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San Francisco and so on


San Francisco and so on

Happy Rolliday I
Happy Rolliday, Band 1 1. Auflage

von: Hans-Ulrich Lüdemann

6,99 €

Verlag: Edition Digital
Format: PDF
Veröffentl.: 06.12.2012
ISBN/EAN: 9783863948931
Sprache: deutsch
Anzahl Seiten: 207

Dieses eBook enthält ein Wasserzeichen.

Beschreibungen

Wissen Sie, wer Gene Fowler ist? Auf jeden Fall stammt von ihm das bemerkenswerte Statement: Jedermann sollte in zwei Städte verliebt sein - in seine Heimatstadt und in San Francisco. Und am besten, mindestens einmal im Leben in San Francisco gewesen sein. Aber wie sollte das funktionieren für eine disabled Person, für eine hilflose Person, für einen waschechter Tetraplegiker, der bei Gelegenheit auch darüber redet, wann und warum es zwischen seinem sechsten und siebenten Halswirbel einen Knacks gab, der gleichzeitig das Rückenmark in diesem Bereich durchschnitt – also ein Mann mit einer hochgradigen Querschnittslähmung. Und ein solcher Mensch möchte zusammen mit seiner Frau über den großen Teich reisen? Mit dem Flugzeug?
Doch es hatte sich eine Chance für ein solches Unternehmen ergeben: Captain Harald schickt uns nun aus San Francisco per Fax Verhaltensmaßregeln und das von Governor Pete Wilson gesiegelte und gebührenpflichtige Formular wegen der Sonderrechte für eine Disabled Person. Jetzt wissen Dörte und ich - das Unternehmen HAPPY ROLLIDAY ist angeschoben. In der Folgezeit kommen ungewohnt schnelle und gute Telefonverbindungen zwischen San Francisco und Berlin zustande, in denen es bereits um einen Termin für unsere Reise geht. Mittlerweile außerordentlich landeskundig, schlägt Harald die zweite Hälfte April vor.
Erstes Hindernis ist, eine entsprechende Fluggesellschaft zu finden, die auch einigermaßen preiswert ist. Zudem wird Englisch gelernt und aufgefrischt, und am zweiten April geht es los – zufällig am selben Tage als fast neunzig Jahre zuvor, 1906, das bislang stärkste Erdbeben San Francisco verheerend getroffen hatte. Abflug Berlin-Tegel. Und später sind sie tatsächlich am Ziel angekommen und können eine andere Weisheit überprüfen, wonach die Ankunft in San Francisco ein Augenblick fürs ganze Leben sei.
Von dort aus werden Lüdemann und seine Frau, kutschiert von Freund Harald, in vierzehn Tagen etwa 3.500 Kilometer kreuz und quer durch Kalifornien fahren – nach Sacramento, Mont Diablo und zum Jack London State Historic Park, nach Livermore, zum Yosemite National Park und nach Monterey, Bodega Bay und nach Sebastopol am Russian River. Es wurde eine einmalige Reise, von der Lüdemann am Ende sagt: Ich verhehle nicht meine generellen Bedenken gegenüber den U.S.A. vor der Reise. Heute habe ich doch zumindest eine Ahnung von Kalifornien. Mit konkreten Bildern vor Augen.
Und Gene Fowler war übrigens ein amerikanischer Journalist und Autor.
Jedermann sollte in zwei Städte verliebt sein - in seine Heimatstadt und in San Francisco
Die Ankunft in San Francisco ist ein Augenblick fürs ganze Leben
San Francisco ist so etwas wie eine Märchenfee
Und vor allem habe ich immer die Restaurants gemocht
San Francisco ignoriert alle meteorologischen Gesetzmäßigkeiten wie sie für den Rest der Welt gelten
San Francisco ist eine der größten Kulturstätten der Welt
San Francisco - nirgendwo gibt es eine aufstrebende und schwungvolle Stadt wie diese
In dieser Stadt des Goldes versammelten sich einst Abenteurer aus allen Himmelsrichtungen
San Francisco sieht aus, als wäre es von den Göttern selbst erbaut worden
Ich mag San Francisco nicht - ich liebe es
Was San Francisco bedeutet? Goldene Handschellen, deren Schlüssel weggeworfen wurden
Ein Fußbreit Boden in San Francisco hat mehr Liebreiz als jeder andere Platz auf Erden
Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald.
Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller.
1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt.
Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ...
Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab.
Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare.
Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990.
1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.
Nach Kosmetika steht Captain Harald und mir nicht der Sinn. Da naturgemäß Männerinteressen und Fraueninteressen in Kaufhäusern ohnehin kaum unter einen Hut zu bringen sind, gehen wir beide über kurz oder lang eigene Wege. Da Harald auch ein Bücherfreund ist, verweilen wir bei einem Stand, der Nachschlagewerke anbietet. Selbstverständlich in Englischer Sprache: The New Enzyclopaedia Britanica in 15. Auflage nach 1768 ist das U.S.-Pendant zum Brockhaus. Ein Gespräch mit dem Buchhändler-Ehepaar scheint zu belegen, dass sieben von hundert Einwohnern in San Francisco deutschstämmig sind. Zumindest kam die Frau einst aus Karlsruhe. Freundlich verabschiedet mit einem großformatigen Kinderbuch für unsere Enkeltochter, ziehe ich den Captain jetzt in eine ganz bestimmte Richtung.
Der 30. April steht unmittelbar bevor - dreizehnter Hochzeitstag - und ich habe mir für Dörte etwas Besonderes ausgedacht: Ein Armband aus Gold soll es sein - breit genug, um das Wort California samt Datum eingravieren zu lassen. Über ein halbes Dutzend Juweliere bieten in der Mall ihren Schmuck an. Wir finden schnell einen, der uns zusagt. Oder besser - eine Verkäuferin, mit der sich über meinen Wunsch parlieren lässt. Bei Milens also wandern diverse güldene Armbänder über den Verkaufstresen zu Harald und von ihm etwas tiefer zu mir in den Rolli. Ist es schlimm, wenn ich sage, dass das, was mir gefällt, oft auch das Teuerste ist?
Plötzlich stehen 600 Dollar zur Disposition. Scheinbar kein Problem für den, der mit Master Card Gold auf Du und Du lebt - wie die Werbung einem weismachen will. Und wie ich noch zaudere - da lächelt Madam mich Goldsucher an und deutet auf ein Schild: SALE heißt das Zauberwort für drei Tage. Zu Hause würde es Schnäppchen heißen - im angegebenen Zeitraum kostet bei Milens jeder Schmuck nur die Hälfte. Das Geschäft wird getätigt. Mit allem Drum und Dran. Pünktlich zum bewussten Termin halten meine steifen Finger ein Schleifenpäckchen in unaufdringlichem Grün mit dem goldgeprägten Milens. Im Geschenkkarton nochmals ein gleichfarbiges Etui mit meiner Hochzeitstags-Gabe: vornehm - aber schön - geht die Welt zugrunde. Der letzte Satz wäre wirklich das Letzte. Daher will ich mich also nur für eine letzte Aussage zum Hochzeitstag verbürgen: Dank Milens sind die beiden, die es unmittelbar angeht, very happy ...
Eine Mall ist keine Mall. Bei Gelegenheit fahren Renate und Harald mit uns nach Livermore. Akademikern in der ganzen Welt ist dieser Ort ein Begriff. Hier lebt und arbeitet ein unvorstellbares Maß an hochleistungsfähigen Grauen Zellen miteinander. Das moderne Wort lautet: Brain Trust. Tausende forschen in den Livermore Laboratories auf den verschiedensten Wissenschaftsgebieten. Und was machen wir unbedarften Durchschnittsbürger an solch einem Nobelpreisträger verdächtigen Ort? Vielleicht nicht ganz untypisch für den gelebten Ostdeutschen - wir vergleichen die Mall vom Konzern Nordstrom mit der, die wir am Tag zuvor besucht haben. Was uns sofort auffällt, das ist die gewaltige Zahl an Autostellplätzen: jeder Zentimeter gepflegt und insgesamt eine parkähnliche Begrünung. Betonierte Einfassungen für die Baumscheiben haben Wasseranschluss - Bewässerung nach elektronischer Schaltuhr.
Typisch wohl auch für uns, dass wir sofort den gehobenen Stand derer von Stamme Nordstrom erkennen: die angebotenen Waren sind von ausgesuchter Qualität und vor allem auch die Preise erschrecken uns durch einen gewissen Höhenflug. Alles zusammengenommen scheint das das absolute Muss zu sein für eine sehr gut verdienende geistige Elite in den kalifornischen Forschungsstätten der Rüstungsindustrie, die seit eh und je als gut zahlender Arbeitgeber firmiert.

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