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Rechte Gewalt erzählen


Rechte Gewalt erzählen

Doing Memory in Literatur, Theater und Film
LiLi: Studien zu Literaturwissenschaft und Linguistik, Band 1 1. Aufl. 2022

von: Matthias N. Lorenz, Tanja Thomas, Fabian Virchow

54,99 €

Verlag: J.B. Metzler
Format: PDF
Veröffentl.: 24.02.2022
ISBN/EAN: 9783476058287
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 251

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

<div>Rechte Gewalt, die in der Bundesrepublik Anfang der 1990er Jahre Konjunktur hatte und in den letzten Jahren abermals stark angestiegen ist, ist bis heute nur äußerst lückenhaft aufgearbeitet und wird künstlerisch kaum erinnert. Wenn überhaupt, herrschen Täterperspektiven im Rahmen eines rein ‚weißen‘ Erinnerungsrahmens vor, die Stimmen der Opfer bleiben ungehört. Ausgehend von der Beobachtung, dass mit der gesellschaftlichen Missachtung dieser Gewalt eine zweite Traumatisierung stattfindet, fragt der Band nach Formen, Leistungen und Defiziten der dokumentarischen wie fiktionalen Aufarbeitung rechter Gewalt in Literatur, Theater und Film. Die erzählenden Künste werden in den untersuchten Beispielen sowohl auf ihren Beitrag zu dem beobachteten Missstand als auch hinsichtlich ihres Potentials zu dessen Überwindung untersucht.</div><div><br></div><div>Mit Beiträgen von Svea Bräunert, Anna Brod, Gabriele Fischer, Hans-Joachim Hahn, Matthias N. Lorenz, Jonas Meurer, Dan Thy Nguyen, Corinna Schlicht, Sebastian Schweer, Tanja Thomas, Fabian Virchow, Johanna Vollmeyer und Stefan Winterstein.</div>
I Perspektiven in Forschung und Lehre.- II Der Terror der 1990er Jahre.- III Die Opfer des NSU erinnern.- IV Interview mit Dan Thy Nguyen.<br>
<div><b>Matthias N. Lorenz</b> ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Komparatistik an der Leibniz Universität Hannover und Extraordinary Professor an der Stellenbosch University (SA).</div><div><b>Tanja Thomas</b> ist Professorin für Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationen der Medienkultur an der Eberhard Karls Universität Tübingen.</div><div><b>Fabian Virchow</b> ist Professor für Politikwissenschaften, insbesondere Theorien der Gesellschaft und politischen Handelns, an der Hochschule Düsseldorf.<br></div>
<p>Rechte Gewalt hat nach 1945 eine Tradition, die lange marginalisiert wurde – auch in der deutschsprachigen Literatur, die sich selten für die Opfer interessierte. Zugleich bieten Prosa, Lyrik, Bühnen- und Hörstücke, Film und Fotografie Orte, wo Betroffene sich hinsichtlich rechter Bedrohung und hegemonialer Diskurse Gehör verschaffen. Als Medium der (An-)Klage, der Zeugenschaft und des Widerstandes vermitteln solche Erzählungen ein Erfahrungswissen, über das die Mehrheit nicht verfügt. Der Band beleuchtet literarisches und mediatisiertes Erzählen über rechte Gewalt als Ausdruck von Erinnerungskonkurrenzen: als Praxen eines konflikthaften Doing Memory in einer pluralen Gesellschaft.​</p>
Bislang kaum bearbeitetes Thema Hohe Relevanz durch die erneute Konjunktur rechter Gewalt Beitrag zur Überwindung des deutschen Erinnerungsrahmens, welcher die (v.a. migrantischen) Stimmen der Opfer bisher ausblendet

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