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Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten


Warum Bayern ein orientalisches Land ist und andere weiß-blaue Wahrheiten



von: Klaus Reichold

8,99 €

Verlag: Edition Luftschiffer
Format: EPUB
Veröffentl.: 25.02.2021
ISBN/EAN: 9783944936499
Sprache: deutsch

Dieses eBook erhalten Sie ohne Kopierschutz.

Beschreibungen

*** Ausgezeichnet als eines der zehn "Besten Independent-Bücher Bayerns 2020"
(Literaturpreis des Bayerischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst) ***

"Humorvoll und provokativ werden urbayerische Phänomene auf ihre globalen Einflüsse zurückgeführt – anarchisch und subversiv zeigt sich bayerisches Brauchtum im Weltzusammenhang." (Begründung der Jury)

Der Ausspruch »Mia san mia« ist schon immer ein ausgemachter Schmarrn. Denn kein Mensch weiß, wer die Bayern wirklich sind und woher sie kommen. Aus Bayern jedenfalls nicht. Selbst die Landespatronin, die Muttergottes, ist eine »Zuagroaste« aus Galiläa.
Zugegeben: Der Orient ist nur eine der Quellen, aus denen sich das weiß-blaue Wesen speist. Bayern ist aber ähnlich exotisch, geheimnisvoll und rätselhaft – viel bunter und widersprüchlicher, als man gemeinhin denkt. Seine Identität schöpft das Land vor den Bergen daraus, dass es seit Jahrhunderten Menschen, Kulturtechniken und Traditionen aus aller Herren Länder höchst erfolgreich integriert und vereinnahmt.
Von der Weite der bayerischen Welt erzählt Klaus Reichold auf ebenso amüsante wie kenntnisreiche Weise.
Prolog
Warum Berlin genau genommen zu Bayern gehört
Warum Bayern nicht mehr am Mittelmeer liegt
Warum Franken und Schwaben keine Lederhosen tragen dürfen
Warum die Weißwurscht irgendwie indisch schmeckt
Warum die Oberpfalz an Sibirien erinnert
Warum es ohne Niederbayern keine Zauberflöte gäbe
Warum Oberbayern eine einzige Völkerschau ist
Warum die Bayern so schüchtern sind
Warum man mit den Bayern keinen Krieg gewinnen kann
Warum man in Bayern nicht mehr auf die Preußen schießen darf
Warum syrische Bogenschützen das römische Bayern bewachten
Warum sich Lenin in Bayern Meyer nannte
Warum die Bavaria ihre Existenz dem Untergang der osmanischen Flotte verdankt
Warum Bayern ein orientalisches Land ist
Warum es im Himmel so ausschaut wie im Tegernseer Tal
Anmerkungen
Lesetipps
Register
"Zuletzt liefert das mit Zitaten gespickte Buch eine Charakterologie des Bayern, von dem niemand so recht weiß, woher genau er stammt. 'Liaba zvui essn als zwenig dringa' ist so ein Zitat, das Reichold schlussfolgern lässt: 'Damit ist das bayerische Wesen, das die Opulenz liebt und die Askese fürchtet, eigentlich schon hinlänglich beschrieben.'"
Klaus Reichold ist gebürtiger Münchner und wuchs in einem Bauerndorf vor den Toren der Stadt auf. Für die Lokalredaktion der Süddeutschen Zeitung zog er schon als Schüler durchs Land. Nach dem Studium der Geschichte und der Philosophie in München und Siena arbeitete er als Autor kulturhistorischer Publikationen, Hörfunksendungen und Fernsehdokumentationen für den Bayerischen Rundfunk und für Verlage wie Hoffmann und Campe, Prestel und Pustet. Er ist Programmleiter des bavaricum@histonauten, einer Akademie für die Kulturgeschichte Bayerns.
Tatsächlich aber gab es schon vor Jahrhunderten enge Beziehungen zwischen dem Orient und Bayern, die den weiß-blauen Kosmos nachhaltig geprägt haben. So etwa wurde – entgegen anderslautender Vermutungen – das Bier nicht in Bayern erfunden, sondern im Zweistromland. Dort kannte man schon um 1800 vor Christus zwanzig unterschiedliche Sorten. Und dort verkündete König Hammurapi I. die älteste überlieferte Schankordnung der Welt. Danach war jede Priesterin, die ein Bierhaus aufsuchte oder gar eröffnete, unverzüglich dem Scheiterhaufen zu überantworten. So weit ist es in Bayern schon deshalb nicht gekommen, weil der hier jahrhundertelang vorherrschende katholische Glaube die Weihe von Frauen zu Priesterinnen gar nicht vorsieht. Dabei stammt auch das Christentum aus dem Orient. Das zeigt sich eindrucksvoll in Oberammergau, wenn sich der Geburtsort von Ludwig Thoma anlässlich der Passionsspiele alle zehn Jahre in die Heilige Stadt Jerusalem verwandelt. Aus der Alpenkette am Horizont wird das Judäische Bergland. Auf der Bühne wirbelt Wüstenstaub durch die Luft. Und gekreuzigt wird auch. Und es geht gerade so weiter. Der ursprüngliche Stadtpatron von München hörte auf den sperrigen Namen Onuphrius, soll der Spross einer äthiopischen Fürstenfamilie gewesen sein und sein Leben als Einsiedler und Asket in Ägypten zugebracht haben.

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