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Nr. 568

 

Das Rätsel der Wasserwelt

 

Das Atlan-Team auf Aqua II

 

von Arndt Ellmer

 

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Mehr als 200 Jahre lang war die SOL, das Fernraumschiff von Terra, auf seiner ziellosen Reise durch die Tiefen des Alls isoliert gewesen, bis Atlan in Kontakt mit dem Schiff kommt.

Die Kosmokraten haben den Arkoniden entlassen, damit er sich um die SOL kümmert und sie einer neuen Bestimmung zuführt. Jetzt schreibt man an Bord des Schiffes den September des Jahres 3792, und der Arkonide hat trotz seines relativ kurzen Wirkens auf der SOL entscheidende Impulse zu positiven Veränderungen im Leben der Solaner gegeben – ganz davon abgesehen, dass er gleich nach seinem Erscheinen die SOL vor der Vernichtung rettete.

Inzwischen hat das Generationenschiff Tausende von Lichtjahren zurückgelegt, und unter Breckcrown Hayes, dem neuen High Sideryt, hat längst eine Normalisierung des Lebens an Bord stattgefunden. Allerdings sorgen unerwartete Ereignisse immer wieder für Unruhe.

So kam es erst unlängst zu schweren Kämpfen, als die Solaner mit der Landschaft im Nichts und dem Schalter konfrontiert wurden, der im Auftrag von Hidden-X handelte.

Dann, nach dem Ende der LiN, erfolgt der Hyperenergiestoß, der die SOL in das »Sternenuniversum« versetzt – und dort stößt man auf DAS RÄTSEL DER WASSERWELT ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Atlan – Der Arkonide fliegt zum Aqua-System.

Breiskoll, Federspiel, Sanny, Argan U und Nockemann – Das Atlan-Team auf Erkundungsmission.

Breckcrown Hayes – High Sideryt der SOL.

Fallund Kormant – Ein junger Rebell.

Tautilla Fassyn – Bewahrerin der Nuun.

1.

 

Das Sternenuniversum!

Die mit Ausnahme einiger freien Zonen gleichmäßig über dieses fremde Universum verteilten Sterne funkelten wie alle Sterne, die sie kannte. Und dennoch war der Eindruck, den sie empfing, nicht derselbe. Die Bildschirme zeigten ein ausdrucksloses, beinahe gespenstisches Bild voller Bedrohlichkeit. Es wirkte nicht natürlich.

Deborah Kerron krallte ihre Hände in die weichen Polster des Sessels, dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. Etwas in ihr verkrampfte sich. Die Astronomin und Kybernetikerin zuckte zusammen. Wieder warf sie einen eindringlichen Blick auf die Bildschirme, dann richtete sie sich mit einem entschlossenen Ruck auf.

Nein, sie durfte sich nicht irre machen lassen. Es war höchstens eine Frage der Zeit, dann würde sich eine Antwort finden lassen, warum es das Sternenuniversum gab.

Die unzähligen, bisher aufgestellten Theorien schwirrten in ihrem Kopf herum wie ein Bienenschwarm, vermengten sich mit dem, was sie herausgefunden hatten, seit die SOL in das Sternenuniversum geschleudert worden war.

Deborah begann in der kleinen Zentrale des Observatoriums umherzugehen. Sie forschte in ihren Gedanken, ob sie sich zu sehr mit diesem Problem befasste und andere, wichtige Dinge vergaß. Ließ sie sich von den wirklichen Problemen ablenken?

Die Astronomin glaubte es nicht. Längst gab es keine Schwierigkeiten mehr in der SOL. Die durch Atlan angerichteten Schäden waren beseitigt, und andere Reibungspunkte waren verschwunden, seit Breckcrown Hayes High Sideryt geworden war. Er hatte den Namen für das fremde Universum geprägt, das sich so grundsätzlich von jenem unterschied, das sie kannten.

Es war nicht der Wechsel in eine fremde Zone, der Deborah durcheinanderbrachte. Sie war eine Solanerin und kannte nichts anderes als den Aufenthalt zwischen den Sternen und Galaxien. Immer wieder boten sich ihr dieselben Bilder, Sterne mit Planeten und Monden, an denen sie grußlos vorbeiflogen, Galaxien mit ihren Spiralarmen und ihren Kugelhaufen im Halo, irreguläre Gebilde wie Flatterfeld oder Kugelgalaxien wie Pers-Mohandot.

Deborah spürte etwas, was sie nicht in die wissenschaftliche Sprache kleiden konnte. Das Sternenuniversum glich einer Wüste. Und dennoch besaß dieses Universum Leben. Sie hatten ein Volk namens Curx entdeckt, auf einer Giftgaswelt unter einer blauen Riesensonne, die von zwölf Trabanten begleitet wurde. Die Curx nannten den Planeten »die Welt«. Es deutete darauf hin, dass dieses Volk außer seiner Welt nichts anderes kannte, keine fremden Planeten und Rassen. Es betrieb keine interstellare Raumfahrt, nur den Besuch und die Erforschung seiner Monde.

Für Deborah Kerron bedeutete dies ein unvorstellbares Verhalten. Früher hatte sie sich überhaupt nicht vorstellen können, dass es auf Planeten umfangreiche Zivilisationen geben könnte. Erst im Lauf der Zeit, während der Abenteuer der SOL, hatte sie erkennen müssen, dass es genug bodengebundene Zivilisationen gab, die auf solchen Sternbegleitern lebten.

Mit einem leisen Zischen öffnete sich die Eingangstür und riss sie aus ihren Gedanken. Ein Solaner mit merkwürdig starren Augen betrat die Zentrale und schritt zielbewusst auf Deborah zu. Dicht vor ihr blieb er stehen. Er verbreitete Kälte.

»Was gibt es?«, fragte sie und zog die Stirn in Falten.

»Das Hyperskop ist fertig gestellt und kann montiert werden«, erklärte der Solaner mit schnarrender Stimme. »Kommst du?«

Deborah nickte. Sie folgte dem Solaner hinüber in die Kuppel. Er war ein Roboter, der letzte jener achtzigtausend, die sich auf der Landschaft im Nichts aufgehalten hatten. Sie waren nach ihrer Rückkehr in der SOL eingemottet worden, bis sie oder ihre Einzelteile wieder benötigt wurden. Nur dieser eine war noch aktiv.

Deborah beobachtete die Montage des Hyperskops und meldete den Vollzug an die Zentrale der SZ-1. Dann strich sie das Oberteil ihrer Kombination glatt und ging hinüber, um am großen Elektronenteleskop weitere Beobachtungen durchzuführen. Vielleicht gelang es ihr doch noch, etwas zu finden, das sie weiterbrachte.

Sie wusste, dass es nur eine Hoffnung war. Mehr als bisher würden sie kaum entdecken, zumindest nicht in dem Teil des fremden Universums, in dem die SOL unverändert stand.

 

*

 

SOL-City, der Lebensbereich des Atlan-Teams, lag in der Nähe der Hauptzentrale des Mittelteils und der Klause des High Sideryt. SOL-City bestand aus einem zwanzig Meter langen Korridor, in dem links und rechts die Zugänge zu den Unterkünften und den Gemeinschaftsräumen lagen. In der Mitte gab es den Konferenzraum, von dem aus auch SENECA angerufen werden konnte.

Dieser Raum war jetzt überfüllt. Neben Atlan, Bjo Breiskoll, Federspiel, Sanny, Argan U und Hage Nockemann hatten sich sämtliche Stabsspezialisten eingefunden, die zur Verfügung standen, darunter Gallatan Herts als Kommandant der Hauptzentrale, Wajsto Kolsch als Kommandant der SZ-1 und Solania von Terra als Kommandantin der SZ-2. Vorlan und Uster Brick, die beiden Chefpiloten des Mittelteils, nahmen ebenfalls an der anberaumten Besprechung teil.

Die Gruppe wartete auf das Erscheinen des Mannes, der sie hierher gebeten hatte. Immer wieder streiften fragende Blicke den Arkoniden, der sich in leisem Gespräch mit Bjo Breiskoll befand und nicht auf die Anwesenden achtete.

Endlich trat der Mann ein, dem sie die größte Achtung von allen zollten. Er schob die große, etwas zu breit geratene Gestalt zur Tür herein. Manchmal erinnerte er in seinem Gang und seinen Gesten an Chart Deccon, und sie fragten sich, warum ihnen das früher nie aufgefallen war. Aber damals war er ein unbekannter Techniker gewesen, der sich emporgearbeitet hatte.

Das von den SOL-Würmern zernarbte Gesicht des High Sideryt musterte sie schweigend. Es verlieh ihm das Aussehen eines alten Mannes mit unbestimmbarem Alter, was durch die kurz geschnittenen, weißgrauen Haare noch hervorgehoben wurde. Dabei war Hayes 43 Jahre alt, ein junger Mann.

Der High Sideryt grüßte und trat zu Atlan. Sie reichten sich die Hand.

»Ich habe euch hergebeten, weil Atlan einen Vorschlag hat«, eröffnete Breckcrown Hayes. »Wir sollten ihn uns anhören.«

Beifallsgemurmel kam auf, und Lyta Kunduran sagte: »Es wird wirklich Zeit, dass etwas geschieht. Mit Däumchendrehen kommen wir nicht weiter!«

Seit vier Wochen befanden sie sich im Sternenuniversum, und seit vierzehn Tagen gab es keine neuen Erkenntnisse. In dieser Zeit hatte die SOL ihren Standort nicht verändert. 180.000 Lichtjahre lagen zwischen ihr und dem System der gelben Sonne Aqua, weitere 68.000 Lichtjahre entfernt hing die blaue Riesensonne Question mit ihrem Planeten im Raum, der von dem Kreuzer URANIA besucht worden war.

Atlan lächelte leicht, als er sich an seine Gäste und die Mitglieder seines Teams wandte. Nur Joscan Hellmut fehlte im Augenblick.

»Es liegt an der Methode, nach der wir bisher verfahren«, erklärte er. »Mit Däumchendrehen hat das nichts zu tun.«

Sie hatten in den zwei Wochen weitere Erkundungsschiffe ausgeschickt, aber diese hatten keine neuen Ergebnisse gebracht. Es gab in dem von ihren Messgeräten erreichbaren Teil des Sternenuniversums nur drei Sonnen mit Planeten. Aqua hatte zwei Begleiter, Aqua I und Aqua II, die Giftgaswelt Questions war Jupiter II genannt worden. Daneben existierte ein vierter Planet, der jedoch ein toter Gesteinsbrocken war und keine Bedeutung besaß. Alle vier waren Extremwelten ohne jedes Anzeichen von Normalität.

»Das Ungewöhnliche unserer Umgebung erfordert ungewöhnliche Maßnahmen«, fuhr Atlan fort. »Als einziges Ziel unserer Bemühungen bleibt dabei nur das Aqua-System übrig, die beiden Planeten mit ihrer unnatürlichen Erscheinungsform. Dorthin sollten wir uns wenden!«

Das Planetensystem der Sonne Aqua war ihnen bei der ersten Erkundung nach ihrer Ankunft im Sternenuniversum aufgefallen. Die beiden Planeten hatten mit 24,4 Lichtminuten den gleichen Abstand zu Aqua. Sie standen in ewiger Opposition zueinander auf der gleichen Umlaufbahn und brauchten für einen Umlauf 448,23 Jahre. Sie bildeten absolut geometrische Kugeln, die nur aus Wasser bestanden. Gesteinskerne oder Metallkerne schien es bei ihnen nicht zu geben. Sie waren so ungewöhnlich wie das Universum, in dem sie sich bewegten. Sie bildeten im Augenblick die einzige Möglichkeit, etwas über das fremde Universum herauszufinden, in das das Schiff verschlagen worden war.

Atlan war ungeduldig, sie merkten es an seiner Stimme und seinen Augen. Seine Pläne drohten zu scheitern, Hidden-X hatte die SOL in ein fremdes Universum geschleudert und das Schiff und den Arkoniden damit unendlich weit von der Erfüllung seines Zieles entfernt. Die SOL war isoliert trotz ihrer unbeschränkten Bewegungsfreiheit, die sie besaß.

Das machte es fast von selbst erforderlich, dass ein Weg gesucht werden musste, wie sie diesen Kosmos verlassen und in ihren eigenen zurückkehren konnten. Und dazu brauchten die Solaner und die Schiffsführung weitere nützliche Hinweise über die Beschaffenheit des Sternenuniversums.

»Auf Jupiter II haben wir die Curx kennen gelernt«, sagte Solania von Terra, die sich früher Brooklyn genannt hatte. »Vielleicht treffen wir auf den beiden Wasserwelten Meereslebewesen, eine Wasserzivilisation.«

Atlan schüttelte den Kopf.

»Nein«, sagte er, »ich glaube es nicht. Es ist unwahrscheinlich. Die Voraussetzungen für Leben in diesem Universum sind sehr gering. Jupiter II ist eine Ausnahme, und die Crux wissen nichts von dem, was sie umgibt. Sie besitzen keinerlei Kenntnis über dieses Universum.«

Ihn interessierten im Augenblick nur Spuren, die ihn aus der Gefangenschaft des Sternenuniversums herausführen. Er wusste, dass es eine Möglichkeit gab; es hatte auch eine gegeben, die SOL hierherzubringen.

»Wir haben nicht viel Zeit«, fügte er hinzu.

»Es eilt nicht«, meinte Vorlan Brick, der mit einem Meter sechsundachtzig genau so groß wie Breckcrown Hayes war. »Wir fühlen uns wohl. Von den Gegebenheiten für unser Schiff her gesehen, unterscheidet sich das Sternenuniversum nicht vom Heimatuniversum, und wir ...«

»Du irrst«, unterbrach der High Sideryt ihn. »Die Buhrlos haben festgestellt, dass es nichts gibt, was sie draußen mit E-kick auflädt. Das ist ein kleiner Unterschied, aber es braucht nicht der einzige zu sein. Vielleicht finden wir noch weitere davon, die zusammen ein vollständiges Bild vom Sternenuniversum geben. Wir sollten Aqua anfliegen, wie Atlan es vorgeschlagen hat.«

Nach kurzem Überlegen waren sie einstimmig dafür. Sie erklärten sich bereit, Atlan in jeder Beziehung zu unterstützen.

Der Arkonide rechnete nicht damit, dass das Unternehmen mehr als nur den Wert eines Forschungsprojekts haben würde. Es war fraglich, ob man ausgerechnet auf oder in den Wasserplaneten die ersehnten Hinweise finden würde. Dennoch blieb ein Fünkchen Hoffnung.

Die Solaner vertrauten darauf, dass Atlan Erfolg hatte, wenn er etwas unternahm. Ihm und dem High Sideryt sprachen sie die meiste Erfahrung und das größte Wissen in diesen Dingen zu.

Die Mitglieder der Schiffsführung verließen den kleinen Konferenzraum, das Atlan-Team blieb zurück. Der Arkonide blickte zu Sanny und Argan U.

»Was meint ihr?«, fragte er, doch er erhielt keine Antwort. Lediglich Federspiel sagte:

»Es wird ein langweiliges Unternehmen werden.«

2.

 

»Du bist jetzt stolz auf das, was du erreicht hast! Aber denke immer daran, dass dich dieser Stolz nie dazu verleiten darf, leichtsinnig zu werden gegenüber deinem Volk. Du weißt um die Wichtigkeit deiner Arbeit. Ein Fehler im System kann zur Vernichtung der Welt führen!«

Lange hallten die Worte in Fallund Kormant nach. Der junge Nuun, gerade zweiundzwanzig Jahre alt, hatte das lang ersehnte Ziel erreicht. Er hatte in den vergangenen Planetenläufen alle wichtigen technischen Bereiche seines Volkes erforscht und den Umgang damit erlernt. Jetzt war er Techniker Erster Klasse und betrat zum ersten Mal seinen Arbeitsplatz in einem der Hyperfusionskraftwerke, in denen die Energien zur Versorgung der vielen lebenswichtigen Schirme erzeugt wurden.

Tokrud Sdegert hatte ihm und den zwanzig anderen Prüflingen eine lange Rede gehalten, bevor er ihnen die Zeugnisse ausgehändigt hatte. Glücklich waren sie vondannen gezogen, doch Sdegert hatte ihm einen Wink gegeben und ihn mit sich in sein persönliches Büro genommen.

Fallund Kormant rätselte, warum der Vorsitzende der Prüfungskammer ihn gesondert belehrt hatte. Er hoffte, er würde es erfahren, wenn er in wenigen Minuten mit seinen bisherigen Kameraden zusammentraf, um seine Arbeit zu beginnen.

Er öffnete die Tür des Rundgebäudes und zog sie hinter sich zu. Grelles Licht empfing ihn, das von den hellen Wänden mit schmerzhafter Intensität reflektiert wurde. Er kniff die braunen Augen zusammen und suchte nach einem Orientierungsmerkmal, einem Mann oder einer Frau seines Volkes.

Der Korridor war leer. Auch von den restlichen Prüflingen entdeckte er weit und breit keine Spur. Langsam schritt er in das Gebäude hinein, bis er an die nächste Tür kam, die den Korridor vor ihm begrenzte. Wieder öffnete er sie und ging hindurch.

Mit einem leisen Aufschrei blieb er stehen. Keine zwanzig Meter über ihm wölbte sich hellrosa schimmernd ein Energieschirm.

Fallund Kormant legte den Kopf in den Nacken und starrte eine Weile empor, stumm und entsetzt. Es konnte nicht wahr sein.

Die Welt hatte sich verkleinert!

Seine Lippen bebten und riefen ihn in die Wirklichkeit zurück. Er schüttelte den Kopf und blickte wieder hinauf.

Die Schirme, was war nur geschehen!

Hilfesuchend sah der junge Nuun sich um. Krampfhaft bemühte er sich, seiner Verwirrung Herr zu werden. Sein starker Verstand und seine Fähigkeit, alle Rätsel erst einmal in der Vergangenheit zu suchen, halfen ihm. Seine Augen wurden wieder klar, und er erkannte die Zusammenhänge.

Ein Zusatzschirm!, durchzuckte es ihn. Es ist gar keiner der Himmelsschirme, die uns schützen. Es ist ein kleiner Energiemantel, der sich innerhalb des Gebäudes wölbt!

Sofort rief er sich sein Wissen über die Hyperfusionskraftwerke ins Gedächtnis. Sie waren die wichtigsten Anlagen des ganzen Planeten. Es war nur logisch, dass sie über ein gesondertes Sicherheitssystem verfügten. Warum hatte man es ihnen nicht erzählt?

Kormant beruhigte sich mit dem Gedanken, dass es in den Augen der Lehrer eine Selbstverständlichkeit war, die sich jeder denken konnte. Wie alle wichtigen Dinge besaßen auch die Kraftwerke ausreichend Schirme, zum Schutz von innen und außen. Er dachte an die Doppelschirme der Energieschleusen, die nach draußen führten.

Die Schirme waren der Lebensinhalt seines Volkes. Alles drehte sich um sie, die restlichen Dinge des Lebens besaßen untergeordneten Rang. Die Techniker Erster Klasse sorgten für den Zustand der Schirme.

Er war Techniker Erster Klasse.

Fallund Kormant konzentrierte sich auf seine organischen Kommunikationsmöglichkeiten, mit denen er auf dem Land bis zu einer Entfernung von 500.000 Trockenschritten Sprache senden und empfangen konnte. Es war still um ihn, etwas, das es gar nicht geben durfte. Immer waren irgendwelche Botschaften von Mitgliedern seines Volkes unterwegs, die von allen gehört werden konnten, wenn sie sich in der Sende- oder Streurichtung aufhielten und ihre Organe aktiviert hatten.

Hier war es still, Verursacher mochte der Energieschirm sein, obwohl auch er durchlässig sein musste. Die Schirme der Welt verzerrten zwar die Botschaften, doch sie kamen an, wenn sich die Sendepartner in ausreichender Nähe befanden.