach Pthor und eine Beeinflussung der Verhältnisse auf dem Dimensionsfahrstuhl.

Während Dorstellarain in einer Schneehöhle ein paar Stunden geschlafen hatte, hatte der Arkonide Zeit gefunden, um über ihre Lage nachzudenken.

Vieles, was er in den letzten Tagen erlebt hatte, erinnerte ihn an die ersten Abenteuer auf Pthor, als er mit Razamon das urplötzlich aufgetauchte Neue Atlantis durchstreifte und zunächst vergeblich versuchte, einen Sinn in das Durcheinander zusammengewürfelt erscheinender Rassen und Kulturen zu bringen, die niemals von selbst in derart kleinen Gebieten und in unmittelbarer Nachbarschaft anderer, oft völlig anders gearteter Völker entstanden sein konnten.

Natürlich bildeten hier die Clanocs eine Ausnahme. Sie waren von Pthor aus hierher verschleppt worden, weil sie für die ehemaligen Herrscher zu einer Gefahr geworden waren. Doch das merkwürdige Insektenvolk der Xacoren – bildete es einen Sonderfall, oder gab es in der Dimensionsschleppe weitere Rassen, die man irgendwann einmal hier angesiedelt hatte?

Nicht einmal Dorstellarain kannte die Ausdehnung der Dimensionsschleppe, die Pthor in einen n-dimensionalen Kontinuum auf seiner Reise begleitete und einen Korrekturfaktor bildete, falls auf Pthor unvorhergesehene Ereignisse eintraten, die den Dimensionsfahrstuhl daran hinderten, den Zweck zu erfüllen, zu dem er vor länger Zeit auf die Reise geschickt wurde.

Solche Ereignisse waren eingetreten. Die Herren der FESTUNG lebten nicht mehr.

Von der Dimensionsschleppe aus wurde nun versucht, Pthor auf direktem Weg in die Schwarze Galaxis zu steuern, wo die neuen Herrscher jener Macht hilflos ausgeliefert sein würden, die Atlantis als ihr Werkzeug benutzte.

Dies galt es unter allen Umständen zu verhindern. Deshalb waren Atlan und Dorstellarain auf dem Weg nach Gynsaal, wo alle Fäden zusammenliefen. Außerdem konnten vermutlich von Gynsaal aus die VONTHARA-Anlagen abgeschaltet werden, und Atlan musste das von den Robotern geraubte Steuerelement finden, ohne das La'Mghor Atlantis nicht wieder auf einen stabilen Kurs bringen konnte.

Der Scout Wezzley hatte den beiden Männern den Weg gewiesen, von dem er annahm, dass er nach diesem mysteriösen Ort Gynsaal führte. Atlan hoffte, dass Wezzley sein Volk wohlbehalten erreicht hatte und dafür sorgen konnte, dass es die neugewonnene Freiheit nutzbringend anwendete und diese so lange wie möglich behalten konnte. Denn der Arkonide zweifelte nicht daran, dass man in Gynsaal auf die Vorgänge in Poro-Gheloos aufmerksam geworden war. Die synthetische Königin diente mit ziemlicher Sicherheit einem ganz bestimmten Zweck, der über eine Begrenzung des Nachwuchses hinausging.

Möglicherweise war durch ihre Ausschaltung bereits ein Ungleichgewicht im Gefüge der Dimensionsschleppe entstanden.

Immer wieder blickte Atlan in das ewige Grau des Himmels, das nur manchmal aufbrach und diffuses Licht durchließ. Der Nebel war so dicht, dass man kaum hundert Meter weit sehen konnte.

Mussten er und Dorstellarain nicht damit rechnen, dass man jeden ihrer Schritte beobachtete? Es lag nahe, anzunehmen, dass es auch hier Überwachungsanlagen ähnlich dem Wachen Auge auf Pthor gab.

»Du denkst zuviel nach«, brummte Dorstellarain. »Versuche lieber nicht, dir Gynsaal vorzustellen. Du wirst auf jeden Fall etwas anderes sehen und durch deine Vorstellungen behindert sein, wenn es gilt, sich auf die Realitäten einzustellen. Verdammt, ich muss verrückt gewesen sein, dir zu folgen. Ich hätte mich in der Nähe unseres Schlosses verstecken sollen, dann wäre es mir bald gelungen, die Verräter zu überwältigen und wieder Anführer der Clanocs zu werden.«