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Prophezeiung - Dämonenerbe 2


Prophezeiung - Dämonenerbe 2


überarbeitete Neuauflage

von: Mara Laue

4,99 €

Verlag: VSS-Verlag
Format: EPUB
Veröffentl.: 04.10.2018
ISBN/EAN: 9783961271542
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

Sie sind dazu ausersehen, das magische Tor zu öffnen, das den Dämonen den Weg in die Welt öffnet. Doch die beiden Halbdämonen Bronwyn und Devlin haben andere Pläne. Fest entschlossen, das Tor für immer zu versiegeln, suchen sie in Indien nach der Vajramani-Prophezeiung. Die Reise nach Indien wird zu einer enormen Belastung der noch jungen Liebe. Um ihren Feinden zu entkommen, müssten sie ihre magischen Kräfte vereinen, doch Bronwyn schreckt vor diesem ultimativen Test ihres Vertrauens zurück und steht vor einer schweren Entscheidung. Denn die Kraft ihrer Liebe entscheidet darüber, ob sie Devlins Seele retten und sich damit auch die alte Prophezeiung zum Wohl der Menschen erfüllen kann.

"ÜBERARBEITETE NEUAUFLAGE"

Prophezeiung ist der zweite Band der Dark-Romance-Trilogie Dämonenerbe.
Ebenfalls erschienen:
Band 1 – Erweckung
Band 3 – Erben der Macht
Sie sind dazu ausersehen, das magische Tor zu öffnen, das den Dämonen den Weg in die Welt öffnet. Doch die beiden Halbdämonen Bronwyn und Devlin haben andere Pläne. Fest entschlossen, das Tor für immer zu versiegeln, suchen sie in Indien nach der Vajramani-Prophezeiung. Die Reise nach Indien wird zu einer enormen Belastung der noch jungen Liebe....
Maroon Lake, Aspen, Colorado, 21. Oktober 2012

Wayne Scott schüttelte Lieutenant Sarah Connolly vom Aspen Police Departement die Hand. Er musste nicht ihre Gedanken lesen, um zu erkennen, dass ihr die Anwesenheit des FBI nicht passte. Es gefiel grundsätzlich niemandem, wenn die Bundespolizei auftauchte und einen Fall übernahm. Jede Investigationsbehörde schmückte sich gern selbst mit den Ermittlungserfolgen; besonders wenn es sich um spektakuläre Fälle handelte, die der Karriere förderlich waren. Wenn dann das FBI kam und so einen Fall an sich riss, sorgte das für Missmut, der nicht selten in unterschwellige Feindseligkeit ausartete.
„FBI Special Agent Wayne Scott“, stellte er sich vor, setzte sein gewinnendstes Lächeln auf und deutete auf seinen Begleiter, der ihr ebenfalls die Hand schüttelte. „Mein Partner, Special Agent Travis Halifax.“
„Ich habe keine Ahnung, woher Sie von diesem Fall wissen.“ Sarah Connollys Stimme klang reserviert. „Aber was daran für Sie so interessant ist, kann ich mir schon denken: die grüne Asche. Stimmt’s?“
Wayne lächelte nur.
Sie verzog das Gesicht. „Ja, das habe ich mir gedacht: Sie sind nicht befugt, darüber zu reden.“
„So ist es“, bestätigte er. „Nach unseren Informationen erhielten Sie einen anonymen Anruf.“
Sie nickte. „Von einem Mann. Unterdrückte Rufnummer. Der Anruf ließ sich nicht zurückverfolgen. Er sagte, am Maroon Lake, bei einer Hütte in der Nähe des Touristenparkplatzes, seien Schüsse gefallen. Ziemlich viele und mitten in der Nacht. Mal abgesehen davon, dass ohnehin Schonzeit ist und im Oktober nur Bogenschützen auf Rotwildjagd gehen dürfen, jagt sowieso niemand bei Nacht mit Schusswaffen. Als wir hier ankamen, fanden wir das da.“ Sie deutete auf eine völlig ausgebrannte Blockhütte. „Und daneben die Leiche eines Mannes, den man in den Rücken geschossen hatte. Außerdem drei weitere Leichen, von denen zwei erschossen wurden und eine verbrannt ist. Die Erschossenen trugen Mönchskutten. Der vierte Tote ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.“
„Kennen Sie schon deren Identität?“ Scott warf einen kurzen Blick auf die Überreste des Blockhauses, die ganz normal verkohlt schwarz und aschgrau waren.
„Nur die von dem mit der Kugel im Rücken. Er hatte einen Führerschein bei sich, der auf den Namen Joshua Harker lautet. Er war Flötist im Colorado Symphony Orchestra in Denver. Ihm gehört die Hütte. Er hat von dem Brand nichts abbekommen. Offenbar konnte er die Hütte verlassen, ehe der Brand ausgebrochen ist. Vielmehr gelegt wurde.“
Travis ging zu der zerstörten Hütte hinüber. Er ging in die Hocke, nahm etwas von der Asche auf und roch daran, ehe er Wayne einen kurzen Blick zuwarf und den Kopf schüttelte.
„Wie kommen Sie darauf, dass der Brand gelegt wurde?“
Sarah Connolly schnaufte. „Ich sehe so ein Szenario nicht zum ersten Mal, Agent Scott. Hier wollte jemand ganz offensichtlich Spuren beseitigen. Die Frage ist nur: welche?“
„Sie erwähnten grüne Asche. Die hätten wir uns gern angesehen. Ich hoffe, Ihre Leute haben den Fundort nicht angetastet.“
„Wir sind keine Anfänger, Agent.“ Das klang ausgesprochen frostig.
„Das wollte ich damit keinesfalls andeuten. Aber Sie wissen, dass auch der Beginn der professionellsten Untersuchungen einen Tatort verändert.“
Sie ging nicht darauf ein. „Kommen Sie. Da nur ein Wanderpfad dorthin führt, müssen wir laufen.“ Sie deutete auf einen Trampelpfad, der hinter der zerstörten Hütte entlang begann, und ging voran. „In unmittelbarer Nähe der grünen Asche haben wir eine zweite Leiche gefunden. Einen Mann ebenfalls in einer schwarzen Mönchskutte mit einem Loch in der Stirn. Er hielt eine Pistole in der Hand. Entweder er und seine Kumpane hatten sich nur als Mönche verkleidet oder Ordensbrüder laufen neuerdings mit Waffen herum. Was ich mir nicht vorstellen kann. Und neben den Aschehaufen fanden wir weitere Pistolen.“ Sie blickte die beiden Agents fragend an, die ihr keine Antwort gaben. Sie zuckte mit den Schultern. „Diese grüne Asche – ist das was Gefährliches? Eine Chemikalie? Muss eine Behörde darüber informiert werden?“
Wayne schüttelte den Kopf. „Nicht, wenn es das ist, was wir vermuten.“
„Und diese Vermutung fällt garantiert auch unter Ihr umfassendes FBI-Schweigegelübde.“
Er schnitt eine Grimasse. „Bedauerlicherweise. Glauben Sie mir, Lieutenant, uns gefällt auch nicht, dass wir so verschwiegen sein müssen. Wir arbeiten lieber offen mit Ihnen zusammen. Schon deshalb, weil Sie uns sehr viel besser unterstützen können, wenn Sie wissen, worum es geht und nicht das Gefühl haben, dass wir Ihnen Informationen vorenthalten, um die Lorbeeren einzuheimsen. Das tun wir nicht. Aber falls dieser Fall tatsächlich in die Zuständigkeit unserer Spezialabteilung fällt, ist es essenziell, alles, was damit zu tun hat, unter dem Siegel der Verschwiegenheit zu lassen. Dazu verpflichtet uns unser Eid.“
Sie blickte ihn misstrauisch an. „Zu welcher Spezialabteilung gehören Sie?“
Travis Halifax grinste und zwinkerte ihr zu. „Akte X.“
Sie verzog das Gesicht. „Ich habe verstanden.“
Das hatte sie mit Sicherheit nicht, denn Travis hatte die Wahrheit gesagt. Zwar hieß die Abteilung, zu der er und Wayne gehörten, nicht Akte X, sondern DOC – Department of Occult Crimes–, aber sie kümmerte sich tatsächlich um scheinbar unerklärliche oder auf den ersten Blick nur mit dem Übersinnlichen zu erklärende Verbrechen. Die Mitarbeiter vom DOC wussten nicht nur, dass Dinge wie Magie und Wesen wie Vampire, Werwölfe und Dämonen real waren, einige Wenige der Mitarbeiter gehörten selbst zu denen. Andere besaßen übersinnliche Fähigkeiten. Wayne konnte die Gedanken seiner Mitmenschen lesen und in geringem Maß auch manipulieren. Travis besaß die Gabe der Retrospektion und konnte vergangene Ereignisse im Geist sehen, wenn sie nicht zu lange zurücklagen. Davon abgesehen war er der einzige Agent in der Abteilung, der keine Angst davor hatte, dass sein Partner seine Gedanken lesen könnte.
Die Arbeit des DOC unterlag extrem restriktiven Geheimhaltungsvorschriften, dass nicht einmal der Präsident von seiner Existenz wusste, vielmehr nicht über das wahre Ausmaß seiner Arbeit informiert war. Offiziell beschäftigte sich das DOC mit der Aufklärung von Ritualmorden, im Rahmen von Schwarzen Messen begangenen Verbrechen, behielt fanatische Sekten im Auge und ähnliche Dinge. Das wahre Ausmaß der Aufgaben kannten nur die Leute, die im DOC arbeiteten.
„Wir gehören zu Special Cases Unit“, erklärte Wayne deshalb Lieutenant Connolly. „Wir sind für Fälle zuständig, in denen merkwürdige Dinge wie grüne Asche vorkommen.“
Da sie zu diesem Zweck die Polizeiberichte des ganzen Landes nach einschlägigen Auffälligkeiten durchforsteten, waren sie auf die Meldung von der grünen Asche am Maroon Lake gestoßen. Grüne Asche deutete darauf hin, dass das Feuer durch magische Blitze verursacht worden war. Sollte sich das bestätigen, stellte sich die Frage, von wem.
Der Fundort lag auf einer Waldlichtung. In deren Mitte befand sich ein schwarzer Brandring. Die grünen Aschehaufen waren kreisförmig darum verteilt. Sieben Stück. Ebenfalls außerhalb des Brandrings war auf dem Waldboden der Fundort der Leiche markiert, die man inzwischen abtransportiert hatte. Das ganze Gelände war weiträumig abgesperrt.
Travis ging zu einem Aschehaufen, nahm eine Probe, die er zwischen den Fingern rieb, während er daran schnüffelte. Er warf Wayne einen bezeichnenden Blick zu und nickte.
„Lieutenant Connolly, das ist eindeutig unser Fall. Es tut mir leid. Können wir trotzdem auf Ihre Unterstützung bauen?“
Sie war sichtbar enttäuscht, denn bis jetzt hatte sie gehofft, dass sie den Fall behalten konnte. „Selbstverständlich. Sagen Sie mir, was Sie brauchen.“
„In erster Linie, dass Sie uns alle bisherigen Ermittlungsergebnisse und natürlich die Leichen überlassen.“
„Ich veranlasse das.“
Wayne blickte sich um. Der Brand auf dem Boden und an den Bäumen rund um die Lichtung war nicht von magischen Blitzen verursacht worden. Das Entfachen von Feuer gehörte zwar zu den paranormalen Fähigkeiten, über die manche Menschen verfügten; in Anbetracht der Tatsache, dass hier aber auch Magie am Werk gewesen war, lag der Verdacht nahe, dass der Verursacher entweder eine Hexe oder Magier oder sogar ein Dämon gewesen war. Letzteres passte durchaus zu den übrigen Anzeichen, die sich landesweit mehrten, dass etwas im Gange war, was eine gravierende Bedeutung hatte.
Menschen, die eine visionäre Gabe besaßen, prophezeiten zwar nicht den Untergang der Welt, aber eine Zeit des Schreckens für die Menschheit; sofern sie überhaupt darüber redeten und sich nicht lieber bedeckt hielten aus der sehr berechtigten Angst, sonst für verrückt gehalten zu werden. Das war zwar nichts Neues, denn solche Prophezeiungen hatten zu allen Zeiten mehr oder weniger Hochkonjunktur. In diesem Jahr sollte auch mal wieder die Welt untergehen, wenn man alten Maya-Legenden glauben wollte.
Das DOC machte sich jedoch die Mühe, solche Prophezeiungen zu prüfen; besonders wenn sie von Special Agent Jenna Paricci ausgesprochen wurden. Jennas Hellsichtigkeit hatte dem DOC schon oft geholfen, einen Fall zu lösen. Diesmal stand jedoch eine Menge mehr auf dem Spiel.
Die inzwischen siebzigjährige Dame hatte bereits vor dreiunddreißig Jahren eine starke Vision gehabt, die besagte, dass das Schicksal etlicher Menschen von zwei Halbdämonen abhing, die an dem Tag geboren worden waren, an dem Jenna ihre Vision gehabt hatte. Seitdem versuchten alle Mitarbeiter des DOC, die über entsprechende Fähigkeiten verfügten, diese beiden zu finden. Ohne Erfolg. Wahrscheinlich lag es daran, dass deren Eltern sie magisch schützten, denn es gab keine konkrete Spur von ihnen. Alle vagen Hinweise, die vielleicht zu einem von ihnen hätten führen können, hatten sich als Sackgassen erwiesen.
Man konnte nur zweifelsfrei sagen, dass das, was vor dreiunddreißig Jahren mit ihrer Geburt begonnen hatte, in diesem Jahr am Tag der Wintersonnenwende zu Ende gebracht wurde. Deshalb war es eminent wichtig, wenigstens einen von ihnen zu finden, idealerweise beide und vor allem lebend. Für Letzteres standen die Chancen nicht allzu gut, denn Jenna hatte mehr als eine akute Gefahr für das Leben der beiden gesehen. In einer ihrer Visionen spielten Mönche in schwarzen Kutten eine entscheidende Rolle, in einer anderen wurden sie von Mitgliedern eines Geheimbundes bedroht, den das DOC bis heute nicht hatte ermitteln können; nicht einmal ein einziges Mitglied. Zumindest kein lebendes. Und die Toten, die vielleicht dazu gehört haben könnten, schwiegen für immer.
In einer dritten Vision, der Bedrohlichsten von allen, wurde durch irgendetwas, das die beiden Halbdämonen taten oder das mit ihnen getan wurde, einen Horde von Schlangendämonen auf die Welt losgelassen. Da die Wintersonnenwende in einundsechzig Tagen stattfand, dieses Ereignis aber schon vorher eintrat, drängte die Zeit. Deshalb hatte Special Agent in Charge Cecilia O’Hara, die Chefin des DOC, Wayne und Travis hierher geschickt, als sie den Bericht von toten Mönchen mit Schusswaffen in den Händen und grüner Asche erhalten hatte. Mit etwas Glück würden sie hier einen Hinweis auf die beiden Halbdämonen finden.
Travis nickte Wayne zu.
Wayne wandte sich an Lieutenant Connolly und deutete in den Wald, wo etliche Bäume angekohlt waren. „Ich sehe, dass der Brand ziemlich ausgedehnt war. Haben Sie auch weiter hinten nach möglichen Opfern gesucht?“ Er ging ein paar Schritte in die Richtung.
Sarah Connolly folgte ihm. „Selbstverständlich, Agent Scott. Wie ich schon sagte, sind wir keine Anfänger. Wir haben das Gebiet im Umkreis von einer Meile durchkämmt. Auch mit Suchhunden. Was immer sich hier abgespielt hat, passierte an der Hütte und hier. Und auf dem Weg dazwischen.“
„Welche Spuren haben Sie noch gefunden?“
„Die eines Feuergefechts zwischen diesen Mönchen – oder was immer sie sind – und einer weiteren Partei, auf deren Identität wir bis jetzt keine Hinweise haben. Wir vermuten, dass der anonyme Anrufer zu letzterer gehört. Wäre er nur ein besorgter Bürger, hätte er erstens seine Rufnummer nicht unterdrückt und der Anruf wäre zweitens zurückzuverfolgen gewesen.“
„Ich stimme Ihnen zu.“
Wayne sah an Travis’ starrer Körperhaltung, dass er bereits seine Gabe der Retrospektion einsetzte und sich auf das konzentrierte, was hier geschehen war. Er lenkte Lieutenant Connolly mit ein paar weiteren Fragen ab und sorgte dafür, dass sie Travis dabei den Rücken zudrehte, damit sie die katatonisch wirkende Starrte seines Partners nicht mitbekam. Auch in diesem Punkt waren die beiden Männer ein eingespieltes Team.

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