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Dirk Taeger, Wilfried A. Hary

GAARSON-GATE 059: Der schwarze Nebel





BookRix GmbH & Co. KG
80331 München

GAARSON-GATE 059

GAARSON-GATE ist die Schwesterserie von STAR GATE – das Original!

 

Titel:

 

Der schwarze

Nebel

 

von Dirk Taeger und Wilfried Hary

 

»Ein Moloch im Weltall - und sie sind mitten drin!«

 

 

Im Jahr 2052 erschließt Tipor Gaarson der Menschheit eine schier unerschöpfliche Energiequelle. Man nennt sie nach ihm den »Gaarson-Effekt«. Aber es gibt auch Warner, die vor ungeahnten Folgen der hemmungslosen Anwendung des Gaarson-Effektes warnen. Sie sind überzeugt davon, dass der Gaarson-Effekt auf lange Sicht gesehen das energetische Gleichgewicht des Universums stört! Niemand will auf sie hören - angesichts der fantastischen Möglichkeiten - einschließlich der Erfüllung des Traumes von der interstellaren Raumfahrt. Die Warner werden sogar als gefährliche Kriminelle eingestuft und verfolgt. Vierhundert Jahre später erst erfüllen sich ihre düstersten Voraussagen: Ein Raumschiff kehrt zurück und ist der berüchtigte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Das Chaos beginnt.

Doch das Genie Tipor Gaarson hat "vorgesorgt": In seinem Sinne bauten Wissenschaftler der bis dato verbotenen sogenannten ASTROÖKOLOGEN die GAARSON-GATES! Vor der Katastrophe funktionierten sie noch gar nicht, aber als die Katastrophe beginnt, sind sie der auslösende Faktor für die Abwendung der endgültigen Vernichtung! Die Erde ist gerettet, aber die Naturgesetze haben sich geringfügig verändert: Diese Veränderung breitet sich mit Lichtgeschwindigkeit, von der Erde ausgehend, aus. Innerhalb dieser "Raumblase" gibt es keine technisch basierte überlichtschnelle Raumfahrt mehr - und funktionieren die Gaarson-Gates nun als Transmitter. Der Aufbau der neuen Erde beginnt - vor allem auch der Aufbau neuer Machtstrukturen im Sonnensystem, ehe das Chaos doch noch über die irdische Ordnung hereinbricht.

Aber auch nach Monaten ist der politische Umschwung noch längst nicht vollständig abgeschlossen. Das bekommt vor allem der Raumschmuggler Joe Gent zu spüren. Er kommt einer üblen Sache auf die Spur. Noch bevor er überhaupt die Zusammenhänge so richtig begreifen kann, muss er fliehen - in den Weltraum!

Seine Begleiterin Anna, der er eigentlich "den ganzen Schlamassel überhaupt erst zu verdanken hat", erklärt ihm, auch ohne Psychonauten könnte sie einen Raumsprung ermöglichen. Sie hat Recht, aber die Widersacher sind ihnen dicht auf den Fersen - und sie werden nach einem Zwischenstop beinahe abgeschossen. Und dann fliehen sie weiter...

 

Impressum

ISSN 1614-3299 - Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.hary-production.de

Diese Fassung: © 2016 by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, D-66482 Zweibrücken, Telefon: 06332-481150

www.HaryPro.de eMail: wah@HaryPro.de

 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von Hary-Production.

 Coverhintergrund: Anistasius

Titelbild: Gerhard Börnsen

Logo: Gerhard Börnsen

Diesen Roman gibt es auch im Printformat. Mehr Infos hier:

http://www.hary.li

Die Serie ist uneingeschränkt geistiges Eigentum des Autors Wilfried A. Hary: www.hary-production.de !

 

1


Anna erwachte. Sie räkelte sich unter der Decke, dann drehte sie sich noch einmal um und döste weitere fünfzehn Minuten. Als sie wirklich nicht mehr weiter schlafen konnte, stand sie schließlich auf. Nach dem Duschen und Anziehen begab sie sich in den Gemeinschaftsraum. Joe war nicht zu sehen. Sie holte sich aus dem Synthonizer ihr Frühstück und eine schöne, heiße Tasse schwarzen, starken Kaffee. Während sie ihre Spiegeleier und das Toastbrot verdrückte, dachte sie an die vergangene Nacht zurück.

Es war wirklich nicht schlecht gewesen. Sie bereute es nicht. Sie hatte nur Bedenken, wie es weiter gehen sollte. Gestern war eine Ausnahmesituation gewesen. Normalerweise hätte sie nicht mit ihm geschlafen. Aber nach allem, was passiert war, war sie nur froh gewesen, noch zu leben und wollte es auch spüren. Er sollte nicht erwarten, dass sie nun für ihn einfach zu haben war.

Inzwischen hatte sie ihr Frühstück verspeist und auch der Kaffee war zur Neige gegangen. Sie räumte das Geschirr in die dafür vorgesehenen Fächer des Synthonizers. Dort würde es wiederverwertet werden.

Auch wenn sie Jonathan weiter auf Abstand halten wollte, interessierte es sie doch, wo er sich herumtrieb. Sie schaute zunächst im Cockpit nach. Dort war alles leer und der Autopilot war eingeschaltet. Kurs Grendel IV, wie sie hoffte. In seiner Kabine war er ebenfalls nicht. Nun, vielleicht im Maschinenraum.

Der Maschinenraum befand sich eine Etage tiefer und war über eine Wendeltreppe zu erreichen. Die Schleuse zu dieser Treppe befand sich direkt hinter dem Cockpit.

Als sie zu der Schleuse kam und diese geöffnet hatte, hörte sie, wie jemand laut fluchte. Es war Jonathan. Er war tatsächlich im Maschinenraum.

Anna stieg die Treppe hinab. Jonathan Gent stand zwischen einem Gewirr aus Rohren und Kabeln. Er raufte sich die Haare und schien angestrengt nachzudenken.

»Guten Morgen«, grüßte sie ihn. »Alles in Ordnung?«

»Ah, Anna. Guten Morgen. Ich hoffe, du hast gut geschlafen.« Er kam auf sie zu und wollte sie küssen.

Anna drehte sich zur Seite. »Beim Du können wir es belassen. Alles andere vergessen wir lieber wieder.«

»Wie und was ist mit gestern Nacht?« Er klang überrascht.

»Nimm es, wie es war, eine schöne Nacht, sonst nichts!« Sie konnte sehen, wie verletzt er war. Er dachte bestimmt, dass sie nur mit ihm spielte. Das typische Reiche-Töchterchen-Spiel. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie erst einmal klar im Kopf werden musste, bevor sie eine Beziehung eingehen konnte. Ihr Vater war verschollen. Man hatte mehrmals versucht, sie zu ermorden. Im Moment konnte sie sich eine Liebschaft nicht leisten. Das wäre zu viel gewesen.

»Okay. Wenn du es so siehst...«, sagte er schroff.

Er tat ihr Leid, nur, sie konnte es nicht ändern. Am Besten wäre es, vom Thema abzulenken. »Nun sag schon. Was machst du hier unten? Ist wieder was defekt?«

Jonathan warf ihr noch einen unverständlichen Blick zu, dann entschied er aber offensichtlich, die Sache auf sich beruhen zu lassen. »Nein, alles funktioniert perfekt. Ich hatte nur so einen Einfall.«

»Was für einen Einfall?«

»Nun, du erinnerst dich an die zwei Schiffe, die gestern so plötzlich aufgetaucht waren - das eine nur sichtbar geworden, weil es abgeschossen wurde und uns damit unbeabsichtigt das Leben rettete - und das andere nur indirekt wahrnehmbar, weil es...?«

»Ja, du hast vermutet, dass sie hinter uns her waren, dass es sich gar um unsere alten Verfolger handelte.«

»Genau, denn wenn sie in friedlicher Absicht gekommen wären, dann hätte das zweite Schiff aus der Tarnung heraus nicht geschossen, oder?«

»Na ja, leuchtet schon ein.«

»Die Frage ist nur, woher sie wussten, dass wir dort waren.« Jonathan schien von ihr zu erwarten, dass sie es ihm sagte.

Anna zuckte mit den Achseln. »Sie wussten offensichtlich, wohin wir wollten.«

»Sie wissen ganz bestimmt, dass wir nach Grendel IV wollen. Das kann man als sicher annehmen. Aber die Entscheidung, nach Sel Arth zu fliegen, habe ich getroffen und zwar erst hier auf dem Schiff.«

»Das stimmt. So habe ich es noch nicht gesehen.« Anna fiel es wie Schuppen von den Augen: »Das ist nicht nur, weil sie besondere Ortungsmethoden haben oder so, sondern... sie müssen einen Peilsender hier versteckt haben! So konnten sie nach jedem Sprung sofort erkennen, ob sie richtig lagen oder nicht.«

»Genau. Es war bestimmt dieser Kerl, den wir hier überrascht haben, als wir in mein Versteck auf dem Mars wollten.«

»Hast du ihn gefunden, den Peilsender?«, fragte Anna aufgeregt.

»Nein. Ich habe das gesamte Schiff abgesucht, aber nichts gefunden.«

»Wie sieht so ein Peilsender denn aus?« Anna hatte noch nie einen gesehen.

Jonathan zeigte es ihr mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand. »Ungefähr so groß, das genügt. Du weißt ja hoffentlich, dass G-Kom extrem wenig Energie verbraucht, bei größtmöglicher Reichweite und mit Signalübertragung im Tunneleffekt von bis zu tausendfacher Lichtgeschwindigkeit?«

»Nicht wirklich!«, gab Anna zu.

»Na, jedenfalls: Der Sender an sich ist nur so groß wie ein Stecknadelkopf. Die permanente Stromversorgung ist das größte Teil. Für interplanetarische Entfernungen, denke ich, muss sie so drei mal fünf Zentimeter groß sein.«

»Sollte leicht zu finden sein.«

»Da sagst du was. Möglicherweise ist es auch nur gut versteckt - und sogar vor dem Greekho.«

»Deshalb suchst du hier unten, weil sich kein Greekho im Maschinenraum wohl fühlt, hier also...?«

»Richtig!«, unterbrach sie Joe ungeduldig.

»Glaube ich alles nicht«, meinte Anna. »Der Kerl hatte nicht soviel Zeit, es gut zu verstecken. Wir haben ihn ja überrascht.« Sie überlegte. »Du sagtest, dass der größte Teil die Batterie ist?«

Jonathan nickte.

»Was, wenn...«, spann Anna weiter, »der Sender keine Batterie oder so braucht?«

»Wie soll der Sender denn dann Strom bekommen?«, zweifelte Jonathan.

»Vom Schiff natürlich.«

»Ich Idiot!« Jonathan schlug sich mit der Handfläche gegen die Stirn. »Natürlich, dass ich nicht eher daran gedacht habe.« Er drängte sich an ihr vorbei, um zur Schleuse zu gelangen.

»Wo willst du hin?«, fragte ihn Anna.

»Ins Cockpit. Komm mit. Ich habe da so eine Idee.«

Sie folgte ihm und eine Minute später saß er vor den Kontrollen.

»Aber wieso weiß das Schiff nichts davon? Ich meine, es ist doch eigentlich vom Biogehirn...?«

»Willst du jetzt den Sender anpeilen?«, vermutete Anna.

Anna seufzte. »Ist ja gut. Ich hole schon den Kaffee. Denke aber nicht, dass das zur Gewohnheit werden wird. Das nächste Mal bist du dran.«