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Nr. 648

 

Das unbesiegbare Raumschiff

 

Die ARSENALJYK II erscheint

 

von Falk-Ingo Klee

 

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Die Verwirklichung von Atlans Ziel, in den Sektor Varnhagher-Ghynnst zu gelangen, um dort den Auftrag der Kosmokraten zu erfüllen, scheint außerhalb der Möglichkeiten des Arkoniden zu liegen. Denn ihm wurde die Grundlage zur Erfüllung seines Auftrags entzogen: das Wissen um die Koordinaten dieses Raumsektors.

Doch Atlan gibt nicht auf! Um sich die verlorenen Koordinaten wieder zu besorgen, scheut der Arkonide kein Risiko. Mit den Solanern folgt er einer Spur, die das Generationenschiff gegen Ende des Jahres 3807 Terrazeit schließlich nach Bars-2-Bars führt, in die aus zwei miteinander verschmolzenen Galaxien bestehende Sterneninsel.

Die Verhältnisse dort sind mehr als verwirrend. Doch die Solaner tun ihr Bestes, die Verhältnisse zu ordnen, indem sie die Völker der künstlichen Doppelgalaxis, die einander erbittert bekämpfen, zum Frieden bewegen und die Galaxien selbst wieder zu trennen versuchen.

Inzwischen schreibt man an Bord der SOL den April des Jahres 3808, und Anti-ES hat, aus der Namenlosen Zone heraus agierend, in der Zwischenzeit eine ganze Schar von Helfern aufgeboten, um die Pläne der Solaner zu durchkreuzen.

Der größte Trumpf des Gegners ist DAS UNBESIEGBARE RAUMSCHIFF ...

Die Hauptpersonen des Romans

 

 

Breckcrown Hayes – Seine SOL ergreift die Flucht vor dem unbesiegbaren Raumschiff.

Parzelle – Ein unvermuteter Besucher bei Freund und Feind.

Atlan – Der Arkonide dringt in die ARSENALJYK II ein.

Tyari, Sternfeuer, Nockemann und Blödel – Einige von Atlans Begleitern.

Sanny, Kik und Mjailam – Die Arsenalmitglieder werden gefangen.

1.

 

Wer ziellos umherirrt, weiß nicht, was er sucht; wer umherirrt, hat die Orientierung verloren, und wer im Dunkeln tappt, hat sowohl ein Ziel als auch eine Vermutung.

Die Verantwortlichen auf der SOL vermochten nicht zu sagen, welche Definition für ihre Bemühungen zutreffend war. Sie kannten ihren Gegner. Er war mächtig sogar, und mehr als einmal hatte er sie an den Rand des Untergangs gebracht, aber die Solaner unter der Führung von Atlan und Hayes hatten sich als Kämpfer besonderen Formats erwiesen.

Nach wie vor kreuzte das Generationenschiff in der Doppelgalaxis Bars-2-Bars, also in jener Sterneninsel, die gewaltsam verzahnt worden war. Konkrete Anhaltspunkte, die auf Aktionen von Anti-ES hindeuteten, gab es nicht, auch die geheimnisvolle ARSENALJYK II konnte nicht ausgemacht werden, dennoch war allein der Gedanke daran bedrohlich, dass sie existierte.

Nicht nur innerhalb der Bevölkerung herrschte eine gewisse Gereiztheit, sondern auch die Schiffsführung reagierte nervös. Alle wussten um die möglichen Gefahren, doch sie waren nicht greifbar. Man konnte sich nur auf einen Angriff einstellen. Welcher Art er war, vermochte selbst SENECA nicht zu sagen. Es war diese Unsicherheit, die an den Nerven zerrte, und die offensichtlich sinnlosen Manöver der SOL waren durchaus nicht dazu angetan, Zuversicht zu wecken.

In Ermangelung eines konkreten Zieles hatten sich der Arkonide und der High Sideryt dazu entschlossen, den Arsenalplaneten anzufliegen. Vielleicht fand man einen Hinweis, der weiterhalf.

Die kombinierte Datums-/Zeitanzeige sprang um: 7. April 3808, 6.13.00 Uhr. Just in diesem Augenblick verließ die SOL den Linearraum und fiel unweit des Arsenalplaneten in das Einsteinuniversum zurück.

Gleich darauf schrillte der Ortungsalarm durch den Hantelraumer. In der Nähe des Himmelskörpers tauchte ein großes Schiff auf, das rund drei Kilometer lang war. Es sah aus wie eine Art riesiger Gummihammer, dessen unteres Griffstück diskusförmig ausgebeult war. Der Flugkörper wirkte unheimlich und bedrohlich. Da die in Wöbbeking-Nar'Bon aufgenommene SZ-2 fehlte, war der unbekannte Raumer nur unwesentlich kleiner als der Verbund aus SZ-1 und Mittelteil.

Niemand glaubte daran, dass das Zusammentreffen mit diesem Koloss ein Zufall war. Einem solchen Schiffstyp war man bisher noch nicht begegnet, und so zweifelte keiner daran, dass es sich um die angekündigte ARSENALJYK II handeln musste.

Breckcrown Hayes zögerte keine Sekunde und gab Gefechtsalarm. Das durchdringende Jaulen der Sirenen drang bis in den letzten Winkel der Rest-SOL. Gedankenschnell bauten sich die Schirmfelder auf, Schotten knallten zu, die Waffen in den Geschützkuppeln wurden ausgerichtet, gleichzeitig wurden die NUG-Kraftwerke hochgefahren.

Die Männer und Frauen der Freiwache ließen alles stehen und liegen und rannten davon, um ihre vorgesehenen Positionen einzunehmen, Raumfahrer hasteten zu den Hangars, um die Beiboote zu bemannen. An strategisch wichtigen Punkten wurden Roboter zusammengezogen, Ärzte und Medos standen bereit, um bei Bedarf sofort Erste Hilfe zu leisten.

Die unvollständige SOL hatte sich in eine fliegende Festung verwandelt, doch unbesiegbar war sie deshalb nicht. Konnte sie gegen die ARSENALJYK II bestehen? Es waren nicht wenige, die sich diese bange Frage stellten.

 

*

 

Atlan erwachte, als die künstliche Beleuchtung seiner Unterkunft mit spärlichem Schimmer den beginnenden neuen Tag ankündigte. Ein Blick auf das Chronometer zeigte ihm, dass der siebte April gerade erst vier Stunden alt war. Er hatte nicht mehr als fünf Stunden geschlafen, fühlte sich dank seines Zellaktivators aber erfrischt und ausgeruht.

Eigentlich hätte er aufstehen und in der Zentrale nach dem Rechten sehen können, doch er beschloss, noch ein Weilchen liegen zu bleiben. Solche Augenblicke der Muße, in der er in Ruhe über alles nachdenken konnte, hatte es in der letzten Zeit nicht oft gegeben.

Seine Gedanken kehrten zurück an jenen Tag im Dezember des vergangenen Jahres, als es gelungen war, Anti-Homunk zu töten. Zweifellos war das ein Erfolg gewesen, aber die Frau, die er liebte – Barleona – hatte das mit ihrem Leben bezahlt. Damit nicht genug, war die SOL auch noch mit unbekanntem Ziel abgestrahlt worden – nach Bars-2-Bars wie sich später herausstellte.

Hier traf man auf die Anterferranter und die Beneterlogen, zwei Völker, die im Prinzip dasselbe wollten, nämlich die Trennung der Galaxien Bars und Farynt, die sich jedoch dessen ungeachtet feindselig gegenüberstehen. Dank Tyaris Wirkung auf die Anterferranter und auch seiner, Atlans Ausstrahlung, kam es zu einem friedlichen Kontakt mit ihnen.

Dann stieß man auf die Prezzarerhalter und schließlich auf das Prezzar-Mydonium. Es handelte sich dabei um die Zentrale der Prezzarerhalter, alter Beneterlogen, deren erklärtes Ziel es war, Prezzar zu finden, das Instinktwesen der Galaxis Farynt. Es gelang, die Prezzarerhalter dahingehend zu beeinflussen, dass sie Verhandlungen mit den Anterferrantern aufnahmen, denn beiden Parteien war ja an der Auflösung von Bars-2-Bars gelegen.

Dass Tyari von Tyar, der Intelligenz von Bars, geschickt worden war, hatte sich schon vorher herauskristallisiert, doch dann tauchte Mjailam auf, aggressiv und wissensdurstig. Die Vermutung, dass Prezzar ihn erzeugt hatte, bestätigte sich später, gleichzeitig stellte sich aber auch heraus, dass Tyari und Mjailam keine direkten Gegenspieler waren. Tyar und Prezzar wollten auch die Verzahnung der Sterneninseln lösen.

Damit stand fest, dass eine Macht für die Entstehung der kreuzförmigen Doppelgalaxis verantwortlich war – Hidden-X. Es hatte sie erschaffen, um einen Übergang in die Namenlose Zone zu beziehen, doch nun benutzte Anti-ES diesen Nabel, um umgekehrt von dort aus in das Normaluniversum hineinwirken zu können.

Es wurde immer deutlicher, welche Gefahren hier auf die Solaner lauerten. Wahrscheinlich war Bars-2-Bars der einzige Ort des Universums, der es Anti-ES ermöglichte, aus der Namenlosen Zone heraus einzugreifen. Es würde daher alles tun, um sich dieses Tor zu einer anderen Dimension offenzuhalten, doch die Anwesenheit der SOL und die Aktivitäten ihrer Bewohner brachten das mühsam ausbalancierte Gleichgewicht durcheinander. Schon waren die Völker von Bars und Farynt fast geeint, die sich tausend Jahre lang bekriegt hatten. Und nicht nur das: Sie hatten den gemeinsamen Feind erkannt und unterstützten die Solaner.

Störfaktor Nummer eins war für Anti-ES der Arkonide und die Besatzung des Hantelraumers. Dass der Wesenheit besonders daran lag, ihn und die SOL auszuschalten, bewiesen die Anstrengungen, die sie unternahm.

Waren schon vorher die Gyranter aufgetreten, um erneut Zwietracht unter den sich einigenden Parteien zu säen, so griffen die äußerlich völlig menschenähnlichen Lebewesen die SOL schließlich ganz massiert mit einer Flotte an. Die Verbände der von Anti-ES rekrutierten Schergen konnten geschlagen werden, doch die wirkliche Falle zeigte sich erst dann: Das Generationenschiff sollte in die Namenlose Zone entführt werden, was quasi in letzter Sekunde verhindert werden konnte.

Eine Atempause wurde den Solanern und ihren Führern nicht gegönnt, denn es stellte sich heraus, dass Anti-ES Mylotta konditioniert und ein geheimnisvolles Arsenal geschaffen hatte, zu dem auch Mjailam, Tyari, Sanny, Kik und Twoxl gehörten.

Bevor man Mylottas habhaft werden konnte, gelang es diesem, sich in SENECA zu verbergen und dessen Plasma zu lähmen. Zwar verschwand er mit Mjailams Hilfe von der SOL, aber damit war die Gefahr durchaus nicht beseitigt.

Vor einem Monat war er, Atlan, von dem von Anti-ES beherrschten Gespann Mylotta/Mjailam auf den Arsenalplaneten entführt worden. Die Kämpfe, die er dort bestehen musste, überlebte er nur, weil Ticker und mit ihm ein Teil der Flora und Fauna auf seiner Seite stand. Die Natur hatte in dem adlerartigen Vogel ihren Gemeinschaftsinstinkt vereinigt, und ihm die Fähigkeit der Mimikry verliehen. Geradezu unglaublich war jedoch, dass er Atlans Gedanken instinktiv erfassen und in logische Handlungen umsetzen konnte. Dass es so war, bewies die Reaktion des Vogels in brenzligen Situationen, ganz deutlich wurde das jedoch, als er Tyari zu ihm brachte. Anfangs fühlte sich die Frau noch dem Arsenal zugehörig, doch dann konnte sie sich endgültig vom Zwang der Penetranz befreien.

Es gelang ihnen, sich Asgards zu bemächtigen. Das Kunstgeschöpf, das Pseudo-Lebewesen, Transportmittel und Raumschiff in einem war, wehrte sich dagegen, denn es wurde wie die anderen von der Penetranz kontrolliert. Dann befreiten es die positiven Ausstrahlungen Atlans und Tyaris von dem unseligen Zwang.

Die Versuche Mylottas und Mjailams, die Flucht zu verhindern, scheiterten an Ticker, der sich als Psi-Neutralisator erwies. Und nicht nur das: Er machte auch einen Brocken eingeschmuggelter Jenseitsmaterie unschädlich, der nach der Einschleusung Asgards die SOL vernichten sollte.

Als die Vermissten endlich zur SOL stießen, befand sich der Raumer in einer prekären Lage, denn die Gyranter gingen aufs Ganze und setzten eine ultimative Waffe ein, den Distanzdehner. Die alles durchdringende, von keinem Schutzschirm abzuhaltende Strahlung erfasste auch die SOL, doch es geschah – nichts. Im Gegensatz dazu hatten die zu Hilfe geeilten Völker von Bars-2-Bars teilweise erhebliche Verluste erlitten.

Dennoch wurden die Gyranter vernichtend geschlagen, doch als durchschlagender Erfolg wurde das nicht gewertet. Noch bestand die durch Jenseitsmaterie geschützte ARSENALJYK I – und es gab noch das Arsenal, das von der Penetranz gesteuert wurde.

Der nächste Angriff ließ nicht lange auf sich warten. Überfallartig tauchte das zweckentfremdete Beiboot auf und eröffnete sofort das Feuer. Trotz einer entsprechenden Taktik, bei der die SZ-2 abkoppelte, erzielte der im Verhältnis zum Mutterschiff winzige Raumer deutliche Wirkungstreffer. Weit schwerwiegender war dagegen, dass Mylotta und Mjailam – unsichtbar – in die SOL gelangten und schwere Schäden anrichteten. Durch Tickers Hilfe gelang es Atlan, Mylotta zu stellen. Er kam bei einem Feuerwechsel ums Leben, dagegen konnte Mjailam, der sich der SZ-2 bemächtigt hatte, entkommen.

Aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse begann man mit der Suche nach Twoxl-7 und versicherte sich der Unterstützung der Prezzarerhalter bei der Aushebung von EGEN. Zwar scheiterte die SOL am Arsenalplaneten, aber Twoxl konnte befreit werden, zudem fiel dem Arkoniden die Jenseitsmaterie der ARSENALJYK I alias BANANE in die Hände. In gewisser Weise hatte man auch Erfolg, was EGEN betraf, doch dieser Teil von Anti-ES vermochte sich in die Namenlose Zone abzusetzen. Nun befand sich die SOL wieder im Anflug auf den Arsenalplaneten ...

 

*

 

Unzählige Augenpaare beobachteten gebannt Bildschirme, Anzeigen und Kontrollen, die die rechnergestützte Abbildung des fremden Raumschiffs wiedergaben und Daten darüber lieferten. Bis jetzt gab es keine Anzeichen dafür, dass der mächtige Flugkörper sich mit der Rest-SOL anlegen wollte, im Gegenteil, es hatte den Anschein, als würde man sie völlig ignorieren.

»Mir ist die Sache nicht geheuer«, sagte Hayes unbehaglich. »Ich glaube, Anti-ES heckt eine neue Teufelei aus.«

»Es ist nicht die Art dieser Wesenheit, sich eine Gelegenheit entgehen zu lassen«, stimmte der Arkonide zu. »Wenn ...«

Abrupt brach er ab und starrte entgeistert auf die Gestalt, die aus dem Nichts heraus plötzlich neben seinem Sessel aufgetaucht war. Instinktiv griff er nach seinem Strahler, zögerte jedoch, ihn zu aktivieren, denn der Fremde war unbewaffnet.

Er war humanoid, etwa 1,20 groß und sehr schlank, fast dürr. Bekleidet war er mit einer einteiligen Kombination aus plastikähnlichem Material. Es war durchsichtig und schmiegte sich eng an den Körper an, lediglich ein handbreiter Brustring und ein slipförmiger Ausschnitt, der den Unterleib bedeckte, waren in grellem Rot gehalten und nicht transparent.

Sah man einmal vom Kopf ab, der mit kurzen blonden Haaren bedeckt war, die sich wie ein Pilzhut an den Schädel schmiegten, war die gelblich-weiße Haut des Hominiden völlig unbehaart. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos und zeigte keine Besonderheiten, die blauen Kulleraugen vermittelten kindliche Naivität.

Du solltest dich davon nicht täuschen lassen, warnte der Logiksektor. Oft trügt der erste Eindruck!

Keine Sorge, gab Atlan lautlos zurück. Wer es fertigbringt, trotz eingeschalteter HÜ- und Paratronschirme hier aufzutauchen, kann nicht harmlos sein.

»Wer bist du?«, wandte er sich an den Unbekannten.

Mehrere Solaner waren aufmerksam geworden, darunter auch Hayes und einige Stabsspezialisten. Sie hatten ihre Waffen gezogen. Nach wie vor schien sich alles auf den Raumer dort draußen zu konzentrieren, und so fiel es kaum auf, als der High Sideryt einen besonders markierten Knopf tief in die Halterung drückte. Scheinbar zufällig verließen Medos und Kampfroboter ihre Positionen und näherten sich dem Hominiden.

»Ich bin Parzelle, der Unscheinbare«, sagte das Wesen im Idiom der Solaner und entblößte dabei sein makelloses Gebiss.

Der Name sagte dem Aktivatorträger nichts. Die einzige Information, die verwertbar war, war die, dass Parzelle sich als maskulin empfand.

Mittlerweile waren die Automaten nähergekommen. Es war nicht mehr zu übersehen, wem ihre Aufmerksamkeit galt, doch der Eindringling zeigte keinerlei Anzeichen von Furcht.

»Ich weiß jetzt zwar, wie du heißt, doch meine Frage hast du damit nicht beantwortet«, setzte Atlan nach.

»Ich komme im Auftrag Termentiers, ich bin sein Beauftragter.«

»Du sprichst in Rätseln. Wer oder was ist Termentier, welchen Auftrag hast du?« Der Arkonide gab einen Schuss ins Blaue ab. »Kommst du vielleicht von der ARSENALJYK II? Ist dein Herr Anti-ES?«

Der Hominide tat so, als hätte er nichts gehört.

»Oder bist du ein Abgesandter von Wöbbeking-Nar'Bon?«

»Ich bin nicht der, für den du mich hältst«, erwiderte der Eindringling mit seiner dunklen, sanft klingenden Stimme.

»Sondern?«

»Habe ich mich nicht vorgestellt?«

»Warum verschweigst du deine Herkunft?«

»Das Wasser der ewigen Gezeiten hat es weggespült«, lautete die sphinxhafte Antwort.

Parzelle gibt sich geheimnisvoll, doch er weiß mehr, als er zugeben will, stellte der Extrasinn fest.

»Du weißt, wer ich bin?«, erkundigte sich der Unsterbliche.

»Natürlich, Atlan, sonst wäre ich nicht hier.«

Der Arkonide suchte Blickkontakt mit Sternfeuer und Tyari, doch beide schüttelten nahezu unmerklich den Kopf. Es überraschte ihn nicht sonderlich, dass der »Unscheinbare« telepathisch nicht ausspähbar war.

Er wurde abgelenkt, weil Nockemann und Blödel die Zentrale betraten. Der Wissenschaftler wirkte griesgrämig, seinem Assistenten war eine Gemütsbewegung natürlich nicht anzusehen. Gravitätisch stolzierte er auf seinen kurzen Beinen heran und trug würdevoll eine Art Tablett, auf dem der kopfgroße Klumpen Jenseitsmaterie lag, den Atlan erbeutet hatte.

»Leider haben wir nichts herausfinden können!«, trompetete die mobile Laborpositronik schon von weitem.

»Kannst du nicht einmal den Mund halten?«, grollte Hage Nockemann. »Deine Wichtigtuerei ist ja schon krankhaft.« Erregt zwirbelte er seinen Bart. »Wir hatten verabredet, dass ich das Ergebnis der Untersuchung bekanntgebe.«

»Aber wir haben doch gar kein Ergebnis anzubieten«, widersprach Blödel.

»Eben doch!«

»Chef, spanne mich nicht auf die Folter. Was hast du entdeckt?«

»Nichts.«

»Aber dann habe ich doch Recht.«

»Eben nicht!«

»Ei der Daus, er kehrt den Schelm heraus.«