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Nr. 393

 

Bastion der Mächtigen

 

Auf dem Planeten der verrückten Roboter

 

von Horst Hoffmann

 

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Als Atlantis-Pthor auf seinem Weg durch die Dimensionskorridore den Korsallophur-Stau erreichte, wurde der fliegende Kontinent jäh gestoppt. Von kosmischem Staub und planetarischen Trümmermassen umgeben, konnte der »Dimensionsfahrstuhl« seinen unkontrollierbaren Flug zur Schwarzen Galaxis und den dort lauernden Gefahren nicht mehr fortsetzen.

Doch auch der Korsallophur-Stau enthielt tödliche Gefahren, wie sich alsbald erwies. Der fliegende Kontinent und seine Bewohner bekamen es mit den kriegerischen Krolocs zu tun, den Beherrschern des Staus. Diese spinnenähnlichen Intelligenzen sahen in dem so plötzlich aufgetauchten Weltenbrocken ein Objekt, das es zu erobern und ihrem Herrschaftsbereich einzuverleiben galt.

Dass die Invasion der sieggewohnten Krolocs dennoch misslang, war letztlich nur der rechtzeitigen Rückkehr Atlans und dem Einsatz der GOL'DHOR, des goldenen Raumschiffs, zu verdanken.

Ein weiterer Einsatz des goldenen Raumschiffs schaffte den neuen eripäischen Projektor heran, durch den es Pthor-Atlantis gelang, aus dem Korsallophur-Stau auszubrechen.

Nun, da der Kontinent seinen Flug zur Schwarzen Galaxis wieder aufgenommen hat, gilt es, möglichst viele Erkenntnisse über das Reiseziel Pthors zu gewinnen.

Diesem Zweck dient auch die Expedition zur BASTION DER MÄCHTIGEN ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der König von Atlantis schickt einen Späher in das Machtgebiet der Schwarzen Galaxis.

Sator Synk – Ein Mensch unter Robotern.

Herr Bediennark – Robotbürger von Wolterhaven.

Viedenkork, Heiswell und Tobarstien – Bediennarks Diener.

Jok-3 – Ein verrückter Roboter von Wolterziel.

Prolog

 

Der rasende Flug Pthors in Richtung Schwarze Galaxis ging weiter. Kaum einer der Verantwortlichen auf Atlantis machte sich noch Hoffnungen darauf, die verhängnisvolle Reise des Dimensionsfahrstuhls unter Kontrolle bringen zu können. Man war immer noch vollauf damit beschäftigt, die durch die Schlacht gegen die Krolocs entstandenen Schäden zu beseitigen und die wichtigsten Anlagen Pthors zu reparieren.

Jeder, der über die jüngsten Zwischenfälle nach dem Aufbruch aus dem Korsallophur-Stau unterrichtet war, konnte sich ein ungefähres Bild davon machen, was den Atlantern blühte, wenn sie die Schwarze Galaxis erreichten. Die Ungewissheit zerrte an den Nerven. Wann würde es sein? Was und wen würden sie am Ziel vorfinden?

Stille hatte sich über Pthor gesenkt. Die verschiedenartigen Wesen, die den Dimensionsfahrstuhl bevölkerten, mochten spüren, was auf sie zukam. Es war eine Art dumpfe Ahnung, eine seelische Bedrücktheit, die viele in tiefste Depressionen trieb. Fast schien es so, als sei diese dumpfe Drohung und die Art, wie sie empfunden wurde, ein Gradmesser für die Annäherung an die Schwarze Galaxis – was immer sich hinter diesem geheimnisvollen Begriff verbergen mochte.

Für Atlan und seine Freunde war es das Schlimmste, dass sie überhaupt nichts wussten, außer, dass diese Schwarze Galaxis der Sitz jener Mächte war, die Pthor auf die Reise geschickt und unendliches Unheil über ungezählte blühende Kulturen gebracht hatten.

War die Monstrosität dieser Unbekannten überhaupt noch mit menschlichen Sinnen erfassbar? Wie sollte man ihnen begegnen? Atlan dachte oft an die Meister der Insel, die gnadenlosen und selbstherrlichen ehemaligen Herrscher des Andromedanebels. Vor Jahrhunderten hatten Perry Rhodan und eine Handvoll Getreuer eine endlos lang erscheinende Odyssee hinter sich bringen müssen, bevor sie diesen Ungeheuern in Menschengestalt endlich gegenübergestanden hatten.

Und nun? Stand Atlan und den Pthorern das gleiche bevor? Deutete nicht alles darauf hin, dass jene, die in der Schwarzen Galaxis lauerten, unvergleichlich grausamer waren als die ehemaligen Herren von Andromeda?

Unter den gegebenen Umständen gab es nur eines, das Atlan tun konnte. Er musste versuchen, soviel wie möglich über diese Mächte herauszufinden, bevor es zur Begegnung kam. Davon konnte nicht nur das Schicksal des unkontrolliert dahinrasenden Pthor abhängen. Vielleicht gab es weitere Dimensionsfahrstühle, die weit draußen im Universum überall dort Tod und Verderben brachten, wo sie materialisierten.

Vielleicht war einer dieser hypothetischen Dimensionsfahrstühle bereits auf dem Weg zur Erde, wo die Herren der FESTUNG ihr Ende gefunden hatten.

Es gab nur einen Ort auf Pthor, wo Atlan die erhofften Informationen über die Schwarze Galaxis finden konnte: Wolterhaven, die Stadt der Roboter. Wenn es jemanden auf Atlantis gab, der möglicherweise Informationen gespeichert hatte, dann waren es die Robotbürger.

1.

 

Wolterhaven bot das gleiche Bild wie jede andere Stadt oder größere Ansiedlung auf Pthor. Noch immer war man mit Aufräumarbeiten und Reparaturen wichtiger Anlagen beschäftigt. Viele der Plattformen, die auf stählernen Stützen ruhten, wiesen Beschädigungen auf. Einige Kuppeln zeigten Risse. Überall waren die »Handlanger«, die unterste Kaste der robotischen Gesellschaft, dabei, die Schäden zu beheben. Atlan, der sich allein in einem Zugor Wolterhaven näherte, sah nur selten Robotdiener, die die Arbeiten im Auftrag ihrer Herren überwachten und koordinierten.

Atlan strahlte ein Identifizierungssignal ab und landete ungehindert auf einer der höheren Plattformen. Er wurde eingewiesen. Eigentlich hatte er erwartet, von einem der drei höchsten Robotbürger empfangen zu werden; statt dessen wurde er von zwei Dienern in eine Kuppel geführt, in der sich auf einem der Atlan hinlänglich bekannten trogähnlichen Gestelle 22 silberne Kugeln befanden, jede von zwei Metern Durchmesser und mit den anderen verbunden.

Dies war einer der ehemals 110 Robotbürger. Atlan konnte nicht wissen, wie viele von ihnen im Lauf der Schlacht von Atlantis umgekommen waren, ob überhaupt einer durch die Zerstörung seiner Kuppel »gestorben« war.

»Ich grüße den König von Atlantis«, hörte der Arkonide, dem diese Anrede alles andere als angenehm war. Aber die verschiedenen Volksstämme Pthors mussten geeint werden – gerade jetzt, wo die vielleicht alles entscheidende Konfrontation mit den dunklen. Mächten der Schwarzen Galaxis ins Haus stand. Sie brauchten eine Führerfigur, jemand, mit dem sie sich identifizieren konnten. Atlan musste sich in seine neue Rolle immer wieder hineinzwingen und konnte nur hoffen, dass er all seine Entscheidungen zum Wohl der ihm Anvertrauten traf.

Atlan erwiderte den Gruß.

»Ich bin der Herr Duuklak«, erklärte der Robotbürger. »Und ich bin beauftragt, deine Fragen zu beantworten. Wir haben mit deinem Erscheinen gerechnet, Atlan.«

Der Arkonide war nur wenig erstaunt. Offensichtlich waren die fünf dem Herrn Duuklak übergeordneten Robotbürger damit beschäftigt, die Reparaturarbeiten zu koordinieren. Dennoch standen sie mit Sicherheit mit dem Herrn Duuklak in Verbindung. Nur »Außenstehenden«, Besuchern aus anderen Teilen Pthors gegenüber machten die Robotbürger von der Möglichkeit, sich auch akustisch mitzuteilen, Gebrauch. Untereinander kommunizierten sie auf der Basis elektromagnetischer Impulse. Es war sogar denkbar, dass alle Robotbürger nun »mithörten«.

»Um so besser«, sagte Atlan lächelnd, obwohl nicht anzunehmen war, dass sein Gesprächspartner seine Mimik deuten konnte. »Dann weißt du, wisst ihr auch, weshalb ich hier bin.«

»Du glaubst, von uns Informationen über die Schwarze Galaxis erhalten zu können«, stellte der Herr Duuklak sachlich fest.

»Könnt ihr mir sie geben?«

Eine Weile schwieg der Herr Duuklak. Atlan erinnerte sich an die erste Begegnung mit einem Robotbürger, dem Herrn Moonkay, der an der Spitze der Hierarchie stand.

Damals war Razamon an seiner Seite gewesen. Atlan empfand es gerade jetzt wieder als schmerzlich, dass der Freund nicht bei ihm war. Razamon war verschollen. Niemand konnte sagen, ob er tot war oder als Verlorener irgendwo einen verzweifelten Überlebenskampf führte. Atlan weigerte sich daran zu glauben, dass das Verschwinden des ehemaligen Berserkers endgültig sein sollte. Vielleicht gab es eines Tages ein Wiedersehen. Aber wo? Unter welchen Umständen?

Wunschbilder!, meldete sich der Extrasinn. Deine Hoffnung ist durch nichts begründet.

Trotzdem!, dachte der Arkonide trotzig.

Der Herr Duuklak sprach wieder:

»Es ist nicht viel, das ich dir sagen kann. Wir besitzen keine Daten über die Schwarze Galaxis selbst. Wir nehmen an, dass alle entsprechenden Informationen immer dann aus unseren Speichern gelöscht wurden, sobald Pthor die Schwarze Galaxis mit neuen Aufträgen verließ. Dadurch sollte verhindert werden, dass jemand etwas über die Mächtigen erfährt. Dass diese Vorsichtsmaßnahme begründet ist, beweist dein Hiersein.«

»Sehr trostreich«, sagte Atlan. Hatte er eigentlich etwas anderes erwarten dürfen?

»Was wir wissen, ist, dass es eine Reihe von Bastionen geben muss, die der eigentlichen Schwarzen Galaxis vorgelagert sind. Es ist anzunehmen, dass Pthor zunächst eine von ihnen anfliegen wird, bevor wir in die Schwarze Galaxis selbst eindringen können.«

Atlan stieß pfeifend die Luft aus.

Bedeutete dies, dass Atlantis und seine Bewohner einen Aufschub erhielten? Dass sie sich in einer dieser Bastionen das nötige Wissen aneignen konnten?

Du lässt dich schon wieder von Gefühlen leiten! Denke logisch! Die Mächte, mit denen du es zu tun hast, sind dir haushoch überlegen. Du hast nur die Mittel zur Verfügung, die du auf Pthor vorfandest. Doch Pthor ist nur ein Werkzeug dieser Unbekannten! Sie haben es geschaffen und sich im Lauf der Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit weiterentwickelt. Du denkst an Eroberung, ohne den Gegner zu kennen.

»Unsinn«, murmelte der Arkonide. »Wer sagt uns, dass sie nicht im Gegenteil degeneriert sind? Dass wir sie nicht mit ihrer eigenen Waffe schlagen könnten?« Wieder schwang Trotz in Atlans Worten mit. Der Extrasinn brauchte nicht zu antworten. Atlan wusste es auch so, dass er Recht hatte. Doch diese »Bastionen« gingen ihm nicht aus dem Sinn.

»Worum handelt es sich?«, fragte er den Herrn Duuklak. »Raumstationen? Planeten?«

»Über ihre Beschaffenheit wissen wir nichts«, bedauerte der Robotbürger. »Wir kennen nur den Namen einer von ihnen: ›Archiv des Schreckens‹.«

»Na wunderbar«, knurrte der Arkonide. »Das klingt sehr einladend. Wieso wisst ihr ausgerechnet diesen Namen?«

»Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich beim Archiv des Schreckens um eine zentrale Stelle unter den Bastionen rund um die Schwarze Galaxis«, wurde er vom Herrn Duuklak belehrt.

Atlan stellte vorerst keine weiteren Fragen. Seine Gedanken waren in Aufruhr. Wieder fühlte er sich an den Vorstoß nach Andromeda erinnert. Auch damals hatten die Terraner viele Stationen benötigt, um ins eigentliche Herrschaftsgebiet der MdI eindringen zu können. Twin, Horror, die beiden Kleingalaxien Andro-Alpha und Andro-Beta – auch dies waren vorgelagerte Bastionen der Schreckensherrscher gewesen.

Gab es hier etwas Ähnliches? War es ein Fluch oder ein Vorteil, nicht direkt in die Schwarze Galaxis gerissen zu werden? Mit Unbehagen erinnerte der Arkonide sich an die »Tests«, die die CREST II auf Twin und in Horror zu bestehen hatte.

Dann der Begriff »Archiv«. Er ließ Atlan nicht mehr los. War dies möglicherweise eine Stelle, an der die so dringlich gesuchten Informationen über die Schwarze Galaxis gespeichert waren? Und wenn ja, musste dieses Archiv des Schreckens dann nicht so stark bewacht sein, dass jeder Gedanke an einen Einsatz auf dieser Bastion von vorneherein Zeitverschwendung war?

Aber Pthor jagte mit unschätzbarer Geschwindigkeit auf die Schwarze Galaxis zu ...

Atlan murmelte eine Verwünschung und zuckte resigniert die Schultern. Er hatte gehofft, in Wolterhaven mehr zu erfahren, etwas Konkretes. Er wusste nun, dass es einen Ring von Bastionen um die Schwarze Galaxis gab – doch was nützte ihm das, wenn er nicht wusste, wo sie sich genau befanden, wie sie beschaffen waren und wie sie bewacht wurden?

Pthor würde unvorbereitet dort erscheinen. Atlan bezweifelte, dass der Wölbmantel ausreichend Schutz vor Waffen den Unbekannten bot.

Verlorene Zeit!, dachte er bitter. Ich hätte nicht nach Wolterhaven zu kommen brauchen. Letztlich macht es keinen Unterschied, wo wir mit den Ungeheuern, die uns wie die Maus in der Falle haben, konfrontiert werden.

Doch gerade als er sich verabschieden und zur FESTUNG zurückfliegen wollte, sagte der Herr Duuklak, als ob er Atlans Gedanken gelesen hätte:

»Ich spreche nun im Auftrag aller Robotbürger.«

Der Arkonide wurde hellhörig. Wozu diese feierliche Eröffnung? Was gab es noch zu sagen?

»Es besteht die Möglichkeit, ein Erkundungskommando vorauszuschicken, um in Erfahrung zu bringen, wo etwa Pthor ankommen wird. Wenn wir die dortigen Verhältnisse kennen, sind wir eher in der Lage, Vorsorgemaßnahmen zu treffen und uns auf die Konfrontation einzustellen.«

Atlan lachte rau, und er fühlte, dass er nur seine eigene Unsicherheit verbergen wollte. Pthor flog nicht durch den normalen Weltraum, in dem Atlan eher zu Hause war als auf einem Planeten. Wer sagte überhaupt, dass es sich bei der Schwarzen Galaxis um eine Galaxis im herkömmlichen Sinn handelte? Vielleicht war das, worauf Pthor unaufhaltsam zusteuerte, so fremdartig, dass die Bewohner des Dimensionsfahrstuhls nicht den Hauch einer Chance hatten, sich auf die dortigen Gegebenheiten einzustellen, bevor sie bereits alle tot waren.

Emotional bedingter Sinneswandel!, protestierte der Extrasinn. Deine Labilität ist verständlich, aber du solltest auf den Vorschlag der Robotbürger eingehen. Du hast nichts zu verlieren!

Dies klang wie Hohn in Atlan. Hatte er insgeheim tatsächlich vor der ungeheuren, nie gekannten Bedrohung resigniert?

Niemals!, dachte der Arkonide. Er mochte noch unter dem Einfluss der jüngsten Ereignisse stehen, der vielen Hoffnungen und Enttäuschungen, aber er würde nicht aufgeben, so lange er lebte.

»Womit denn?«, fragte er den Herrn Duuklak und damit wohl alle anderen Robotbürger Wolterhavens, die die Unterhaltung mitverfolgten. »Mit einem Zugor? Das ist lächerlich! Mit der GOL'DHOR? Sie ist vielleicht unsere einzige Waffe am Tag der Ankunft. Ich denke nicht daran, sie zu opfern!«

»Niemand hat das verlangt, Atlan«, sagte der Herr Duuklak mit ruhiger Stimme. Es war, als ob der Roboter auf Atlans Gefühle einzugehen in der Lage war. Seine Stimmlage änderte sich von Mal zu Mal, wenn er sich meldete. »Es gibt ein Raumschiff in einem verborgenen Hangar von Wolterhaven. Es wurde von uns geschaffen, um in einem akuten Notfall einem von uns das Entkommen zu ermöglichen.«

»Notfall?«

»Etwa die Zerstörung Pthors«, antwortete der Herr Duuklak geduldig, als ob ein Lehrer zu einem widerspenstigen Schüler spräche, aber dennoch respektvoll. »Die WOLTERBOOT ist in der Lage, 5,71 Lichtjahre aus eigener Kraft zurückzulegen, und dies fast zeitlos.«

Atlan stöhnte. Er suchte nach einem Sitzmöbel und fand keines. Seine Gereiztheit wich einem kaum definierbaren Gefühl, einer Mischung aus Dankbarkeit und Mitleid für die Robotbürger, die ihr Bestes versuchten, um ihm zu helfen.

»Aber habt ihr denn überhaupt eine Ahnung, wie weit unser Ziel noch von uns entfernt sein kann? Fünf Lichtjahre! Das ist gar nichts in unserer Lage.«

»Wir haben noch nicht zu Ende gesprochen.«

Atlan nickte seufzend. Er versprach sich nichts von einer weiteren Unterhaltung mit den Robotbürgern, doch aus Höflichkeit hörte er weiter zu. Er wusste ja, wie sehr man in Wolterhaven auf »gute Manieren« achtete.

»Es gibt einen Projektor«, erklärte der Herr Duuklak, »mit dessen Hilfe die WOLTERBOOT in jeden gewünschten Raumbezirk abgestrahlt werden kann, unabhängig von der Entfernung.«

Sofort war der Arkonide wieder bei der Sache.

»Unabhängig von der Entfernung? Heißt das, dass man dieses Schiff uns voraus direkt in die Schwarze Galaxis schicken könnte? Könnte es zurückkehren?«

»Nicht in die Schwarze Galaxis«, antwortete der Herr Duuklak. »Das ist unmöglich. Aber in die Nähe der Bastionen.« Der Robotbürger machte eine Pause, als ob er sich wieder mit seinen Artgenossen unterhielte oder beriet. Atlan wusste, dass dies nicht der Fall war. Der Informationsaustausch unter den Robotbürgern erfolgte quasi ohne Zeitverlust.

»Könnt ihr mir das Schiff zeigen?«, fragte der Arkonide.

 

*

 

Atlan stand zwischen zwei Robotdienern, skurrilen Gebilden aus Kugeln, eckigen Elementen, Verbindungsteilen und einer Unzahl von Antennen, und schüttelte den Kopf. Er deutete auf das etwa fünfzig Meter lange und zehn Meter durchmessende Objekt vor ihm. Der Hangar war in weißes Licht getaucht und leer – bis auf die WOLTERBOOT.

»Das soll ein Raumschiff sein?«, fragte er Arkonide. »Im besten Fall eine Raumkapsel.«

»Was bedeuten Begriffe?«, wunderte sich Brickel, einer der Diener, über die Frage. »Es ist die WOLTERBOOT.«

Atlan trat näher an das Objekt heran. An den Enden war es halbrund. Verschiedene Kuppeln und Antennen ragten daraus hervor. Der klappenförmige Einstieg befand sich am Heckteil. Die obere Hälfte des Bugs war transparent. Atlan konnte Teile der Steueranlage erkennen.

»Viele Leute werden darin keinen Platz haben«, murmelte der Arkonide.

»Wenn ich dies bemerken dürfte«, meldete sich Gwolen, der zweite Robotdiener, »so ist auch nicht daran gedacht, ein großes Erkundungskommando zu schicken.«

»Was heißt das?«

»Unsere Herren sind bereit, die WOLTERBOOT zu Verfügung zu stellen«, sagte Brickel. »Allerdings unter einer Bedingung.«

»Aha«, seufzte Atlan. »Und die wäre?«

»An Bord gehen sollen ein Robotbürger, drei seiner Diener und dazu ein organischer Pthorer.«